Ein wahrer Klassiker: Mein Commodore C64

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und wenn ich zurückblicke habe ich einige Beiträge zu den älteren Rechnern des Haushalts geschrieben. Doch einen habe ich bisher immer absichtlich verschwiegen.


Wie das geschulte Auge schnell erkennt, das ist der Commodore 64. Als echter Computerklassiker würde der C64 meiner Meinung nach ein eigenes Blog verdienen und es gibt mehr als genug Leute, die das schon mit Bravour in Angriff genommen haben. Das Netz ist voll mit Informationen zum guten alten Brotkasten und ich freue mich nach wie vor, dass die Gemeinschaft weiterhin so groß und aktiv ist.
Immer wenn ich denke, dass ich irgendetwas tolles mit einem meiner Laptops erreicht habe, muss ich an den C64 denken, der vor drei Jahrzehnten Dinge mit 64 Kilobyte RAM vollbracht hat, an denen heute selbst Multicore-Rechner noch scheitern.
Vielleicht erinnert sich der ein oder andere an meinen Link zum 286er-Webserver. Das ist sicherlich mehr als beeindruckend, zumindest bis man den C64 Webserver gesehen hat. 🙂
Und immer dann, wenn ich etwas zu Betriebssystem XY schreibe und womöglich 100 andere Alternativen vergessen habe, dann denkt an Contiki zurück, welches den C64-Webserver antreibt.
Außerdem ist der Commodore C64 bei Leibe kein Museumsstück oder Auslaufmodell. Es gibt ihn selbst heute noch, in einer etwas moderneren Version, aber mit der gleichen Optik, zu kaufen. 🙂
Wie ich zum C64 gekommen bin? Nun meine Eltern hatten mich damals vor die Wahl gestellt. Entweder der C64 oder die neue Weltraum-Eisenbahn von Lego. *Seufz* Wohlstandsprobleme deutscher Kinder. 😛
Als ich dann später auf den Amiga 500 umsteigen wollte, wurde ich leider gezwungen den C64 zu verkaufen. Zwei Rechner gleichzeitig zu besitzen, das ging nun wirklich nicht. Ich vermute Sigmund Freud würde dies in seiner Psychoanalyse sicher als Grund ansehen, warum ich heute ein Blog über mehrere alte Laptops führe. 😀
Hier noch mal ein Foto zum Schmunzeln. Unverkennbar aus welchem Jahrzehnt diese Verpackung zum C64 stammt.


Moment ich wurde doch gezwungen den C64 abzugeben. Wieso habe ich nun wieder einen? Nun vielleicht war es Mitleid mit einem Geek oder einfach nur Freundlichkeit, aber eine Freundin hat mir ihren C64 mit samt ihrer Spielesammlung viele Jahre später einfach geschenkt.
Ein kleiner Auszug


Deswegen besitze ich bis heute noch einen funktionsfähigen Commodore 64. Wer nun etwas Interesse an einem C64 und einigen Spielen bekommen hat, sich aber nicht extra die Hardware dazu anschaffen möchte, hat natürlich die Möglichkeit mit Hilfe eines Emulators zurück in die Vergangenheit einzutauchen.
Installiert euch einfach ein Linux und den Emulator Vice, womit ihr die besten Chancen habt ein wenig vom Charme und Erbe des C64 zu erfahren. Unwidersprochen der C64 war natürlich damals schon ein phantastischer Computer für Spiele.
Wer sowohl die Hardwareanschaffung als auch Vice scheut, kann sich leicht mit ein paar Minuten Zeit in die Ära des Commodore zurückversetzen. Hier einmal das Intro zu Turrican II als Umsetzung auf dem Amiga 500. Mit Sicherheit eines meiner damaligen Lieblingsspiele und insbesondere die Musik von Chris Hülsbeck hatte ich regelmäßig auf Wiederholung. Das war zu einer Zeit als die Endgegner noch furchteinflößende Namen wie "The Machine" hatten. 😀

Humblebundle Introversion Bundle

Es gibt neue Spiele für Linux aus dem Humblebundle Introversion Bundle. Im Rampenlicht stehen dieses Mal vier Spiele der englischen Spieleschmiede Introversion und die Klassiker Aquaria und Crayon Physics Deluxe.

