Vier ältere Laptops und ein Core Duo im April 2012

Ich weiß, es gab hier nicht wirklich viel Neues zu alternativen und leichtgewichtigen Betriebssystemen zu lesen, sieht man einmal von Haiku ab. Da ich selbst der kritischste Leser meines Blogs bin, fehlten mir auch ein paar Artikel zu coolen Konsolenprogrammen und noch ein paar Tipps und Tricks wie man sich ein effizientes Linuxsystem auf Basis von Fenstermanagern selbst zusammenstellen kann. Ich hoffe jemand schreibt diese Artikel noch für mich. 😉
Die Wahrheit ist auch, das Leben ist ein Karussell. Hätte ich einen Artikel über das Thema geschrieben, hätte er sich vermutlich wie der alte Sketch von Badesalz angehört: "Mir ist heute ein Waschlappen vom Haken gefallen, habe ich ihn halt wieder darauf gehangen." "Na toll." (kleine Übersetzung ins Hochdeutsche :)).
Gar nichts zu schreiben ist auch keine Lösung, deswegen hier die unglaublichen Erlebnisse mit vier älteren Laptops und einem Core Duo.

Core Duo

Letztes Jahr um diese Zeit war ich drauf und dran Ubuntu 10.10 gegen ein Multiboot-System auszutauschen. Ich wollte einfach mal wieder was anderes anstellen und nach und nach wurde Debian Testing zum Hauptsystem, Ubuntu der Dreh- und Angelpunkt für Experimente mit Videoeditoren und dem GIMP und Debian Sid zum Spielemekka.
Und heute...nun natürlich habe ich nicht schon wieder ein neues Multiboot-System aufgesetzt, Wiederholungen sind langweilig.
Seit November 2011 benutze ich mit Debian Testing Gnome 3 als meine Desktopumgebung der Wahl. Wer etwas kreuz und quer im Internet liest weiß, dass nicht jeder das neue Gnome toll findet. Nachdem ich die Extensions entdeckt und eine Erweiterung installiert hatte, die ich brauchte, gab es für mich keine großen Aufreger mehr.
Das lässt sich ganz leicht damit erklären, dass Gnome eben nur eine grafische Oberfläche für mich ist, die Regel jedoch mittlerweile alleinstehende Fenstermanager-Lösungen sind. Speziell auf den Status in Debian angesprochen, kann ich nur sagen, dass Gnome 3.4 langsam aber sicher Stück für Stück hier angekommen und nichts Aufregendes passiert ist. Die großen Veränderungen halten sich in Grenzen. Dennoch habe ich das Gefühl, dass insbesondere die Gnome-Shell nun reaktionsfreudiger reagiert. Insgesamt bin ich mit Gnome zufrieden und ich denke Debian leistet hier gute Arbeit.
Ab und zu sollte man sich mal selbst beobachten, wie viel Zeit man mit einzelnen Aufgaben und Anwendungen verbringt. Der Webbrowser scheint der Dreh- und Angelpunkt zu sein. Mein E-Mail-Programm Icedove landet auf einer Arbeitsfläche und bleibt dort ständig geöffnet, der Rest ist manchmal Mplayer, fast immer der Terminal mit Anwendungen wie Cmus*, ab und an LibreOffice, der Dateimanager und Virtualbox. Also genau die Programme, die bei mir in der linken Seitennavigation alias Dash untergebracht sind.
Ich brauche nicht zwangsläufig Gnome 3. Behindern tut es mich aber auch nicht und es ist eine gute Gelegenheit auf dem Laufenden zu bleiben und nicht die Trends zu verpassen ;). Von daher, bei Gnome 3 nichts Neues.

Quo vadis Ubuntu

Wenn ich sage Ubuntu, meine ich natürlich die Unity-Oberfläche. Ich habe nicht wirklich viel dazu in den letzten Monaten geschrieben und werde auch in Zukunft anderen das Feld überlassen. Unity ist mit Sicherheit eine Alternative, aber nicht mehr mein Schwerpunkt. Am ehesten lässt es sich mit Gnome 3 vergleichen und ich vermisse ehrlich gesagt nicht viel im Vergleich zu Unity, wenn ich Gnome 3 benutze.
Lubuntu ist es da schon eher wert weiter vorgestellt und verfolgt zu werden. Generell mag ich sowieso eher Underdogs. Aber wem erzähl ich da was Neues.

Fenstermanager, ein paar Laptops und die Konsole

Die Laptops gibt es natürlich noch. Ohne Veränderung, alles beim Alten. Der Dell Inspiron 4000 hat eine interessante Macke entwickelt. Ich denke, es ist nach dem Austausch der Festplatte passiert als ich Haiku installiert habe. Ab jetzt gelangt man nur noch in das GRUB-Menü, wenn man vorher ESC+F2 drückt und vorher im BIOS war. Scheinbar summieren sich die kleinen Alterserscheinungen. Doch solange er noch funktioniert, bleibt er natürlich an Bord.
Was den Rest angeht. Alte Laptops eignen sich hervorragend zur Administration eines Spieleservers. Von Konsole zu Konsole, wirklich kein Problem. Openbox ist weiterhin Nr.1, auch wenn sich DWM auf dem Thinkpad 600 ausgezeichnet schlägt.
Slitaz 4.0 ist erschienen! Eine Menge interessanter Vorschläge zu weiteren Betriebssystemen wurde an verschiedenen Stellen des Blogs gepostet. Es gibt also noch eine Menge zu tun. 🙂

