Opera 11.60: Crash nach Laptopmodell

Seit einigen Tagen habe ich ein paar seltsame Probleme mit Opera 11.60. Ich benutze den Inspiron 4000 Laptop auch mal gerne dazu verschiedene Webbrowser zu testen und präsentiere meine Erfahrungen dann mit unfehlbarer wissenschaftlicher Präzision und absoluter Unabhängigkeit in diesem Blog.

Nun gab es in den letzten Monaten ein Update von 11.50 auf 11.60 und ehrlich gesagt, erwartete ich bei so kleinen Zahlen keine großen Wirkungen. Doch Opera 11.60 verhielt sich auf dem Inspiron mit Debian Sid plötzlich nicht mehr ganz so wie erwartet. Während er letzten Sommer mit Version 11.50 noch problemlos funktionierte, gab es nun direkt nach dem Start schon den ersten Absturz. Die Fehlermeldungen sind kryptisch und anscheinend nur für die Entwickler gedacht, was mich aber bei einem closed source Programm nicht besonders überraschte.
Ich probierte es daraufhin mit dem parallel installierten Arch Linux, doch auch hier kam ich nicht einmal über das Bestätigen der EULA hinaus. Opera fror ein und versagte den Dienst.
Wenn das nun bei zwei verschiedenen Linuxdistributionen passiert, kann es doch nur an Opera liegen, oder? Ich gab dennoch nicht auf und installierte Opera auch auf dem Thinkpad 600 mit Debian Stable, wo dwm als Fenstermanager läuft. Leider auch hier das gleiche Ergebnis.
Klare Sache. Das musste doch sicherlich auch noch andere Leute betreffen. Eine ausgedehnte Internetsuche brachte aber nichts wirklich erhellendes, Abstürze ja, aber in den gleichen Threads auch wieder viele positive Kommentare, die bestätigten, dass Opera funktionierte.
Kurzum ich fand keinen Fingerzeig oder logische Erklärung für dieses Problem. Ich experimentierte also noch einmal mit speedy, dem Toshiba Portégé 3110CT. Auch hier lief Debian Stable und ich probierte es mit dem Awesome-Fenstermanager.
Erfolg! Opera ließ sich starten und auch mein Blog passte haargenau in die 800x600 Pixel Auflösung.

Was hier schief läuft, ich kann es nicht sagen. Opera scheint zumindest bei meinen Rechnern, sich seine Freunde ganz genau auszusuchen. Ich hoffe nur, dass das nicht der Anfang vom Ende bei der Unterstützung von älteren Rechnern und Linux bei Opera gewesen ist. Möglicherweise habe ich aber auch den großen "Oha"-Artikel einfach überlesen und alles funktioniert wie beabsichtigt. 🙁

VLC und der Framebuffer

Die besten Multimedia-Abspieler der Welt sind Freie Software. Seit Anfang an benutze ich entweder Totem mit Xine oder Gstreamer, VLC und natürlich Mplayer. Heute ist es in der Regel so, dass ich Totem wegen Gnome 3 noch standardmäßig installiert habe, ansonsten aber nur noch den ausgezeichneten Mplayer verwende. Nach zahlreichen Selbstversuchen hat sich hier einfach herausgestellt, dass Mplayer gerade auf älteren Rechnern den Unterschied ausmacht. Verzichte auf die GUI und steuere ihn über die Konsole und Tastatur, wende ein paar Tricks&Tipps an und schon sind selbst h264-Videos auf dem Inspiron 4000 möglich.
Das Debian-Paket für Mplayer ist schon vollkommen ausreichend, man kann ihn auch speziell für den Framebuffer selbst kompilieren und jegliche Abhängigkeit zu X entfernen. Einfacher geht es auch mit deb-multimedia.org, wo ein mplayer-nogui Paket schon bereitgestellt wird.
Zum Vergleich habe ich mir VLC für den Framebuffer angeschaut, den ich bis vor 2-3 Jahren regelmäßig benutzt habe und ihn auf dem Thinkpad 600 mit Squeezes vlc-nox Paket, also ohne X Ballast, installiert.
VLC lässt sich wie gewohnt über die Kommandozeile bedienen und hat auch ein Ncurses Interface, das sich mit nvlc oder vlc -I ncurses aufrufen lässt.

