X und Fluxbox starten ohne Login Manager

In meinem ersten Blogeintrag zu speedy habe ich vier Pakete aufgezählt, die man benötigt um eine minimale Desktopumgebung mit Fluxbox zu installieren. Darunter war auch der Login Manager Slim. Wenn man auf ein grafisches Login verzichten kann und ein weiteres Debian Paket sparen möchte, gibt es mehrere Möglichkeiten X und den Fenstermanager seiner Wahl direkt nach dem Login in die Shell automatisch starten zu lassen.
Dazu müssen im HOME Verzeichnis des Nutzers die versteckten Dateien .bash_profile und .xinitrc editiert werden. Bei Debian Squeeze existierten beide nicht, weshalb sie zuerst angelegt werden müssen. Zuvor installierte Login Manager müssen vorher entweder deaktiviert oder entfernt werden. Nachdem der Rechner gebootet hat, befindet man sich direkt auf der Shell und gibt Benutzername und Passwort ein, wonach automatisch der Fenstermanager der Wahl gestartet wird.
Solltet ihr beim Aufruf eines Terminal Emulators feststellen, dass die Parameter in der .bashrc scheinbar nicht eingelesen werden, muss man dem System in der .bash_profile erst mitteilen, dass es die .bashrc ausführen muss.
Folgender Code muss in der Datei .bash_profile (oder .zprofile wenn man zsh benutzt) stehen:

if [[ -z "$DISPLAY" &&  $(tty) = /dev/tty1 ]]; then
    exec startx
fi
#zum Aktivieren der .bashrc
if [ -f ~/.bashrc ]; then
    . ~/.bashrc
fi

Diese simple if Abfrage überprüft, ob die DISPLAY Variable gesetzt ist und man sich in die virtuelle Konsole tty1 eingeloggt hat. Ist das geschehen wird X automatisch mit dem Programm startx gestartet und dabei gleichzeitig alle Anweisungen in der Datei .xinitrc ausgeführt.
In die Datei .xinitrc lassen sich Programme eintragen, die automatisch ausgeführt werden sollen sobald X gestartet wird. Um den Fenstermanager seiner Wahl nutzen zu können, muss der Befehl exec vorangestellt werden. Für Fluxbox muss es z.B. exec startfluxbox heißen.

#!/bin/bash
exec startfluxbox
#exec openbox-session
#exec awesome
#exec ratpoison

Es gibt weitere Möglichkeiten X automatisch nach dem Booten starten zu lassen. Auch ist es möglich die Passwortabfrage zu überspringen und einen bestimmten Nutzer standardmäßig beim Systemstart einloggen zu lassen. Da ich das generell und für einen Laptop im besonderen für keine so gute Idee halte, gibt es hier nur noch den Link zum ursprünglichen englischen Wiki Eintrag von Archlinux.org, wo man die Alternativmethode und das oben Geschriebene noch einmal nachlesen kann.

Leichtgewichtige Linux Anwendungen

Eine aktuellere Übersicht über leichtgewichtige Software, die ich verwende, gibt es unter Software.
Nach der Wahl des Fenstermanagers stand die Frage im Raum: "Welche Programme laufen überhaupt noch schnell genug auf einem PII Laptop mit 64MB RAM?" Dabei ist wohl die wichtigste Frage, was man mit dem Computer überhaupt noch anstellen will. Im folgenden möchte ich eine Auswahl von Programmen vorstellen, die selbst auf älterer Hardware wie meinem Toshiba Portégé 3110CT (speedy) noch schnell funktionieren, wenig Speicher verbrauchen und oft sehr wenig Abhängigkeiten mit anderen Programmen aufweisen und damit ideal sind, wenn man sein Linuxsystem selbst zusammenstellen möchte.
Für meinen Laptop war mir vor allem Netzwerkfähigkeit wichtig. Browsen, Chatten, Emails versenden sollte möglich sein und Musik abspielen musste problemlos funktionieren. Weniger wert legte ich auf Textverarbeitung, Grafiken und Fotos bearbeiten.

Terminal-Emulatoren

Welches Terminal Programm man unter X benutzen möchte ist letztendlich Geschmackssache. Das Fluxbox-Wiki listet hierzu ein paar gängige Alternativen auf. Nach langer Suche im Netz bin ich immer wieder auf rxvt-unicode (kurz urxvt) und xterm gestoßen. Beiden wird geringer Speicherverbrauch nachgesagt, was ich nach einigem Ausprobieren auf meinem Laptop mit 64 MB RAM bestätigen kann. Urxvt lässt sich hierbei umfangreich konfigurieren, so dass man schließlich alle Funktionen erhält, die man z.B. von dem ebenfalls umfangreichen, aber schwerfälligen Gnome-Terminal auch gewohnt ist. Urxvt bietet unter anderem Unicode Support, Pseudo-Transparenz, Tabs, anklickbare Links, ein-/ausschaltbare Scrollbar und weitere Möglichkeiten Farben und Aussehen anzupassen.

Grafik

Ein einfacher Bildbetrachter ist Standard auf jedem Computersystem und sollte auch auf einem Minimalsystem nicht fehlen. Ein schnelles Programm ist hier z.B. gpicview. Wer auf eine grafische Oberfläche verzichten kann, findet mit feh einen mehr als vollwertigen, Kommandozeilen basierten Ersatz, der sehr flexibel ist und bei fluxbox oder openbox sich auch als Programm zum Anzeigen des Hintergrundbilds eignet. Damit kann feh andere Anwendungen wie z.B. eterm als Hintergrundbildzeichner ersetzen.