  1. Darwinia
  2. Multiwinia
  3. DEFCON
  4. Uplink
  5. Aquaria
  6. Crayon Physics Deluxe

Dazu gibt es noch zwei Demospiele, die aber nur unter Windows spielbar sind, Subversion City Generator und Voxel Demo. Eventuell lassen sie sich mit Wine spielen.
Aquaria wurde schon im ersten Humblebundle verkauft und ist meiner Meinung nach den Kauf des Bundles alleine wert. Crayon Physics Deluxe wurde hingegen im Humble Indie Bundle #3 angeboten. Der einzige Nachteil im Moment, es fehlt einfach an Zeit alle Titel durchzuspielen. 😉
Wie immer bestimmt der Kunde den Preis, der sich zwischen Entwicklern, gemeinnützigen Projekten und dem Organisator aufteilen lässt.

Humblebundle Voxatron Debut plus Zwei vielleicht auch mehr

Es ist schon wieder so weit und das Humblebundle-Team hat den nächsten Event gestartet. Dieses Mal dreht sich alles um Voxatron, ein Action- und Abenteuerspiel, dass in einer Welt voller bunter Würfel und Bausteine spielt. Wer jetzt ein wenig an Minecraft gedacht hat, erahnt sicherlich die Grafik des Spiels. Voxatron ist noch Alpha scheint aber schon spielbereit zu sein. Der Käufer erhält natürlich später auch das vollständige Spiel.
Als Bonus gibt es zur Zeit noch Blocks That Matter, eine Kombination aus einem levelbasierten Jump&Run und Puzzlespiel, und The Binding of Isaac, ein Mix aus zufällig generierten Dungeons, 2D-Comic-Grafik und einem Actionshooter. Natürlich sind das nur die Spiele für den Moment, nicht auszuschließen, dass im Laufe der Aktion weitere hinzugefügt werden.
Wie immer bestimmt ihr den Preis und alle Spiele gibt es für Linux und noch zwei andere exotische Plattformen. 😉

Frozen Synapse: Mit kühlem Kopf zum Sieg

Also habe ich mir das Humble Bundle gekauft und mir den Aufmacher genauer angeschaut. Dieses mal stand Frozen Synapse im Fokus. Aus der ursprünglichen Beschreibung zum Spiel war nur zu erahnen, was da auf mich zukommen würde. Taktischer Shooter, rundenbasiert, Kampagnenmodus und Multiplayer.
Vorneweg darf man schon sagen, dass der Linuxinstaller gelungen ist. Frozen Synapse wird in einer Bin-Datei ausgeliefert, die man nur noch ausführbar machen muss. Damit hebt es sich deutlich von Atomzombiesmasher ab, bei dem ich immer noch auf den angekündigten Installer oder zumindest eine Anleitung zum Installieren der richtigen Bibliotheken warte.
Im Optionsmenü lässt sich die Auflösung des Spiels schnell ändern und die Wahl zwischen Fenstermodus oder Vollbild ist kein Problem. Als erstes wählte ich danach das Tutorial aus, um mir meine ersten Sporen zu verdienen. Ein androider, cyberspaceiger Avatar, dessen Geschichte später in der Kampagne etwas deutlicher wird, führt einen durch mehrere Trainingskapitel.


Am Anfang lernt man noch Wegmarken richtig zu setzen und die Bewegungen seiner Spielfigur vorauszuplanen. Die Schwierigkeit steigt danach leicht an, bis man zum ersten Mal gegen zwei Gegner gleichzeitig vorgehen muss. Jetzt muss man nicht nur die Figur in die richtige Richtung schauen lassen, sondern auch von Fähigkeiten wie Ducken, Schießen auf Sichtweite und Warten Gebrauch machen.
Schnell wird klar, dass man hier die Züge des Gegners vorausahnen muss. Hier unterschied sich Frozen Synapse klar von anderen Taktikspielen. Das Spiel ist in zwei Phasen eingeteilt. In der Planungsphase werden die Aktionen der eigenen Figuren festgelegt. Drückt man danach auf die "Prime"-Taste ist der Gegenspieler oder Computer an der Reihe und es wird ein Ergebnis berechnet. Je nach dem wie gut man dessen Züge antizipiert hat, fällt der eigene Erfolg aus.
Nach dem Tutorial kennt man alle wichtigen Fähigkeiten, die sich mit Tastatur oder Maus auswählen lassen. Im Kampagnenmodus erhält man als "Taktierer" die Kontrolle über mehrere Einheiten, die die andere Fraktion ausschalten sollen. Die Story klammere ich hier ein wenig aus. Irgendetwas zwischen Ghost in the Shell, Matrix und Cyberpunk. Wirklich mitgerissen hat sie mich nicht, aber das tut dem Spiel keinen Abbruch. Die Szenarien, in die man geschickt wird, werden immer komplexer. Mit Hilfe von Granaten lassen sich auch Wände später wegsprengen, was die Handlungsmöglichkeiten stark erweitert.