Hivelogic Enkoder: E-Mail-Adresse mit Javascript obfuskieren

Der Hivelogic Enkoder existiert schon ganze Weile und ist keine große Nachricht mehr. Wenn man aber ein kleines Webprojekt erstellt, möchte man auch seine E-Mail-Adresse und unter Umständen die anderer Leute auf der Seite zur Verfügung stellen, einfach um erreichbar zu sein.
In der Regel schreibe ich dann etwas auf die Seite wie admin [at] linuxiuvat [de] und hoffe, dass die Besucher verstehen, was ich damit gemeint habe. Der Sinn dahinter ist, es Bots beim Versenden von Spam schwieriger zu machen, obwohl das natürlich nur bedingt helfen kann. Es gibt aber auch schon seit geraumer Zeit Lösungen wie z.B. den Hivelogic Enkoder, der mit Hilfe von Javascript eine E-Mail-Adresse obfuskiert, also nur schwer nachvollziehbar macht.
Wandert man auf die verlinkte Seite findet man dort ein Formular, in das man die Adresse, den Linktext und einen Betreff eingeben kann. Wird das Ganze abgeschickt, erscheint z.B. so etwas:

<script type="text/javascript">// <![CDATA[
      <!--
   r x="function f(x){var i,o="",l=x.length;for(i=0;i<l;i+=2) {if(i+1<l)o+=" +
       "x.charAt(i+1);try{o+=x.charAt(i);}catch(e){}}return o;}f("ufcnitnof x({)av" +
       " r,i=o\"\"o,=l.xelgnhtl,o=;lhwli(e.xhcraoCedtAl(1/)3=!84{)rt{y+xx=l;=+;" +
    "lc}tahce({)}}of(r=i-l;1>i0=i;--{)+ox=c.ahAr(t)i};erutnro s.buts(r,0lo;)f}\" +
       ""(2),8\"\\yqns{dl%$~7-03\\\\TRV]7_00\\\\32\\0k\\XS24\\0_" +
       "\\P[J]14\\0q\\21\\0N\\]FSA06\\07\\00\\\\Fx7F01\\\\~Th" +
       "hcuwo{qx6a{,tldgk~n6ycmq(uehw3x01\\\\23\\05\\02\\\\27\\0:\\" +
       "27\\01\\02\\\\32\\02\\02\\\\24\\0N\\34\\06\\00\\\"+
       "\35\\01\\03\\\\16\\03\\00\\\\0O4V01\\\\14\\02\\03\"+
    "\\\17\\0F\\04\\0X\\JA17\\04\\01\\\\*:.4t,6-;27 6<\"\\"+
       "f(;} ornture;}))++(y)^(iAtdeCoarchx.e(odrChamCro.fngriSt+=;o27=1y%2;*=)yy)2" +
 "+(8i>f({i+)i+l;i<0;i=r(foh;gten.l=x,l\"\\\"\\o=i,r va){,y(x fontinc" +
    "fu)\"")";
      while(x=eval(x));       //-->
// ]]></script>

Als Mensch erkennt man nicht wirklich viel, aber der Browser ist dennoch in der Lage daraus eine E-Mail-Adresse abzuleiten. Für alle, die Javascript deaktivieren, kann man noch einen Noscript-Tag einbinden.

<noscript>
<p>write an e-mail to <strong>admin</strong> [at] <strong>linuxiuvat</strong> [dot] <strong>de</strong></p>
</noscript>

Die Kritik an jeder Art von "unkenntlich" gemachten Code bleibt natürlich bestehen. Prinzipiell ist es natürlich möglich, dass Bots anstelle von @ auch nach [at] suchen können. Da die Spamfilter der Mailprovider mittlerweile ziemlich gut sind, bekomme ich jedoch immer seltener etwas von dem Spam mit.
Es ist zwar schwieriger aber nicht unmöglich, dass ein Bot den obfuskierten Javascript-Code wieder entziffern kann. Von daher, wer auf Nummer sicher gehen will veröffentlicht gar keine E-Mail-Adressen. Ich habe mich dennoch entschieden den Code des Hivelogic-Enkoder auf meiner Kontaktseite einzubinden.

Die eigene Homepage: CMS, Blogkompilierer und statisches XHTML

Ich stand vor der Entscheidung wie ich die Homepage für mein neues Spieleserverprojekt gestalten sollte. Ich schwankte anfangs zwischen einem dynamischen Portal für freie Spiele und selbst geschriebenen statischen HTML-Seiten. Ich habe mich schließlich gegen PHP und Datenbanken entschieden und auf statische Inhalte gesetzt, die zum einen durch Chronicle, einen Blogkompilierer, und zum anderen durch manuell erstelltes XHTML erzeugt werden. Die restlichen Statistiken und Graphen für die einzelnen Spiele werden täglich durch das Auswerten von Logdateien und mit Hilfe von Munin dargestellt.

Die Frage bei so einem Projekt ist: Wie viel Interaktion möchte man eigentlich haben?
Linuxiuvat.de ist keine Clan- oder Gildenseite, sondern lediglich das Erscheinungsbild des virtuellen Servers, auf dem einige freie Spiele laufen. Ich übernehme hier die klassischen Aufgaben als Serveradmin und Macher der Homepage, kann aber natürlich nicht alle Mitglieder eines Clans ersetzen.
Meiner Meinung nach sind Foren oder sogar ein Wiki nur dann sinnvoll, wenn man gleichzeitig eine Community rund um die Spiele aufbauen will, die das Projekt mit Leben füllt. In meinem Fall gibt es nur mich und die Idee irgendwann das Ganze abzuschließen und zum Fazit zu kommen, dass die Möglichkeiten des vServers ausgeschöpft sind. Danach möchte ich nur noch das Bestehende weiterpflegen, selbst eine Runde spielen und zum nächsten Projekt weiterziehen.
Vor diesem Hintergrund und der Tatsache, dass der Spieleserver auch ein praktisches Beispiel ist (es macht vor allem Spaß), wie man mit Freier Software, wenig Ressourcen und auch kostengünstig ein Projekt gestalten kann, wollte ich die Interaktion auf das Notwendige und Sinnvolle beschränken.