Email

Normalerweise benutze ich unter Ubuntu für Emails und Kalenderfunktionen die Groupware Suite Evolution und bin seit langem sehr zufrieden damit. Leider möchte Evolution bei einer Einzelinstallation beinahe die gesamte Gnome Desktopumgebung mit installieren und ist auch nicht gerade genügsam was Systemanforderungen angeht. Die zweite sehr gute Alternative ist Mozilla Thunderbird oder Icedove wie es bei Debian genannt wird.
Auf meinem Laptop war aber auch Thunderbird eine Nummer zu groß, weshalb ich nach anderen Alternativen Ausschau gehalten habe. Wer einen grafischen Email Client mit ähnlichen Funktionen, gutem Spamfilter und Verschlüsselungsmöglichkeiten wie bei Thunderbird sucht, findet mit claws-mail ein würdiges Programm. Claws-Mail kam selbst mit 64 MB noch gut zurecht. Zwar dauert es ebenfalls eine Weile bis das Programm gestartet ist, danach ist die Reaktionsfähigkeit in Ordnung, was man über Thunderbird nicht mehr sagen konnte.
Auf der weiteren Suche bin ich schließlich auf mutt und alpine gestoßen. Dabei handelt es sich um zwei reine Text basierte Email Clients. Mutt gilt allgemein als stark konfigurierbar und flexibel anpassbar. Die Konfiguration des Programms nimmt einen aber dafür für eine Weile in Anspruch. Schließlich bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass mutt, nur um ein paar Emails abzurufen und zu verfassen, eine Nummer zu konfigurierbar war.
Wer es etwas einfacher möchte, aber einen ebenso leichtgewichtigen Email Client sucht, sollte sich mal alpine anschauen. Alpine ist eine Weiterentwicklung des Email Clients pine der Universität von Washington und wird unter der Apache Lizenz veröffentlicht. Ausgeschrieben würde Alpine dann wohl "Apache License Pine is not Elm" heißen oder "Alternatively Licensed Program for Internet News and Email".
Im Gegensatz zu mutt ist die Installation unkompliziert abgeschlossen sobald man aptitude install alpine ausgeführt hat. Die Konfiguration danach gestaltet sich auch deutlich einfacher. Was man noch beachten sollte und wie man z.B einen GMX Account einrichtet, wird an dieser Stelle berichtet.

Dateimanager

Dateien kopieren, bewegen und löschen gehört zur Standardaufgabe eines jeden Rechners. Meine Lieblingsprogramme, wenn es um schnelle Dateimanager geht, sind Thunar und PCManFM. Wer es noch eine Spur genügsamer haben möchte, findet mit dem Midnight Commander, eine gute Alternative, welche dem legendären Norton Commander nachempfunden wurde. Wer wie ich feststellt, dass er selten große Mengen an Daten verschieben und kopieren muss, kommt sicherlich auch mit den Shell Kommandos mv, cp und rm prima aus.

Browser

Die Zahl der Browser scheint unter Linux Myriade zu sein. Zwar habe ich noch einige weitere ausprobiert, aber mich auf die unten stehenden zum Vorstellen beschränkt. Die nachfolgenden Browser repräsentieren auch Browsertypen und heben sich meiner Meinung nach von den anderen ab.
Firefox/Iceweasel kommt mit nur 64 MB RAM nur sehr zäh zurecht und ist zumindest für speedy nicht geeignet. Für mich anfangs überraschend, kommt Opera selbst mit nur 64 MB klar. Die Startzeit ist zwar auch nicht weltmeisterlich, aber die Seiten lassen sich flüssig scrollen. Schade nur, dass Opera nicht Open Source ist und meiner Meinung nach zu viele Features mit herumschleppt, die nichts mit Browsen zu tun haben.
Der Chromium-Browser war noch nicht in Squeeze, weshalb ich ihn noch nicht auf speedy getestet habe. Auf Grund der schon bei anderen Rechnern gemachten Erfahrungen, könnte er mit Opera in Sachen Geschwindigkeit wahrscheinlich gut mithalten.
Nun sind diese beiden "großen" Browser noch lange nicht das Ende aller Weisheit. Unter anderem gibt es noch Midori, netsurf, dillo2 oder elinks. Nicht getestet habe ich vergleichbare Browser, die für KDE entwickelt worden sind, da ich keine QT Bibliotheken installieren wollte.
Midori ist der Standardbrowser der Xfce Desktopumgebung und macht auf etwas schnelleren Rechnern mit 128 MB RAM eine sehr gute Figur, startete aber auf speedy deutlich langsamer als z.B. opera. Trotzdem ist er einer meiner Favoriten, da er auch schon mit einer guten Ad Block Funktion standardmäßig daherkommt und auch wert auf Webstandards legt.
Es gibt eine Reihe von Browsern, die schlank und schnell sind, weil sie Funktionen nicht implementiert haben und z.B. JavaScript nicht darstellen können oder CSS nicht vollständig oder gar nicht implementieren. Für viele Anwendungszwecke reicht aber auch ein solcher Browser aus um einen schnellen Blick auf eine Webseite zu werfen.
Unter diesen Browsern ist z.B netsurf, welcher eine befriedigende Startzeit hatte und Seiten schnell darstellt. Im Vergleich mit Opera startete er etwas schneller, hat aber auch deutlich weniger Features.
Ein extrem schnelles Programm war schon immer Dillo. Leider war auch die Darstellung von Webseiten sehr rudimentär. Schnell ja, aber kaum Features. Dillo2 steht nun in den Startlöchern und ist weiterhin ausgesprochen schnell. Viele gut strukturierte Webseiten lassen sich mit Dillo2 ohne Probleme darstellen. Leider gab es mit einer wichtigen Bibliothek Lizenzprobleme, wodurch die Aufnahme in Debian zeitweise gefährdet war. Das Problem scheint gelöst und ich hoffe auf die baldige Aufnahme in squeeze.
Schließlich gibt es noch die Kategorie der Textbrowser. Textbrowser scheinen nur etwas für Puristen zu sein und zugegeben für längere Internetrecherchen sind sie mir eine Spur zu spartanisch. Es gibt aber dennoch Anwendungsmöglichkeiten, wo ich sie für sinnvoll und für eine gute Alternative halte. Zum Beispiel hielt ich es bis vor kurzem für unmöglich youtube Videos auf speedy anzuschauen. Ein genialer Blogeintrag, elinks und mplayer haben das aber dann doch möglich gemacht. Da selbst auf  leistungsfähigeren Rechnern die Wiedergabe von Flashvideos im Browser eine Qual sein kann, gehe ich darauf später noch mal ausführlich ein.
Mit uzbl gibt es noch einen Browser, der sich explizit der UNIX-Philosophie verschrieben hat und Darstellung, Browsen und Extras klar trennt. Er ist ziemlich schnell und setzt ebenso wie Midori auf WebKitGTK+ als Rendering Engine.

