Der Glanz des Goldes Teil I Grundlagen

Der folgende Guide soll ein paar hilfreiche Tipps geben, wie ihr in World of Warcraft effizient an Gold gelangen könnt, ohne dass ihr dafür Gold bei Goldverkäufern mit echtem Geld kaufen müsst. Der Guide beginnt sehr allgemein und zeigt später einige konkrete Möglichkeiten auf effizient Gold zu verdienen.

„Glaube nur, es steht unendlich viel in unserer Gewalt, wir haben unser Vermögen nicht gekannt - dieses Vermögen ist die Zeit. Eine gewissenhafte sorgfältige Anwendung dieser kann erstaunlich viel aus uns machen. Und wie schön beruhigend ist der Gedanke, durch den bloßen richtigen Gebrauch der Zeit, die unser Eigentum ist, sich selbst, und ohne fremde Hilfe, ohne Abhängigkeit von Außendingen, sich selbst alle Güter des Lebens erwerben zu können. Mit welchem Rechte können wir das Schicksal oder den Himmel darüber belangen, daß er uns weniger als andre begünstigte - er gab uns Zeit, und wir haben alles, sobald wir Verstand und ernstlichen Willen haben, mit diesem Kapitale zu wuchern.“ Johann Christoph Friedrich von Schiller, (1759 - 1805), deutscher Dichter und Dramatiker. (Zitat so gefunden auf www.aphorismen.de)

Zeit ist Gold

Die wertvollste Ressource in World of Warcraft (WoW) ist Zeit. Ausstattung seiner Charaktere, Weiterentwicklung seiner Berufe, das Entdecken neuer Spielinhalte, das alles hängt von der investierten Spielzeit ab.

Auch an Gold zu gelangen ist davon keine Ausnahme. Je mehr Spielzeit ihr in World of Warcraft investiert, desto mehr Chancen werdet ihr gegenüber anderen haben, die nicht so oft spielen können. Viel Spielzeit bedeutet aber nicht zwingend viel Gold zu besitzen. Hier kommt der Begriff der Effizienz mit ins Spiel. Möchte man also spielend reich werden in WoW, solltet ihr immer den Gewinn in das Verhältnis zur investierten Zeit setzen und überlegen wie ihr eure Spielzeit besser einteilen könnt. Im Umkehrschluss kann aber viel Gold zu besitzen viel Spielzeit bedeuten, die einem zur beliebigen Verwendung offen steht insbesondere Dinge zu kaufen, für die man auf Grund ihrer geringen Dropchance, schwierigen Zugänglichkeit (25er Raidinstanzen) keine Zeit hat oder aufwenden möchte.

Woher kommt das Gold im Spiel?

In World of Warcraft bestimmen die Spieler selbst wie hoch die im Spiel verfügbare Goldmenge ist. Fast alle Kreaturen (mobs) im Spiel lassen nach ihrem virtuellen Tod Beute (loot) in Form von Kupfer, Silber oder sogar Goldmünzen zurück, dazu oft auch noch graue und grüne Gegenstände (items), selten blaue und sehr selten epische Gegenstände. Diese Items kann man einem NPC Händler verkaufen und zu Gold machen. Schließlich erhält man zusätzlich noch für erfolgreiches Questen Gold und Items als Belohnung, die wiederum beim Händler verkauft werden können. Die Goldmenge steigt also mit der Anzahl der Spieler eines Servers und mit deren Aktivität beim Farmen und Questen. Dies ist auch der Grund, warum die Preise auf neuen Servern relativ gering sind und auf älteren höher. Als Gegengewicht dazu existieren NPC Händler die Waren und Dienstleistungen anbieten, die für den Spieler mit Kosten verbunden sind. Das beste Beispiel ist in der Erweiterung "Burning Crusade" das epische Flugreittier, welches insgesamt für alle Nichtdruiden 6000g inklusive Ausbildung kostet. Auch Wasser und Brot vom Händler, Pfeile, Reagenzien, Trainerkosten etc. und besonders die regelmäßig anfallende Reparatur der Rüstung entziehen der WoW Wirtschaft automatisch mit steigender Spieleraktivität Gold. Langfristig gesehen wird so dennoch mehr Gold dem System hinzugefügt als entzogen, solange man davon ausgeht, dass die NPC Käufe auf das Notwendige beschränkt bleiben und die Reparaturkosten kleiner sind als der Gewinn durch Questen, Farmen und Itemverkäufe. Während das Handeln über den Handelschat vollkommen neutral für das Wirtschaftssystem in WoW ist, werden über die Auktions- und Einstellgebühren im Auktionshaus ebenfalls Gold der Spielwelt entzogen.

