KeePassX 2: Ein sicherer und übersichtlicher Passwortverwalter

Einst gehörte ich zu den Leuten, die sich ihre Passwörter anhand mehr oder weniger komplizierter Sätze gemerkt haben, wie z.B. Captain Jack Sparrow ist ein Pirat im Film Fluch der Karibik aus dem Jahr 2003 alias CJSiePiFFdKadJ2003. Das Ganze klappte eine Weile ganz gut, zumindest solange ich mir nur eine Handvoll Kennwörter für "wichtige" Seiten merken musste. Für den Rest genügte ja auch das Standardpasswort. Die Probleme hierbei sind offensichtlich: Erstens, warum selbst für weniger wichtige Seiten immer ein und dasselbe Kennwort verwenden und zweitens, was macht man, wenn man sich plötzlich bei mehr als siebzig verschiedenen Seiten anmelden muss, sei es ein Wiki, Forum oder der Bugtracker von Projekt XYZ.
Die Lösung ist ein Passwortmanager wie KeePassX. Das Programm ist mit Hilfe der Qt-Bibliothek geschrieben worden, funktioniert betriebssystemübergreifend und natürlich gibt es hierfür auch ein Debian-Paket. Das Grundprinzip ist einfach. Alle Kennwörter, URLs, Namen und Notizen werden in einer Datenbank gespeichert, nicht mehr als eine simple Datei, und entweder mit dem AES- oder Twofish-Algorithmus verschlüsselt.

KeePassX
Passwörter lassen sich in Gruppen einteilen und zum Beispiel in Internet oder Bank kategorisieren. Mit der Option "Neuen Eintrag hinzufügen" können dann der Titel des Eintrags, der Benutzername, URL, Notizen und natürlich das Passwort hinzugefügt werden. Um das Auffinden später zu erleichtern, lässt sich jedem Titel noch ein besonderes Symbol zuordnen. Praktischerweise bietet KeePassX einen Passwortgenerator an, mit dem sich per Schieberegler und Kontrollkästchen bis zu 99 Zeichen lange Kennwörter erstellen lassen, die aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen können. Nie wieder identische oder leicht zu erratende Passwörter.

KeepassX - neuer Eintrag

Nun muss man sich nicht mehr alle Anmeldedaten für Amazon, ebay, Bank X und sein eigenes Weblog merken oder an anderer Stelle unsicher aufbewahren, es genügt ein einziges Masterpasswort, um die Datenbank zu öffnen und die Daten für den jeweiligen Account aufzurufen. Meistens genügt es im Suchfeld die ersten Buchstaben des Titels einzugeben, mit der linken Maustaste den Eintrag hervorzuheben und dann entweder die Kombination STRG+B für den Benutzernamen oder STRG+C für das jeweilige Passwort zu benutzen. Die Information findet sich danach im Zwischenspeicher wieder und kann mit STRG+V in jedes Formular wieder eingefügt werden.
Dazu hilft mir KeePassX noch die Übersicht zu behalten, wo ich mittlerweile überall einen Account habe. Die GUI ist übersichtlich und kompakt und besonders viel Ressourcen braucht das Programm auch nicht. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme empfehle ich die Datenbankdatei regelmäßig zu sichern. Wenn man diese noch mit GnuPG zusätzlich verschlüsselt und z.B. auf seinen vServer als Backup hinterlegt, muss man sich um die Sicherheit seiner Passwörter keine Gedanken mehr machen.