Pdf

Als PDF Betrachter kamen bisher immer xpdf oder evince in Frage. Evince ist etwas zu schwerfällig und xpdf befindet sich nicht mehr in squeeze. Dafür gibt es nun epdfview, was einen sehr guten Job macht und zu empfehlen ist.

IRC und Chat

Ab und zu ist er doch ganz nützlich, der Internet Relay Chat oder kurz IRC genannt. Insbesondere erhält man teilweise gute Tipps zu debianspezifischen Problemen oder einfach nur gute Unterhaltung, wenn es mal wieder heißt: "Debian IS NOT Ubuntu!!".
Der IRC Client meiner Wahl ist normalerweise XChat. Um Systemressourcen weiter zu schonen empfehle ich irssi. In Verbindung mit rxvt-unicode ein echter Gewinn.
Als leichtgewichtiges Chatprogramm hat sich centerim herausgestellt.

Systemmonitor

Wer das Kommando top kennt und mag, wird htop sicher noch besser finden. Endlich lassen sich Systemprozesse intuitiv vertikal und horizontal scrollen. Eine weitere ressourcensparende Alternative ist conky. Conky lässt sich über eine Text-Datei konfigurieren und es gibt schon zahlreiche verfügbare Configs im Netz zu finden.

Musik

Hier fiel meine Wahl auf den Music Player Daemon (mpd) und als Client ncmpc. Die Client-Server Architektur erscheint zuerst etwas merkwürdig. Das Gute daran ist aber, dass der Server sich auch über ein Netzwerk kontrollieren lässt, Server und Client also nicht auf dem gleichen Rechner laufen müssen. Dazu benötigen beide nur sehr geringe Ressourcen. Wer grafische Clients mag und noch etwas RAM übrig hat, sollte sich die Clients sonata oder ario anschauen.
Mit MOC und dem Audio Frontend cplay stehen weitere Möglichkeiten offen.

Textverarbeitung

Lange Textkolonnen in speedy zu hacken ist auf die Dauer ziemlich anstrengend. Zu klein, zu unkomfortabel ist das Tastaturlayout. Immerhin liegen die Stärken dieses Netbooks aus dem Jahre 1999 auch mehr in Portabilität und Stil 😉
Wer trotzdem nicht auf Textverarbeitung verzichten will, hat die Auswahl zwischen Open Office (komplette Office Suite, aber erst ab 128MB+ zu genießen) und Abiword. Wer nur einen einfachen grafischen Texteditor braucht, findet mit leafpad alles was er braucht. Wenn ich auf älteren Rechnern Texte oder Code editieren muss ist vim immer eine gute Alternative.

Zum Schluss

Wie man schnell feststellen kann, gibt es eine Gratwanderung zwischen grafischen und text/ncurses basierten Programmen. Programme wie alpine, htop, centerim, irssi und elinks würden auch ohne grafische Oberfläche X auskommen. Man sieht also schnell, dass mit einem aktuellen Linuxkernel und ressourcenschonenden Programmen selbst etwas ältere PCs noch immer produktiv nutzbar sein können.
Es gibt natürlich noch zahlreiche andere leichtgewichtige Programme. Die Liste ist bei weitem nicht vollständig und rein subjektiv. Zumindest funktionieren alle oben beschriebenen Programme in der Form auf meinem Laptop. Wer eine gute Aufzählung mit weiteren "lightweight" Linux Anwendungen sucht, findet diese z.B. im Wiki auf Archlinux.org oder bei GuNNiX.

Erste Schritte mit Fluxbox

Nachdem die Debian Pakete von Fluxbox installiert worden sind, ist der Fenstermanager sofort startklar und man kann mit einem einfachen Rechtsklick auf den Desktop Programme starten und Aussehen des Fenstermanagers und des Panels ändern. Beim ersten Start von Fluxbox erscheint ein Hinweis, dass man den Hintergrund z.B. mit dem Programm eterm ändern kann. Weitere Änderungen beim Aussehen von Fluxbox lassen sich durch das Anpassen von Textdateien im versteckten Ordner .fluxbox im Homeverzeichnis vornehmen.

