[HowTo] Runes of Magic mit Linux spielen

Runes of Magic ist ein Online-Rollenspiel und vergleichbar mit Spielen wie z.B. World of Warcraft, Warhammer Online, Aion, Everquest oder Dark Ages of Camelot. Das Besondere an Runes of Magic ist die Tatsache, dass man es im Gegensatz zu den meisten anderen Rollenspielen ohne monatliche Gebühr spielen kann und es kostenlos zum Herunterladen bereit steht. RoM finanziert sich ausschließlich über sogenannte Mikrotransaktionen, bei denen man sich für echtes Geld Spielgegenstände kaufen kann. Obwohl Runes of Magic ausschließlich für die Windows Plattform entwickelt wird, lässt es sich mit Hilfe von Wine auch unter Linux spielen.
Getestet habe ich das Spiel mit Ubuntu 10.04 Lucid Lynx (32bit), einem Rechner mit einer 2,8 GHZ Intel-Core-2-Duo-E7400-CPU, 4 GB RAM und einer Nvidia Geforce 9600 GT (Standardtreiber und 256.44). Die Wine Version 1.2 funktionierte problemlos.

Installation

Gestaltet sich wirklich einfach.

  1. Mit winetricks müssen die Laufzeitbibliotheken vcrun2005, ie6 und wininet installiert werden
  2. Auf der offiziellen Downloadseite die beiden Dateien zum Multidatei Download herunterladen
  3. Datei 1 mit wine ausführen und der Installationsprozess beginnt

Der gesamte Downloadvorgang und die Installation können mehrere Stunden in Anspruch nehmen.

Beschreibung

Zu einer ausführlichen Beschreibung der Spielwelt komme ich im nächsten Artikel. So viel sei gesagt, auch wenn es einige Punkte zu kritisieren gibt, kann man das Spiel dennoch ohne Gefahr ausprobieren. Der größte Vorteil gegenüber anderen Online-Rollenspielen ist das Preismodell ohne monatliche Grundgebühr, welches die Entscheidung zum Ausprobieren leicht macht. Wer schon Erfahrungen mit anderen MMOs gemacht hat, wird sich in Runes of Magic schnell zurechtfinden können. Aber auch für Anfänger gibt es am Anfang einige Hilfestellungen und ein Einführungsszenario im Spiel, ein offizielles Forum mit Fragen und Antworten und in den Startgebieten auch den ein oder anderen Spieler, der gerne Auskunft gibt.

Problemlösungen

Obwohl die Grafik nicht besonders anspruchsvoll erscheint, sind die FPS-Werte stellenweise nicht besonders hoch. Eine individuelle Anpassung der Grafikeinstellungen sollte man auf jeden Fall vornehmen, damit der Spielablauf flüssiger wird. Insbesondere das Deaktivieren von Schatten und die Reduzierung der Sichtweite führen zu einer deutlichen Verbesserung.
Falls es knackende Geräusche oder stockende Bewegungen des Charakters gibt, könnte auch ein Problem mit Pulseaudio vorliegen. Hier gibt es leider keine Patentlösung. Es hilft nur mit den Audio-Einstellungen im Konfigurationsmenü von Wine zu spielen, Pulseaudio ganz zu entfernen oder sich näher mit den diversen Konfigurationsmöglichkeiten von Pulseaudio zu beschäftigen.

Links

Wie ein 20 Jahre alter Laptop das Kaffeekochen nicht lernen wollte

An dieser Stelle sollte eigentlich die heroische Geschichte erzählt werden, wie es mir gelungen ist, einen knapp 20 Jahre alten Highscreen-486er-SLC-33-Laptop mit 2 MB RAM, dem Linuxkernel und GNU-Programmen in einen furiosen Server mit einigen sehr nützlichen Konsolenanwendungen zu verwandeln. Leider begannen die Probleme schon bei der Suche nach einer geeigneten Installationsmöglichkeit, denn außer einem 1,44 Zoll Diskettenlaufwerk und einer seriellen Schnittstelle hatte der alte Highscreen nicht viel zu bieten.
Angefangen hatte es mit einer Suche nach günstigen alten Rechnern auf einer allseits bekannten Onlineplattform. Mit dem Filter für Netbooks/Notebooks, Bald Endend und einer Obergrenze von 10 Euro ging ich auf Schnäppchenjagd. Nachdem ich einige Pentium-II-Laptops mit 32 MB RAM im Visier hatte, fiel meine Aufmerksamkeit plötzlich auf einen 486er-Highscreen-Laptop, einen wirklichen Oldy. Viel war aus der Beschreibung nicht zu entnehmen und weder die Größe des Arbeitsspeichers noch die Festplattengröße waren bekannt. Eine weitere Suche im Internet brachte einen wahrscheinlichen Arbeitsspeicher von 4-8 MB zu Tage und dass es sich vermutlich um eine CPU der Firma Cyrix handeln musste.
Für knapp 6 Euro + Versandkosten erhielt ich den Zuschlag und eine Woche später machte ich mich daran herauszufinden, was ich da eigentlich ersteigert hatte und wo die Grenzen einer sinnvollen Linuxinstallation lagen.
Das BIOS gab sich am Anfang wenig aussagefreudig. Mal waren Werte falsch eingestellt oder fehlten ganz, so dass es anfangs so aussah als wäre nicht einmal eine Festplatte eingebaut worden. Die Angabe "Mainprocessor 386" half auch nicht viel weiter. Zu guter Letzt musste ich erkennen, dass weder acht noch vier sondern lediglich 2 MB RAM im Inneren steckten und für einen Netzwerkbetrieb zusätzlich ein Adapter für RJ45 notwendig war.
Zum Glück hatte ich noch eine alte Rettungsdiskette meiner ersten Linuxdistribution RedHat 8.0 in auffallend roter Farbe herumliegen. Im Bootmenü ließen sich verschiedene Optionen an den Linuxkernel übergeben, darunter auch die Option "lowmem", die mir bei nur 2 MB RAM vernünftig erschien. Nach einigen klackernden Geräuschen des sich drehenden 1,44 Zoll Laufwerks, kam aber leider nur die nüchterne Nachricht

Less than 4 MB RAM
System halted

Auch mit verschiedenen anderen Optionen oder mit dem normalen Bootvorgang ging es nicht weiter. An dieser Stelle ahnte ich schon, dass es schwieriger als gedacht werden würde überhaupt etwas herauszufinden.
Danach begab ich mich auf die Suche nach Linuxdistributionen bei Wikipedia.org oder anderen Projekten, die versprachen mit 2 MB RAM zurecht zu kommen. Auch diese Liste mit kleinen Linuxdistributionen war hilfreich. Obwohl es viele Linuxsysteme gab, die geringe Anforderungen an die Hardware hatten, war bei den meisten dennoch bei 6-8 MB RAM Mindestvoraussetzung Schluss. Vielleicht am nächsten dran waren Tiny Core Linux oder Slitaz. Im Grunde genommen kamen aber nur Distributionen in Frage, die sich auch über 1,44 Zoll Disketten installieren ließen. Außerdem sollten grundlegende Linuxprogramme vorhanden sein.
Schließlich landete ich auf der Seite von BusyBox, einem Programm, dass viele verschiedene UNIX-Werkzeuge in einem Programm enthält und gemessen an der Vielseitigkeit winzig klein ist. Zahlreiche Distributionen setzen BusyBox standardmäßig ein darunter auch Debian. Wer schon einmal während einer Debian-Installation auf die Konsole gewechselt ist, wird BusyBox schnell finden.
Auf der Produktseite von BusyBox gab es eine weitere Liste mit interessanten Projekten, die für eine absolute Minimalinstallation in Frage kamen. Wenn man es richtig machen möchte,gibt es auch die Möglichkeit sich sein eigenes BusyBox-System zusammenzustellen.
Trotzdem es viele gute Hinweise gab und sogar eine Anleitung wie man seine eigene Linux-Bootdiskette erstellt, suchte ich immer noch nach einer fertigen Distribution, die ohne Murren auch 2 MB RAM akzeptieren wollte.
Die letzte Chance schienen Small Linux und Basic Linux zu sein, wobei erstere tatsächlich 2 MB Arbeitsspeicher als Minimalvoraussetzung versprach. Scheinbar wird Small Linux aber schon seit Jahren nicht mehr weiterentwickelt und nur der erste Link auf der Small Linux Downloadseite führte mich zum Download der Version 0.75. Mit dem Programm dd und zwei 1,44 Zoll Disketten erstellte ich dann eine Boot- und Rootdiskette.