Drei Jahre in (fast) 1000 Worten

Debian-Logo

Debian-Logo
Es war einmal in einem anderen Universum, da war ein Schreiber dessen Feder in den letzten drei Jahren täglich neue und gefeierte Artikel entsprangen. Er lebte in Reichtum und Überfluss bis ihn sieben betrunkene Zwerge für seine Lügen vermöbelten. Das Ende.
Zurück in der Wirklichkeit, wer kann sich noch an diesen Artikel erinnern. Ich beinahe schon nicht mehr. Zwischen diesem 3. Oktober 2012 und dem heutigen Tag hat sich viel Neues in Sachen Debian zugetragen, Zeit das ganze Mal Revue passieren zu lassen. Damals wollte ich endlich aktiv zum Beseitigen von Bugs und Fehlern in Debianpaketen beitragen und der Zeitpunkt war günstig, da Debian 7 "Wheezy" gerade eingefroren worden war, die Fehlerbeseitigung oberste Priorität hatte und es nur noch ein paar Monate bis zur nächsten Veröffentlichung dauern konnte. Dachte ich zumindest.
Der sogenannte "Freeze" zog sich zehn Monate hin und erst am 4. Mai 2013 war es endlich soweit und Wheezy wurde die neue stabile Version von Debian. Die lange Wartezeit hängt mit Debians Philosophie zusammen nur dann zu veröffentlichen "wenn es fertig ist", will heißen, alle veröffentlichungskritischen Fehler müssen behoben worden sein und dieser Ansatz gilt darüber hinaus noch für alle Pakete. Selbst eher unscheinbare Software konnte also die Veröffentlichung verzögern. Ehrlich gesagt, ab Januar 2013 war es selbst für die meisten Debianentwickler kaum noch möglich die Probleme zu lösen, ohne dabei weitreichende Entscheidungen wie das komplette Entfernen eines Pakets zu treffen. Es machte sich etwas Unmut breit und wieder einmal kamen die alternativen Modelle Debian zu veröffentlichen ins Gespräch.
In Anbetracht dieser eher außergewöhnlichen Wartezeit hat Debians "Release Team" ein paar Veränderungen auf den Weg gebracht. Es gibt nun einen neuen Automatismus, wobei "unbedeutende" Softwarepakete (sogenannte leaf packages) automatisch aus der Testing-Distribution entfernt werden, wenn veröffentlichungskritische Fehler nicht in einem bestimmten Zeitraum repariert worden sind. Handelt es sich dabei um Bibliotheken können auch ansonsten fehlerfreie Pakete, die von diesen abhängen, ebenfalls entfernt werden. Dadurch erhöht sich natürlich der Druck für Betreuer auch die Software in Schuss zu halten, von der das eigene Paket abhängt. Zum anderen können einzelne Maintainer das gesamte Projekt dadurch nicht mehr in "Geißelhaft nehmen" und somit die Veröffentlichung verzögern.
Mitte 2013 war ich schon seit einigen Monaten Mitglied im Debian Games Team. Ausschlaggebender Grund, warum ich gerade hier den Einstieg gewählt habe, war mein Interesse an freien Spielen, mein Projekt linuxiuvat.de war damals erst einige Monate alt, sowie der Wunsch aktiv in Form von Debianpaketierung mitzuhelfen. Außerdem, wenn man frei entscheiden kann, sind Spiele sicherlich nicht die langweiligste Freizeitbeschäftigung. Leider klappte es innerhalb des Teams nur äußerst selten mit dem sogenannten Sponsoring, also dem Sichten von eingebrachten Verbesserungen und dem Hochladen der Softwarepakete. Immer wieder war ich auf "externe" Debianentwickler angewiesen. Mein besonderer Dank gilt hier insbesondere Adrian Glaubitz, Tony Mancill, Emmanuel Bourg, Miguel Landaeta, Guido Günther, Vincent Cheng, Gregor Herrmann und vielen, vielen weiteren, die meine Pakete begutachtet und schließlich hochgeladen haben.
Des weiteren verschlug es mich in das Debian Java Team, anfänglich weil ich "Sponsoren" für Mediathekview und dessen neue Abhängigkeiten suchte, später weil mir der freundliche Umgangston gefiel und ich viel Neues in Bezug zu Java und Debianpaketierung dazulernen konnte.
Schnell begann ich immer mehr Pakete zu betreuen. Einen guten Überblick, was ich gerade so für Debian mache, liefert diese Paketübersicht oder speziell für den Bereich "Debian Games" diese Statistik. (Hier ist also die Zeit fürs Bloggen flöten gegangen...) Die meisten Pakete pflege ich bis heute innerhalb der bereits genannten Teams, weil sich dadurch Synergieeffekte ergeben und es einfach mehr Spaß macht. Dringend gebraucht werden mehr aktive Mitglieder, das gilt sowohl für das Spiele- als auch das Java-Team! Einige verwaiste und notleidende Pakete habe ich auch übernommen darunter Mediathekview, wbar, Xarchiver, Osmo und iftop.
Mit debian-games habe ich den ersten Schritt zu einem "Debian Pure Blend" gemacht. Ich fand es schon immer recht mühselig Spiele für eine bestimmte Zielgruppe oder Kategorie zu finden und diese Metapakete (Tasks) machen es einfach sich sämtliche Strategie-, Schach- oder Kartenspiele bequem auf den Computer zu installieren.
Bei all den Ideen, die ich hatte und bei all der Arbeit, die ich meinen Sponsoren dadurch machte, war es nur konsequent, dass ich mich als Debian Maintainer (DM) bewarb, nachdem zuvor mein GPG-Schlüssel von zwei Debianentwicklern, Anselm Lingnau und Christoph Martin, signiert worden war. Im November 2013 war easymock das erste Paket, das ich eigenständig hochladen durfte. Ein spektakulärer Prozess, der ungefähr 1,2431 Sekunden gedauert hat, da EasyMock nicht besonders groß ist. Nach und nach erhielt ich Upload-Rechte für mehrere Dutzend weitere Pakete. Ein Jahr später ging ich dann den nächsten Schritt. Ich bewarb mich als Debianentwickler (DD). Während DMs nur solche Pakete hochladen können, für welche sie entsprechende Rechte von DDs bekommen haben, können Debianentwickler alle Pakete hochladen und an wichtigen Abstimmungen teilnehmen. Sie sind offizielle Projektmitglieder. Die Gerüchte sind wahr, der Auswahlprozess dauert lange und ist mit lebensgefährlichen Prüfungen gespickt. 😉
Im Oktober letzten Jahres war es dann soweit und nun bin ich Debianentwickler. Ich bin immer noch hauptsächlich im Java- und Spielebereich aktiv, jedoch gibt es auch andere Teams, bei denen ich mitwirke. Im letzten Jahr war ich Debian-Mentor für ein Google-Summer-of-Code-Projekt im Android-Bereich, dass sich gut mit Java verbinden ließ. Dieses Jahr werde ich auch wieder als Mentor dabei sein. Darüber bin ich in Kontakt mit dem Guardian Project gekommen, für welches ich apktool und android-platform-tools-base nach Debian gebracht habe. Dies war meine erste bezahlte Arbeit für Debian, über die ich in Kürze noch ein paar mehr Worte verlieren möchte.
Zu guter Letzt bin ich auch Mitglied im Debian Long Term Support Team, wofür ich letzten Monat dank der Sponsoren 11,25 Stunden arbeiten durfte. Auch hier folgt bald ein Bericht. Nicht wundern, wenn Artikel nun ab und zu auch in Englisch erscheinen, da dies die einzige Möglichkeit ist alle Debianentwickler und -freunde zu erreichen. Oder wie es ein Freund ausdrückte, manche meiner alten Artikel seien zu "hardcore". Wie kann man nur cowbuilder, eatmydata und ccache nicht mögen. 🙂
Ich habe mir auch fest vorgenommen wieder über "alte Hardware" zu bloggen. Versprochen ist versprochen.

MediathekView 3.2: Neues Release für Debian verzögert sich wegen des neuen Mac-Designs

Das neue Jahr hatte mit dem guten Vorsatz begonnen öfter mal kleinere Artikel zu schreiben und wie das mit guten Vorsätzen so ist, waren sie dann auch schon kurze später wieder vergessen und man war wieder im alten Trott gefangen.
Dass ich nicht nur Müßiggang betreibe, sondern einfach nur das Schreiben mit ein paar Aufgaben für Debian getauscht habe, will ich mit diesem kleinen Bericht zur aktuellen Version von MediathekView beweisen, dem Betrachter für die Mediatheken des deutschsprachigen Fernsehens.
130321_MediathekView_3_2

Eine neue Version

Die neue Version 3.2 von MediathekView erschien vor zwei Tagen und brachte vor allem als neues Feature eine "Blacklist", mit der es möglich ist Sendungen und Abonnements herauszufiltern, die man nicht angezeigt bekommen möchte. Das ist vor allem für viele Trailer nützlich, deren Datum in der Zukunft liegt und die trotzdem bisher in der allgemeinen Übersicht angezeigt wurden.
Ebenso auffällig ist die neue Filteransicht, die sich z.B. durch Drücken von F8 aus- und einschalten lässt. Nun lässt sich die gesamte Filmliste, wie in der Adressleiste von Webbrowsern gewohnt, schon durch die Eingabe von einzelnen Buchstaben durchsuchen. Außerdem wurde mit der neuen Version eine optische Auffrischungskur eingeleitet, so dass sich das Design nun mehr an MacOSX orientiert.