Goldverkäufer und ihre Kunden

Goldverkäufer, so genannte Chinafarmer, stören die WoW Wirtschaft, weil sie ihre gesamte Spielzeit ausschließlich darauf ausrichten möglichst viel Gold zu erwirtschaften um dieses an andere Spieler zu verkaufen, ohne dabei selbst hohe Ausgaben für epische Flugreittiere, Ausrüstung oder Berufe zu haben. Dadurch steigt die vorhandene Goldmenge im Spiel und die Preisinflation wird schneller vorangetrieben. Wer viel Gold besitzt, ist auch bereit höhere Preise zu zahlen. Umso teurer aber Items verkauft werden, desto wahrscheinlicher wird es, dass Spieler Gold kaufen werden, um nicht den vermeintlichen Anschluss an andere Spieler zu verlieren und womit sich der Kreislauf für die Chinafarmer schließt. Gleichzeitig müssen Goldverkäufer immer ausreichend liquide sein um ihre Kunden bedienen zu können, was dazu führt, das zahlreiche gefarmte Items wie Pflanzen und Erze z.B. in Massen unter Marktwert verkauft werden. Goldverkäufern geht es nicht um den maximalen Gewinn, sondern darum so viel Gold wie möglich bis zur nächsten Accountsperrung durch Blizzard zu verdienen. Dies führt dazu, dass das Farmen für die meisten Spieler unlukrativ wird und viele dadurch weniger Gold einnehmen können als es möglich wäre, was einige wiederum dazu verleitet Gold zu kaufen. Das System des Goldverkaufens trägt sich also von selbst. Goldverkaufen zu tolerieren würde das komplette Berufs- und Handelssystem überflüssig machen und ein großer Anreiz des Spiels wäre verloren. Die schlimmste Botschaft wäre aber, dass Goldkaufen einem in WoW weiterbringt als Spielen und dies das Vertrauen in das Spiel und mit Sicherheit auch den Spielspass zerstören würde.

Vorsicht Inflation!

Eine wichtige Entwicklerphilosophie bei World of Warcraft ist, es soll immer weitergehen. Keine Zeit für Nostalgie, denn neuer Inhalt lockt neue Kunden und hält bestehende bei Laune. Um zu verhindern, das einzelne Spieler, die seit Beginn an spielen, sich durch ihr angehäuftes Vermögen zu große Vorteile gegenüber neuen Spielern verschaffen, nimmt die Inflation von Erweiterung zu Erweiterung zu. Freute man sich früher schon darüber in Level 60 Gebieten 2g für Questbelohnungen zu erhalten sind es in den Level 70 Zonen der Scherbenwelt 8g-12g und für vereinzelte Quests bis zu knapp 25g. Würde keine Anpassung erfolgen, wäre es für Level 70 Spieler ein leichtes selbst Elite-Gegner in den Level 60 Gebieten zu besiegen und problemlos Gold zu farmen. Viele wären dann in der alten Welt unterwegs um effizient Gold zu farmen. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit wird die gleiche Anpassung im nächsten Addon "Wrath of the Lich King" erfolgen. Durch diese Spielmechanik wird sichergestellt, dass die Zonen des neuen Addons gut besucht sind und neue Spieler problemlos Gold verdienen können ohne vorher die gleiche Zeit in den alten Zonen verbracht haben zu müssen, um das Niveau der alten Spieler zu erreichen.