dd if=Pfad_zur_Image_Datei of=/dev/fd0

Tatsächlich konnte ich mit der Lowmem-Einstellung hier zum ersten Mal mehr über den Laptop herausfinden ohne ihn komplett auseinander nehmen zu müssen. Dabei stellte ich fest, dass eine 60 MB Festplatte von Western Digital vorhanden war. Als es aber an das Wechseln zur Rootdiskette kam und sogar schon "Welcome to Small Linux" erschien, wurden alle weiteren Versuche mit einer Fehlernachricht beendet.

can't load library libc.so.5
can't map /lib/libc.so.5

Vielleicht war die Datei libc.so.5 nur defekt, eventuell saß das Problem auch tiefer. An dieser Stelle war vorerst Schluss. Nachdem ich die Festplatte im Bios aktiviert hatte und von dort bootete, landete ich bei einer alten DOS-Installation. Der DOS Befehl msd verriet leider auch nicht mehr über das Innenleben des Highscreen-Laptops. Letztlich versuchte ich es noch einmal mit dem DOS-Programm chkcpu, welches einen 386-Prozessor mit einer Taktfrequenz von 20 MHz ermittelte. Wie das mit dem Logo eines 486 SLC 33 zusammenpasst, konnte ich mir nur so erklären, dass die Hybrid-CPU von Cyrix nicht richtig erkannt worden war oder hier tatsächlich ein wahrer Oldtimer vor mir stand.
Hierher und nicht weiter. Ich hatte noch in Erwägung gezogen die Festplatte auszubauen und mit Hilfe von debootstrap ein Debian-Komplettsystem zu installieren oder ein in VirtualBox erzeugtes Image mit dd auf die Festplatte zu schreiben.  Auch im FTP-Archiv von Debian war ich unterwegs und habe mir dort mit der alten Version Hamm Startdisketten erstellt. Leider kam es zum gleichen Ergebnis wie mit der RedHat-Rettungsdiskette.
Alles in allem hat es Spaß gemacht nach Möglichkeiten zu suchen um einen 20 Jahre alten Laptop wieder zum Laufen zu bringen. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass 2 MB Arbeitsspeicher zu wenig sind um irgendetwas Sinnvolles damit anzustellen. Die absolute Untergrenze sehe ich nun bei 4 MB RAM besser aber 8 MB. Neben der interessanten Einsicht, dass es immer noch Projekte gibt, die sich mit solch alter Hardware beschäftigen, habe ich nun ein paar Ideen bekommen wie man seine eigene Mini-Linuxdistribution erstellen könnte. Einen schnellen und einfachen Weg gibt es aber bei dieser Minimalkonfiguration nicht.
Mein Tipp ist deswegen auch nach preisgünstigen Pentium Laptops mit 32 MB RAM und mehr Ausschau zu halten. Teilweise gibt es diese schon zwischen 10-20 Euro zu haben und es eröffnen sich gleichzeitig zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten. Zum Kaffeekochen bleibe ich bei meiner Kaffeemaschine.
Und so sah ein Laptop vor 20 Jahren mit Monochrom Display aus.

MPD mit Sonata und Pulseaudio unter Ubuntu einrichten

Es wurde Zeit Rhythmbox zu deinstallieren und ein schlankeres Stück Software für den Hauptrechner zu finden. Insbesondere störten mich die träge Reaktion der Oberfläche, die gewöhnungsbedürftige Playlist und die fehlende Ordneransicht zur Auswahl der Musik. Wie schon früher geschrieben halte ich den Music Player Daemon (MPD) für einen guten Ersatz. Mittelfristig könnte man damit auch eine eigene, unabhängige Audioanlage einrichten, die dann von allen im Haus benutzten PCs angesprochen werden kann. Ich habe mich für Sonata als Client entschieden, aber es gibt noch viele, viele andere.
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Dillo2 mit Debian Squeeze kompilieren

Scheinbar hat es Dillo2 nicht mehr in Squeeze geschafft. Seit dem 06. August 2010 ist die kommende stabile Debian Version "Squeeze" eingefroren, d.h. es kommen keine neuen Pakete mehr hinzu und nur noch Fehler werden beseitigt. Da Dillo2 selbst in sid nicht auftaucht, wird noch eine Weile vergehen bis man diesen leichtgewichtigen Browser in Debian wiederfinden kann. Passend dazu kann man auf der Fehlerreport Seite von Debian nachlesen, dass auch die alte Version von Dillo aus dem Debianarchiv gelöscht wurde, weil Dillo von veralteten Bibliotheken abhängig war und Fehler seit Monaten nicht mehr ausgebessert werden, was die Entwickler auch zugeben.
Ich habe mich mal hingesetzt und Dillo2 mit der neuen FLTK2 Bibliothek auf meinem Toshiba Portégé 3110CT mit Debian Squeeze kompiliert. Es gibt dazu eine Anleitung auf der offiziellen Dillo Homepage. Leider geht die README.unix Datei nur ungenau darauf ein wie die Pakete heißen, welche für ein erfolgreiches Kompilieren notwendig sind und man muss zuerst einmal die richtigen X, jpeg und mesa Pakete finden.
Als erstes muss die FLTK2 Bibliothek übersetzt werden. Die Quelldateien gibt es hier. Ich habe Version 2.0.x-r7680 benutzt. Für Debian Squeeze müssen dann zuerst folgende Pakete installiert werden.

aptitude install

  • build-essential
  • xserver-xorg-dev
  • libx11-dev
  • libxi-dev
  • libjpeg-dev
  • libglu1-mesa-dev
  • libpng12-dev
  • libxcursor-dev
  • libglut3-dev
  • zlib1g-dev (für Dillo2)

Danach einfach die Datei mit tar jxvf fltk-2.0.x-r7680.tar.bz2 z.B. in /tmp entpacken, in das Verzeichnis wechseln, make ausführen, Root werden oder ein Programm wie fakeroot nutzen und FLTK2 mit make install installieren

cd fltk-2.0.x-r7680
make
su
make install

Die neueste Dillo2 Entwicklerversion herunterladen. In das Dillo Verzeichnis wechseln und Dillo2 kompilieren.

./configure
make
su
make install-strip

dillo auf der Konsole eingeben und loslegen!
Es hilft, wenn man den ./configure Dialog bei FLTK2 und Dillo2 beobachtet. Sollten dort zu viele Tests fehlschlagen, kann es entweder sein, dass man ohne das Installieren von zusätzlichen Paketen Dillo2 gar nicht übersetzen kann oder wie bei mir nach dem ersten Übersetzen ohne PNG Unterstützung dasteht. Die oben aufgelisteten Pakete waren dann aber beim zweiten Mal ausreichend, um Dillo2 zum Laufen zu bekommen.
Hier noch ein kurzer Vergleich zwischen Dillo2 und Links2. Ich habe jeweils Screenshots von bbc.co.uk, dillo.org und gambaru.de aufgenommen. Rechts ist dillo2 zu sehen und links links2. Die dillo.org Seite sah identisch bei beiden aus.


Dillo2 startet in zwei Sekunden auf dem älteren Laptop und bietet nun auch ausreichende CSS Unterstützung. Mit float Anweisungen scheinen beide Browser nicht perfekt umgehen zu können. Zu einem kurzen Blick auf Webseiten reichen beide aus. Die Nachteile gegenüber modernen Alternativen sind aber auch unverkennbar. Besonders beachten sollte man, dass Dillo2 https nicht vollständig unterstützt und deshalb für sicheres Surfen nicht zu empfehlen ist.
Für mich sind beide Browser dennoch nützliche Programme auf einem altersschwachen Rechner, wenn es nur darauf ankommt schnell eine Information zu finden.