Gut gefällt mir, dass man mit dem Mausrad in das Spielfeld rein- und rausscrollen kann und man alle Zeit der Welt hat seinen Zug zu planen. Bevor man in die zweite Phase übergeht, hat man immer noch Gelegenheit seine Schritte wie in einem Film abspielen zu lassen. Gefällt einem das Ergebnis dieser Vorschau nicht, lassen sich die taktischen Züge noch einmal ändern.
Die Musik des Spiels ist ebenfalls gut gelungen. Ich würde sie mal als Elektro-Pop bezeichnen, der unaufdringlich den Spielablauf untermalt. Ein bemerkenswertes Feature war die eingebaute Videoaufnahme, mit der sich das komplette Szenario aufnehmen lässt. Wer Starcraft oder Warcraft mit den Replays kennt weiß bescheid. Die Videos werden als OGV-Container mit Theora für Video- und Vorbis als Audiocodec abgespeichert und lassen sich direkt auf youtube.com hochladen. Toll!

Fazit

Frozen Synapase ist kein Spiel, welches man mal schnell durchzockt und dann zur Seite legt. Es hat nichts mit einem Actionshooter gemein, sondern konzentriert sich allein auf taktisches und planvolles Spiel. Es ist also mehr was für Leute, die eine Knobelaufgabe wie im Schach suchen und schon immer mal so etwas wie ein SWAT-Team fernsteuern wollten. Frozen Synapse unterstreicht, dass Indiespiele sehr kreativ sein können und dass es auch möglich ist gute Spiele für mehr als nur eine Plattform zu entwickeln.
Als zusätzlichen Bonus gibt es beim Kauf des Humble Bundles noch SpaceChem und Trauma dazu. Letzteres zeichnet sich nicht nur durch eine fotorealistische Grafik aus, sondern zieht einem auch durch das ungewöhnliche Umfeld in seinen Bann. Trauma lädt zu einer Reise in die Träume einer verunglückten jungen Frau ein, die man deuten muss, um mehr über sie und ihr Schicksal herauszufinden. Lohnt sich, einfach mal selbst ausprobieren. 😉

Einmal gefrorenes Humble Bundle Spezial bitte: Frozen Synapse

Es ist mal wieder soweit. The Humble Frozen Synapse Bundle ging vor kurzer Zeit an den Start. Das Besondere ist dieses Mal, dass es sich nur um ein Spiel handelt, welches für die nächsten 14 Tage zum Kauf angeboten wird.
Frozen Synapse scheint ein sehr taktisches Spiel zu sein, bei welchem das Vorausplanen des eigenen Zuges und das Miteinbeziehen der Umgebung maßgeblich zum eigenen Spielerfolg beiträgt. Scheinbar ist es auch für Multiplayer gedacht. Alles weitere dazu, sobald ich Zeit hatte einen Blick auf das Spiel zu werfen. 😉
Bietet man mehr als der durchschnittliche Preis erhält man auch noch das alte Frozenbyte Bundle dazu. Allein aus diesem Grund lohnt es sich schon den Durchschnittspreis (momentan < 5$) zu überbieten. Christoph von linuxundich.de war mit seinem Post einen Tick schneller. Mehr Infos mit weiteren Videos zum Spiel bei ihm.