Alles Aqua?

Murren und Knurren oder doch eher Jubel? Ich bin anfangs skeptisch gewesen, da die Veränderungen hauptsächlich für Mac-Benutzer zu sehen sind, jedoch werden davon langfristig alle profitieren, da ein neuer Entwickler zum Projekt hinzugestoßen ist, der die UI für alle verbessern möchte.
Obwohl ich die Entwicklung von MediathekView regelmäßig verfolge und auch im dortigen Forum aktiv bin, hat mich der Umfang der Veränderungen "unter der Haube" doch überrascht. Mir ist erst letzte Woche bewusst geworden, dass einige neue Abhängigkeiten, sprich Java-Bibliotheken, hinzugekommen sind. Das ist nichts Schlechtes, sondern erspart viel Entwicklungszeit, da man das Rad nicht wieder neu erfinden muss. Problematisch für mich als Betreuer des Pakets wurde es nur, als ich feststellte, dass noch niemand JIDE Common Layer (jide-oss) für Debian gepackt hatte.
Die Firma Jidesoft hat vor sechs Jahren Teile ihres ehemals proprietären Rahmenwerks für Java-Swing-Komponenten unter eine freie Lizenz gestellt und bietet mehr als 30 Komponenten und Werkzeuge an, damit komplexe Java-Anwendungen erstellt werden können. Das Angebot reicht von Buttons und Schiebereglern, über die Taschenrechnerkomponente, über Funktionen die Systeminformationen abgreifen bis hin zum Autocompletion-Feature und der SearchBar.
Als erstes stellte ich dann fest, dass die Lizenz nicht GPL-3 war, obwohl im Git-Repo von MV so ausgewiesen, sondern tatsächlich GPL-2 mit Classpath Exception. Eigentlich egal, GPL ist GPL, oder? Leider nein. GPL-3 und GPL-2 sind nicht kompatibel. Nach einiger Diskussion im Forum kamen wir jedoch zur Überzeugung, dass uns (mich) der Zusatz "mit Classpath Exception" rettet, weil es dadurch möglich wird MediathekView rechtmäßig gegen diese Bibliothek zu linken. Ansonsten hätte das Programm nicht in Debian erscheinen können. Umgehen lässt sich das Lizenz-Dilemma mit der GPL, indem man den Nutzern die Möglichkeit gibt, auch jede spätere Version der GPL nutzen zu dürfen. Das muss aber explizit in der Lizenz erwähnt sein, war aber hier nicht der Fall.
Ursprünglich sollte dem Programm auch nur die Jar-Datei von jide-oss beiliegen, also der schon übersetzte Bytecode der Bibliothek. Das widerspricht jedoch auch Debians Gesellschaftsvertrag, wir brauchen den Quellcode, so dass in der neuen Version auch dieser MediathekView beizufügen wäre. Der "saubere" Weg besteht jedoch darin Bibliotheken in separate Pakete auszulagern und extra zu packen. Im Klartext: Ich hatte mich gerade freiwillig als Maintainer für ein weiteres Javapaket gemeldet. 😉
Das neue Paket habe ich vergangene Woche auf der Mailingliste debian-java vorgestellt und kurz darauf auch darum gebeten dieses neue Paket in das Archiv hochzuladen. Natürlich kann das noch eine Weile dauern. Selbst wenn es augenblicklich passieren würde, müsste es erst mal durch die sogenannte Warteschlange für neue Pakete und von den FTP-Mastern gesichtet werden.
Ich erspare euch an dieser Stelle die Geschichte davon, wie ich den Code von Jide-OSS nach potentiellen Lizenzproblemen gescannt habe. Neben der allgemeinen Lizenz, GPL-2 with classpath exception, stehen Teile des Codes nämlich noch unter der BSD-, LGPL-2.1-, Apache-1.1- und Zlib-Lizenz.
Kurzum es wird wegen dieser neuen Bibliothek etwas länger bis zum Debian-Release dauern, jedoch verpasst ihr nicht allzu viel, wenn ihr noch Version 3.1 benutzt.
Wer mit Git nicht auf Kriegsfuß steht kann sich libjide-oss-java und MediathekView direkt aus dem Git-Repository herunterladen.
git://anonscm.debian.org/pkg-java/libjide-oss-java.git
git://anonscm.debian.org/collab-maint/mediathekview.git
Für alle, die nicht warten wollen, lassen sich Pakete hier herunterladen. Der Link verschwindet nach dem offiziellen Release wieder.