Hilfreiche Software

Es gibt sehr viele Möglichkeiten die eigene Homepage zu gestalten. Einige Ideen finden sich z.B. bei Debian und Ubuntu mit

aptitude search '~sweb'


In der Sektion "Web" stecken zahlreiche Content-Management-Systeme, Blogsoftware und Hilfsmittel statische Inhalte zu erschaffen. Eigenes Vorwissen, die verwendete Programmiersprache, Performance und verfügbare Angebote des Webhosters spielen natürlich eine Rolle. Bei einem eigenen VPS kann man aus dem Vollen schöpfen, da es keine technischen Beschränkungen gibt.

Bekannte Content-Management-Systeme

Es gibt hervorragende freie CMS darunter die großen Joomla, Drupal, Typo3, Movable Type und WordPress. Allen ist gemein, dass sie hochentwickelt, stark erweiterbar und vielfältig einsetzbar sind. Vom kleinen Linuxblog bis zur Unternehmenskette mit eigenem Franchise ist alles denkbar. Inhalte und Seitengestaltung sind unabhängig voneinander. Wissen über HTML oder Skriptsprachen ist nützlich jedoch nicht zwingend notwendig. Jeder kann Dank des umfangreichen Backends Inhalte einstellen und verwalten.

  • Anforderungen: PHP, MySQL/PostgreSQL
  • Vorteile: Dynamische Inhalte, Interaktion mit Benutzern ist einfach, unzählige vorgefertigte Plugins und Themen, große Gemeinschaft, gute Dokumentation, sehr flexibel
  • Nachteile: Speicherintensiv, Datenbank und PHP wird benötigt, potentielle Sicherheitslücken, komplexe Bedienung, Einarbeitungszeit notwendig

Eher unbekannte Content-Management-Systeme

Dann gibt es die eher unbekannten CMS, die meist weniger Feature als die großen haben, aber nicht weniger geeignet sind, um kleinere dynamische Projekte zu verwirklichen. Mir fielen insbesondere Zine, PyLucid und TDiary auf, da ich ein wenig mit Zine wegen der Programmierung in Python geliebäugelt habe. PyLucid ist ebenfalls in Python geschrieben und benutzt Django, während TDiary in Ruby verfasst wurde. Hier sind Japanisch- und Englischkenntnisse von Vorteil. Eine weitere interessante Alternative ist WebGUI in Kombination mit Perl und MySQL und DotClear. Leider forderten alle mindestens noch die Installation einer zusätzlichen Datenbank.

  • Anforderungen: Python, Ruby, Perl, MySQL/PostgreSQL
  • Vorteile: Dynamische Inhalte, einfache Interaktion mit Benutzern, einige zusätzliche Plugins und Themen, flexibel, interessante Programmiersprachen
  • Nachteile: Relativ speicherintensiv, Datenbank, Python oder Ruby notwendig, potentielle Sicherheitslücken, weniger umfangreich als die großen CMS

Die Welt der statischen Webseitengeneratoren

Ein Trend unter Techies sind sicherlich Webseitengeneratoren wie Jekyll für Ruby und Hyde für Python, die mit Hilfe von Templates aus Text, Markdown oder HTML die komplette Seitenstruktur einer Webseite unabhängig vom Inhalt erstellen können.
Etwas einfacher aufgebaut, aber nicht weniger effektiv, sind z.B PubTal (Python), WebGen (Ruby) und Blazeblogger.
Mein Favorit, für den ich mich schließlich entschieden habe, war Chronicle, den ich im nächsten Beitrag etwas ausführlicher vorstelle.

Was ist so toll an statischen Blogkompilierern und Webseitengeneratoren?

Ich habe mich für diesen Typ entschieden, weil ich sie für sicher, leichtgewichtig und effizient halte. Natürlich kann man auch Plugins für ein CMS benutzen, die den dynamischen Inhalt in statischen überführen (Stichwort: WP-Super-Cache). Ein Blogkompilierer wie Chronicle macht das von Haus aus. Statische Inhalte werden extrem effizient durch den Webserver ausgeliefert, so dass selbst bei einem mickrigen vServer die Performance selbst unter mittelgroßer Last nicht leiden wird.
Ein normales Projekt benötigt nicht einmal ansatzweise alle Funktionen eines CMS. Hier geht es auch darum realistisch zu bleiben. Weniger ist oft mehr. Außerdem sind diese Generatoren einfach zu bedienen und benötigen weder Datenbank noch eine Skriptsprache um zu funktionieren, was im Regelfall gleichbedeutend ist mit mehr Leistung und geringeren Kosten.
Einen Haken hat die Sache. Interaktion ist ohne zusätzliche Software nicht möglich, woraus ein neues Problem erwächst.