Aktuelle Neuigkeiten von Wine in Debian

Update: Das lange Warten auf ein neues Wine in Debian hat ein Ende.
Erst kürzlich bin ich beim Lesen von debian-devel, der Mailingliste der Debianentwickler, auf eine interessante Frage gestoßen. Jemand interessierte sich für den Status der bekannten Wine-Software in Debian. Seit geraumer Zeit sind die Pakete in Debian auf einem sehr alten Stand und idealerweise wäre das stabile Wine 1.2 die aktuellste Version in Debian Squeeze und 1.3 bereits in Unstable.
Klarheit schaffte dann schon nach kurzer Zeit der Paketverwalter von Wine selbst. Zum einen gab es bis vor kurzem Lizenzprobleme im Upstream-Paket Wine-Gecko, welches in Übereinstimmung mit Debians Gesellschaftsvertrag gebracht werden musste. Offensichtlich dauerte diese Überprüfung bis zum letzten Monat an und auch für die Kompilierung notwendige Pakete wie gcc-mingw32 mussten zuerst angepasst und aktualisiert werden. Ein älterer Fehlerbericht, der dieses Problem beschreibt, befindet sich hier.

Dazu kommt eines der verbreitetsten Probleme überhaupt - Zeit. Scheinbar gibt es mit Ove Kaaven nur einen Betreuer dieses umfangreichen Pakets. Es fehlt schlicht an Menpower. Alles in allem ließ er durchscheinen, dass er eventuell schon ab Oktober wieder an dem Paket arbeiten kann und es sogar schon für Multiarch vorbereitet. Spätestens zum Erscheinen von wheezy solle es fertig sein. 😉

Bis dahin gibt es noch die inoffiziellen Winepakete von Kai Wasserbäch, die aber nur für den Unstable-Zweig von Debian vorliegen. Sie waren zuerst nur als Testplattform gedacht um Fehlerberichte besser an das Entwicklerteam von Wine adressieren zu können. Wer sich nicht vor etwas Handarbeit scheut, kann auch versuchen Wine einmal selbst zu kompilieren. Das Ganze ist nicht wirklich schwierig. Wer es gleich richtig machen möchte, kann sich auch direkt ein Paket nach Debian-Art erstellen.

In den Staub Ubuntu: Hier kommt Ultimate Edition Gamers 3.0

Normalerweise lasse ich x-beliebige Ubuntu-Derivate einfach links liegen und probiere am liebsten leichtgewichtige oder einfach aus der Masse herausragende Distributionen aus, die eigene Akzente setzen. Viel zu viele Linuxdistributionen beschränken sich leider darauf nur den Namen eines bekannten Originals zu ändern, das Desktopthema auszutauschen und ansonsten die komplette Infrastruktur mit Softwarepaketen ohne große Änderungen zu übernehmen. Ultimate Edition geht genau diesen Weg, bezeichnet sich aber selbst als das neu definierte ultimative Betriebssystem. Vermutlich hätte ich vor einem Jahr diese Distribution nicht einmal erwähnt. Da man aber auch ab und zu ein Beispiel braucht, wie man es nicht machen sollte, hier meine kürzlich gemachten Erfahrungen.
Die Ultimate Edition hat einen eigenen Splashscreen und bietet wie bei Live-Medien mit Ubuntu gewohnt gleich zu Beginn des Bootvorgangs die Möglichkeit die Landessprache auszuwählen. Danach ging es auch ohne Probleme sofort in eine grafische Desktopumgebung, die von LXDE und dem Openbox-Fenstermanager angefeuert wurde. Dass die Ultimate Edition (UE) unter der Oberfläche Konzepte und Softwarepakete von Lubuntu verwendet, versucht die Distribution gar nicht erst zu verschleiern, wie dieser Screenshot beweist.