Installation

Installieren lässt sich MediathekView 3.2.1 dann mit

dpkg -i mediathekview_3.2.1-1_all.deb libjide-oss-java_3.5.3+dfsg-1_all.deb
aptitude install libmac-widgets-java libswingx-java libjgoodies-forms-java libcommons-compress-java libcommons-lang3-java

Xarchiver 1:0.5.2+20130119+dfsg-1 oder warum es (noch) keinen XZ-Support gibt

So, ich habe fertig. Nachdem ja nun MediathekView 3.1.0 schon seit zwei Wochen in Debian Unstable ist, kann ich nun auch vermelden, dass es Xarchiver in die sogenannte NEW-Warteschlange geschafft hat und somit auf dem Sprung ist nach Debian Unstable zu kommen. Dazwischen gab es noch einige weitere Erfolge zu vermelden, aber der Reihe nach.
Debianer hatte mich irgendwann so weit gebracht, dass ich Lust hatte mir Xarchiver näher anzuschauen und zuerst ein Paket mit geringen Änderungen, aber dem wichtigen Bugfix für den "7z-Crash" erstellt hatte. Nur wenige Stunden später hatte ich auf der Mailingliste "debian-mentors" einen Sponsor gefunden. (was leider nicht immer so schnell geht).
Es dauerte jedoch noch einen weiteren Monat und bedurfte einer weiteren E-Mail an das Debian-MIA-Team bis Xarchiver freigegeben wurde und ich es "adoptieren" durfte. Frisch ans Werk gemacht und mir die Bugs angeschaut, die ich in diesem Artikel schon näher vorgestellt hatte.
Die gute Nachricht ist, dass das Paket nun "lintian clean" ist, ein etwas geekiger Begriff, den man nur wirklich kennen muss, wenn man Pakete in das offizielle Archiv hochladen will. Da er sich auf das Innere eines Pakets bezieht, bekommt man als normaler Benutzer von einem nicht debiankonformen Paket selten direkt etwas mit. Die wichtigste Verbesserung in dieser Hinsicht: Das Paket ist nun gehärtet, was es einem Angreifer deutlich schwerer macht bestimmte Schwachstellen von C-Programmen auszunutzen.
Mehr ins Auge fallen dann Veränderungen wie diese hier:


Von links nach rechts: Anstatt eines leeren Flecks gibts nun wieder ein HTML-Symbol. Das alte musste entfernt werden, weil es angeblich unfrei war. Da mir der leere Fleck nicht gefiel, habe ich ein Symbol aus einem freiem Icon-Thema genommen und einfach eingebaut. Die Antwort auf die Frage, woher das Ding nun kommt, findet sich im Changelog.
Xarchiver ist von xfce.org nach sourceforge.net umgezogen. Der Link im zweiten Bild macht das deutlich.
Nr. 3: Der Autor von Xarchiver wollte Sponsoren eine Möglichkeit einräumen bei getaner Spende in Xarchiver mit einem Link verewigt zu werden. Dazu kam es scheinbar nie und der Spenden-Link blieb leer. Ich habe mir einen Patch von Fedora gekrallt und das verwaiste Menü herausgepatcht und durch einen simplen Menüpunkt "Donate" ersetzt. Den habe ich noch so angepasst, dass er auch tatsächlich auf die neue Internetpräsenz führt und siehe da, so siehts nun aus. Durch einen Klick kommt man nun tatsächlich auf die Seite, wo man mit Geld oder Progammierleistungen das Projekt wieder ankurbeln kann.
Ok, das waren nun nicht die Änderungen, für die man tief in den Dukatenbeutel greifen würde. Interessanter, jedoch ebenso unsichtbar, ist die Neuerung, dass nun alle Arten von Tar-Archiven sich öffnen lassen, also auch Archive, die nicht im UStar-Format erstellt worden sind. Toll. Das wird den allerwenigsten je auffallen, da Debian nur Tar-Archive in UStar produziert.
Womit wir bei Patch Nr. 5 wären, (ja richtig, für jedes Problem, ein Patch 😉 ). Xarchiver hat Probleme mit Dateien oder Verzeichnissen, die Leerzeichen im Namen tragen. Siehe auch #697493 Im Grunde genommen hatte der Autor alles richtig gemacht, jedoch an zwei Stellen die gleiche Überprüfung auf Sonderzeichen gemacht, weswegen sich das dann praktisch ins Gegenteil verkehrt hatte.
Normalerweise würde ich sagen, wer Dateien mit Leerzeichen anlegt, verdient es nicht besser, aber natürlich kann ich so etwas nicht in einen Fehlerbericht schreiben. 😛
Spaß beiseite, das war natürlich ein berechtigter Fehlerbericht und ich hoffe mit der neuen Version ist das nun behoben. Der Patch dazu stammte übrigens vom OpenSuSe-Projekt.
XZ-Support hat es leider nicht in die nächste Veröffentlichung geschafft, weil der kursierende Patch meiner Meinung nach noch viel zu buggy ist. Da war der nächste berechtigte Fehlerbericht schon vorprogrammiert. Ich hatte zwar die Möglichkeit Dateien in Xarchiver umzubenennen oder zu löschen herausgepatcht, jedoch waren diverse Optionen für die Kommandozeile auch noch nicht fit für XZ, weswegen ich es dann erst einmal aufgegeben habe.
Das ist der momentane Patch. Verbesserungen erwünscht!: add-xz-support.patch
Ich vermute, dass Xarchiver noch ein paar Wochen in der Warteschlange verbringen wird, worin es überhaupt nur gelandet ist, weil ich mich dafür entschieden habe ein Debug-Paket bereit zu stellen. Da die Entwicklung von Xarchiver ziemlich eingeschlafen ist, kann es gut sein, dass ich dieses Paket in Zukunft zur Fehlersuche noch öfter brauchen werde.

MediathekView 3.1.0: Neuigkeiten und Veränderungen im Debian-Paket

MediathekView GPL-3+
Am 07. Januar 2013 wurde offiziell MediathekView 3.1.0 freigegeben. Wer schon ein wenig im Forum gestöbert hatte, fand auch öfter den Hinweis auf Entwicklerversionen, von denen sich die jetzige Version kaum unterscheidet. Ich hatte zwischendurch immer mal wieder an einem Teil im Debianpaket geschraubt. Am Ende ist folgendes herausgekommen:

  • Abhängigkeit libjdom1-java ist nicht mehr notwendig und wurde entfernt. (Das ist natürlich mehr ein Dienst von W. Xaver, dem Entwickler 😉 )
  • Ich habe Mplayer2 als weiteren alternativen Videoplayer zu den empfohlenen Anwendungen hinzugefügt.
  • Es gibt ab sofort auch eine deutsche Manpage. Machte meiner Meinung nach Sinn, da MediathekView wohl hauptsächlich Leute anspricht, die Deutsch verstehen.
  • Es ist nun ganz einfach nachzuvollziehen wie ich auf die Quellen für Debians Source-Tarball gekommen bin. Einfach debian/rules get-orig-source des MediathekView-Pakets aufrufen. (und dabei natürlich vorher git installiert haben. 🙂 )

Ich werde die Version noch ein paar Tage testen, bin aber schon ziemlich zufrieden. Wer einen ersten Blick erhaschen möchte, findet MediathekView 3.1.0 auf meinem FTP-Server.
Ihr könnt auch dem Artikel über Reprepro folgen, meinen GPG-Schlüssel eurem Schlüsselring und diese Zeilen eurer /etc/apt/sources.list hinzufügen.

