Frozen Synapse: Mit kühlem Kopf zum Sieg

Also habe ich mir das Humble Bundle gekauft und mir den Aufmacher genauer angeschaut. Dieses mal stand Frozen Synapse im Fokus. Aus der ursprünglichen Beschreibung zum Spiel war nur zu erahnen, was da auf mich zukommen würde. Taktischer Shooter, rundenbasiert, Kampagnenmodus und Multiplayer.
Vorneweg darf man schon sagen, dass der Linuxinstaller gelungen ist. Frozen Synapse wird in einer Bin-Datei ausgeliefert, die man nur noch ausführbar machen muss. Damit hebt es sich deutlich von Atomzombiesmasher ab, bei dem ich immer noch auf den angekündigten Installer oder zumindest eine Anleitung zum Installieren der richtigen Bibliotheken warte.
Im Optionsmenü lässt sich die Auflösung des Spiels schnell ändern und die Wahl zwischen Fenstermodus oder Vollbild ist kein Problem. Als erstes wählte ich danach das Tutorial aus, um mir meine ersten Sporen zu verdienen. Ein androider, cyberspaceiger Avatar, dessen Geschichte später in der Kampagne etwas deutlicher wird, führt einen durch mehrere Trainingskapitel.


Am Anfang lernt man noch Wegmarken richtig zu setzen und die Bewegungen seiner Spielfigur vorauszuplanen. Die Schwierigkeit steigt danach leicht an, bis man zum ersten Mal gegen zwei Gegner gleichzeitig vorgehen muss. Jetzt muss man nicht nur die Figur in die richtige Richtung schauen lassen, sondern auch von Fähigkeiten wie Ducken, Schießen auf Sichtweite und Warten Gebrauch machen.
Schnell wird klar, dass man hier die Züge des Gegners vorausahnen muss. Hier unterschied sich Frozen Synapse klar von anderen Taktikspielen. Das Spiel ist in zwei Phasen eingeteilt. In der Planungsphase werden die Aktionen der eigenen Figuren festgelegt. Drückt man danach auf die "Prime"-Taste ist der Gegenspieler oder Computer an der Reihe und es wird ein Ergebnis berechnet. Je nach dem wie gut man dessen Züge antizipiert hat, fällt der eigene Erfolg aus.
Nach dem Tutorial kennt man alle wichtigen Fähigkeiten, die sich mit Tastatur oder Maus auswählen lassen. Im Kampagnenmodus erhält man als "Taktierer" die Kontrolle über mehrere Einheiten, die die andere Fraktion ausschalten sollen. Die Story klammere ich hier ein wenig aus. Irgendetwas zwischen Ghost in the Shell, Matrix und Cyberpunk. Wirklich mitgerissen hat sie mich nicht, aber das tut dem Spiel keinen Abbruch. Die Szenarien, in die man geschickt wird, werden immer komplexer. Mit Hilfe von Granaten lassen sich auch Wände später wegsprengen, was die Handlungsmöglichkeiten stark erweitert.

Gut gefällt mir, dass man mit dem Mausrad in das Spielfeld rein- und rausscrollen kann und man alle Zeit der Welt hat seinen Zug zu planen. Bevor man in die zweite Phase übergeht, hat man immer noch Gelegenheit seine Schritte wie in einem Film abspielen zu lassen. Gefällt einem das Ergebnis dieser Vorschau nicht, lassen sich die taktischen Züge noch einmal ändern.
Die Musik des Spiels ist ebenfalls gut gelungen. Ich würde sie mal als Elektro-Pop bezeichnen, der unaufdringlich den Spielablauf untermalt. Ein bemerkenswertes Feature war die eingebaute Videoaufnahme, mit der sich das komplette Szenario aufnehmen lässt. Wer Starcraft oder Warcraft mit den Replays kennt weiß bescheid. Die Videos werden als OGV-Container mit Theora für Video- und Vorbis als Audiocodec abgespeichert und lassen sich direkt auf youtube.com hochladen. Toll!