Das Desktopthema sieht immerhin nachweisbar anders aus als bei Lubuntu. Wer sich damit nicht anfreunden kann, hat wie immer die Möglichkeit Hintergrundbild und GTK-Design gegen seine eigenen Favoriten auszutauschen. Während Lubuntu aber versucht ein möglichst leichtgewichtiges und sparsames Betriebssystem aus dem Stand zu installieren, geht die UE-Live-DVD den entgegengesetzten Weg und hat ordentlich viele Programme draufgepackt. Insgesamt erhält man alle Programme einer Ubuntu-Standardinstallation und noch einige Favoriten der Entwickler wie z.B. den Musikverwalter- und spieler Amarok.
An Amarok ist wirklich nichts auszusetzen, aber er ist für eine selbsternannte "lite" Version fehl am Platz, da das Mischen von QT- und GTK-Bibliotheken nur zu mehr Speicherverbrauch führt und sich dadurch Redundanzen ergeben. Danach wollte ich noch wissen, welche Eigenleistungen das UE-Team mit auf die DVD gepackt hatte. Ein Blick in die /etc/apt/sources.list zeigte nur, dass man sich aus den Softwarerepos von Ubuntu bediente. Wechselt man danach in das Verzeichnis /etc/apt/sources.list.d/ finden sich eine Reihe von Drittquellen, die fast allesamt aus PPAs von launchpad.net stammten oder von anderen mehr oder weniger bekannten und vertrauenswürdigen Seiten.
Achja die Spiele. Hierzu gibt es auf der offiziellen Homepage eine Übersichtsseite mit dem Downloadlink von sourceforge.net. Einige bekannte sind darunter wie Megaglest, Chromium-BSU, Warzone2100, Nexuiz, Torcs, Alienarena und Tremulous. Des weiteren wurden noch Emulatoren und Hilfssoftware wie Playonlinux oder Winetricks beigelegt.
Es war ausgesprochen mühsam offizielle Informationen zu Ultimate Edition Linux zu finden. Die About-Seite vermittelt z.B den Eindruck, dass weitere Informationen zu UE in einem Wiki vorhanden wäre, doch plötzlich landet man bei Wikipedia.org und der Liste von Linuxdistributionen, wo Ultimate Edition nicht einmal auftaucht. Genauso merkwürdig ist die Seite downloadue.info, die als Drittquelle freigeschaltet ist und von der angeblich einige der verbesserten und neueren Ubuntu-Pakete stammen sollen. Die Seite selbst wird aber als Testseite bezeichnet. Viele der Links verweisen auf unbenutzte Domains. Insgesamt macht gerade die Dokumentation einen sehr unprofessionellen Eindruck und ist natürlich auch nur in Englisch.
Meine Empfehlung ist: Wenn ihr gerne eine wirklich gute Live-DVD für Linuxspiele kennenlernen wollt, ladet euch die DVD oder CD von live.linux-gamers.net herunter, die ich vor ein paar Monaten schon vorgestellt habe. Dabei konzentriert sich die Linuxgamers.net-DVD voll und ganz auf das Wesentliche, gute Spiele.
Als Alternative bleibt die Installation von Ubuntu oder Lubuntu und die Einzelinstallation der Linuxspiele, die euch interessieren. Dadurch vermeidet ihr potentiell unsichere Drittquellen, die nicht zwangsläufig etwas mit Ubuntu zu tun haben müssen.
Wer wie ich mutig genug ist, kann auch für einen Test zur Ultimate Edition Gamers 3.0 greifen. Immerhin sind einige gute Spiele dabei, auch wenn man auf die restlichen Softwarepakete zum Spielen verzichten könnte. Wirklich empfehlen kann ich die Distribution aber nicht.
Für den Download von UE Gamers solltet ihr euch besser das Torrent auf linuxtracker.org schnappen. Der direkte Download bei sourceforge.net wäre nur eine Verschwendung von Ressourcen, die andere Open-Source-Projekte dringender benötigen.

Vorerst kein Erfolg mit Atom Zombie Smasher

Ich hatte vor kurzem das neue Humble Indie Bundle Nr. 3 angespielt. Später stellte ich dann fest, dass zu den fünf ursprünglichen Spielen noch weitere sieben dazu gekommen waren. Die Marketingstrategie hat offensichtlich gewirkt. Das Spielepaket ist noch bis 01.00 Uhr morgen früh zu haben, doch schon jetzt lässt sich sagen, dass mit knapp 368.000 verkauften Bundles und 2.14 Millionen Dollar der bisher größte Umsatz erzielt werden konnte.
Als letztes und zwölftes Spiel gab es Atom Zombie Smasher gratis dazu. Leider habe ich heute Abend vergeblich versucht es zum Laufen zu bringen. Das Problem scheint aber nicht unbekannt zu sein. Im Forum gibt es mehrere Threads wie diesen oder diesen von Linuxnutzern, die ebenfalls mit mono, openal und cfsml zu kämpfen haben.
Scheinbar gibt es einige Abhängigkeitsprobleme. Für Debian müssen die Pakete für Mono (mono-runtime), OpenAL und alle libcsfml Pakete nachinstalliert werden. Das ausführbare Startskript im Ordner atomzombiesmasher/data muss so angepasst werden, dass nicht die mitgelieferte Mono-Datei sondern die systemeigene benutzt wird.