Ist nun im offiziellen Archiv. 😉

Ein umfangreicher Artikel zum Thema MediathekView folgt bald. Sollte der angegebene Link nicht mehr funktionieren, bedeutet das, dass MediathekView 3.1.0 Eingang ins offizielle Debian-Archiv gefunden hat.

Pogoplug v2: Erste Fotos vom ARM-Computer mit Debian Wheezy

Ich konnte nicht widerstehen als ich in der Woche vor Weihnachten den Artikel von Chris von linuxundich.de gelesen hatte: Linux-tauglicher Steckdosencomputer Pogoplug Classic für knapp 15 Euro
Alles musste scheinbar raus und für 10 Euro + 4,95 Euro Versand konnte ich dieses Mal einfach nicht Nein sagen. So hatte ich zwischen Weihnachten und Neujahr etwas Zeit mit Debians armel-Portierung zu experimentieren.
Hier mal zwei Bilder von Vorne und der Seite. Der USB-Stick, der in der Frontseite verschwindet beherbergt im Moment Debian Wheezy und ist ein 8GB USB-Stick von Sandisk, Model Cruser Blade. Wer genau hinschaut erkennt auf der Rückseite einen ziemlich großen 4 GB USB-Stick, ebenfalls von Sandisk und einen weiteren sehr kleinen von Transcend, auch 4 GB.
Pogoplug Front
Pogoplug Seite
Leider hat es mit dem Stick von Transcend nicht geklappt, Debian zum Laufen zu bekommen, weswegen ich mich erst einmal informieren musste, was für Sticks der Pogoplug so verträgt. Dazu und mehr Infos zur Installation später mehr.
Die Plexiglashülle ist ein wenig zerkratzt, das störte aber weniger. Sehr gelungen ist die kompakte Form, wirklich sperrig ist er nicht, dazu kommen

  • 4x USB 2.0 Ports
  • 1x Gigabit-LAN
  • 1x1200MHz Feroceon 88FR131 rev 1 (v5l))
  • 1x256 MB RAM
  • 1x128 MB NAND

cat /proc/cpuinfo

Processor	: Feroceon 88FR131 rev 1 (v5l)
BogoMIPS	: 1191.11
Features	: swp half thumb fastmult edsp
CPU implementer	: 0x56
CPU architecture: 5TE
CPU variant	: 0x2
CPU part	: 0x131
CPU revision	: 1
Hardware	: Marvell SheevaPlug Reference Board
Revision	: 0000
Serial		: 0000000000000000

lsmod

Module                  Size  Used by
ipv6                  261103  20
dm_crypt               14202  0
dm_mod                 63695  1 dm_crypt
hmac                    2427  0
sha1_generic            1740  0
mv_cesa                 9469  0
aes_generic            27588  1 mv_cesa
ext2                   54948  4
mbcache                 4460  1 ext2
sg                     18141  0
sd_mod                 31044  7
crc_t10dif              1110  1 sd_mod
usb_storage            34981  4
scsi_mod              149937  3 usb_storage,sd_mod,sg
ehci_hcd               37353  0
usbcore               121587  3 ehci_hcd,usb_storage
mvsdio                  5182  0
mmc_core               80180  1 mvsdio
usb_common               648  1 usbcore
mv643xx_eth            23026  0
inet_lro                4272  1 mv643xx_eth
libphy                 14604  1 mv643xx_eth

htop
Pogoplug htop
Wie man sehen kann, ist noch nicht besonders viel los auf dem Miniserver, jedoch habe ich schon Apt-Cacher-NG und rtorrent installiert. Ersteres lohnt sich mittlerweile bei mir richtig, da ich öfter Chroot-Umgebungen mit Sid installiere und auf dem Core Duo auch eine weitere Debian-Sid-Installation laufen habe, die ich ausschließlich zum Bauen von Paketen benutze. Durch den Proxyserver spare ich meinem Provider und Debian Bandbreite und Traffic ein und das Installieren der Pakete geht deutlich schneller, da ich alles nur einmal herunterladen muss.
Als ich unworkable vorgestellt habe, gab es schon den ersten Hinweis auf den neuen Namen für den Pogoplug. Also Pogoplug, bitte, wer denkt sich denn solche Namen in der Marketing-Abteilung aus. 🙄
Viele Geeks wählen gerne Namen für ihre Computer, manche scheuen sich auch davor sie öffentlich zu machen und benennen sie einfach nach der Seriennummer (stimmts Herr K.Mandla 🙂 ). Meiner heißt ab sofort Marty, weil ich mit der Tradition, meine Rechner nach Filmcharakteren zu benennen, nicht brechen wollte. Nun dürft ihr euch als Kenner klassischer Filme outen. 😎
Achja, Ziele? Ich bin momentan schon wieder wunschlos glücklich, ein gefährlicher, da langweiliger Zustand. Ich plane auf jeden Fall mir Owncloud näher anzuschauen, eine Reihe von Konsolenapps und etwas tiefer in die ARM-Materie einzusteigen. Der Rest ergibt sich hoffentlich wie immer von selbst.
Zu guter Letzt noch ein eingesandtes Foto eines treuen Lesers, über das mich sehr gefreut habe. Nun steht nur noch der Blogbeitrag dazu aus. 🙂
RaspberryPi 3.14