Einen Überblick über die Tastaturbelegung liefert h. Wenn man mit B den Dateibrowser aufruft, kann man schnell zum Musik- oder Videoordner navigieren und mit Enter den Track hinzufügen. Einmal noch die Leertaste betätigen und das Lied wird abgespielt.
Im Gegensatz zu cmus bietet die Ncurses-Schnittstelle nicht das gleiche Maß an Übersichtlichkeit und Funktionen. Hier lässt sich mit cmus deutlich mehr machen.
Bei der Videowiedergabe mit VLC hatte ich zuerst ein Problem, was dazu führte, dass Videos nicht richtig skaliert wurden. Die Fehlermeldung besagte:

swScaler: pal8 is not supported as output pixel format

Nach einer kurzen Suche stellte sich heraus, dass einige inoffizielle Pakete von deb-multimedia.org die Ursache waren. Nach einer Deinstallation von VLC und dem Deaktivieren der Quellen in der sources.list, installierte ich vlc-nox erneut, wonach keine Probleme mehr mit Software Scaling auftraten. Das ist das erste Mal in zehn Jahren, dass die Repos von Christian Marillat hier ein Problem verursacht haben, man muss vielleicht nur lange und tief graben.
Zwar war es nun möglich ein älteres 320x240 großes MPEG-1 Video abzuspielen, leider konnte ich VLC nicht dazu bewegen den Vollbildmodus zu verlassen. Mplayer hingegen stellt das Video standardmäßig in seiner Originalgröße dar, was sich vollkommen ruckelfrei noch auf dem Pentium II Laptop ansehen lässt.
Scheinbar ist es mit dem Fbdev-Ausgabetreiber nicht möglich auf die Vorteile von Hardwarebeschleunigung zurückzugreifen. Alles wird mit Hilfe der Software berechnet, was die CPU dann an ihre Grenzen führt. Die Musik wird hier noch problemlos abgespielt, Bild und Ton sind aber nicht mehr synchron. Vollbild im Framebuffer lässt sich mit Mplayer so erreichen:

mplayer -vo fbdev -fs -vf scale=1024:-3 Name_des_Videos.mkv

  • -vo fbdev: Der Framebuffer Videoausgabetreiber
  • -fs: Vollbild
  • -vf scale: 1024 für die maximale Breite des Videos und meiner maximalen Auflösung auf dem Thinkpad entsprechend und -3 zwingt Mplayer dazu die Höhe proportional zur Größe des ursprünglichen Videos anzupassen.

Mit VLC versuchte ich so ziemlich alles zusätzlich zu --vout fb, aber weder --autoscale, --scale, --width und --height bewirkten hier etwas und die VLC Kommandozeilen-Hilfe brachte keine entscheidenden Hinweise.
Mein Fazit momentan ist, dass cmus zum Musikabspielen flexibler und ressourcenschonender ist und deutlich weniger Abhängigkeiten installiert. Mit Mplayer habe ich selbst im Framebuffer noch die Möglichkeit das Video mit den gewohnten Tastaturkürzeln zu steuern, wohingegen VLC lediglich die eingeschränkten Möglichkeiten der Ncurses-Schnittstelle bietet.
Möglicherweise wurde das Paket auch ohne QT4-Unterstützung kompiliert, was die begrenzten Möglichkeiten mit dem Framebuffer erklären könnte, wenn ich die Aussage des VLC-Entwicklers im Forum richtig verstehe.
Doch am Ende denke ich, dass Mplayer und cmus für mich diese Aufgabe einfacher besser erledigen.

mtPaint: Ein Grundlagen-Tutorial mit Lubuntu

Es wird oft über GIMP geredet, wenn es um die Manipulation von Bildern geht. Ohne Frage ich mag GIMP und halte es für ein hervorragendes Programm. Ich denke nur, viele Menschen kommen schon mit sehr viel weniger Funktionen aus. Gerade für Standardaufgaben mit Bildern hat Lubuntu mit mtPaint ein kompaktes, schnelles und vielseitiges Bildbearbeitungsprogramm vorinstalliert, welches nicht nur einige der am häufigsten wiederkehrenden Probleme löst, sondern auch vollkommen anspruchslos an die Hardware ist und bei mir auf einem 10 Jahre alten Laptop noch eine Startzeit von weniger als 2 Sekunden hat.
Mit dem folgenden kleinen Tutorial möchte ich zeigen, wie man einige typische Basisaufgaben mit Hilfe von mtPaint bewältigen kann. Mein Beispiel dreht sich um das Aufnehmen eines Bildschirmfotos, dem Zurechtschneiden des Bildes und der Markierung und Beschriftung von Objekten.
In Lubuntu 11.10 ist das ressourcenschonende scrot zum Aufnehmen von Screenshots voreingestellt. Seine vielfältigen Funktionen und wie man es in ein Openbox-Menü einbindet, hatte ich vor ein paar Monaten vorgestellt.
In der Regel wird durch Drücken der Druck-Taste der gesamte Bildschirm aufgenommen. Durch die Kombination Alt+Druck und ein paar anschließenden Mausbewegungen hat man die Möglichkeit einen Ausschnitt des Bildschirms als Bild festzuhalten. Dieser wird dann standardmäßig im Home Ordner gespeichert.
Wovon kaum jemand Gebrauch macht: mtPaint, Mark Tylers Painting Program, kann ebenfalls Bildschirmfotos schießen. Dazu gibt es drei Möglichkeiten