#!/bin/sh
cd `dirname $0`
# tell game where to find the libraries.
#export MONO_PATH=$MONO_PATH:./
export LD_LIBRARY_PATH=$LD_LIBRARY_PATH:./
export MONO_WINFORMS_XIM_STYLE=disabled
MONO_LOG_LEVEL="debug" mono ./release.exe "$@"

Wichtig ist, dass die erste "export"-Zeile kommentiert bleibt und ./ vor mono entfernt wird. Bei einigen hat das scheinbar geholfen. Andere wie ich schauen bisher in die Röhre. Einer der Entwickler scheint aber schon dabei zu sein das Spiel für Linux neu zu packen und zumindest die README so zu erweitern, dass man ohne lange Suche weiß, welche Abhängigkeiten zu installieren sind. Ich verzichte deswegen auch auf die weitere Lösungssuche und warte auf eine gepatchte Version. Vielleicht hilft aber irgendjemand dieser kleine Hinweis schon weiter.

Humblebundle 3: Physikalische Rätsel und Retro Jump and Run

Das Humble Indie Bundle Nr.3 wird seit ein paar Tagen schon wieder fleißig beworben. Ehrlich gesagt war ich etwas überrascht, dass nur drei Monate nach dem Frozenbyte Humblebundle nun schon der Nachfolger vorgestellt worden ist. An dem bewährten und kundenfreundlichen Konzept hat sich nichts geändert. Es gibt fünf sechs 11 Indie Spiele, die nativ für Linux, MacOS und Windows zur Verfügung stehen und dazu die Möglichkeit bieten den Kaufbetrag selbst festzulegen und einen Teil des Geldes oder sogar alles einem wohltätigen Zweck zu spenden.
Der einzige Wermutstropfen diesmal: Der Schwerpunkt liegt "nur" auf physikalischen Spielen...zumindest war das mein erster Gedanke. Auf der anderen Seite muss ein unterhaltsames Spiel nicht immer gleich ein 3D-Feuerwerk abbrennen um Spielspaß zu bieten. Vielmehr sollte man sich bei den Spielen des Humblebundles darauf einstellen im wahrsten Sinne des Wortes Kopf zu stehen.

  • And Yet it moves. Hier dreht sich nicht nur der Kopf sondern gleich die gesamte Spielumgebung. Spielfigur und Welt vermitteln das Gefühl wie aus der Zeitung ausgeschnitten zu sein. Spätestens am Ende des ersten Gangs kommt man mit klassischer Jump n' Run Kunst nicht mehr weiter und muss die Pfeiltasten zum Drehen der Welt benutzen. Wenn man danach wie ich zum wiederholten Male in den Abgrund gefallen ist, wird man mit diesem Feature vorsichtiger umgehen.
  • VVVVVV. Liebe auf den ersten Blick. Sofort fühlte ich mich wieder in die gute, alte Zeit des C64 zurückversetzt. 🙂 Die Chiptune-Musik zum Spiel passt perfekt. Auch hier wird die Physik auf den Kopf gestellt. Um vorwärts zu kommen, muss man die Gravitation ändern, womit der Protagonist plötzlich kopfüber dasteht. Ab hier beginnen dann die Probleme, indem man herausfinden muss wie man von der Decke nach unten springen muss um nicht im Feuer zu landen. 😯
  • Crayon Physics Deluxe. Wer wollte früher nicht immer schon einmal mit Buntstiften auf den Bildschirm malen, ohne sich dabei ein paar heiße Ohren von den Eltern einfangen zu müssen? CPD bietet diese witzige Malbuchgrafik mit dazu passender Physik um Allerlei Rätsel zu lösen. Ähnlich wie der Zauberer in Trine im letzten Bundle, muss man Objekte malen, um einem Kreis (Kugel,Ball?) den Weg zum Ziel zu ebnen. Die ersten Level erklären noch das Spielprinzip, danach wird es knackig.
  • Cogs. Ist ein dreidimensionales Puzzlespiel, mit dem verschiedene Arten von Maschinenteilen so angeordnet werden müssen, dass die abgebildete Konstruktion tatsächlich eines Tages mal funktionieren wird. Der Schwierigkeitsgrad nimmt mit der Anzahl der Dimensionen und der Zahl verschiedenartiger Bauteile zu. Man kämpft sowohl mit dem Kopf als auch gegen die Zeit und erhält Bonuspunkte, um so weniger Züge man zum Vollenden seines Da Vincischen (hartes Wort für Hessen) Meisterwerks benötigt.
  • Hammerfight. Nach den ersten Minuten im Spiel dachte ich: "So und nun hast du endlich den Grund um dir eine neue Maus zu kaufen." Nur um Missverständnissen vorzubeugen, Hammerfight kann nichts dafür, dass meine alte optische Maus den Geist aufgegeben hat und ich nun die Zeit bis zur neuen mit der dampfbetriebenen Rollenmaus von anno dazumal überbrücke. Bei Hammerfight fallen solche technischen Schwierigkeiten aber sofort auf, da sich das Spielgerät, eine Flugmaschine mit furchteinflößender Waffe, einzig und allein mit der Maus steuern lässt. Die Idee mit der Steuerung ist wirklich gut umgesetzt. Mit kreisenden Bewegungen der Maus beginnt die am Fluggerät pendelnde Waffe an Momentum zu gewinnen und mit etwas Glück trifft sie die Gegner bevor sie dich treffen.