Fazit

Frozen Synapase ist kein Spiel, welches man mal schnell durchzockt und dann zur Seite legt. Es hat nichts mit einem Actionshooter gemein, sondern konzentriert sich allein auf taktisches und planvolles Spiel. Es ist also mehr was für Leute, die eine Knobelaufgabe wie im Schach suchen und schon immer mal so etwas wie ein SWAT-Team fernsteuern wollten. Frozen Synapse unterstreicht, dass Indiespiele sehr kreativ sein können und dass es auch möglich ist gute Spiele für mehr als nur eine Plattform zu entwickeln.
Als zusätzlichen Bonus gibt es beim Kauf des Humble Bundles noch SpaceChem und Trauma dazu. Letzteres zeichnet sich nicht nur durch eine fotorealistische Grafik aus, sondern zieht einem auch durch das ungewöhnliche Umfeld in seinen Bann. Trauma lädt zu einer Reise in die Träume einer verunglückten jungen Frau ein, die man deuten muss, um mehr über sie und ihr Schicksal herauszufinden. Lohnt sich, einfach mal selbst ausprobieren. 😉

Automatischer Paketbau mit dem Build Service von OpenSUSE

Wer keine Lust hat eine vollständige Entwicklungsumgebung aufzusetzen, aber dennoch gerne eigene Softwarepakete erstellen möchte, kann auf einen Dienst der Linuxdistribution OpenSUSE zurückgreifen. Mit diesem ist es möglich Pakete für verschiedene RPM-basierte Distributionen und auch für Debian oder Ubuntu zu erstellen.
Es genügt, wenn man sich auf https://build.opensuse.org mit Nick und E-Mail registriert. Anschließend hat man Zugriff auf ein eigenes Konto, mit welchem sich eigene Projekte realisieren lassen. Das webgestützte Interface hat mir auf Anhieb gut gefallen. Nachdem man sich für sein neues Paket einen Namen und eine Beschreibung ausgedacht hat, kommt man auch schon sofort zum wesentlichen Teil.
Auf der "Sources"-Seite müssen alle notwendigen Dateien zum Bauen eines eigenen Debianpakets hochgeladen werden. Im Grunde genommen sind das die wichtigen Steuerungs- und Kontrolldateien aus dem mit dh-make erstellten Debian-Ordner innerhalb des Quellpakets. Diese müssen, um vom Buildservice verarbeitet werden zu können, zuerst wie folgt umbenannt werden.

debian.changelog
debian.compat
debian.control
debian.rules
debian.install

Ebenfalls möglich ist es, Dateien direkt aus dem Internet herunterladen zu lassen oder ein Tar-Paket in ein anderes Format zu komprimieren. Sind diese Vorbereitungen getroffen, fehlt nur noch die DSC-Datei und das eigentliche Quellpaket im gepackten Tar-Format. Als Alternative lässt sich auch das komplette Paket-Version-debian.tar.gz mit Quellverzeichnis und der DSC-Datei laut der offiziellen Anleitung hochladen. Letztere Methode hat den Vorteil, dass man auf ein debianisiertes Quellpaket zurückgreifen kann und somit nur noch diese Dateien zum Buildservice hinzufügen muss, was ziemlich praktisch ist.

Wie der Screenshot zeigt, habe ich mich an dem kleinen Texteditor Nano wieder einmal probiert. Eine gute Wahl, wenn man sich in die Materie vortasten will. Nachdem die drei Dateien hochgeladen waren, begann die Virtuelle Maschine, eine XEN Lösung übrigens, automatisch mit der Erstellung der Build-Umgebung, Auflösen der Abhängigkeiten und dem anschließenden Kompilieren. Ich musste danach nur noch die fertigen Deb-Pakete herunterladen.
Praktisch an dem Build Service ist, dass man parallel für unterschiedliche Distributionen und Architekturen Pakete bauen kann. Außer Webzugang und einem Konto gibt es keine weiteren Voraussetzungen. Das gesamte Angebot eignet sich besonders für Entwickler, die ihre Software auf mehreren Plattformen testen wollen, ohne dabei privat mehrere verschiedene Entwicklungsumgebungen installieren zu wollen. Für mich als Nicht-Entwickler ist es dagegen einfach eine bequeme Möglichkeit zum Experimentieren und Dazulernen. Abgesehen davon, dass das zugrundeliegende Rahmenwerk für den Build Service Freie Software ist, zeigt es auch, dass sich verschiedene Linuxdistributionen mit ihrer Infrastruktur gegenseitig ergänzen können.
Von wegen immer: Mein Linux ist besser als deins. 😛