LVM Größe von Logical Volumes anpassen

Sowohl Debian als auch Ubuntu bieten bei der Installation die Möglichkeit an, anstatt der üblichen Partitionierung der Festplatte noch eine Zwischenschicht einzubauen, um später die Größe von Logical Volumes dynamisch anpassen zu können. Diese logische Zwischenschicht heißt Logical Volume Manager. Die wichtigsten Komponenten sind das Physical Volume, eine Partition oder Festplatte, die Volume Group, welche mehrere Physical Volumes zusammenfassen kann und die Logical Volumes, welche sich wiederum in diesem System wie eine Partition verhalten. Da ich etwas enttäuscht vom einzigen grafischen LVM Programm system-config-lvm war, sind hier die Schritte für die Konsole.
Im einfachsten Fall repräsentiert das Physical Volume wie bei mir die einzige eingebaute Festplatte und bildet eine Volume Group. Innerhalb dieser Gruppe befinden sich bei der geführten Installation mit Ubuntu lediglich die Logical Volumes für root und swap. Bei der Installation hatte ich aber absichtlich nicht den gesamten Festplattenspeicher benutzt, sondern noch circa 90 GB freigelassen.

Logical Volumes erstellen

Daraus entstand ein weiteres Logical Volume für Virtualbox mit 40 GB Festplattenspeicher. So etwas lässt sich mit dem Befehl

sudo lvcreate -L 40G -n <volume> <group>

schnell anlegen, wobei für <volume> virtualbox und für <group> der Name der Volume Group eingesetzt werden muss, welche bei der geführten Installation immer dem Rechnernamen entspricht. Anschließend muss noch ein Dateisystem angelegt werden z.B. ext3

sudo mkfs.ext3 /dev/<group>/<volume>

Logical Volumes vergrößern und verkleinern

Um nun einem Logical Volume wie virtualbox oder root mehr Speicherplatz zuzuweisen und wie in diesem Fall um 50 Gigabyte zu vergrößern, genügt es

sudo lvextend -L +50G /dev/<group>/<volume>

auszuführen und anschließend das Dateisystem des Logical Volumes an die neue Größe mit

sudo resize2fs -p /dev/<group>/<volume>

anzupassen. Das Vergrößern funktioniert mit ext3 auch im eingehängten Zustand. Möchte man das Logical Volume verkleinern genügt es lvextend mit lvreduce zu ersetzen und den Parameter L anzupassen. Aber Vorsicht! Anders als bei der Vergrößerung muss das Dateisystem vor der Verkleinerung angepasst sein, ansonsten kommt es zum Datenverlust. Dabei muss an den Befehl zusätzlich noch ein Parameter für die gewünschte Größe angehängt werden, z.B.

sudo resize2fs -p /dev/<group>/<volume> 20G

Dies hätte das ursprüngliche virtualbox Volume halbiert. Um ein Logical Volume unter ext3 zu verkleinern darf es nicht gemountet sein! Deshalb empfiehlt es sich vor der Verkleinerung von Dateisystemen immer ein Backup zu machen und vor der Verkleinerung das Dateisystem auf Fehler zu überprüfen mit

e2fsck -f /dev/<group>/<volume>

Snapshots erzeugen

Eine weitere nützliche Möglichkeit von LVM ist das Anlegen von sogenannten Snapshots, also Abbildern einzelner Logical Volumes. Dafür benötigt man lediglich noch etwas unzugeordneten freien Festplattenspeicher, aber keinesfalls den gleichen Platz, den das Original einnimmt.

sudo lvcreate -L 1G -s -n backup /dev/<group>/<volume>

Wenn die Änderungen am Original Volume größer als 1 Gigabyte werden, wird das Abbild inkonsistent. Sprich, es entspricht in diesem Moment nicht mehr dem Original. Der Speicherplatz für snapshots dient also lediglich dazu Veränderungen am Original zu erfassen. Das Abbild lässt sich dann z.B. in einen Backup Ordner mounten und mit der bevorzugten Backup Methode archivieren wie z.B. tar oder rsync und dd für bitweise Archivierung. Um das Abbild zu entfernen genügt ein

sudo lvremove /dev/<group>/<volume>

Links

Logical Volume Manager im Wiki auf ubuntuusers.de

Alpine in fünf Minuten

Alpine ist ein auf Ncurses-basierendes Emailprogramm der Universität von Washington. Es lässt sich unkompliziert installieren, auch ohne X-Umgebung von der Shell aus bedienen und ist insbesondere für ältere Computer mit wenig Arbeitsspeicher und Prozessorleistung eine hervorragende Alternative zu grafischen Email-Programmen. Im folgenden möchte ich in wenigen Schritten erklären, wie man Alpine unter Debian installiert und für einen kostenlosen GMX-Account konfiguriert.

1. Schritt: Installation

aptitude install alpine

2. Schritt: Alpine starten

Die Eingabe des Kommandos alpine auf der Konsole startet das Programm. Danach befindet man sich im Hauptmenü.


Mit der Taste "S" gelangt man in das Setup Menü und kann sich dort zwischen verschiedenen Hauptkonfigurationen entscheiden. Um einen Email-Account einzurichten, einfach "C" drücken.

3. Schritt: Email-Account einrichten


Die entscheidenden Zeilen sind die ersten drei und die Zeile "Inbox Path". Unter Personal Name sollte der eigene Name stehen. User Domain ist eine Variable, die Alpine hilft verschiedene Nutzer lokal zuzuordnen und wird an Emails angehängt. Es genügt gmx.de oder den Posteingangsserver von GMX anzugeben. Die Zeile SMTP-Server steht für den Mail-Ausgangsserver, welcher in diesem Fall mail.gmx.net heißen muss.
In der Zeile "Inbox Path" muss der Pfad zum Inbox-Ordner auf dem GMX-Server eingetragen werden, der beim Abruf neuer Emails von Alpine angesteuert wird. Hier muss es

{pop.gmx.net/pop3/user=EURE EMAIL-ADRESSE}inbox

heißen.

4. Schritt: Den Email-Header richtig einrichten


Scrollt man weiter nach unten trifft man irgendwann auf die Zeile "Customized Headers". Dort muss die FROM Zeile richtig ausgefüllt werden, damit GMX das Versenden von Emails akzeptiert. Der Aufbau ist einfach

From: EUER NAME<EURE EMAIL-ADRESSE>

Danke auch an diesen Thread auf debianforum.de, der das Problem mit der From Angabe im Email Kopf gelöst hat.

5. Schritt: Emails verfassen


Zurück geht es in das Hauptmenü mit der Taste <>. Dort kann man mit "L" entweder die Emails abrufen oder mit "C" neue Emails verfassen. Ist man in der Zeile "To" und drückt STRG+R, erscheinen weitere versteckte Felder wie z.B. "BCC". Ist man im Feld "Attchmnt" und drückt STRG+J, kann man eine Datei an die Email anhängen. Mit STRG+X wird die Email abgeschickt. Das geht bei GMX aber erst, nachdem die Inbox abgerufen wurde.

Alternativmethode

Noch eine Spur einfacher geht es, wenn man nicht auf den SMTP-Server von GMX angewiesen ist und z.B. auch noch Googlemail benutzt. Als Vorbereitung muss die Option "Enable Incoming Folders Collection" im Setup Menü aktiviert sein und Alpine einmal neu gestartet werden. Um mehrere Accounts anzulegen und alle Mails über Googlemail zu verschicken, geht man danach so vor:

    1. Im Setup Menü trägt man nun als SMTP-Server smtp.googlemail.com ein. Alle anderen Optionen kann man sich sparen.
    2. Danach geht es wieder zurück in das Hauptmenü und mit "L" in die Ordneransicht.
    3. In Incoming Message Folders einfach "a" drücken und neue Inbox-Ordner für jeden eurer Accounts hinzufügen.
    4. In der Abfrage "Name of server to contain added folder" muss für IMAP bei Googlemail folgendes stehen:

imap.googlemail.com/ssl/user=EUER ACCOUNTNAME@googlemail.com

  1. Mit Enter bestätigen und bei Folder on... to add: inbox schreiben. Als Nickname kann man sich danach einen beliebigen Namen für den Account ausdenken.
  2. Um das Accountpasswort nicht jedes mal neu eingeben zu müssen, genügt es im HOME-Verzeichnis, dort wo auch die Datei .pinerc liegt,

touch .pine-passfile

einzugeben. Die Passwörter werden anschließend in .pine-passfile schwach verschlüsselt gespeichert.