Hintergrundbild setzen

Eterm installieren mit

aptitude install eterm

Der Wrapper fbsetbg erkennt daraufhin automatisch, dass eterm installiert worden ist und nutzt ab sofort dieses Programm um das Hintergrundbild zu zeichnen.
Mit dem Befehl

fbsetbg -l <Pfad zum Hintergrundbild>

füllt das Bild den gesamten Hintergrund aus. Indem man den Befehl in die Datei ~/.fluxbox/startup einträgt, wird das Wallpaper automatisch beim Start von Fluxbox gesetzt.

Aussehen von Fluxbox verändern

Debian bietet schon bei der Standardinstallation die Möglichkeit zwischen verschiedenen Themen von Fluxbox zu wählen. Mit einem Rechtsklick auf dem Desktop erhält man schnell Zugriff auf das Fluxboxmenü und kann unter dem Punkt "Styles" aus der Vielzahl an vorinstallierten Themen wählen.
Um ein eigenes Thema zu installieren muss dieses in den Ordner ~/.fluxbox/styles kopiert werden. Anschließend ist es über das Fluxboxmenü auswählbar. Eine weitere große Auswahl an Themen für Fluxbox gibt es z.B. auf www.tenr.de oder www.box-look.org.

Tastenkombinationen

Die Datei ~/.fluxbox/keys erlaubt es bestehende Tastenkürzel zu ändern und neue hinzuzufügen. Der Aufbau ist sehr einfach. Hier einmal meine keys Datei als Beispiel.
Mod 4 steht für die Windows-Taste, Mod1 für ALT. Das Kommando exec führt ein Programm bei Knopfdruck aus.


!mouse actions added by fluxbox-update_configs
OnTitlebar Mouse2 :StartTabbing

!mouse actions added by fluxbox-update_configs
OnTitlebar Double Mouse1 :Shade
OnTitlebar Mouse3 :WindowMenu
Mod4 t  :ToggleDecor
Mod1 y  :ShadeWindow
Mod1 Tab :NextWindow
Mod1 F1 :Workspace 1
Mod1 F2 :Workspace 2
Mod1 F3 :Workspace 3
Mod1 F4 :Workspace 4
Mod1 k  :Exec rxvt-unicode
Mod1 x  :Exec epdfview
Mod1 b  :Exec opera
Mod1 v  :Exec mplayer
Mod1 p  :Exec pidgin
Mod1 l  :Exec leafpad
Mod1 t  :Exec pcmanfm

Fluxboxmenü

Das  Menü lässt sich ebenfalls frei anpassen. Standardmäßig befindet sich die Datei menu noch in /etc/X11/fluxbox/fluxbox-menu. Um das Menu lokal für den jeweiligen Benutzer anzupassen, empfiehlt es sich den Inhalt nach ~/.fluxbox/menu zu schreiben. Der Aufbau der Datei ist sehr intuitiv.
Abschnitte beginnen mit dem Tag [submenu] und werden durch ein [end] abgeschlossen. Dazwischen befindet sich immer die Zeile zum Ausführen des jeweiligen Programmes.

Desktop Icons

Als reiner Fenstermanger zeichnet Fluxbox keine Icons auf den Desktop. Das praktische Fluxboxmenü und schnell eingestellte Tastenkürzel lassen Desktop Icons auch kaum vermissen. Dennoch gibt es zwei Programme mit denen man die Icons auf den Desktop bringen kann - idesk und fbdesk. Wie es geht erklärt ein Artikel im Fluxbox Wiki.
Als Alternative lässt sich z.B. die Schnellstartleiste wbar installieren, welche ein schickes Aussehen und die gleiche Funktionalität bietet. Global konfigurieren lässt sie sich in der Datei /usr/share/wbar/dot.wbar. Seit Debian Squeeze lässt sich wbar auch direkt mit apt installieren.
Weiterführende Links:

Und so sieht es am Ende aus:

Toshiba Portégé 3110CT mit Debian und Fluxbox

Im folgenden möchte ich anhand eines älteren Laptops zeigen wie man sich mit Debian seine eigene Desktopumgebung zusammenbasteln kann. Auf aktuellen Dual Core oder Quad Core Computern mit vier GB RAM spielt es kaum eine Rolle wie viele Dienste und Programme standardmäßig installiert sind. Auf einem elf Jahre alten Laptop mit 64 MB RAM hingegen muss man sehr genau die Softwareauswahl abwägen.

Komplette Desktopumgebung oder Fenstermanager?

Es gibt eine Reihe von sehr guten Desktopumgebungen. Darunter sind sowohl die großen GNOME und KDE als auch die beiden leichtgewichtigen Desktopsysteme Xfce und LXDE. Die ersten beiden benötigen mindestens 256 MB Arbeitsspeicher, während Xfce und LXDE sich auch mit 128 MB und weniger in der Standardkonfiguration begnügen.
Ich habe mich schließlich gegen eine komplette Desktopumgebung und für den Fenstermanager Fluxbox und eine individuelle Zusammenstellung der Software entschieden. Der Artikel richtet sich mehr an fortgeschrittene Linuxnutzer. Auf jeden Fall sollte man Zeit einplanen und etwas Freude am Experimentieren haben. Vielen Dank auch an Lars, durch den ich erst diesen Laptop in die Hände bekommen habe 🙂
Die wichtigsten Kennzahlen des Toshiba Portégé 3110CT