Alpine Linux: Installation schon ab 32 MB RAM

Alpine Linux ist eine weitere Linuxdistribution, die man sich merken kann, wenn man ältere PCs wieder in Betrieb nehmen möchte. Sie wurde ursprünglich als Betriebssystem für Router, Firewalls und Server entwickelt und begnügt sich zumindest in Qemu mit gerade einmal 32 MB RAM um in ein Konsolensystem zu booten.
Von dort lässt sich mit dem Befehl setup-alpine ein textbasiertes Installationsprogramm aufrufen. Die Schritte sind zwar sehr einfach und selbsterklärend, doch leider gibt es keine Möglichkeit auf die Partitionierung Einfluss zu nehmen und es wird standardmäßig die komplette Festplatte in /boot, / und swap Partition aufgeteilt.
Vermutlich liegt diese Vorgabe hauptsächlich daran, dass Alpine Linux als RAM-Distribution konzipiert wurde. Im Regelfall dient die Festplatte nur dazu um Konfigurationsdateien zu speichern. Nach der Festplatteninstallation zeigte htop 12 MB RAM Speicherauslastung an, davor waren es gar nur 9 MB.

Alpine Linux hat einen Paketverwalter dessen Kommandos denen von Debians Apt ähneln. Bezeichnenderweise nennt er sich Apk und für den Anfang muss man sich nur die Optionen add zum Installieren von Software oder search zum Suchen merken.
apk add alpine-desktop
Mit diesem Befehl lässt sich ein grafisches Desktopsystem installieren. Leider funktionierte bei mir das Einloggen nicht, da mir scheinbar ein wichtiges Xorg-Modul für Virtualbox fehlte. Trotz ausgedehnter Suche konnte ich den Fehler bisher nicht finden.
Die Dokumentation zu Alpine Linux konzentriert sich hauptsächlich auf den Servereinsatz und genau hier sehe ich auch den bevorzugten Einsatzzweck. Neben uClibc und Busybox wird vor allem mit den hervorragenden Sicherheitsfeatures geworben. So verfolgen die Entwickler einen präventiven Ansatz, indem Techniken wie PaX und SSP verwendet werden.
Nimmt man alles zusammen wirkt Alpine Linux auf den ersten Blick wie eine Mischung aus Slitaz, Debian und Arch Linux, wobei es von letzterem wohl die APKBUILDS geerbt hat. Die große Vielzahl an vorkompilierten Paketen wie bei Debian gibt es bei Alpine Linux zwar nicht, dafür lässt sich mit den bestehenden aber schon alles vom Serversystem bis zur kompletten Desktopumgebung wie Gnome oder Xfce einrichten.
Nach dem ersten Überblick und der Installation in Virtualbox denke ich, dass man Alpine Linux als eine Alternative für einen Heimserver in Betracht ziehen kann, müsste mir aber die Distribution noch genauer ansehen, um etwas über die Tauglichkeit als Desktopsystem sagen zu können. Die Community scheint relativ klein zu sein, denn ein Forum habe ich bisher noch nicht gefunden. Dafür gibt es einen IRC-Channel und Mailinglisten. Die Dokumentation ist zwar nicht riesig, dafür aber recht übersichtlich, so dass man am Anfang zumindest schon mal eine Idee hat wie die Dinge bei Alpine Linux angepackt werden.
Kurzum, wer ein Linux sucht, dass sich schon ab 32 MB RAM installieren lässt und dessen Schwerpunkt auf Servern liegt, kann Alpine Linux zu seiner Testliste hinzufügen.