Noch eine Möglichkeit

Marlon hat mir am 22.08.2012 noch diesen Tipp per E-Mail zugeschickt.
Möchte man auf mehrere Postfächer mit Alpine zugreifen, so ist dies mit ein paar einfachen Handgriffen möglich:
Wie gewohnt gelangt man, wenn man S im Hauptmenü drückt, ins Setup und über C in die Konfiguration. Unter 'Advanced User Preferences' muss man nun die Option 'Expose Hidden Config' auswählen und danach findet man weiter unten die 'Normally hidden configuration options'. Die erste Option ist gleich 'Incoming Folders' und hier können weitere Postfächer angegeben werden.
Die Syntax lautet wie folgt (ohne () ):

(Ordner-Name in der Folder-List) {(Server)/(Verschlüsselung)/user=(E-Mailadresse)}INBOX

Zum Schluss

Alpine bietet noch sehr viel mehr Optionen, darunter z.B. auch Filter und Signaturen. Alle grundlegenden Einstellungen kann man auch in der versteckten Datei .pinerc im Homeverzeichnis vornehmen. Das einzige was bei Alpine fehlt, ist die Möglichkeit Emails mit GnuPG zu verschlüsseln. Das Projekt Topal-Alpine versucht hier Abhilfe zu schaffen. Testen konnte ich es bisher noch nicht. Weitere Ideen zur Konfiguration habe ich hier veröffentlicht.
Übrigens...laut Wikipedia nutzt Linus Torvalds Alpine als Email Client!

Die Sache mit den alten Computern

In den Weiten des Internets gibt es viele interessante Seiten, die sich mit Linux und dem Thema, wie man alten Computern wieder neues Leben einhauchen kann, beschäftigen. Ohne das Altbekannte erneut zu erzählen, möchte ich ein paar Gedanken zu dem Thema einwerfen und danach drei sehr gute Webseiten vorstellen, die sich auch mit dem Thema befassen.
Doch warum sich überhaupt damit beschäftigen? In den letzten 10 Jahren haben sich einige "alte" Computer bei mir angesammelt und bisher habe ich es nie übers Herz gebracht funktionierende Hardware einfach wegzuwerfen. Ein geschenktes Motherboard mit Intel Celeron 1,5GHz CPU bekam ein Gehäuse, Netzteil und Festplatte verpasst und dient seit Jahren als Testrechner und Server.
Speedy fristete die letzten Jahre bei einem Freund als Windows98-Jukebox, bevor es nun mit Hilfe von Debian einige neue Tricks kennengelernt hat und dank USB-WLAN-Stick auch zum ersten Mal richtig mobil sein darf. Ein Dell Inspiron 4000 Notebook benutze ich zum Surfen, Mailen und Programmieren von Webseiten.
Die Reihe ließe sich fortsetzen. Über die Jahre hinweg habe ich mit diesen Computern einiges über GNU/Linux gelernt. Verwaisten Rechnern ein neues zu Hause geben, damit das Konfliktpotential im eigenen Heim zu erhöhen und es langfristig unbewohnbar zu machen ist eine andere Geschichte.

Warum veralten Rechner eigentlich so schnell?

Es scheint ein ehernes Gesetz zu sein, dass Computer alle zwei Jahre neu gekauft werden müssen. Das Textverarbeitungsprogramm benötigt einen neuen 3D Beschleuniger und mehr Grafikspeicher, der Klang der mp3 Dateien wird mit der Zeit kratzig und stumpf und Emails lassen sich nur noch mit Quad Core CPU abrufen. Das neue Betriebssystem aus Redmond mit dem strahlend neuen DirectX, welches es auch nur für diese neue Version gibt, hätte gerne 500 MB RAM besser 1 GB.
Natürlich entwickelt sich auch die Technologie weiter und Multimedia mit hochauflösenden Videos und Compositing-Effekte treibt die Entwicklung vorwärts. Womit auch der ausschlaggebende Grund angesprochen ist, weshalb Computer regelmäßig ersetzt werden "müssen" - zusätzlicher grafischer Augenschmaus, PC-Spiele und eine oft nicht vorhandene Kompatibilität zwischen älterer und neuerer proprietärer Software.
Wenn es gewollt wäre, könnten auch aktuelle proprietäre Betriebssysteme so anpassbar sein, dass sie weiterhin auch auf älterer Hardware lauffähig bleiben würden. Doch wer möchte das?
Meiner Annahme nach beruht die starke Marktstellung von Windows bei Privatanwendern darauf, dass es praktisch automatisch jedem neu gekauften Computer als Betriebssystem beiliegt. Oder wie mir ein Mitarbeiter des "Ich-bin-doch-nicht-blöd-Markts" einmal glaubhaft versichern konnte, sei es Windows zu verdanken, dass Computer so günstig angeboten werden können. Der andere entscheidende Faktor ist die Entwicklung von PC Spielen und dies mit erster Priorität für Microsofts API DirectX.
Manche mögen es bestreiten, aber der PC wurde noch nie ausschließlich für reine Büroarbeit benutzt. Fotorealistische Grafik, authentische physikalische Effekte, spiegelnde Wasseroberflächen und hochauflösende Texturen sind gefordert. Und wenn das Lieblingsspiel nur unter Windows läuft und dieses Betriebssystem mit dem neuen Rechner verkauft wird, überlegt man nicht lange und wägt die Alternativen ab. Außerdem werden Computer dadurch günstiger!
Gerade der letzte Punkt ist ein Grund, warum ich die Thematik Spielen mit Linux ebenfalls aufgegriffen habe und die freien Alternativen zeigen möchte.

Das passende Betriebssystem für al(l)te Computer

Man kann das Ganze aus zwei Richtungen sehen - der Praktischen und der Philosophischen.

  • Die Praktische: Jedes Betriebssystem ist geeignet, welches diese alte Kiste wieder zum Laufen bekommt. Namen sind Schall und Rauch. Windows, MacOS, Linux, BSD, OpenSolaris, OS2/Warp (wer kennt das noch?) Hauptsache es funktioniert! Unter diesem Gesichtspunkt muss man leider schnell feststellen, dass Windows3.11, Win95 und Win98 nicht mehr von Microsoft unterstützt werden, obwohl sie für diese Art Hardware einmal entwickelt worden sind. Treiber für aktuelle Peripheriegeräte zu finden, gestaltet sich mitunter äußerst schwierig bis unmöglich. Dazu kommt die notorische Instabilität und der Bluescreen des Todes, was für mich schließlich nicht der letzte Grund war vor 10 Jahren nach Alternativen Ausschau zu halten. Des weiteren gibt es viele aktuelle Windowsprogramme, die nur noch für aktuelle Systeme entwickelt werden und für ältere Windowsversionen nicht zur Verfügung stehen. Im Gegensatz dazu ist GNU/Linux frei, äußerst flexibel an die jeweiligen Bedürfnisse anpassbar und vollkommen kostenlos.
  • Die Philosophische: Sollte Information immer durch freie und quelloffene Standards und Software zugänglich sein oder ist es legitim, wenn Standards von einzelnen Unternehmen festgelegt werden und der Austausch von Informationen mit Konkurrenzprodukten eingeschränkt wird? Sollte jeder die Freiheit haben Software für jeden Zweck zu benutzen, die Freiheit verstehen zu dürfen wie das Programm funktioniert, die Freiheit haben Kopien davon weiter zu verbreiten und die Freiheit den Code zu verbessern und der Öffentlichkeit verfügbar zu machen? Wenn wir in einer Wissensgesellschaft leben wollen, wie möchten wir sicherstellen, dass jeder Zugang zu diesem Wissen erlangen kann, gleichberechtigt und frei?