  • CPU: Pentium II 300Mhz
  • RAM: 64 MB
  • Festplatte: 6 GB
  • 1x USB 1.0
  • Infrarot-Schnittstelle
  • CD und Diskettenlaufwerk 3,5 Zoll (extern)
  • COM und LAN Anschluss (extern)

Installation:

Um ein Debian Minimalsystem zu installieren benötigt ihr zuerst das Debian Netinst- oder Visitenkartenimage. Dies auf eine CD gebrannt und in das externe CD-ROM Laufwerk gesteckt und los gehts.
Zuerst muss die Bootreihenfolge im BIOS richtig eingestellt werden. Dorthin gelangt ihr mit der Tastenkombination ESC+F1. Boot Priority auf FDD->HDD->LAN umstellen. Der Controller Mode sollte auf PCIC Compatible stehen. Die Seiten lassen sich mit PgDn und PgUp wechseln. Mit End werden die Einstellungen gesichert und das BIOS verlassen. Damit die Installation von der CD auch startet muss man beim Toshiba Portégé 3110CT direkt nach dem Anschalten die Taste "c" drücken und loslassen sobald der Toshiba Splash Screen erscheint.
Da das Notebook nur über 64 MB RAM verfügt, startet danach die Debian-Installation im "Low Memory" Modus. Einige Installationsschritte sehen deshalb anders aus als man das von einer normalen Netzinstallation gewohnt ist. Die Installationssprache ist durchweg Englisch. Überraschungen gab es keine. Wichtig ist nur, dass man ziemlich am Ende der Installation bei tasksel bzw. der Softwareauswahl alle Punkte abwählt. Dadurch erhält man die absolute Minimalinstallation. Alle Schritte der Netzinstallation mit Debian kann man auch im Wiki auf computerforum.de noch einmal nachlesen.
Momentan empfehle ich Lenny zu installieren, da es bei Squeeze einen Bug mit dem Netzwerkkartentreiber e100 gegeben hat. Für Squeeze muss man später auf jeden Fall das Paket firmware-linux-nonfree installieren um auf die Netzwerkkarte zugreifen zu können.
Nachdem Neustart findet man sich auf der Konsole wieder und kann nun mittels aptitude sein individuelles System installieren.Debian belegt nun circa 415 MB Festplattenspeicher und es laufen laut dem Programm "top" gerade einmal 32 Tasks.
Einziges Problem war das anhaltende Surren des Lüfters, der sich nach dem ersten Anlaufen nicht mehr automatisch abstellte. Während dieses Problem mit dem Kernel 2.6.18 nicht auftritt, ist es sowohl beim 2.6.26 als auch dem 2.6.32 präsent. Offenbar hängt dies mit einer Kerneleinstellung des ACPI Modus zusammen. Bisher half bei mir lediglich das Deaktivieren von ACPI durch Setzen des Parameters

acpi=off

Bei Debian Lenny muss man diese Option noch in der Grub menu.lst vornehmen, bei squeeze mit Grub2 wird dieser Parameter in die Datei /etc/default/grub eingetragen.
Nach der Neuinstallation (siehe unten) über PXE trat das Problem mit dem Lüfter nicht mehr auf..It's magic!

Minimalistischer Desktop:

Anschließend müssen folgende Pakete mit

aptitude install <Paketname>

installiert werden.

  • fluxbox
  • slim
  • xorg
  • alsa-base

Die Abhängigkeiten werden automatisch aufgelöst und alle Pakete installiert. Slim ersetzt bei mir grafische Loginmanager wie z.B. gdm oder kdm, da das Programm vollkommen ausreicht, wenn man nur einen grafischen Login haben möchte. Durch Eingabe von slim als Benutzer root in der Konsole startet X und beim nächsten Reboot landet man automatisch bei Slim und nicht mehr auf der Konsole.
Mehr Pakete braucht es nicht um eine minimale X Umgebung mit Klangwiedergabe zu schaffen.

Was fehlt noch?

Auf jeden Fall noch das Metapaket ssh, welches sowohl den ssh Client als auch den Server installiert. Damit lässt sich der Laptop bequem aus der Ferne administrieren.
Mein Vorschlag für weitere schlanke Programme

  • leafpad (ein simpler, schneller grafischer TextEditor, der genau das tut, was er tun soll)
  • thunar, pcmanfm, emelFM2 oder Midnight Commander(Dateimanager)
  • xarchiver (zum Entpacken und Archivieren von Daten)
  • w3m, elinks, dillo, uzbl, midori, netsurf,  opera (Browseralternativen, dazu später mehr)
  • epdfview als pdf Betrachter
  • claws-mail oder alpine (Emails verfassen)
  • urxvt (Terminal)
  • irssi (IRC-Client)
  • centerim oder pidgin (ICQ, MSN chatten)
  • mpd + ncmpc oder cmus (Musikabspielen)
  • newsbeuter oder canto (Newsfeeds lesen)
  • gpicview oder feh (Bildbetrachter)
  • Transmission oder rtorrent (Bittorrent Clients)
  • conky (Systeminformationen auf dem Desktop ausgeben)
  • wbar (eine Schnellstartleiste)
  • mplayer (Videos&Audio)

UPDATE:

Wie das auf einem Testsystem so ist, wollte ich das Geschriebene nochmal überprüfen. Dabei wollte die Installation von CD nicht mehr starten. Warum, weshalb bleibt ein Geheimnis. Zum Glück gibt es noch zwei andere Installationsmöglichkeiten - per Floppy oder per PXE. Tatsächlich lassen sich auch 3,5 Zoll Floppys mit dem Debianinstaller und allen wichtigen Daten beschreiben.
Hier die absolute Installationsmethode für den Toshiba Portégé 3110CT, die (hoffentlich) immer funktioniert. Die PXE Installation!
Im BIOS zuerst einmal auf LAN->FDD->HDD umstellen. Beim Neustart notieren wir uns schon einmal die angezeigte MAC-Adresse, welche wir noch für später brauchen.
Als nächstes nehmen wir einen zweiten Rechner, der sowohl als DHCP als auch als TFTP Server dient. Für Ubuntu 10.04 oder Debian Squeeze müssen die Pakete tftpd-hpa und dhcp3-server installiert werden.

aptitude install tftpd-hpa dhcp3-server

TFTP-Server:
Nach der Installation des Pakets muss man keine weiteren Einstellungen mehr vornehmen. Wichtig ist nur, den Inhalt des Debian netboot Verzeichnisses aus netboot.tar.gz in das Verzeichnis /var/lib/tftpboot zu kopieren. Diese Dateien werden später bei der Installation automatisch an den Laptop ausgeliefert.
Die Datei netboot.tar.gz gibt es hier.
DHCP-Server:
Um die Installation einfacher zu machen, darf kein weiterer DHCP Server im LAN aktiv sein. Deshalb muss bei vielen Heimroutern mit eingebautem DHCP Server diese Funktion zuerst deaktiviert werden.
Die Datei /etc/dhcp3/dhcpd.conf sieht bei mir wie folgt aus:

# Der DHCP Server ist ab sofort der offizielle Server für das Heimnetz. Deshalb sollte man die Direktive authoritative auskommentieren.
authoritative;
# Subnetz definieren, orientiert euch an euren bisherigen Netzeinstellungen
subnet 192.168.0.0 netmask 255.255.255.0 {
#Nur zwischen Start-IP bis End-IP werden IP-Adressen vergeben
range 192.168.0.102 192.168.0.107;
#Lease-Zeit in Sekunden
default-lease-time 600;
max-lease-time 7200;

# Die IP-Adresse des Routers
option domain-name-servers 192.168.0.1;
option broadcast-address 192.168.0.255;
option subnet-mask 255.255.255.0;

#Gateway, die IP-Adresse des Routers
option routers 192.168.0.1;
}
#Hier wird der Laptop eindeutig definiert, es muss eure MAC-Adresse bei hardware-ethernet stehen!
host speedy {
hardware ethernet 00:00:39:e5:69:16;
fixed-address 192.168.0.106;

#IP-Adresse des DHCP und TFTP Servers
next-server 192.168.0.107;
filename "/pxelinux.0";
option host-name "speedy";

}

Zum Lesen empfehle ich auch die PXE-Installation bei ubuntuusers.de und TFTP-Netzwerk Boot auf der offiziellen Debian Seite.
Demnächst mehr zur Konfiguration mit Fluxbox und den erwähnten Programmen. Hier schon einmal eine kleine Bildergalerie zu dem Toshiba Laptop (speedy) und Fluxbox.

Probleme mit Wrath of the Lich King unter Wine gelöst

Wer schon frühzeitig die neue Addon-DVD von World of Warcraft in den Händen hielt wunderte sich, warum außer der Installer.exe und dem DirectX Ordner keine weiteren Daten enthalten schienen. Wine wollte einfach den Installationsprozess nicht starten. Auf der offiziellen Wine Seite zu WoW gab es zum Glück den richtigen Lösungsvorschlag.
Aus irgendeinem Grund sind die Dateien auf der DVD versteckt, wenn man sie mountet. Abhilfe bietet hier folgender Mount-Befehl.

sudo mount -o ro,unhide,uid=1000,gid=1000 /dev/sdc /media/cdrom/

Anstelle von /dev/sdc muss der Gerätename eures DVD-Laufwerks stehen. Der Pfad /media/cdrom muss ggf. neu mit

sudo mkdir /media/cdrom

angelegt werden.
Anschließend sind alle Dateien auf der DVD sichtbar eingehängt. Die Installer.exe verrichtet danach klaglos ihren Dienst. Unter Ubuntu 8.10 gab es nach der Installation leider ein neues Problem mit dem Bestätigen der EULA. Obwohl man bis zum Ende der Seite scrollt ist es unmöglich den Vertrag zu akzeptieren. Hier liegt leider ein Bug mit der offiziellen Stable-Version von Wine 1.0.1 vor. Abhilfe schafft hier nur ein Upgrade auf die aktuellste Entwicklerversion also zur Zeit 1.18.
Für Debian basierte Distributionen gibt es eine einfache Anleitung um die Wine-Paketquellen einzubinden.

sudo wget http://wine.budgetdedicated.com/apt/sources.list.d/intrepid.list -O /etc/apt/sources.list.d/winehq.list

Mit

wget -q http://wine.budgetdedicated.com/apt/387EE263.gpg -O- | sudo apt-key add -

wird der Schlüssel heruntergeladen um die Winepakete zu verifizieren. Anschließend genügt ein

sudo aptitude install wine

um auf die neueste Wineversion zu aktualisieren.
Danach lässt sich der Installationsvorgang abschließen, leider treten nun aber störende Soundgeräusche auf, welche wohl auf einen Bug mit Wine und Pulseaudio zurückzuführen sind. Am besten ist es hier im Winekonfigurationsmenü auf das OSS-Soundsystem umzustellen, zumindest solange bis dieser Fehler korrigiert wurde. Danach lief Wrath of the Lich King fehlerfrei und problemlos unter Ubuntu 8.10.