K.Mandlas Schlusssatz

Alle guten Dinge kommen irgendwann einmal zu einem Ende. K.Mandla hat heute leider verkündet, dass er nach seiner viermonatigen Auszeit nicht mehr zurückkommen wird und das Bloggen endgültig einstellt.
An dieser Stelle wollte ich nur sagen, dass es ein Vergnügen war seinen Vorstellungen und Ideen zu Linux und Freier Software zu folgen und es einen großen Teil meines Blogs ohne seine inspirierenden Posts nicht gegeben hätte.
Auch wenn in Zukunft von seiner Seite keine neuen Artikel mehr erscheinen (naja, sag niemals nie 😉 ), die bestehenden sprechen klare und einsichtige Worte. Hoffentlich kann man noch lange darauf zugreifen.
Sein wichtigster Satz in seinem letzten Post war wohl der Gedanke, dass die Welt ein besserer Ort wäre, wenn wir uns alle noch einmal an die Prinzipien erinnern würden, die uns damals im Sandkasten beigebracht worden sind - zu teilen und andere nicht auszuschließen.
In diesem Sinne werde ich sicher noch die ein oder andere gute Idee von K.Mandla ausprobieren und hier vorstellen.
Vielen Dank und alles Gute nach Japan.

FbTerm: Konsole muss nicht langweilig sein

Inspiriert von K.Mandlas Post zu FbTerm, habe ich mich mal daran gewagt und mir diesen Framebuffer Terminal Emulator etwas genauer angeschaut.
Das ist FbTerm in Aktion und in der Tat, das ist nicht X!



FbTerm schafft es den Anschein zu erwecken, als ob man sich auf einem grafischen Desktop befände, indem es ein Programm wie fbi oder fbv dazu nutzen kann ein Hintergrundbild zu setzen.
Zumindest mit fbi hatte ich keinen Erfolg, aber vielleicht gibt es da draußen jemanden, der mehr Glück als ich damit hat.
Für mich funktionierte schließlich fbv, welches auch von den Entwicklern des Framebuffer Terminals vorgeschlagen wird. Riskiert man einen Blick auf man fbterm findet sich dort schon ein vorgefertigtes Miniskript, mit welchem es möglich ist ein Bild gegen den Framebuffer darzustellen und das dann von fbterm quasi abgegriffen und als Hintergrundbild verwendet wird.

#!/bin/bash
# fbterm-bi: a wrapper script to enable background image with fbterm
# usage: fbterm-bi /path/to/image fbterm-options
echo -ne "e[?25l" # hide cursor
fbv -ciuker "$1" << EOF
q
EOF
shift
export FBTERM_BACKGROUND_IMAGE=1
exec fbterm "$@"

Eine kleine Hürde war das Installieren von fbv. Dieses kleine Programm kann zwar genauso wie fbi Bilder gegen den Framebuffer darstellen, wird aber seit sieben Jahren nicht mehr weiterentwickelt, weshalb es in Debian nicht mehr zur Verfügung steht.
Nicht immer muss aber hohes Alter gleichzeitig schlechte Software bedeuten. Ich lud den Quellcode von der Projektseite herunter und kompilierte fbv kurzerhand selbst.