Für mich steht daher fest, dass freie Software wie z.B GNU/Linux am besten geeignet ist um auf Computern installiert zu werden, denn sie schneidet unter beiden Gesichtspunkten am besten ab. Aber für all diejenigen, die bis hierher gelesen haben, war das sowieso klar oder etwa nicht? 😉
Immer wieder kommt auch die Diskussion auf, welche Linux Distribution die geeignetste oder sogar beste sei um alte Rechner wieder flott zu machen. Ich denke, man sollte die Distribution wählen, mit der man am besten zurecht kommt. Eine der schönsten Facetten von Linux ist die Tatsache, dass man die Wahl hat. Irgendwann bin ich an Debian hängen geblieben, weil mich sowohl die Qualität der Debian Distribution als auch die Philosophie, die dahinter steht, überzeugt haben und nicht zu vergessen das phänomenale apt.
Natürlich gibt es zahlreiche andere Distributionen, jede hat andere Stärken, setzt andere Schwerpunkte. Als besonders leichtgewichtige Distributionen gelten nach eigener Aussage Damn Small Linux, DeliLinux und PuppyLinux. Sie haben sich auf die Fahnen geschrieben besonders für ältere Rechner besser geeignet zu sein als große Distributionen wie z.B. Fedora, Mandriva, SuSeLinux oder Ubuntu.
Bisher beschränken sich meine Experimente nur auf Damn Small Linux (DSL), was wirklich mit sehr geringen Anforderungen an die Hardware daherkommt und auf Debian basiert, aber auch den Nachteil hat nicht den gleichen Softwareumfang wie Debian zu bieten und auch weniger in der täglichen Praxis getestet wird. K.Mandla hat weitere Distributionen für "langsame" Rechner unter die Lupe genommen mit nicht ganz überraschendem Ausgang 🙂
Bevor ich mich auf eine andere Distribution stürze, versuche ich deshalb zuerst einmal ein funktionierendes Debian Grundsystem zu installieren. Hat man das geschafft, lässt sich von hier aus das System individuell gestalten. Der Vorteil einer Debian Installation liegt in der Vielzahl an vorkompilierten Software Paketen (mittlerweile mehr als 25000 Stück). Außerdem versuche ich immer einen aktuellen 2.6 Kernel zum Laufen zu bekommen, da dieser auch aktuelle Hardware erkennen kann und fortlaufend neue Features hinzu erhält.
Sollte es Probleme geben, steht einem immer noch der 2.4 Linux Kernel zur Verfügung. Schließlich erhält man so einen neuen, zwölf Jahre alten Rechner, der mit leichtgewichtiger Software aus dem Jahre 2010 ausgerüstet ist und einen Kernel, der auch aktuelle Peripheriegeräte erkennen kann.

Empfehlenswerte Lektüre

Ich könnte an dieser Stelle nun fortfahren, was es alles für Verwendungszwecke für einen alten Computer geben könnte. Zum Glück hat sich K.Mandlas Linux Blog schon ausführlich mit solchen Fragen beschäftigt. Das Blog ist äußerst umfangreich und wird praktisch jeden Tag um einen weiteren guten Artikel bereichert. Mit Sicherheit eines der besten Blogs zum Thema Linux. Einfach mal vorbeischaun und lesen!
Auf GuNNiX Webseite gibt es keine wortreichen Blogeinträge, dafür aber alles was zählt. Eine Aufzählung mit leichtgewichtigen Linuxanwendungen und wie man ein minimales Debian System installiert. Seine Ausführungen sind deutlich umfangreicher als bei meinem Beitrag zu Toshiba Portégé 3110CT mit Debian und Fluxbox. Ich bleibe aber dabei, dass eine Debian Netzinstallation und die Pakete slim, xorg, alsa-base und der Fenstermanager der Wahl eine einfach zu merkende Alternative sind um ein minimales grafisches Debian zu installieren.
Schließlich gibt es noch Urukramas Blog. Darauf gestoßen bin ich nach der Suche nach Informationen zum Fenstermanager Openbox. Urukrama bietet hierzu einen vollständigen englischen Openbox Guide und ist meiner Meinung nach damit auch die Referenz im Netz. Weiterhin liegt ein Schwerpunkt seines Blogs auf der Gestaltung seines Desktops mit verschiedenen Fenstermanagern.
Wer ein paar wirklich gut aussehende Screenshots und eine Idee bekommen möchte, wie man eine schnelle, ressourcenschonende und gleichzeitig stilvolle Desktopumgebung mit Linux erhalten kann, sollte mehr als nur einen Blick auf dieses Blog werfen. Einige seiner Kreationen finden sich übrigens auch auf www.box-look.org wieder.
Eigentlich könnte man nach dieser Aufzählung fast schon alle anderen Artikel zu Linuxerfahrungen einstampfen. Auf der anderen Seite gibt es auch noch genug Facetten, die noch nicht abgedeckt worden sind und genauso individuell wie diese Beiträge ist GNU/Linux selbst. Ich nehme mir deshalb auch den Vorschlag von K.Mandla zu Herzen und versuche über meine eigenen Erfahrungen mit der Thematik zu erzählen. Es schadet sicher nichts die ein oder andere Information zu wiederholen oder aus einem anderen Blickwinkel zu erzählen.

X und Fluxbox starten ohne Login Manager

In meinem ersten Blogeintrag zu speedy habe ich vier Pakete aufgezählt, die man benötigt um eine minimale Desktopumgebung mit Fluxbox zu installieren. Darunter war auch der Login Manager Slim. Wenn man auf ein grafisches Login verzichten kann und ein weiteres Debian Paket sparen möchte, gibt es mehrere Möglichkeiten X und den Fenstermanager seiner Wahl direkt nach dem Login in die Shell automatisch starten zu lassen.
Dazu müssen im HOME Verzeichnis des Nutzers die versteckten Dateien .bash_profile und .xinitrc editiert werden. Bei Debian Squeeze existierten beide nicht, weshalb sie zuerst angelegt werden müssen. Zuvor installierte Login Manager müssen vorher entweder deaktiviert oder entfernt werden. Nachdem der Rechner gebootet hat, befindet man sich direkt auf der Shell und gibt Benutzername und Passwort ein, wonach automatisch der Fenstermanager der Wahl gestartet wird.
Solltet ihr beim Aufruf eines Terminal Emulators feststellen, dass die Parameter in der .bashrc scheinbar nicht eingelesen werden, muss man dem System in der .bash_profile erst mitteilen, dass es die .bashrc ausführen muss.
Folgender Code muss in der Datei .bash_profile (oder .zprofile wenn man zsh benutzt) stehen:

if [[ -z "$DISPLAY" &&  $(tty) = /dev/tty1 ]]; then
    exec startx
fi
#zum Aktivieren der .bashrc
if [ -f ~/.bashrc ]; then
    . ~/.bashrc
fi

Diese simple if Abfrage überprüft, ob die DISPLAY Variable gesetzt ist und man sich in die virtuelle Konsole tty1 eingeloggt hat. Ist das geschehen wird X automatisch mit dem Programm startx gestartet und dabei gleichzeitig alle Anweisungen in der Datei .xinitrc ausgeführt.
In die Datei .xinitrc lassen sich Programme eintragen, die automatisch ausgeführt werden sollen sobald X gestartet wird. Um den Fenstermanager seiner Wahl nutzen zu können, muss der Befehl exec vorangestellt werden. Für Fluxbox muss es z.B. exec startfluxbox heißen.

#!/bin/bash
exec startfluxbox
#exec openbox-session
#exec awesome
#exec ratpoison

Es gibt weitere Möglichkeiten X automatisch nach dem Booten starten zu lassen. Auch ist es möglich die Passwortabfrage zu überspringen und einen bestimmten Nutzer standardmäßig beim Systemstart einloggen zu lassen. Da ich das generell und für einen Laptop im besonderen für keine so gute Idee halte, gibt es hier nur noch den Link zum ursprünglichen englischen Wiki Eintrag von Archlinux.org, wo man die Alternativmethode und das oben Geschriebene noch einmal nachlesen kann.