Audio CDs mit Audacious hören

Gerade wieder einmal eines dieser Probleme gehabt, die eigentlich keine sind, man muss nur wissen wo man suchen muss..
Mit ALT+C spielt Audacious normalerweise Audio CDs ab. Falls nun eine Fehlermeldung erscheint wie "Keine CD eingelegt, oder die eingelegte CD ist keine Audio-CD." gibt es sehr wahrscheinlich ein Problem mit dem Pfad zum CD-ROM Laufwerk.
Unter Einstellung->Plugins das CD-Audio-Plugin anwählen und unter Device und Directory die richtigen Angaben eintragen. In meinem Fall war es /dev/hdc für das CD-ROM Laufwerk und /media/cdrom für das Mountverzeichnis. Unter CD-Info lässt sich dann noch ein CDDB Server wie z.B. freedb.freedb.org einstellen, womit die Tracks danach automatisch mit Informationen aus dem Internet abgeglichen werden.

Einfach Mounten mit Debian Etch und Xfce

Die Kehrseite von Debians stable Version ist leider, dass viele aktuelle Neuerungen von Programmen nicht enthalten sind. Debian setzt bewusst nur Software ein, die ausgiebig getestet worden ist und sich in einer Produktivumgebung als stabil erwiesen hat. Deshalb werden Pakete in der stable Version nur selten mit neuen Features aktualisiert und hauptsächlich Sicherheitslücken geschlossen. Der restriktive Ansatz schließt den unkontrollierten Einfluss von nicht getesteten Programmen aus.
Nun so weit so gut, das System ist also sehr sicher und stabil, aber warum werden meine CDs und der USB Stick nicht automatisch gemountet und auf dem Desktop angezeigt so wie es zum Beispiel Xubuntu vormacht?
Scheinbar heißt hier auch das Problem, dass Debian Etch nicht das neueste Xfce 4.4.2. mitliefert, sondern <=4.2. Da Thunar laut der Xfce Tour erst mit Version 4.4 die Möglichkeit bietet entfernbare Geräte wie USB Sticks oder CD-ROM automatisch einzubinden und zu verwalten, gibt es nun mehrere Lösungsmöglichkeiten.
Da die nächste Stable Version von Debian Lenny diese Neuerung mitbringen wird, könnte man nun sein ganzes System auf Testing upgraden, nur einen Xfce Backport einspielen oder Xfce deinstallieren und aus den neusten Quellen selbst kompilieren.
Wenn aber bewusst Etch laufen soll und backports aus Gründen der Sicherheit/Stabiliät nicht erwünscht sind, bleibt noch eine andere Möglichkeit.
In der Xfce Taskleiste lässt sich ein Objekt namens "Geräte einhängen" hinzufügen. Dieses Plugin greift direkt auf die Datei /etc/fstab zu und liest die dortigen Informationen aus. Um Laufwerke, Partitionen und Geräte per Plugin mounten zu können, muss die Datei angepasst werden. Für meinen Laptop sieht die Datei so aus:

# /etc/fstab: static file system information.
#
# <file system> <mount point> <type> <options> <dump> <pass>
proc /proc proc defaults 0 0
/dev/hda1 / ext3 defaults,errors=remount-ro 0 1
/dev/hda5 none swap sw 0 0
/dev/hdc /media/cdrom0 udf,iso9660 user,noauto 0 0
/dev/fd0 /media/floppy0 auto rw,user,noauto 0 0
/dev/sda1 /media/usb auto user,noauto 0 0

Um herauszufinden wie auf eurem Rechner die Gerätenamen heißen, genügt ein fdisk -l auf der Konsole. In meinem Fall hatte mein USB Stick den Gerätenamen /dev/sda1. Das Verzeichnis /media/usb muss als root mit mkdir /media/usb angelegt werden. Anschließend lassen sich alle Laufwerke per Knopfdruck mittels des Plugins ein- und aushängen.
Fazit:
Zum automatischen mounten fehlt HAL und die aktuelleste Xfce Version 4.4.2, die beide wohl mit Lenny irgendwann zum Einsatz kommen. Bis dato lässt sich das grafische Ein-und Aushängen der Geräte auch einfach per Taskleistenplugin lösen.

Grafisches Beenden von Xfce unter Debian Etch

Für alle, die sich wundern, warum man den Rechner unter Xfce nicht grafisch neustarten oder herunterfahren kann. Hier ist die Voreinstellung von Debian sehr sicherheitsbewusst gewählt.
Wer nicht immer auf die Konsole oder das Terminalfenster als root wechseln möchte um reboot oder halt einzugeben, muss vorher in der Datei sudoers einen Eintrag vornehmen. Laut /etc/sudoers muss diese Datei mit dem Kommando visudo geändert werden.
Als Benutzer root muss man lediglich visudo eingeben und anschließend
user ALL=NOPASSWD:/usr/sbin/xfsm-shutdown-helper
eintragen, wobei für user der eigene Benutzername eingetragen werden muss. Unter Debian Etch ist nano als Editor eingestellt. Um das eingetragene abzuspeichern und visudo zu beenden muss man STRG+X drücken und Speichern mit Ja bestätigen.
Anschließend ist es möglich den Rechner mit Klick auf das Beenden Symbol im unteren Panel neuzustarten oder auszuschalten.