./configure
make

Zum erfolgreichen Übersetzen sollte man sich vorher die Entwicklerpakete für libjpeg, libungif und libpng herunterladen. Danach verschob ich die fbv Binärdatei manuell nach /usr/local/bin.
Um FbTerm schließlich mit einem beliebigen Hintergrundbild zu starten, kopiert man das Skript z.B. in eine Datei namens fbterm-bi, macht sie mit chmod u+x ausführbar und führt das Ganze aus.
./fbterm-bi mein-hintergrund-bild.jpg
Innerhalb von fbterm wird man darauf hingewiesen, dass fbterm die Tastaturbelegung nicht ändern konnte, um die eigenen Tastaturkürzel ausführen zu können. Laut Handbuch kann man entweder fbterm mit setuid(0) Rechten ausstatten, mit dem der Prozess kurzzeitig Rechte erhält, die eigentlich nur root zustehen, um die Tastaturbelegung ändern zu können.
Die zweite Möglichkeit ist das Programm setcap aus dem Paket libcap2-bin zu benutzen, um nur einen klar definierten Teil der Root-Rechte auf FbTerm kurzzeitig übergehen zu lassen.
Mir erschien letzteres die bessere Methode zu sein, weswegen ich das vorgeschlagene Kommando ausführte.
setcap 'cap_sys_tty_config+ep' /usr/bin/fbterm
Nun hat man auch als normaler Benutzer eines Systems Zugriff auf FbTerms Tastenkürzel. So ähnlich wie bei screen lassen sich weitere Fenster innerhalb von FbTerm mit STRG+ALT+c öffnen und mit STRG+ALT+d schließen. Mit STRG+ALT+Zahl lässt sich dann wieder zwischen Fenstern hin- und herwechseln. Besonders nützlich ist auch die eingebaute "History" Funktion SHIFT+Bildhoch bzw. SHIFT+Bildrunter, womit man die komplette Anzeige hoch - und runterscrollen kann.
Interessant wird es aber erst richtig mit einem Programm wie screen, womit sich der Bildschirm innerhalb von FbTerm teilen lässt oder man seine gesamten Anwendung einfach wieder abtrennen, in den Hintergrund bringen und auch wieder nach Bedarf hervorholen kann.
Ebenfalls bemerkenswert sind die Verwendung von fontconfig und der damit einhergehende Zugriff auf die gleichen Schriften, die auch in GTK oder QT Anwendungen eingesetzt werden. Die Schriftfarbe und -familie lässt sich leicht in der Konfigurationsdatei ~/.fbtermrc ändern.
So lässt sich mit ein paar Handgriffen selbst vollkommen überholte Hardware, die ausschließlich mit Konsolenanwendungen betrieben wird, schnell bunter und ansprechender machen. Da behaupte noch einer die Konsole sei langweilig. 🙂

Ein Versuch: Debian-Pakete mit pbuilder backporten

Wie schwierig konnte es schon sein ein Debian-Paket von Sid nach Squeeze zu "backporten". Ich kramte mal wieder Debians Netzinstallation hervor und installierte mir ein 64 bit Debian. Anschließend machte ich ein Upgrade auf Sid und wollte nun i386-Pakete für Squeeze bauen.
Ich habe mich für die "Pbuilder"-Methode entschieden. Mit Pbuilder lässt sich eine komplette Entwicklungsumgebung in eine spezielle Chroot-Umgebung einschließen und jeder Paketbau läuft unter kontrollierten Bedingungen ab.

pbuilder create --distribution squeeze --debootstrapopts --arch --debootstrapopts i386


Mit dem oben stehenden Kommando wird Pbuilder angewiesen eine Umgebung auf Basis von Squeeze und der i386-Architektur zu erstellen. Die weiteren Optionen, die in der offiziellen Doku zu Pbuilder stehen, brauchte ich nicht.
Anschließend kann man sich mit dem normalen Benutzer die Quellpakete, die man übersetzen möchte, herunterladen.

apt-get source nano cmus


Mit root Rechten wechselt man daraufhin zu den heruntergeladenen Quellpaketen und weist Pbuilder an das Paket in der Chroot-Umgebung zu bauen.

pbuilder build Paketname.dsc


Das Ergebnis viel unterschiedlich aus. Relativ kleine Pakete mit wenig Abhängigkeiten wie Nano oder slurm ließen sich problemlos übersetzen. Hier hatte ich am Ende tatsächlich ein fertiges Paket, welches ich auf jedem Debian Squeeze installieren konnte.
Problematisch wird es nur bei Software, die viele Abhängigkeiten mit anderen Paketen hat. In Squeeze entsprechen natürlich viele Pakete nicht mehr dem aktuellen Stand. Hier muss man also zuerst alle Abhängigkeiten übersetzen, bevor man anfängt das eigentliche Paket zu kompilieren.
Mit Hilfe eines "Local Repository" wird beim Bauen der Pakete dann nicht mehr nur auf die offiziellen Debianpakete verwiesen, sondern man kann lokal Abhängigkeiten bauen, auf die pbuilder Rücksicht nehmen wird. Mit diesem kleinen "Trick" lassen sich auch komplexere Pakete backporten.
Ich stehe hier zwar selbst noch am Anfang, weiß aber nun, wo ich suchen muss, wenn ich tatsächlich mal unbedingt ein brandaktuelles Softwarepaket nach Debian Stable bringen möchte. Immerhin ist mir nun klarer geworden, wo die Schwierigkeiten bei Backports liegen und was Raphael Hertzog mit dem Satz meinte: "Gnome 3 in Squeeze? - No sorry".