[HowTo] Starcraft 2 mit Linux spielen

Am 27.07.2010 erschien das lang ersehnte Echtzeitstrategiespiel Starcraft 2 aus dem Hause Blizzard Entertainment. "Hell, it's about time!" Ich hatte mich zuvor schon in der Wine-Datenbank informiert, wie die Starcraft2-Beta sich unter Linux verhält und war froh zu lesen, dass der Beta-Client schon den "Gold"-Status erteilt bekommen hat.
Das Howto wurde mit Ubuntu 10.04 Lucid Lynx (32bit) getestet und bezieht sich auf die deutsche Kaufversion auf DVD. Dabei habe ich die aktuelle stabile Wine-Version 1.2 verwendet. Der Rechner besitzt eine Intel Core 2 Duo E7400 2,8 GHZ CPU, 4 GB RAM und eine Nvidia Geforce 9600 GT. Als Nvidia-Linuxtreiber habe ich Version 195.36.24 verwendet. Sound funktionierte bei mir auf Anhieb mit Alsa.
Um Starcraft2 zu installieren wird auf jeden Fall wine mindestens in der Version 1.2 benötigt.

Schritt 1:

Vor Beginn der Installation sollte Wine so konfiguriert werden, dass es Windows 7 imitiert. Bei Problemen beim Beenden des Spiels kann auch eine Umstellung auf Windows XP helfen. Am besten beides einmal ausprobieren. Das geht direkt bei Ubuntu mit GNOME-Desktop über Anwendungen->Wine->Konfiguriere Wine oder auf der Kommandozeile mit dem Befehl

winecfg

Schritt 2:

Die DVD wird leider auf Anhieb nicht richtig erkannt. Das Problem existiert auch mit den World-of-Warcraft-DVDs. Die Dateien sind beim automatischen Mounten der DVD "versteckt". Die DVD muss mit

umount <Pfad zum DVD Laufwerk>

ausgehängt werden (z.B. umount /media/cdrom). Mit

sudo mount -o ro,unhide,uid=1000,gid=1000 /dev/scd0 /media/cdrom/

erneut eingehängt werden. Dabei müssen der Gerätename des DVD-Laufwerks und der Mountpunkt ggfs. angepasst werden.

Schritt 3:

Beim Doppelklick auf die Installer.exe startete bei mir der Installationsvorgang, wurde aber nach kurzer Zeit immer mit einer Fehlermeldung abgebrochen. Zum Beispiel erschien:

" Runtime Error!! This application has requested the runtime to terminate it an unusual way. Please contact the application's support team for more information."

Die Lösung ist den gesamten Inhalt der DVD auf die Festplatte in einen Ordner zu kopieren und die Installer.exe von der Kommandozeile aus zu starten.

wine <Pfad zum Starcraft2 Ordner> Installer.exe

Erst danach läuft die Installation bis zum Ende durch. Der Sound, der während der Installation abgespielt wird, bricht bei meiner Installation aber ab. Das Spiel beginnt danach automatisch mit dem Patchen der Dateien auf die aktuellste Version und belohnt einem mit einer filmreifen Introsequenz.

Performance von Starcraft 2 unter Linux verbessern

Auf die Entwicklerversion von Wine upgraden

Erfahrungsgemäß werden Probleme mit Wine nach und nach behoben. Deshalb hilft es oft die Wine-Entwicklerversion zu installieren, um in den Genuss schneller Fehlerbehebung zu kommen. Wer keine Probleme mit Wine hat, sollte bei der stabilen Version (Stand 10.08.2010: Wine 1.2) bleiben. Um die neueste Entwicklerversion nutzen zu können, muss das Paket wine1.3 installiert werden und zuvor das Wine-Ubuntu-PPA eingerichtet worden sein. Auf der Kommandozeile geht das am schnellsten mit dem Befehl

sudo add-apt-repository ppa:ubuntu-wine/ppa

Danach genügt ein

sudo aptitude update
sudo aptitude install wine1.3

um auf die aktuelle wine1.3 Beta-Version ein Upgrade zu machen. Auf der offiziellen Wine-Seite kann man diese Installationsanleitung für Ubuntu noch einmal nachlesen.

Neueste Grafiktreiber von Nvidia für Linux installieren

Wie jeder Gamer weiß, sollten die Grafiktreiber immer auf dem neuesten Stand sein. Der stabile Nvidia-Treiber ist bei Ubuntu "Lucid Lynx" zur Zeit 195.36.24. Um mit dem aktuellsten Treiber zu spielen, kann man diesen einfach durch das Einbinden eines Ubuntu-PPA-Repositoriums von http://www.ubuntuupdates.org/nvidia-graphics-drivers installieren.
Mit den folgenden drei Befehlen auf der Kommandozeile wird das PPA-Repositorium eingebunden, die Paketquellen aktualisiert und schließlich alles auf den aktuellen Stand gebracht.

sudo add-apt-repository ppa:ubuntu-x-swat/x-updates
sudo aptitude update
sudo aptitude safe-upgrade

Anschließend ist der aktuelle Nvidia-Treiber (Stand 10.08.2010: 256.44) installiert.

ATI-Grafiktreiber

In dem Ubuntu-x-swat-Repo ist auch der aktuellste proprietäre ATI-Grafiktreiber enthalten. Diesen kann man mit

sudo aptitude install fglrx

installieren. Da ich keine ATI Grafikkarte besitze, konnte ich den Effekt auf Starcraft II nicht testen. Der aktuelle Nvidia-Treiber bringt bei mir ca. 3-5 Frames mehr bei gleichen Einstellungen. (Hey, immerhin 😉 )

Ein paar Zahlen zur Framerate bei verschiedenen Einstellungen

Getestet mit dem oben angegebenen Computer und Nvidia 256.44 Treiber mit dem Szenario "Taktische Befehle". Die Sicht war immer statisch auf die eigenen Einheiten am Anfang zentriert. Die Frames lassen sich mit STRG+ALT+F anzeigen. Einstellung der Grafikeinstellung auf

  • Ultra: 20 fps
  • Hoch: 28 fps
  • Mittel: 30 fps
  • niedrig: 55 fps
  • alles mittel und shader auf niedrig: 53 fps

Ich spiele zur Zeit mit Grafikeinstellungen auf "Hoch" im Single-Player Modus und komme damit ohne Probleme zurecht. Für Multiplayer könnte ein Wechsel zu niedrig Sinn machen. Die meisten Frames gewinnt man durch die Option Shader auf "niedrig" zu setzen.

Weitere Performance Tweaks

Hierzu muss die Wine-Registry mit wine regedit modifiziert werden.
Mit dem RegEditor zum Schlüssel HKEY_CURRENT_USER/Software/Wine/Direct3D navigieren und falls er nicht existieren sollte einfach anlegen.
Dann Rechtsklick auf Direct3D "Neu" auswählen und danach jeweils die unten stehenden Schlüssel/Werte-Paare hinzufügen. Ich würde das Spiel aber zuerst einmal ohne diese Veränderung ausprobieren und je nach dem wie SC2 läuft die Registry ändern.

SchlüsselWert
DirectDrawRendereropengl
Multisamplingdisabled
OffScreenRenderingModepbuffer
UseGLSLdisabled
VertexShaderModehardware
VideoMemorySize1024 (Der Wert sollte der Größe eures RAM-Speichers für die Grafikkarte entsprechen)

Mögliche Probleme

Allgemein

Es gibt einige besondere Probleme, die von Wine noch nicht gelöst worden sind. Manche Spiele und Windowsprogramme fordern spezielle Laufzeitbibliotheken an, die noch nicht vollständig als Freie Software implementiert worden sind. Das Programm winetricks, welches sich einzeln über apt installieren lässt oder im aktuellen Ubuntu wine1.3 Paket integriert worden ist, lädt diese Bibliotheken herunter und installiert sie im versteckten wine Ordner. Grundsätzlich sollte jedoch vermieden werden diese Laufzeitbibliotheken zu installieren, da sie unter Umständen auch Funktionen von Wine einschränken können. Die Lösung mit winetricks für ein Patchproblem von StarcraftII hat Andreas in den Kommentaren beschrieben. Danke!