Disqus und Co. sind böse

Wirklich, ist das so? Fakt ist, wenn man auf ausschließlich statische Inhalte setzt, muss man dennoch irgendeine serverseitige Anwendung/Skript installieren, damit Kommentare von Besuchern irgendwie in die Webseite eingebunden werden können. Viele verfallen dann auf externe Dienstleister wie Disqus oder IntenseDebate.
Als Webseitenbetreiber muss man lediglich ein Stück Javascript-Code einbinden und schon werden Kommentare an die Server von Disqus und Co. weitergeleitet und dann auf der eigenen Webseite dargestellt. Disqus macht es wirklich einfach. Keine Spam-Probleme, keine Last auf dem Server, perfekte Integration mit Sozialen Netzwerken. Als Alternative könnten Besucher z.B. eine E-Mail schicken und man bindet dann den Inhalt manuell in die Seite ein, aber hey, wer macht das schon. 😉
Ich bin nicht wirklich der Typ, der hinter jedem erfolgreichen Internetunternehmen den nächsten faschistischen Weltbeherrscher vermutet. Man sollte sich aber schon die Frage stellen, ob man für jede Webseite die Kontrolle über seine Daten an eine externe Stelle abgegeben muss oder nicht. Diese Bedenken hat Jeremy Scheff auf den Punkt gebracht.
Ich persönlich denke, dass man Interaktion und Kontrolle über die Daten auch anders haben kann und das auch nutzen sollte. Im Falle von Chronicle war das z.B. das einfache Einbinden einer einzigen CGI-Datei. Andererseits vielleicht sollten wir einfach an einem wirklich quelloffenen und freien Disqus arbeiten!

Fazit

Die Wahl der Software hängt entscheidend von den eigenen Ansprüchen ab. Wem Geschwindigkeit und Sicherheit wichtig ist, sollte statische Inhalte veröffentlichen, die bevorzugt mit einem Blogkompilierer oder Webseitengenerator erzeugt werden oder auf die händische Methode zurückgreifen. Für mein kleines Projekt werde ich diesen Weg auf jeden Fall weitergehen.

Dein Name sei Debianspiele: Ein Exkurs in Markenrecht

Jedes tolle Online-Projekt braucht seine eigene Webseite. Ich grübelte eine Weile, was ich genau mit meinem vServer anstellen wollte. Schließlich entschied ich mich die Themen begrenzte Ressourcen, Debian und Spiele miteinander zu verbinden. Ich wollte Spieleserver anbieten mit ausschließlich freien Spielen, die Debian GNU/Linux in seinen Repositorien führt. Es sollte also zum einen Debian bekannter machen, vielleicht sogar etwas voranbringen, aber ebenso auch einfach nur ein Angebot für Spieler zum Spielen sein. Und schließlich sollte beim Konfigurieren und Bereitstellen natürlich auch wieder etwas dazugelernt werden.
Ich kam dann auf die Idee eine zweisprachige Seite in Englisch und Deutsch zu machen, da gerade Onlinespiele ein internationales Publikum anziehen und man mit Englisch noch die größten Chancen hat, dass jemand versteht, was man eigentlich vorhat. Mir kreisten die ganze Zeit dann die Domainnamen debiangames.de und debianspiele.de im Kopf herum. Wäre das nicht ein wirklich passender Name für eine Seite über freie Spiele mit Debian?
Auf der anderen Seite aber, warum gibt es noch keine offizielle Seite, die so heißt? Durfte ich die Domains einfach registrieren? Immerhin waren sie noch frei verfügbar.
Ich wollte es genauer wissen und fand bei debian.org die Trademark-Seite. Dort erfährt man, dass Debian seit dem 21. Dezember 1999 eine eingetragene Marke ist und auch in Europa mittlerweile geschützt ist. Ausdrücklich wird Firmen ein "vernünftiger Gebrauch" der Marke Debian eingeräumt. So richtig viel Erhellendes zum Thema Domains stand dort aber nicht.
Ich beschloss daraufhin eine E-Mail an trademark@debian.org zu schreiben und es einmal darauf ankommen zu lassen. Der Wortlaut war:

Ladies and Gentlemen
My name is Markus Koschany and i intend to register the domains
debiangames.de and debianspiele.de. Before i go ahead i would like to
ask for your permission and if there are any objections against the
registration.
Both websites will be for private and non-commercial use. At the moment
i am hosting a Debian powered vServer which provides games included in
Debian.
My goal is
- to promote games available in Debian
- to provide statistics for gamers on the server
- to post short news about game development in Debian
- to present free software games
- to give gamers the opportunity for feedback
- to learn more about server administration
- last but not least: having fun
The content will be available under CC-BY-SA.
I would be glad to hear about a positive reply.
Yours sincerely
Markus Koschany

Nur zwei Tage später an einem Sonntag antwortete mir der aktuelle Projektleiter, Stefano Zacchiroli. Er bedankte sich für das Interesse an Debian, müsse aber leider meine Anfrage ablehnen. Debian sehe es lieber, wenn Domains, die den Namen Debian führen, offiziell wären oder von offiziellen Repräsentanten geführt würden. Stattdessen schlug er vor, dass ich das Debian-Games-Team kontaktieren solle, um meine Idee eines "debian games portal" zu verwirklichen.
Gut, ich gebe zu, ein Spieleportal schwebte mir gar nicht vor und ich hätte den privaten Charakter des Projekts in der Mail mehr herausstellen sollen. Ansonsten überraschte mich seine Entscheidung aber nicht und ich hätte an seiner Stelle wahrscheinlich genauso entschieden. Bevor irgendein unbekannter Fremder die Erlaubnis erhält Debian im Domainnamen zu führen, macht es tatsächlich mehr Sinn, das in offizielle Kanäle zu lenken. Vermutlich ist es auch genau das, was ein guter Projektleiter machen sollte.
Wie ich später herausfand ist die Regelung des Markenrechts bei Debian gerade im Umbruch. Auf debian-devel-announce hatte Stefano Zacciroli hierzu nämlich schon Änderungen angekündigt und auch, dass die Domain debian.eu widerrechtlich als Webseite eines Computershops verwendet worden war.

Wenn nicht Debian dann...