Die drei Phasen

Spielen in WoW lässt sich in drei Phasen einteilen. Ein neues Addon kommt heraus. Der Hauptcharakter steht im Vordergrund. Zonen, Quests, Mobs und Items, alles ist neu. Während der Levelphase bieten sich die größten Möglichkeiten Gold zu verdienen. Nachgefragte herstellbare Gegenstände sind hier am teuersten, weil sie noch rar sind und es am Anfang eine hohe Nachfrage gibt. Für viele gefarmte Items existiert hingegen ein Überangebot, weshalb gilt: "Wer erster sein möchte bezahlt am meisten" aber "Wer warten kann und verkauft verdient am meisten". So sank der Preis für Urmondstoff z.B. in der ersten Woche auf meinem Server von 150g pro Stück auf mitlerweile 50g. In dieser Phase ist es wichtig, die wirklich nachgefragten Gegenstände herauszufinden und diese sofort zu verkaufen und gleichzeitig alte Gegenstände, die scheinbar keinen Nutzen haben aufzukaufen und zu sammeln bis die richtige Zeit gekommen ist. (Schwarzer Lotus kostete vor BC ca. 20g pro Stück, sank auf 5-10g, denn niemand braucht Fläschchen zum Leveln. Nach ein bis zwei Monaten stieg der Preis sowohl bei Schwarzer Lotus als auch bei Teufelslotus wieder deutlich an.) Gleichzeitig sollte man nach Fehlern in der Spielmechanik Ausschau halten. Für Schattenperlen gab es z.B. keine Rezepte, was sie nutzlos machte und Urschatten droppte so häufig, dass er fast immer für ca. 1g pro Stück verkauft wurde. Hier lohnt es sich etwas zu spekulieren. Vielleicht führt Blizzard neue Rezepte ein oder senkt die Droprate für Items, was ihren Wert später natürlich steigen lässt.

In der Twinkphase werden die Twinks gelevelt und man geht mit seinen Hauptcharakteren mehr oder weniger erfolgreich Raiden. Die große Angebotswelle im Auktionshaus ist vorbei. Der Handel normalisiert sich. Man spielt viel in Instanzen und macht PvP. So langsam kennt man jeden Winkel der neuen Welt und auch die Quests kommen einem bekannt vor. Diese Phase dauert am längsten. Man hat sich an die neuen Items, die neuen Fertigkeiten und Kosten gewöhnt. Die Preise sind stabil.

In der Hauptstadtphase spielt sich das spannendste meist nur noch in den Hauptstädten ab. Man verbringt viel Zeit mit Warten zwischen Bank und AH und dem Suchen nach Spielmöglichkeiten. Jeder Grashalm im Alterac Tal ist bekannt, mit den Instanzgegnern ist man schon auf Du und Du. Das wöchentliche Raiden der letzten 25er Instanzen steht im Vordergrund. Für viele herstellbare Gegenstände bekommt man jetzt am wenigsten bezahlt. Mitlerweile sind schon die Details für die nächste Erweiterung bekannt. Insbesondere die Details zu neuen Berufen solltet ihr euch durchlesen und die Rohstoffe zum Leveln des Berufes vor der neuen Erweiterung erwerben. In aller Regel steigen die Kosten beim Start des neuen Addons sprunghaft an, womit sich der Verkauf der Mats deutlich lohnen kann.

Ein Ziel setzen

Bevor es überhaupt ans ehrliche Gold verdienen geht, solltet ihr euch ein Ziel setzen, auf das hingespart werden soll. Für viele wird das ein episches Flugmount sein oder epische Ausrüstungsgegenstände, vielleicht auch das ein oder andere Rezept für den Beruf. Solange das Gold auf der Bank keine Zinsen bringt, sich Items und Dropraten von Patch zu Patch ändern und die Inflation von Erweiterung zu Erweiterung zunehmen wird, sollte man es mit der Lagerhaltung nicht übertreiben und in regelmäßigen Abständen Gegenstände verkaufen. Ein klares Ziel vor Augen hilft dabei zum einen dem Sammelwahn entgegen zu wirken und gleichzeitig unnötige Ausgaben zu vermeiden und schneller auf das Wesentliche hinzuspielen. Insbesondere sollte man vermeiden teure Items und Rezepte aus dem AH zu kaufen, für die kaum Nachfrage besteht oder bei denen es sehr unwahrscheinlich ist, dass sich die Kosten bis zum nächsten Addon amortisieren werden. Die wichtigste Frage ist also: „Hilft mir dieses Item mein Ziel so schnell wie möglich zu erreichen oder zögert es das Erreichen meines Ziels eher hinaus?“

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