Crash bei den Zeratul-Missionen

Bei mir trat folgendes Problem später auf: Beim Klick auf den grünen Kristall im Labor, mit dem sich die Zeratul-Missionen spielen lassen, stürzte das Spiel wiederholbar ab. Die Lösung ist mit Winetricks zwei Laufzeitbibliotheken nachzuinstallieren.

winetricks corefonts
winetricks vcrun2005

Soundprobleme

In der Wine-Datenbank zu Starcraft 2 wurde bei Soundproblemen vorgeschlagen eine bestimmte Windows-Bibliothek namens mmdevapi zu deaktivieren. In der Beta gab es scheinbar erst Sound, wenn dies geschehen war. Bei meiner Installation musste diese Einstellung nicht gemacht werden. Im Gegenteil kam es deswegen erst zu Soundproblemen bei mir im Spiel. Wer Probleme hat und es probieren möchte, muss erneut in das Wine Konfigurationsmenü gehen und dort den Reiter "Bibliotheken" anklicken. In dem Feld "Neue Überschreibungen für" muss mmdevapi eingetragen und mit Enter bestätigt werden. In der darunter stehenden Liste dann einfach auf mmdevapi klicken, Bearbeiten wählen und "Ausschalten" anklicken.

Kernelprobleme

Manche Nutzer haben davon berichtet, dass Starcraft 2 und Wine mit dem Linuxkernel 2.6.33 und 2.6.34 nicht kompatibel sind. Lösung: 2.6.32 oder 2.6.35 nutzen.

Fehlermeldung bei Verlassen des Spiels

Sollte Wine Windows7 immitieren, kann es vorkommen, dass das Spiel beim Ausloggen mit einer Fehlermeldung abstürzt. Hier hilft dann das Umschalten auf WinXP weiter.

Fazit

Nach den kleinen Installationshürden läuft das Spiel bis auf zwei Dinge einwandfrei. Im Ladebildschirm gibt es ein kurzes knackendes Soundgeräusch und beim Beenden des Spiels gibt es immer eine Fehlermeldung. Der Sound im Spiel ist aber normal. Die Grafikeinstellungen müssen je nach Grafikkarte und Rechner natürlich angepasst werden. Alle Effekte sind auch nur mit einer aktuellen GraKa darstellbar. Unter anderem werden 1024 MB Speicher für die Grafikkarte gefordert, wenn man alle Textureffekte sehen möchte. Aber selbst mit der Geforce 9600 GT läuft das Spiel flüssig und die vielen Videosequenzen lassen sich alle im "Hoch" Modus darstellen. Von mir gibt es daher auch Gold. Hier noch ein paar erste Eindrücke von Starcraft2.

Links

Wine-Anwendungsdatenbank für Starcraft2

Leichtgewichtige Linux Anwendungen

Eine aktuellere Übersicht über leichtgewichtige Software, die ich verwende, gibt es unter Software.
Nach der Wahl des Fenstermanagers stand die Frage im Raum: "Welche Programme laufen überhaupt noch schnell genug auf einem PII Laptop mit 64MB RAM?" Dabei ist wohl die wichtigste Frage, was man mit dem Computer überhaupt noch anstellen will. Im folgenden möchte ich eine Auswahl von Programmen vorstellen, die selbst auf älterer Hardware wie meinem Toshiba Portégé 3110CT (speedy) noch schnell funktionieren, wenig Speicher verbrauchen und oft sehr wenig Abhängigkeiten mit anderen Programmen aufweisen und damit ideal sind, wenn man sein Linuxsystem selbst zusammenstellen möchte.
Für meinen Laptop war mir vor allem Netzwerkfähigkeit wichtig. Browsen, Chatten, Emails versenden sollte möglich sein und Musik abspielen musste problemlos funktionieren. Weniger wert legte ich auf Textverarbeitung, Grafiken und Fotos bearbeiten.

Terminal-Emulatoren

Welches Terminal Programm man unter X benutzen möchte ist letztendlich Geschmackssache. Das Fluxbox-Wiki listet hierzu ein paar gängige Alternativen auf. Nach langer Suche im Netz bin ich immer wieder auf rxvt-unicode (kurz urxvt) und xterm gestoßen. Beiden wird geringer Speicherverbrauch nachgesagt, was ich nach einigem Ausprobieren auf meinem Laptop mit 64 MB RAM bestätigen kann. Urxvt lässt sich hierbei umfangreich konfigurieren, so dass man schließlich alle Funktionen erhält, die man z.B. von dem ebenfalls umfangreichen, aber schwerfälligen Gnome-Terminal auch gewohnt ist. Urxvt bietet unter anderem Unicode Support, Pseudo-Transparenz, Tabs, anklickbare Links, ein-/ausschaltbare Scrollbar und weitere Möglichkeiten Farben und Aussehen anzupassen.

Grafik

Ein einfacher Bildbetrachter ist Standard auf jedem Computersystem und sollte auch auf einem Minimalsystem nicht fehlen. Ein schnelles Programm ist hier z.B. gpicview. Wer auf eine grafische Oberfläche verzichten kann, findet mit feh einen mehr als vollwertigen, Kommandozeilen basierten Ersatz, der sehr flexibel ist und bei fluxbox oder openbox sich auch als Programm zum Anzeigen des Hintergrundbilds eignet. Damit kann feh andere Anwendungen wie z.B. eterm als Hintergrundbildzeichner ersetzen.

Email

Normalerweise benutze ich unter Ubuntu für Emails und Kalenderfunktionen die Groupware Suite Evolution und bin seit langem sehr zufrieden damit. Leider möchte Evolution bei einer Einzelinstallation beinahe die gesamte Gnome Desktopumgebung mit installieren und ist auch nicht gerade genügsam was Systemanforderungen angeht. Die zweite sehr gute Alternative ist Mozilla Thunderbird oder Icedove wie es bei Debian genannt wird.
Auf meinem Laptop war aber auch Thunderbird eine Nummer zu groß, weshalb ich nach anderen Alternativen Ausschau gehalten habe. Wer einen grafischen Email Client mit ähnlichen Funktionen, gutem Spamfilter und Verschlüsselungsmöglichkeiten wie bei Thunderbird sucht, findet mit claws-mail ein würdiges Programm. Claws-Mail kam selbst mit 64 MB noch gut zurecht. Zwar dauert es ebenfalls eine Weile bis das Programm gestartet ist, danach ist die Reaktionsfähigkeit in Ordnung, was man über Thunderbird nicht mehr sagen konnte.
Auf der weiteren Suche bin ich schließlich auf mutt und alpine gestoßen. Dabei handelt es sich um zwei reine Text basierte Email Clients. Mutt gilt allgemein als stark konfigurierbar und flexibel anpassbar. Die Konfiguration des Programms nimmt einen aber dafür für eine Weile in Anspruch. Schließlich bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass mutt, nur um ein paar Emails abzurufen und zu verfassen, eine Nummer zu konfigurierbar war.
Wer es etwas einfacher möchte, aber einen ebenso leichtgewichtigen Email Client sucht, sollte sich mal alpine anschauen. Alpine ist eine Weiterentwicklung des Email Clients pine der Universität von Washington und wird unter der Apache Lizenz veröffentlicht. Ausgeschrieben würde Alpine dann wohl "Apache License Pine is not Elm" heißen oder "Alternatively Licensed Program for Internet News and Email".
Im Gegensatz zu mutt ist die Installation unkompliziert abgeschlossen sobald man aptitude install alpine ausgeführt hat. Die Konfiguration danach gestaltet sich auch deutlich einfacher. Was man noch beachten sollte und wie man z.B einen GMX Account einrichtet, wird an dieser Stelle berichtet.