Update 03.08.2011: Als zusätzlichen Bonus gibt es nun sogar ein weiteres Spiel dazu. Steel Storm: Burning Retribution Im Gegensatz zu den anderen löst man beim Arkade Shooter Steel Storm Probleme eher auf die brachiale Art.
Update 04.08.2011: Man soll es nicht für möglich halten, nun gibt es noch das alte Humble Indie Bundle 2 gratis dazu, wenn man mehr als der Durchschnitt (momentan $5,26) bezahlt. Möglicherweise die einfachste Möglichkeit um etwas für Spielen mit Linux zu tun und gleichzeitig an fünf weitere Titel zu gelangen. Zusätzlich sind das Braid, Cortex Command, Machinarium, Osmos und Revenge of the Titans.
Alle Spiele bis auf And Yet it Moves, welches sogar als 32-bit- und 64-bit-Deb-Paket verfügbar ist, besitzen einen eigenständigen Installer, der mit chmod a+x ausführbar gemacht werden muss. Bei der Installation kann es sein, dass nach weiteren Abhängigkeiten gefragt wird, die sich mit aptitude schnell nachinstallieren lassen, z.B.

aptitude install libogg0 libtheora0 libvorbis0a libvorbisfile3 libopenal1 libsdl-image1.2

Ich hätte nicht gedacht, dass ein paar physikalische Spiele so fesseln können. Wer es nicht glaubt einfach selbst ausprobieren. Das neue Humblebundle gibt es noch weitere neun Tage. Hier gehts lang.

Starcraft II und Wine: Zeratul Missionen wieder spielbar

Ich hatte einige Zeit vergeblich versucht die Zeratul Missionen in Starcraft II zu spielen. Immer dann, wenn ich auf den grünen Kristall im Labor klickte, stürzte das Spiel ab. Nachdem ich in der Anwendungsdatenbank zu Wine und in den Kommentaren zu Starcraft II einen passenden Thread zum Problem entdeckte, versuchte ich mich an der Kompilierung des stabilen Wine 1.2.3. Damit hatte ich die letzte Wine Version wieder, mit der ich erfolgreich mit Ubuntu 10.04 die Missionen spielen konnte.
Leider brachte das aber keinen Erfolg und erst in dieser Woche konnte mir dieser Bugreport und die Antwort auf meine Fehlerbeschreibung helfen. Danke!
Das Problem lässt sich ganz einfach mit winetricks und der Installation zweier Laufzeitbibliotheken lösen.

winetricks corefonts
winetricks vcrun2005

Für Crossover Games geht das ebenso leicht mit dem grafischen cxinstaller. Hier musste das Paket corefonts und Microsoft Visual C++ 2005 Redistributable installiert werden.
Winetricks rettete also mal wieder den Tag. Scheinbar tritt dieser Fehler nicht bei allen Spielern auf und wahrscheinlich hatte ich nur vergessen, dass ich die beiden Anwendungen mit Ubuntu 10.04 schon einmal installiert hatte.
Mein Starcraft II Howto habe ich mit der Problemlösung auf den neusten Stand gebracht.