Blieb schließlich nur noch das Problem, wie das Baby heißen sollte. Ich entschied mich für

linuxiuvat.de

Ich weiß, das ist sicher nicht der Name, der die nächsten Jahre zu einem Synonym des Internets werden wird, aber er beschreibt mein kleines Projekt am besten und ich darf ihn legal benutzen.
Da ich die Domain nicht als Marke benutzen werde (es sei denn natürlich damit lässt sich unverschämt viel Geld verdienen 😉 ) war es kein Problem Linux im Namen zu führen, die Linux Foundation gab grünes Licht.
Tja und iuvat ist lateinisch und bedeutet hilft. Oder wie ein alter Römer mir versichern konnte:

iuvat: a-Deklination
iuvare: helfen
Endung auf t: 3. Person Singular.
Frei übersetzt: Linux iuvat = Linux hilft.

Mit Latein hatte ich das Deutsch/Englisch-Problem umgangen und verprelle nun somit beide Muttersprachler. 😛
Im Moment sind alle Informationen nur auf Englisch verfügbar. Sobald die Seiten so statisch und endgültig sind, wie ich mir das vorstelle, übersetze ich sie natürlich noch auf Deutsch.

Ein Projekt nimmt Gestalt an: Der passende vServer

Eigentlich sollte an dieser Stelle mein Artikel zu Haiku erscheinen. Wie ich es aber im Moment anstelle, ich verliere mich dabei zu sehr in Details. Habe ich eine interessante Anwendung mit Haiku entdeckt, suche ich in der Dokumentation nach weiteren Hinweisen, nur um bald festzustellen, dass ein anderes Stichwort in die entgegengesetzte Richtung führt. Dazu muss natürlich alles noch auf dem Inspiron 4000 Laptop getestet werden, Screenshots dürfen auch nicht fehlen und schließlich muss irgendwer noch die ganzen Gedankenstränge in ein elektronisches Medium hacken. Ich habe mich entschieden nach Haiku besser zwei kurze Artikel zu schreiben als einen großen, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen und mit dem Projekt fortzufahren, dass in den vergangenen Wochen Gestalt angenommen hat.

Die Gemeinsamkeiten alter Hardware und eines virtuellen Servers

Eher durch Zufall bin ich auf die Idee gekommen mir einen eigenen vServer zu mieten und damit die Themen dieses Blogs zu verbinden und auf eine andere Weise anschaulich zu machen.
Schaut man nämlich genauer hin, erkennt man viele Parallelen zwischen einem vServer und älterer Hardware. Augenscheinlich haben die meisten Einsteigerangebote durch Virtualisierung bei bestimmten Kennwerten nicht mehr Leistung zu bieten als manch älterer Laptop. Wenn ich davon schreibe, dass man nur die richtigen Anwendungen und Betriebssysteme auswählen muss, um auch ältere Hardware produktiv zu nutzen, gilt das im gleichen Maße auch für einen vServer. Es sind die gleichen Techniken und Konsolenprogramme, die beide wieder zum Leben erwecken.
Ich habe mich schließlich für ein Produkt von serverway.de, den root VPS X0, entschieden. Die Wahl war nicht einfach und ich denke niemand kann mit absoluter Bestimmtheit vor dem Kauf eines solchen Produkts sagen, dass es das Richtige ist, wenn er vorher noch keine Erfahrungen mit dem Anbieter gemacht hat.
Mir waren verschiedene Dinge wichtig

  • Herausforderung. Es ist genauso wie mit dem neuen Hexacore-Rechner, den man nur kauft, weil das neuste Spiel angeblich nicht mehr ruckelfrei laufen würde. Genauso kann jeder einen 4 GB VPS mit allem Drum-und-Dran mieten, ihn mit automatischen Werkzeugen konfigurieren und ihn dann entweder mit vollkommen überflüssigen Diensten betreiben oder aber im Gegenteil unterfordern. Ich habe mich absichtlich für die kleinste Version mit 256 MB RAM entschieden, weil ich sie für ausreichend halte, um mehrere Spieleserver mit Homepage zu betreiben und den Server soweit mit Extras auszustatten, dass ich den Server überwachen kann und gleichzeitig einen akzeptablen Service für alle Nutzer bieten kann. Es ist sicher eine Herausforderung, aber es soll ja auch Spaß machen. 🙂
  • Preis. Ein positiver Nebeneffekt des Ganzen, es muss nicht viel kosten. 3,90 € pro Monat sind ein fairer Preis. Natürlich darf man sich dann nicht beschweren, dass die Leistung nicht ausreicht, wenn der 20. Spieleserver an den Start geht und das System nur noch vor sich hinswapt. Wichtig ist mir nur, dass die versprochene Leistung auch tatsächlich eingehalten wird.
  • RAM ist nicht alles. Man schielt immer zu sehr auf den RAM bei vServern, dabei sind die anderen Komponenten nicht minder wichtig. Für die CPU-Leistung vergibt serverway ein Sternchen und verwendet für den realen Server eine Quad-Core CPU von Intel. Das sagt zum Beispiel noch nicht viel. Weiterhin lässt sich aber zwischen vielen bekannten Linuxdistributionen wählen, selbst Arch Linux und Gentoo werden angeboten. Gut gefiel mir, dass die Virtualisierungslösung angegeben wurde, es gibt eine Backupmöglichkeit und 1 TB Traffic mit einer 100 MBit Anbindung sind für ein kleines Projekt erst einmal ausreichend. Insgesamt erschien mir das Preis- Leistungsverhältnis angemessen und fair zu sein.