Dateimanager

Dateien kopieren, bewegen und löschen gehört zur Standardaufgabe eines jeden Rechners. Meine Lieblingsprogramme, wenn es um schnelle Dateimanager geht, sind Thunar und PCManFM. Wer es noch eine Spur genügsamer haben möchte, findet mit dem Midnight Commander, eine gute Alternative, welche dem legendären Norton Commander nachempfunden wurde. Wer wie ich feststellt, dass er selten große Mengen an Daten verschieben und kopieren muss, kommt sicherlich auch mit den Shell Kommandos mv, cp und rm prima aus.

Browser

Die Zahl der Browser scheint unter Linux Myriade zu sein. Zwar habe ich noch einige weitere ausprobiert, aber mich auf die unten stehenden zum Vorstellen beschränkt. Die nachfolgenden Browser repräsentieren auch Browsertypen und heben sich meiner Meinung nach von den anderen ab.
Firefox/Iceweasel kommt mit nur 64 MB RAM nur sehr zäh zurecht und ist zumindest für speedy nicht geeignet. Für mich anfangs überraschend, kommt Opera selbst mit nur 64 MB klar. Die Startzeit ist zwar auch nicht weltmeisterlich, aber die Seiten lassen sich flüssig scrollen. Schade nur, dass Opera nicht Open Source ist und meiner Meinung nach zu viele Features mit herumschleppt, die nichts mit Browsen zu tun haben.
Der Chromium-Browser war noch nicht in Squeeze, weshalb ich ihn noch nicht auf speedy getestet habe. Auf Grund der schon bei anderen Rechnern gemachten Erfahrungen, könnte er mit Opera in Sachen Geschwindigkeit wahrscheinlich gut mithalten.
Nun sind diese beiden "großen" Browser noch lange nicht das Ende aller Weisheit. Unter anderem gibt es noch Midori, netsurf, dillo2 oder elinks. Nicht getestet habe ich vergleichbare Browser, die für KDE entwickelt worden sind, da ich keine QT Bibliotheken installieren wollte.
Midori ist der Standardbrowser der Xfce Desktopumgebung und macht auf etwas schnelleren Rechnern mit 128 MB RAM eine sehr gute Figur, startete aber auf speedy deutlich langsamer als z.B. opera. Trotzdem ist er einer meiner Favoriten, da er auch schon mit einer guten Ad Block Funktion standardmäßig daherkommt und auch wert auf Webstandards legt.
Es gibt eine Reihe von Browsern, die schlank und schnell sind, weil sie Funktionen nicht implementiert haben und z.B. JavaScript nicht darstellen können oder CSS nicht vollständig oder gar nicht implementieren. Für viele Anwendungszwecke reicht aber auch ein solcher Browser aus um einen schnellen Blick auf eine Webseite zu werfen.
Unter diesen Browsern ist z.B netsurf, welcher eine befriedigende Startzeit hatte und Seiten schnell darstellt. Im Vergleich mit Opera startete er etwas schneller, hat aber auch deutlich weniger Features.
Ein extrem schnelles Programm war schon immer Dillo. Leider war auch die Darstellung von Webseiten sehr rudimentär. Schnell ja, aber kaum Features. Dillo2 steht nun in den Startlöchern und ist weiterhin ausgesprochen schnell. Viele gut strukturierte Webseiten lassen sich mit Dillo2 ohne Probleme darstellen. Leider gab es mit einer wichtigen Bibliothek Lizenzprobleme, wodurch die Aufnahme in Debian zeitweise gefährdet war. Das Problem scheint gelöst und ich hoffe auf die baldige Aufnahme in squeeze.
Schließlich gibt es noch die Kategorie der Textbrowser. Textbrowser scheinen nur etwas für Puristen zu sein und zugegeben für längere Internetrecherchen sind sie mir eine Spur zu spartanisch. Es gibt aber dennoch Anwendungsmöglichkeiten, wo ich sie für sinnvoll und für eine gute Alternative halte. Zum Beispiel hielt ich es bis vor kurzem für unmöglich youtube Videos auf speedy anzuschauen. Ein genialer Blogeintrag, elinks und mplayer haben das aber dann doch möglich gemacht. Da selbst auf  leistungsfähigeren Rechnern die Wiedergabe von Flashvideos im Browser eine Qual sein kann, gehe ich darauf später noch mal ausführlich ein.
Mit uzbl gibt es noch einen Browser, der sich explizit der UNIX-Philosophie verschrieben hat und Darstellung, Browsen und Extras klar trennt. Er ist ziemlich schnell und setzt ebenso wie Midori auf WebKitGTK+ als Rendering Engine.

Pdf

Als PDF Betrachter kamen bisher immer xpdf oder evince in Frage. Evince ist etwas zu schwerfällig und xpdf befindet sich nicht mehr in squeeze. Dafür gibt es nun epdfview, was einen sehr guten Job macht und zu empfehlen ist.

IRC und Chat

Ab und zu ist er doch ganz nützlich, der Internet Relay Chat oder kurz IRC genannt. Insbesondere erhält man teilweise gute Tipps zu debianspezifischen Problemen oder einfach nur gute Unterhaltung, wenn es mal wieder heißt: "Debian IS NOT Ubuntu!!".
Der IRC Client meiner Wahl ist normalerweise XChat. Um Systemressourcen weiter zu schonen empfehle ich irssi. In Verbindung mit rxvt-unicode ein echter Gewinn.
Als leichtgewichtiges Chatprogramm hat sich centerim herausgestellt.

Systemmonitor

Wer das Kommando top kennt und mag, wird htop sicher noch besser finden. Endlich lassen sich Systemprozesse intuitiv vertikal und horizontal scrollen. Eine weitere ressourcensparende Alternative ist conky. Conky lässt sich über eine Text-Datei konfigurieren und es gibt schon zahlreiche verfügbare Configs im Netz zu finden.

Musik

Hier fiel meine Wahl auf den Music Player Daemon (mpd) und als Client ncmpc. Die Client-Server Architektur erscheint zuerst etwas merkwürdig. Das Gute daran ist aber, dass der Server sich auch über ein Netzwerk kontrollieren lässt, Server und Client also nicht auf dem gleichen Rechner laufen müssen. Dazu benötigen beide nur sehr geringe Ressourcen. Wer grafische Clients mag und noch etwas RAM übrig hat, sollte sich die Clients sonata oder ario anschauen.
Mit MOC und dem Audio Frontend cplay stehen weitere Möglichkeiten offen.

Textverarbeitung

Lange Textkolonnen in speedy zu hacken ist auf die Dauer ziemlich anstrengend. Zu klein, zu unkomfortabel ist das Tastaturlayout. Immerhin liegen die Stärken dieses Netbooks aus dem Jahre 1999 auch mehr in Portabilität und Stil 😉
Wer trotzdem nicht auf Textverarbeitung verzichten will, hat die Auswahl zwischen Open Office (komplette Office Suite, aber erst ab 128MB+ zu genießen) und Abiword. Wer nur einen einfachen grafischen Texteditor braucht, findet mit leafpad alles was er braucht. Wenn ich auf älteren Rechnern Texte oder Code editieren muss ist vim immer eine gute Alternative.

Zum Schluss

Wie man schnell feststellen kann, gibt es eine Gratwanderung zwischen grafischen und text/ncurses basierten Programmen. Programme wie alpine, htop, centerim, irssi und elinks würden auch ohne grafische Oberfläche X auskommen. Man sieht also schnell, dass mit einem aktuellen Linuxkernel und ressourcenschonenden Programmen selbst etwas ältere PCs noch immer produktiv nutzbar sein können.
Es gibt natürlich noch zahlreiche andere leichtgewichtige Programme. Die Liste ist bei weitem nicht vollständig und rein subjektiv. Zumindest funktionieren alle oben beschriebenen Programme in der Form auf meinem Laptop. Wer eine gute Aufzählung mit weiteren "lightweight" Linux Anwendungen sucht, findet diese z.B. im Wiki auf Archlinux.org oder bei GuNNiX.