Xarchivers Zukunft: Wie es nach der Problemerkennung weiterging

Im vergangenen November hatte ich einen Beitrag veröffentlicht, in dem es um die Problemerkennung bei Debianpaketen ging. Im Mittelpunkt stand dabei Xarchiver. Nachdem offensichtlich niemand von euch da draußen gierig genug darauf war Bugs zu fixen, habe ich mich an die Beseitigung derselben gemacht. Da ich immer in privaten Mails "bedrängt" wurde, blieb mir auch nichts anderes übrig. 😛 Zugegeben nachdem ich mir das Paket eine längere Zeit angesehen hatte, dachte ich mir, komm, das versuchst du jetzt einfach.
Der Patch um den 7z-bug zu beseitigen, stellte sich tatsächlich als Einzeiler heraus. Mein herzlicher Dank geht an Debianer, der nicht nur auf das Problem hingewiesen hat, sondern auch den Patch dazu entdeckt hat. Des weiteren wurde noch der MIME-Type-Eintrag in der .desktop-Datei entfernt und die Paketbeschreibung ausgebessert und schon waren zwei weitere kleine Bugs, #656301 und #692261 beseitigt.
Die Suche nach einem Sponsor hat danach nur wenige Stunden gedauert und das Paket konnte hochgeladen werden. In vielerlei Hinsicht gleicht Debian mehr einem Supertanker als einem wendigen Schnellboot. Die Suche nach einem Debianentwickler kann insbesondere während des "Freeze" zur Herausforderung werden. Zum Glück trifft das nicht auf veröffentlichungskritische Fehler zu. Hier funktioniert das System ausgezeichnet, vorausgesetzt jemand findet sich um den Fehler zu beseitigen.
Wie ich schon andeutete, war es ziemlich offensichtlich, dass der Betreuer das Paket gar nicht wirklich betreute. Ich schrieb im Dezember eine Mail an das MIA-Team, die solchen Fällen nachgehen und erhielt zuerst keine Antwort. Ich probierte es vor einigen Tagen nochmal und erhielt prompt eine von Ricardo Mones. Für ihn war der Fall klar und nach zwei Stunden wurde Xarchiver freigegeben und nun mache ich mich daran eine neue Version zu erstellen.
Xarchiver
Ich habe mir vorgenommen einige der Bugs, die lösbar scheinen, auch tatsächlich zu lösen. Das wären z.B.

  • xarchiver: fails to open pre-posix tar files
    Der Hintergrund ist, dass Xarchiver Tar-Archive anhand einer sogenannten Magischen Zahl erkennt. Das sind spezielle Werte, mit denen sich Dateien am Dateianfang ausweisen. Es gibt tatsächlich mehrere Tar-Formate und nur das ustar-Format wird unterstützt. In der Regel werdet ihr davon nichts mitbekommen, weil Debians tar genau dieses Format produziert, greift ihr aber auf ein Archiv in einem anderen Format zu, tja...
  • xarchiver: Unusuable GUI on eeePC
    Hat einer von euch schon mal einen eeePC besessen und darauf dann Xarchiver laufen lassen? Also ich noch nicht. Scheinbar werden Dateimenüs viel zu groß dargestellt, weswegen das Programm auf sehr kleinen Bildschirmen unbenutzbar wird. Ich denke, ich teste das irgendwann mal auf dem Toshiba Portégé 3110CT.
  • xarchiver: crashes when using drag'n'drop
    Den Bug kann ich hier bestätigen. Versucht man eine Datei von Xarchiver in den Dateimanager PCmanFM herüberzuziehen, crasht Xarchiver. Das scheint aber eher an PCmanFM zu liegen. Leider benutzt Debian hier eine ältere Version, die noch viele Bugs aufweist und 1.0 hat es nicht mehr nach Wheezy geschafft. File Roller hat übrigens die gleichen Probleme mit PCmanFM, stürzt zwar nicht ab, sperrt aber bei mir den Desktop, was nicht minder ärgerlich ist.

Die restlichen Bugs sind so lala.
xarchiver: doesn't respect $TMP ist, pardon, ziemlicher Quark, weil Xarchiver sogar eine Extraoption anbietet, um das TMP-Verzeichnis zu definieren.
xarchiver: executes arbitrary files in archives klingt erstmal ziemlich wild. Jedoch scheint das ein Bedienungsfehler zu sein, denn bei mir wird bei einem klick auf ausführbare Dateien der Texteditor geöffnet, genau was zu erwarten war.
Mein großes Ziel für Jessie wäre einen Patch zu finden, der XZ-Kompression in Xarchiver ermöglichen würde. *wink mit dem Zaunpfahl* Also immer her damit. 🙂
Edit 07.01.13: gefunden

Linux iuvat – Spieleserver mit Debian: 2012 in schicken Graphen

Ich denke, es hat sich ausgezahlt Munin und Qstat vergangenes Jahr zu installieren. Hier sind noch ein paar Charts, die die Auslastung der einzelnen Spieleserver über das Jahr repräsentieren. Die Graphen lesen sich so:
Die Y-Achse visualisiert die Anzahl der Spieler bzw. Bots, die zu einem Zeitpunkt X auf dem Server spielen. Die Werte wurden alle 5 Minuten mit QStat ermittelt und dann mit Hilfe von Munin in einen Graph umgewandelt. Es kann durchaus vorgekommen sein, dass 10 Spieler auf dem Server gespielt haben, jedoch diesen in dem Moment verlassen haben als der Wert mit Munin und QStat registriert wurde. Auf das Jahr verteilt sollte diese Unschärfe jedoch kleiner ausgefallen sein.