Wie schon geschrieben, es gibt nicht nur einen Anbieter von vServern da draußen und auch andere hatten gute Angebote. Mein erster Eindruck von serverway.de war auf jeden Fall positiv. Nach dem Ausfüllen des Online-Formulars dauerte es nur wenige Sekunden bis ich eine Bestätigungsmail erhielt, diese mit einer SMS bestätigte und danach sofort Zugang zum vServer hatte.
Die Einzugsermächtigung konnte unterschrieben und eingescannt als PDF-Datei per E-Mail eingereicht werden. Das war es auch schon. Nach zwei Stunden hatte ich die wichtigsten Sicherheitsvorkehrungen getroffen und meinen ersten Spieleserver am Laufen.
Der Server ließ sich zum Test problemlos über das Webinterface neustarten, seit drei Wochen läuft er nun ununterbrochen. Einziger Makel war bisher ein fehlgeschlagenes Backup mit Rsync als der Backupserver nicht verfügbar war. Der Helpdesk antwortete aber innerhalb von 30 Minuten auf meine E-Mail-Anfrage.
Ich denke fairerweise muss man den Service und die Zuverlässigkeit längerfristig beobachten, um ein echtes Urteil abgeben zu können. Im Moment bin ich aber zufrieden.
Natürlich brauchte das Projekt auch einen Namen, womit ich plötzlich bei Debians Markenrechten gelandet war.

Kein Pi aber ein VPS

Heute morgen endlich war es soweit und die ersten Einheiten des Minicomputer Raspberry PI wurden unter das Volk gebracht. Wenig erstaunlich, nachdem gestern schon die BBC berichtete, waren nach kurzer Zeit die ersten Einheiten ausverkauft, nur noch Vorbestellungen sind möglich.
Ich hatte tatsächlich eine Weile darüber nachgedacht, ob ich den PI kaufen sollte, kam aber schließlich zu dem Entschluss, dass ich ihn momentan gar nicht gebrauchen konnte und lieber etwas anderes ausprobieren möchte. Prinzipiell finde ich die Idee eines Microcomputers auf meinem Schreibtisch, der lediglich 2-3 Watt verbraucht und mit einem ARM-Prozessor angetrieben wird, sehr interessant und etwas was ich mir in Zukunft gerne einmal anschauen würde.
Doch wenn ich nach einem konkreten Anwendungsfall suche, fällt mir zur Zeit nichts besonderes ein. Der PI kann nicht mehr als die anderen Rechner, die hier herumstehen. Gut, ich gestehe ihm zu, dass die Leistungsaufnahme wirklich winzig ist, aber das macht sich nur bemerkbar, wenn man den Computer dauerhaft benutzt, z.B. als kleinen Heimserver oder Medienplattform. Und schließlich war ja der ursprüngliche Verwendungszweck des PI, Begeisterung für Computertechnik zu entfachen und gerade das muss er bei mir nicht mehr tun. 🙂
Ich habe deshalb die Idee mit dem vServer noch einmal aufgegriffen und mir ein kleines Ziel gesetzt.
Das neue Projekt soll mit begrenzten Ressourcen dauerhaft online verfügbar sein und Freie Software nicht nur vorstellen, sondern benutzbar machen. Dabei steht der Spaß und die eigene Lernerfahrung im Vordergrund und natürlich soll es auch die Entwickler von Freien Spielen mehr ins Rampenlicht rücken.
Kurz: Ich werde hier in nächster Zeit mehr über einen Spieleserver mit Debian GNU/Linux schreiben.

Ideen zur Datenrettung bei Rechnern mit kaputtem Bootmanager

...und so entkam ich schließlich den Außerirdischen, die mich zu ihrem König machen wollten. Zurück in der Wirklichkeit, rief mich ein Freund an, der sich bei einem dist-upgrade den Bootmanager GRUB zerschossen hatte, was er aber erst nach einem Reboot bemerkte. Sein wirkliches Problem war aber, dass er kein funktionierendes optisches Laufwerk mehr hatte und damit der Zugriff auf die Daten erst einmal verwehrt war. Ich mailte ihm ein paar Ideen zur Datenrettung, die ich für zukünftige Fälle einfach hier noch einmal kurz erwähne. 🙂

1. Der Adapter

Was wäre ich ohne ihn. Ich benutze einen USB zu IDE/SATA-Adapter von Digitus, mit dem ich eine Festplatte problemlos an jeden Rechner mit USB-Anschluss in Betrieb nehmen kann. Er eignet sich nicht nur dazu als Notanker im Fall der Fälle zu dienen, sondern erspart mir auch ein zusätzliches Gehäuse für eine externe Backup-Festplatte.

2. dd - disk destroyer

Man sollte als erstes die Daten auf der Platte komplett sichern, bevor man irgendetwas anderes damit anstellt.
// Sichert die komplette Platte sda

dd if=/dev/sda of=backup.img

// Nur den MBR sichern

dd if=/dev/sda bs=512 count=1 of=mbr.img

// Und ihn wieder zurückspielen

dd if=mbr.img of=/dev/sda bs=512 count=1

Bei einem vorhandenen Backup, hätte die letzte Zeile ausgereicht um das Problem aus der Welt zu schaffen. 🙂

3. Partimage und Partclone

Möchte man nur einzelne Partitionen sichern, geht es mit Partimage und Partclone oft bedeutend schneller.

4. Stichwort chroot

Mit dem Kommando chroot lässt sich das alte Root-Verzeichnis der ausgebauten Festplatte zum neuen, aktiven Wurzelverzeichnis machen, in dem man sich so verhalten kann als befände man sich im alten System. Unter Umständen nützlich, wenn man das System so reparieren möchte. Meiner Meinung aber eher die schwierigere und umständlichere Lösung. Ich hatte vor einem Jahr mit debootstrap Debian in ein laufendes Ubuntu installiert. Die Vorgehensweise ist die gleiche.

5. Reparatur in der Virtualbox

Nachdem man mit dd die Platte gesichert hat, lässt sich das Rohabbild z.B. in ein Vdi-Format für Virtualbox umwandeln und dort sicher bearbeiten. Natürlich geht auch der umgekehrte Weg. Betriebssystem in virtueller Maschine installieren und dann auf die Festplatte schreiben.