Nvidia oder Nouveau: Xorg 1.11.1 und das Dilemma mit den Treibern

Wie einige vielleicht wissen, bin ich im April auf ein Multi-Boot-System umgestiegen. Anstelle von Ubuntu als einziges Betriebssystem auf dem Dual-Core-Rechner, dient dieses nun als Video- und Bildbearbeitungsplattform, Debian Sid in der Minimalinstallation als Spielesystem und Debian Testing erledigt die Hauptarbeit mit Bürosoftware, E-Mail-Programm und Webbrowser. 90 % der Zeit mit dem Dual-Core-Rechner verbringe ich dann auch mit Debian Testing.
Vor wenigen Tagen gab es ein Update auf die aktuelle Version des Xorg-Servers 1.11.1. Seitdem verursachen manche Seiten in Iceweasel und anderen Browsern eine hohe CPU-Last und selbst das kurze Überfahren des AWN-Docks mit dem Mauszeiger bringt die CPU wegen der Compositing-Effekte schon ins Schwitzen.
Da es in mehreren Applikationen auftritt, liegt der Verdacht nahe, dass das letzte X-Update dafür verantwortlich ist. Wie meldet man aber so einen Bug und formuliert das Problem richtig? Immerhin gibt es ja nicht nur ein Paket zum X-Server. Ein simples: "Iceweasel ruckelt. Es muss an eurem X-Server liegen. Macht was" hilft sicher nicht weiter.
Ich suchte erst noch einmal etwas genauer im Netz und fand irgendwo den Hinweis, dass nicht unbedingt X, sondern die Nvidia-Treiber schuld seien. Und tatsächlich, als ich auf die freien Nouveau-Treiber umgestellt hatte, gab es plötzlich kein Geruckel mehr.
Damit wäre die Sache eigentlich erledigt, der Bug und das Problem aber nicht beseitigt. Das X-Team von Debian würde mich mit Sicherheit direkt zu Nvidia verweisen, da unfreie Pakete wegen dem verschlossenen Quellcode nicht von Debian gefixt werden können. Wahrscheinlich könnte Nvidia dann nur sagen, dass vor dem Update der Treiber wie beabsichtigt funktionierte und Xorg der Übeltäter sei.
Hier hilft außer ein Warten auf ein Xorg- oder Nvidia-Update nicht viel. Natürlich könnte man versuchen ein Downgrade auf die letzte Version von X zu machen. Sinnvoller wäre es auf die freien Treiber auszuweichen. Warum nutze ich die eigentlich nicht? Immerhin habe ich ja schon ein parallel installiertes OS für Spiele.
Das große Problem von Nouveau ist weniger der experimentelle 3D-Support, sondern auch die mangelhafte Unterstützung von Powermanagement-Funktionen. Der Lüfter meiner "Nvidia 9600 GT"-GraKa dreht nämlich permanent auf 100%. Hinzu kommen kleinere Fehler z.B. flackert mein Cursor auf manchen Webseiten plötzlich. Mit nvclock gelang es mir bisher leider ebenfalls nicht die Lüftergeschwindigkeit anzupassen.
Für mich heißt das erst einmal warten auf Gnome 3. Sollte Nouveau hier ähnlich gut funktionieren wie bei Arch Linux, erwäge ich den Umstieg, nehme auch das lautere Lüftergeräusch in Kauf und drehe in Zukunft die Musik einfach etwas lauter auf. 😉