OpenArena

Mein Favorit. Die Serverkonfiguration machte hier am meisten Spaß und der Server wird rege genutzt. Standardmäßig wird Deathmatch, also "Jeder-gegen-Jeden", angeboten. Der Mapcycle besteht aus 60 Karten, wobei die populärsten bzw. am besten spielbaren Karten öfter aufgerufen und immer wieder einige größere oder unbekanntere Maps eingestreut werden. Jeden Mittwoch ändert sich automatisch die Konfiguration, InstantGib ist an der Reihe. An jedem ersten Sonntag in Monat gibt es dann noch einen besonderen Spielmodus, der sich "Ketchup Vampire" nennt. Der merkwürdige Name stammt von der Tatsache her, dass man in diesem Modus pro zugefügtem Schadenspunkt 0.33333 Lebenspunkte erhält ("vampire mode") und es für bessere Spieler umso schwieriger wird Frags zu erzielen, je größer die Differenz in Frags zu den nachfolgenden Spielern ist ("catch up").
OpenArena 2012
Der Jahreschart zeigt ziemlich eindrucksvoll, dass der Server täglich besucht wird und im Vergleich zu den anderen Spieleservern auch die höchste Auslastung hat. Auffallend sind die Spitzen bei kontinuierlich 3-4 zu jeder Tageszeit, was für OpenArena ziemlich viel ist. Bis auf eine Ausnahme war dieser Ausschlag jeweils auf das Abschalten eines "konkurrierenden" Deathmatch-Servers zurückzuführen, der praktisch alle DM-Spieler in Europa bündelt. Der Wert stellt also so etwas wie die theoretisch mögliche Auslastung dar. Als ich von 0.8.5 auf 0.8.8 im Mai wechselte, brach die Spielerzahl ein wenig ein, besserte sich dann aber wieder, nachdem ich den FTP-Server eingerichtet hatte, von wo aus man automatisch die neuen Daten beziehen kann. Im Sommer keine Überraschungen: Weniger Spieler, dafür mehr Sonne und Luft. Gut so.
Das Phänomen kennt jeder Onlinespieler. Es gibt einen Server A auf dem 5 Spieler spielen und einen Server B mit 0 Spielern. Welchen Server wird Spieler A beitreten? Natürlich joint jeder A. So bleibt der eine Server immer recht gut besucht und wenn sich dort einige Stammspieler regelmäßig einfinden, bleibt das auch so. Jeder neue Server muss hingegen erst um diese Stammspieler durch gute Pings und ein abwechslungsreiches Programm werben und ich denke, dies hat bei meinem Server von Anfang an ganz gut geklappt und an manchen Tagen kann man stundenlang ohne Unterbrechung menschliche Spieler "fraggen".
2012 OpenArena Tagesrekord

Red Eclipse

Red Eclipse ist ein ziemlich neues Spiel für Debian und Ubuntu. Genauso wie Sauerbraten basiert es auf der Cube-Engine und ist dementsprechend äußerst anspruchslos an die Hardware. Jedoch unterscheiden sich Gameplay und Design deutlich vom Ogre-Spiel. Das Ganze ist eher futuristisch gehalten. Munition oder das Sammeln von Items steht gar nicht im Vordergrund. Hier geht es mehr um Bewegung. Faszinierend sind die zahlreichen Gamemodi und Einstellungsmöglichkeiten.
Die Community ist noch recht klein, wächst aber stetig. Wenn am frühen Morgen nur wenige Spieler online sein sollten, kann man immer noch auf ein Spiel gegen Bots zurückgreifen.
Red Eclipse 2012 Jahreschart
Als ich es zu gut meinte und selbst Servervariablen für alle freigegeben hatte, dauerte es keine zwei Tage bis mir Monit mitteilte, dass die Prozessorauslastung konstant bei über 75% lag. Als ich dem Server beitrat, war auch sofort klar warum. Die Werte waren so unnatürlich hoch, dass einzelne Gewehrsalven praktisch die Stärke von Erdbeben hatten und das ganze Spiel nur noch unnatürlich hin- und hervibrierte. Reich ihnen den kleinen Finger und sie reißen dir den Arm aus.
Nun läuft der Server ohne diese Freiheiten, aber immer noch mit der Möglichkeit über 100 Karten auszuwählen, darunter auch die von Sauerbraten. Die Anzahl der Spieler zog kurioserweise erst mit der Veröffentlichung der neuen Version 1.3.1 an, weil ich nicht wechselte bzw. nicht wechseln konnte. Debian ist im Freeze, weswegen Version 1.2 immer noch spielbestimmend ist. Da mein Server der einzige in Europa ist, der noch 1.2 benutzt bündelte das ein paar Spieler und ich hatte ja auch von der OpenArena-Geschichte gelernt. 🙂
Ich werde bis mindestens April daran festhalten, dann gibt es wohl auch einen Backport für Red Eclipse, zumindest erwähnte das der Maintainer mir gegenüber im IRC.

Sauerbraten

Das Spiel erinnert mich immer an alte LAN-Zeiten als man zum Krafttraining nicht ins Fitnessstudio gehen musste, sondern seinen Vorbis-Big-Tower und den Oschi von Röhrenmonitor durch die Gegend schleppen musste. Das war die Zeit als man auch noch solche BNC-Stecker zum Zocken brauchte, aaach ja.
Um wieder zum Spiel zurückzukommen, Sauerbraten macht eine Menge Laune. Das Spiel war sehr einfach als Server aufzusetzen und ist genauso einfach zu bedienen. Hier gab es schon eine umfangreichere Anleitung. Der Server ist absolut anspruchslos. Selbst bei einem vollen Server mit 16 aktiven Spielern, geht die CPU-Anzeige in htop nicht über 1% auf dem kleinsten vServer. Der Speicherverbrauch liegt ebenfalls bei unter 1% bei 256 MB RAM absolut. Einfach WOW.
Da der Client die ganze Arbeit übernimmt und der Ping nicht so die Rolle spielt, ermöglicht das auch Spielern aus Amerika problemlos in Deutschland zu zocken. Man sieht deswegen auch des öfteren in tiefster Nacht noch Ausschläge auf dem Graphen. Die Auslastung des Servers ist schwer vorherzusagen, da er absolut offen ist und vom "Master" auch wieder geschlossen werden kann. So kann es sein, dass 2 Spieler über Stunden den Server für sich beanspruchen und zu einer anderen Zeit sich ein Dutzend Leute zum Coop-Edit einfinden. Genauso war er aber gedacht. Der Aufwand den öffentlichen Server zu administrieren geht gegen Null.
2012 Sauerbraten Jahreschart