6. SuperGrubDisk

Speziell für kaputte Bootmanager gibt es SuperGrubDisk. Damit lässt sich sowohl der alte GRUB 1 als auch GRUB 2 reparieren, wozu aber ein CD-ROM-Laufwerk oder USB-Anschluss notwendig sind.

7. Plop Bootmanager

Der Plop Boootmanager lässt dich auch von USB booten, selbst wenn das im BIOS nicht vorgesehen ist. Wenn auch hier keinerlei Laufwerk vorhanden ist, einfach beim nächsten Mal Plop direkt in den MBR installieren und GRUB außen vor lassen. 🙂

Höher, schneller, weiter, weg damit

Zeit ist knapp momentan, deswegen nur ein kurzer Beitrag zu einem Thema, dass mich vor ein paar Tagen nachdenklich gestimmt hat. Die c't veröffentlicht regelmäßig am Anfang des Jahres das Ergebnis einer Umfrage unter den Lesern und Besuchern von heise.de, welche Computer vor kurzem erworben wurden und welche Ausstattung sie haben.
Wie die c't in ihrer Ausgabe 5/2012 selbst schreibt sei die Umfrage zwar nicht repräsentativ, biete aber aufgrund der technikaffinen Teilnehmerschaft einen Indikator für zukünftige Trends im Massenmarkt. Das klingt vernünftig. Doch scheinbar sind manchmal ein hohes Interesse für Technik und die liebe Vernunft vollkommen diametral.

77,4 % der Befragten gaben nämlich für einen Kaufgrund an, dass der alte Rechner nicht leistungsfähig genug gewesen sei und 24,1 % sogar, dass der alte zu laut war. Anwendungen, die solche Aussagen begründen sind, wer hätte es gedacht, Spiele (26,7%) und Video- und Bildbearbeitung (11,0 bzw. 10,1 %).
In 72 Prozent der neuen Rechner hingegen steckten Quad-Core-CPUs, in 8,4 % sogar schon Hexacores. Im Schnitt hatte davon jeder Computer 8,4 GByte Arbeitsspeicher!
Bei den Zahlen war ich verblüfft, aber irgendwie doch nur ein wenig, war das hier doch schon 2010 Thema und KMandla zeigte sogar schon 2007 die Alternativen (meine deutsche Übersetzung)

Dreht es wie ihr wollt, die Argumente für einen Neukauf sind seit Jahren immer die gleichen. Hier hat sich nichts geändert. Aktuelle Trends wie Smartphones und Tablets ersetzen nicht etwa den alten Kram, sie werden zusätzlich dazu gekauft.
Wie verändern wir die Welt? Konsumboykott? Zurück in die Natur? Langatmige Blogposts, die mit erhobenen Zeigefinger andere auffordern etwas zu tun? Ich denke, viele kleine Schritte werden schließlich zum Erfolg führen. Einfach den Rechner weiter benutzen und im Bekanntenkreis und im Netz zeigen wie man das machen kann.
Wenn der Computer aber tatsächlich unwiederbringlich kaputt ist, so sei es. Vielleicht war es einfach Pech oder aber doch die Obsoleszenz. Ich hatte leider die Doku "Kaufen für die Müllhalde" von Arte verpasst, kann sie aber jedem weiterempfehlen. Das vollständige Video wurde leider depubliziert (wann wird das endlich abgeschafft?), aber es lässt sich im Netz problemlos finden. Danke für deinen Hinweis. 😉

Brother Drucker DCP-195c mit Debian einrichten

Vor ein paar Tagen gab mein alter Drucker den Geist auf und ich musste mir einen neuen kaufen. Die Wahl fiel auf den Brother DCP-195c, ein Multifunktionsgerät, welches auch als Farbkopierer, Scanner und zum Fotodruck dienen kann. Da ich schon ein ähnliches Gerät in Aktion gesehen hatte, war nur noch die Frage, ob der DCP-195c auch unter Linux unterstützt würde, was zum Glück der Fall war. Witzigerweise tauchte mein eigenes Blog bei der Suche nach Informationen zu den Druckerproblemen auf. Vielleicht hilft dir diese Anleitung ja weiter. 😉
Es gab ein paar Stolperfallen, die mich mehr Zeit als nötig gekostet haben, weswegen ich die Installation hier noch einmal kurz zusammenfasse. Einige Schritte aus dem Wiki von ubuntuusers.de waren für dieses Modell nicht notwendig oder mussten an Debian angepasst werden. Wer ein anderes Druckermodell hat oder wenn Probleme auftreten sind die Artikel zu Brother Drucker und Brother Scanner trotzdem sehr hilfreich.

Drucken

Vorbereitungen

aptitude install cups
aptitude install lib32stdc++6 (nur für 64bit notwendig)

Als root
mkdir /var/spool/lpd
mkdir /usr/share/cups/model

Bevor die Linuxtreiber von Brother installiert werden, müssen die beiden Verzeichnisse manuell als root erstellt werden.

Installation

LPR- und Cupswrapper Treiber für den DCP-195c bei brother.com herunterladen.

dpkg -i --force-architecture *lpr*.deb
dpkg -i --force-architecture *cupswrapper*.deb

Es existieren nur Pakete für i386, die sich aber auch auf einem 64bit-System mit der Option --force-architecture erfolgreich installieren lassen.