WLAN wg511t Atheros Chipsatz Konfiguration unter Debian Etch

Nachdem ich mich bei meinem Dell-Inspiron-4000-Laptop für Debian Etch mit Xfce-Desktop entschieden hatte, musste noch die WLAN-Karte zum Laufen gebracht werden. Da der Madwifi-Treiber für den Atheros-Chipsatz bei WLAN-Karten leider noch unfrei ist, muss man unter Debian diesen noch selbst einrichten, sprich manuell aus den Quellen kompilieren. Zum Glück ist es sehr einfach geworden das mit Debian umzusetzen. Wie es geht erfahrt ihr hier.
Um die Madwifi-Treiber zu kompilieren benötigt man zuerst einmal die Quellpakete. Da Madwifi ein unfreier Treiber ist muss zuerst die /etc/apt/sources.list geändert werden. Dazu wechselt ihr entweder auf die Konsole mit z.B. STRG+ALT+F2 oder wählt unter Xfce das Terminal Fenster aus. Mit
vim /etc/apt/sources.list
ändert man die Apt-Datei welche für den Zugriff auf die Download Server zuständig ist.
Mit der Taste I geht es in den Einfügen-Modus. Für die stabile Version Etch könnt ihr nun entweder die folgenden beiden Zeilen in sources.list kopieren oder ihr fügt an eure entsprechenden Einträge einfach contrib non-free an.

# Stable
deb ftp://ftp.de.debian.org/debian stable main contrib non-free
deb-src ftp://ftp.de.debian.org/debian stable main contrib non-free

Als Benutzer root müssen lediglich per Apt ein paar benötigte Programme und Werkzeuge installiert werden. Mit dem Befehl m-a wird der module-assistant gestartet, der automatisch die Paketquellen herunterlädt, diese entpackt, kompiliert, ein Debian Paket daraus erzeugt und dieses schließlich installiert. Die magischen Zeilen lauten:

  • apt-get update
  • apt-get install madwifi-source
  • apt-get install madwifi-tools
  • m-a prepare
  • m-a a-i madwifi


Um den Treiber zu aktivieren muss das Modul noch mit

modprobe ath_pci

geladen werden. Ein dmesg | grep ath sollte dann eine ähnliche Ausgabe erzeugen wie

ath_hal: module license 'Proprietary' taints kernel.
ath_hal: 0.9.18.0 (AR5210, AR5211, AR5212, RF5111, RF5112, RF2413, RF5413)
ath_rate_sample: 1.2 (0.9.3)
ath_pci: 0.9.4.5 (0.9.3)

Mit wlanconfig ath0 list scan lässt sich später die Funknetzumgebung im Terminal anzeigen. Alternativ gibt auch iwlist ath0 scan einiges an Informationen aus.
Für die Netzwerkkonfiguration bietet sich der NetworkManager als grafische Lösung an oder WifiRadar. Wenn es damit Probleme gibt, ist das manuelle Eintragen der entsprechenden Daten aber auch kein Problem. Für den sicheren Betrieb mit WPA muss auf jeden Fall noch das Paket Wpasupplicant installiert werden.
In der /etc/network/interfaces dann einen Eintrag wie den folgenden mit einem Editor eurer Wahl erstellen.

# wlan
allow-hotplug ath0
iface ath0 inet dhcp
pre-up /sbin/wpa_supplicant -D madwifi -i ath0 -c /etc/wpa_supplicant.conf -B

Mit der letzten Zeile wird die Funkübertragung mit wpasupplicant verschlüsselt. Dabei greift das Programm auf die Datei /etc/wpa_supplicant.conf zu. Diese Datei muss erst erstellt werden und sollte anschließend folgende Informationen enthalten.

network={
ssid="MeineSSID"
psk ="MeingeheimesPasswort"
#psk = MeingeheimesPasswort in Hex-Schreibweise
key_mgmt=WPA-PSK
pairwise=TKIP
group=TKIP
proto=WPA
auth_alg=OPEN
}

Das Passwort kann einmal im Klartext stehen oder in Hexadezimalschreibweise eingetragen werden. Manche Router/Accesspoints bieten eine Möglichkeit das normale Passwort in die andere Schreibweise umzuwandeln.
Mit ifup ath0 wird anschließend das Interface konfiguriert und man sollte nun per DHCP auch eine IP-Adresse erhalten. Falls alles fehlschlägt gibt es auf www.ubuntuusers.de schon einige gute Einträge zu diesem Thema. Auf der offiziellen englischsprachigen Website des Madwifi-Projektes, kann man das oben geschriebene auch noch einmal nachvollziehen.

Ubuntu, Xubuntu und Debian Etch auf Dell Inspiron 4000

Vor wenigen Wochen habe ich einen gebrauchten Dell-Inspiron-4000-Laptop mit vorinstalliertem Debian 4.0 und Gnome-Desktop erworben. Da zu dieser Zeit gerade Ubuntu 8.04 erschienen ist, wollte ich die neue Distribution gleich auch mal auf Stabiliät und vor allem Geschwindigkeit auf diesem älteren Dell-Laptop-Modell testen. Am Ende stand dann der Vergleich zwischen Ubuntu 8.04, seinem Derivat Xubuntu mit XFCE-Desktop und der aktuellen stabilen Version von Debian Etch mit Gnome bzw. Xfce Desktop Continue reading "Ubuntu, Xubuntu und Debian Etch auf Dell Inspiron 4000"