Teeworlds

In Teeworlds steckt eine Menge Liebe. Das kann man nicht nur an den witzigen Tees erkennen, sondern auch an dem actionreichen Gameplay, dass den Spaß des klassischen 3D-Egoshooters in die zweidimensionale Welt transportiert hat. Die Serverkonfiguration ist ähnlich einfach wie bei Sauerbraten, der Server ein Vorbild an Effizienz.
Um den Spielern ähnliche Freiheiten wie bei Sauerbraten zu bieten, habe ich Karten und Spielmodi zur Abstimmung freigegeben und eigene Optionen in die Config eingebaut. Jeder hat also die Wahl Deathmatch, Capture the Flag oder Team Deathmatch zu spielen und zwischen allen offiziellen Karten zu wählen. Passend zum Spielmodus werden dann neue Variablen gesetzt.
Leider zeigte diese Wahl bis vor kurzem kaum Wirkung, der Server blieb weitestgehend leer. Das liegt vor allem daran, dass es mittlerweile an die 1000 Teeworld-Server gibt und meiner da eben nur einer unter vielen ist. Vergangenen Monat entdeckte dann scheinbar eine anonyme Gruppe von Leuten den Server und lastete diesen ordentlich aus. Deswegen hält Teeworlds auch den Tagesrekord. 🙂
2012 Teeworlds Tagesrekord
Ich denke Teeworlds macht auf jeder LAN-Party eine Menge Spaß und ist von mir eine echte Empfehlung, wenn man Lust auf einen Ego-Shooter der anderen Art hat. Aber Vorsicht: Wenn du Probleme mit dem "Hooken" hast, wirst du auch schon mal als Noob beschimpft. 😯
2012 Teeworlds Jahreschart

Thinkpad 600 und Batteriewechsel: CR2025, 3V, 1,14 Euro

Ich schrieb es bereits im letzten Artikel, die Lithium-Batterie des Thinkpad 600 musste getauscht werden. Erfreulicherweise gibt es diesen Typ, CR2025 3V, noch in rauhen Mengen und zu unschlagbaren Preisen. Eine Batterie inkl. Versandkosten für 1,14 Euro, das ist in Ordnung.
Schraubt man die Abdeckung auf der Rückseite auf, dort wo auch die RAM-Bausteine zu finden sind, gestaltet sich der Einbau ganz einfach, man muss die Batterie nur vorsichtig und gut isoliert unter das Gehäuse klemmen und die beiden Kabeldrähte mit der richtigen Polung daran anschließen. Anschließend Rechner neustarten, Uhrzeit im BIOS neu einstellen und schon ist wieder alles beim alten.
Lithium Batterie CR2025
Und so sieht eine alte und ziemlich verbrauchte Batterie aus.
Also wer auch immer mal die Fehlermeldung
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sieht, kann das Problem unter Umständen ganz einfach lösen.
P.S.: 173 steht für verkehrte Polung...habe ich gehört. 😳

Alle Jahre wieder: Toshiba Portégé 3110CT auf dem Weihnachtsmarkt

Vorletztes Wochenende war es wieder soweit, es war Zeit für den Weihnachtsmarkt. Wieder ein Jahr vorbei, Wahnsinn. Erneut stand ich vor der Entscheidung, welcher Laptop den DJ spielen sollte. Nachdem letztes Jahr nach dem offiziellen Ende sich erst einmal der Akku des Thinkpad 600 verabschiedet hatte, dachte ich mir, dieses Jahr wird sich das ja wohl kaum wiederholen.
Und ich lag vollkommen richtig. Dieses Mal sprang der Thinkpad 600 nämlich erst gar nicht an und meldete mir diese Fehlermeldung.

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"Spitze", dachte ich mir, nun weiß ich bescheid. Zum Glück gibt es ja Internet und dieser Post im Thinkpad-Forum hat mich dann aufgeklärt. Ist wahrscheinlich was mit der Batterie. Möchte wohl nach 14 Jahren mal ausgetauscht werden.
Natürlich bringt mich so etwas nicht aus der Fassung. Ich habe ja Alternativen. Also griff ich zu speedy, dem Toshiba Portégé 3110CT. Am Tag des Aufbaus war alles erste Sahne und ich konnte so richtig schön mit diesem Oldie angeben.
Am nächsten Tag, es ist noch früher Morgen, stapfe ich in das Glühweinzelt und man merkt überall, dass es in der vergangenen Nacht ordentlich angezogen hatte. Vorausschauend wie wir waren, gab es wie jedes Jahr natürlich Heizpilze, die für ordentlich Wärme im Inneren sorgten. Woran ich nicht gedacht hatte und die Wassertropfen an der Decke eigentlich hätten ankündigen müssen, Wärme, die auf Gefrorenes trifft, verwandelt dieses schnell in Flüssiges und während ich also gerade den Laptop boote, fällt ein Wassertropfen auf die Tastatur, natürlich an genau die Stelle, wo es so einen klitzekleinen Spalt in der ansonsten makellos abgesicherten Tastatur gibt und während ich mich wundere, woher auf einmal die merkwürdigen Zeichen kommen, ist es auch schon passiert.
Nichts funktioniert mehr und nur noch der obligatorische Hardreset bleibt. Der Toshiba startet neu und begrüßt mich mit:

Ready for EC/KBC update

Okaaay. Wo ist das Internet, wenn man es am dringendsten braucht, doch hier abseits aller Zivilisation suchte ich vergeblich danach. Der geneigte Leser kann sich vorstellen, dass es um meine Stimmung schon besser bestellt war und mich die Worte meiner Freunde: "Blöd wegen dem Laptop, aber was ist nun mit der Musik?" wenig aufmuntern konnten. Leicht deprimiert brachte ich ihn also zurück ins Auto.
Zum Glück arbeitete ich im Glühweinzelt und zwei Glühwein später waren alle Probleme wieder ordnungsgemäß verdrängt. Da Aufgeben meine Sache nicht ist, probierte ich es erneut, holte den Laptop wieder aus dem Auto, stöpselte ihn an den Strom und die kultigen ESCOM-Boxen und voilà es funzt wieder.

Toshiba Portege 3110CT Weihnachtsmarkt 2012
Keine Fragen, warum und wieso. Nur soviel sei gesagt, cmus ist weiterhin das beste Musikprogramm der Welt und die Musikqualität ließ nicht zu wünschen übrig. Wir sehen uns im nächsten Jahr. 🙂