Scannen

Vorbereitungen

aptitude install sane-utils
aptitude install simple-scan (Scanner-GUI, Alternative: z.B. xsane)

Installation

Der DCP-195c gehört zu den brscan3-Modellen. Die Treiber zum Scannen lassen sich erneut bei brother.com herunterladen und mit dpkg installieren.
dpkg -i brscan*.deb

Konfiguration

Update: Juli 2014
Brother bietet nun auch Debian-Pakete für amd64 an. Der folgende Absatz muss so nicht mehr stimmen, möglicherweise ist der folgende Absatz hinfällig.
Damit ein normaler Benutzer auf den Scanner zugreifen kann, ist es notwendig eine udev-Regel hinzuzufügen, die in der Datei /etc/udev/rules.d/60-libsane.rules eingetragen werden sollte. Da der Brother-Drucker nicht automatisch vom Sane-Backend erkannt wird, muss auch noch die brother.conf angelegt werden. Die IDs des Druckermodells lassen sich mit lsusb anzeigen.
vim /etc/udev/rules.d/60-libsane.rules

# Brother scanners
ATTRS{idVendor}=="04f9", ATTRS{idProduct}=="0222", MODE="0666", GROUP="scanner", ENV{libsane_matched}="yes"

vim /etc/sane.d/brother.conf

usb 04f9 0222

Der Befehl
scanimage -L
sollte eine ähnliche Ausgabe wie diese anzeigen.

device `brother3:bus2;dev1' is a Brother DCP-195C USB scanner

Druckbild ist verschoben

Als Standard ist das "letter"-Format eingestellt, weswegen es sein kann, dass Teile des Ausdrucks abgeschnitten sind. Ich musste die Einstellung auf PaperType=A4 in

/opt/brother/Printers/dcp195c/inf/brdcp195crc

abändern.

Ein Abstecher in die Welt der Web- und vServer

Zuerst die Vorgeschichte. Vor einigen Tagen wurde angekündigt, dass Debian Wheezy Kernel 3.2 an Bord haben wird und nicht alle scheinen damit glücklich zu sein. Eine interessante Randnotiz dieser Meldung war, dass Debian Wheezy keine zusätzlichen Kernel für die Virtualisierungslösungen OpenVZ und VServer anbieten wird. Als normaler Desktopkonsument bin ich davon zwar nicht betroffen, ich kann mir aber vorstellen, dass Anbieter von vServern auf Basis dieser Technologie schon nach Alternativen Ausschau halten.

Zwischen all den Beiträgen und Kommentaren auf der Mailingliste der Debianentwickler hob schließlich jemand hervor, dass einer der Vorteile von OpenVZ und des Linux VServer im geringen Speicherverbrauch läge und schon 128 MB RAM und weniger zum Betrieb ausreichen würden. Dagegen wurde gekontert, dass auch mit Xen virtualisierte Server schon ab 128 MB RAM angeboten werden.
Nun war mein Interesse geweckt und ich wollte wissen, welche weiteren Angebote in dieser Leistungs- und Preisklasse existieren. Nicht besonders überraschend: Die Auswahl ist groß. Leider ist nicht immer ersichtlich, welche Virtualisierungstechnologie verwendet wird und das Preis- Leistungsverhältnis schwankt gewaltig. Am interessantesten erscheint mir im Moment der vServer "Neptun Light" von netcup.de zu sein, ein Einsteigermodell, aber das ist wie gesagt nur ein erster Eindruck. Ich bin weder Kunde noch anders mit dem Unternehmen verbunden und kann deswegen hier keine Empfehlung abgeben.

Während der Suche nach einem passenden vServer stolperte ich immer wieder mal über die Webserver-Frage. Welcher ist am besten für ein typisches vServer-Szenario mit wenig RAM und begrenzten Ressourcen geeignet? Das brachte mich dazu mir Lighttpd wieder einmal näher anzusehen und nginx durfte dieses Mal auch nicht fehlen.
Die englische Wikipedia bietet einen übersichtlichen Vergleich von Webservern, der deutlich macht, dass es noch weit mehr Alternativen gibt, darunter auch wesentlich kleinere Server wie thttpd, mini-httpd und micro-httpd.
Da ich den Apachen schon besser kenne und etwas Neues ausprobieren möchte, habe ich einige Zeit damit verbracht um nach geeigneter Dokumentation für Lighttpd zu suchen, der schon erfolgreich auf dem ältesten Laptop mit nur 16 MB RAM lief. Auch nach einer kompletten Installation mit PHP und MySQL auf meinem Portégé 3110CT hat Lighttpd immer noch nichts von seinem Charme verloren.
Bevor es gleich mit einem vServer ernst wird, bietet sich quasi als Trockenübung ein älterer Rechner an, der nur darauf wartet zum Web-, Mail- und Streamingserver ausgebaut zu werden. Die Dokumentation dazu ist ein wenig verstreut, aber es gibt einige hervorragende englische Quellen, die ich weiterempfehlen möchte.

  • lighttpd.net: Das Wiki und die vollständige Dokumentation zu Lighttpd mit vielen HowTos.
  • nanotux.com: Exzellente Anleitung wie man Lighty mit PHP und MySQL einrichtet und dazu noch weitere Tipps zum Einrichten eines vServers.
  • library.linode.com: WoW! Tutorials, Tutorials, Tutorials. Wer jemals mit dem Gedanken gespielt hat einen vServer produktiv zu nutzen, sollte sich diese Seite als Lesezeichen setzen.
  • howtoforge.com: Gute HowTos zu Lighttpd.
  • cyberciti.biz: Schon seit Jahren ein Quell ausgezeichneter Anleitungen, nicht nur für Lighty.

Ich war ziemlich begeistert, was es alles an ausführlicher Doku zum Thema Web- und vServer im Netz gibt. Zum Testen genügt mir im Moment einer der älteren Laptops mit Debian Squeeze. Ein Fazit? Es gibt immer wieder Neues mit Freier Software zu lernen. 🙂