Einmal gefrorenes Humble Bundle Spezial bitte: Frozen Synapse

Es ist mal wieder soweit. The Humble Frozen Synapse Bundle ging vor kurzer Zeit an den Start. Das Besondere ist dieses Mal, dass es sich nur um ein Spiel handelt, welches für die nächsten 14 Tage zum Kauf angeboten wird.
Frozen Synapse scheint ein sehr taktisches Spiel zu sein, bei welchem das Vorausplanen des eigenen Zuges und das Miteinbeziehen der Umgebung maßgeblich zum eigenen Spielerfolg beiträgt. Scheinbar ist es auch für Multiplayer gedacht. Alles weitere dazu, sobald ich Zeit hatte einen Blick auf das Spiel zu werfen. 😉
Bietet man mehr als der durchschnittliche Preis erhält man auch noch das alte Frozenbyte Bundle dazu. Allein aus diesem Grund lohnt es sich schon den Durchschnittspreis (momentan < 5$) zu überbieten. Christoph von linuxundich.de war mit seinem Post einen Tick schneller. Mehr Infos mit weiteren Videos zum Spiel bei ihm.

Neue Softwareseite online

Teilweise war sie schon länger online. Zur Übersicht über meine grafischen Programme sind nun auch noch die Konsolenanwendungen hinzugekommen, die ich regelmäßig benutze.
Warum noch eine Übersicht zu leichtgewichtiger Software? Der wichtigste Grund ist sicher, dass ich nun auf eine eigene Seite in meinem Blog verlinken kann und somit auch mehr Kontrolle über den Inhalt habe. Gleichzeitig spare ich mir damit auch in Zukunft bei jeder Neuinstallation auf einem älteren Rechner das Aufzählen geeigneter Software und verlinke nur noch kurz dorthin.
Ich denke die Softwareseite beantwortet ganz einfach die Frage, welche Software ich regelmäßig oder sogar täglich benutze und nicht notwendigerweise nur auf den ältesten Laptops.
Software, die dort nicht auftaucht, die ich aber trotzdem einsetze, wäre z.B. Gimp, LibreOffice, Wine, Programme zu Video- und Audiobearbeitung, Virtualbox und Icedove. Alles Programme, die ich sehr schätze, die aber für sehr alte Rechner nicht mehr wirklich leichtgewichtig und auch zwingend notwendig sind.
Ich hoffe die Seite gibt anderen eine Idee, welche Programme sich für ein ressourcensparendes Setup eignen. Sehr wahrscheinlich kommen in Zukunft neue hinzu, sofern ich sie häufiger benutze. Auf jeden Fall werde ich aber an der ein oder anderen Stelle noch Bilder und Screenshots hinzufügen, die Texte runder schreiben und auf andere Artikel verlinken.
Blogs und Webseiten scheinen nie fertig zu werden. 😉
Genug der Vorrede, hier geht es zur Softwareseite.

Festplattenlärm bekämpfen: hdparm

Der neue Thinkpad 600 ist eigentlich flüsterleise. Eher höre ich da schon die Zeiger der im Westflügel befindlichen Küchenuhr. Das gilt aber nur solange ich Slitaz benutze. Sobald ich wieder in die Kommandozentrale mit Debian Stable boote, läuft die Festplatte permanent auf Hochtouren.
Abhilfe schafft hier hdparm. Ein kleines, aber feines Werkzeug, um diverse Einstellungen der eigenen Festplatte zu tunen. Leise wird es wieder mit:

hdparm -S 60 /dev/sda

Mit diesem Befehl legt sich die Festplatte nach genau 5 Minuten oder 60x5 Sekunden wieder schlafen. Der Zahlenwert ist etwas wirr. Von 1-240 sind das immer Mehrfache von 5 Sekunden. Für die anderen möglichen Werte von 241-255 sollte man besser man hdparm zu Rate ziehen.
Damit man nicht nach jedem Neustart erneut diesen Befehl ausführen muss, genügt es ihn in die Datei /etc/rc.local zu schreiben.
Endlich wieder Ruhe.. 🙂