Ein Bildschirmfoto aufnehmen

  1. Terminalemulator

    In Lubuntu 11.10 das LXTerminal aufrufen und
    mtpaint -seingeben.

  2. Tastaturkürzel

    Die Datei ~/.config/openbox/lubuntu-rc.xml öffnen und nach dem Eintrag für scrot suchen. Erstellt euch danach wie folgt ein Tastenkürzel für STRG+Druck und mtPaint.

    <keybind key="C-Print">
         <action name="Execute">
          <execute>mtpaint -s</execute>
         </action>
    </keybind>
    

    Damit die Bildschirmaufnahme um 5 Sekunden verzögert wird, kann man anstelle von mtpaint -s auch
    sleep 5; mtpaint -s
    schreiben und natürlich je nach Wunsch die Anzahl der Sekunden variieren.

  3. Innerhalb von mtPaint

    Klickt auf Datei -> Neu -> Erzeuge Screenshot

Ein Bildschirmfoto manipulieren

Vorbemerkung: Solltet ihr Probleme mit einem Werkzeug haben, könnt ihr mit der ESC-Taste die Funktion abwählen. Falls ihr einen Schritt rückgängig machen wollt, hilft wie immer STRG+z, STRG+r holt ihn wieder hervor.

Ausgangsbild

Zurechtschneiden

Egal für welche Methode ihr euch entschieden habt, das Bildschirmfoto sollte nun direkt in mtPaint geöffnet sein. Wer nur an einem Vollbild interessiert war, kann jetzt schon zu "Datei -> Speichern als" springen und den gewünschten Dateityp wählen. Anderenfalls könnt ihr jetzt noch einen Teil des Bildes ausschneiden. Dadurch wird die Bilddatei auch kleiner, was Bandbreite spart und Ladezeiten von Webseiten verbessert.
Um das Objekt zu markieren, wählt ihr das Auswählen -Werkzeug. Damit lässt sich z.B ein Rechteck um das mtPaint-Programm ziehen, welches für dieses Beispiel im Fokus stehen soll.
Für mich ging es am schnellsten, wenn man mit dem Auswahl-Werkzeug an der rechten unteren Ecke des Programmfensters beginnt, ein Rechteck beliebiger Größe aufzieht und an der gegenüberliegenden oberen linken Ecke, es auf die perfekte Größe zieht. Hat man die passende Auswahl gefunden, genügt das Drücken der Entf-Taste, um den Bildbereich auszuschneiden.

Details hervorheben

Shutter bietet z.B. die Möglichkeit eine elliptische Auswahl um einen Teilbereich zu ziehen, der dadurch besser visualisiert wird. Mit mtPaint lässt sich das ganz leicht so machen:
Benutzt wieder das Auswahl Werkzeug, umrandet den zu markierenden Bereich und klickt auf Ellipse-Umriss .
Die Strichstärke und die Farbe lässt sich links in der Palettenvorschau verändern. Das rote Quadrat repräsentiert Farbe A (rot), das zweite Quadrat Farbe B (blau), das rote Rechteck das Muster (keines) und der weiße Kreis die Größe und Form des Pinsels und in diesem Fall die Strichstärke unserer Ellipse.

Text schreiben

Mit Hilfe des Textwerkzeuges lässt sich noch ein erläuternder Text schreiben. Für mein Beispiel habe ich als Schriftart "Sans" und Schriftgröße "20" gewählt. Nicht vergessen die "Antialias"-Checkbox für ein besseres Schriftbild zu selektieren (existiert nur bei Bildern im RGB-Format). Bei gedrückter linker Maustaste lässt sich die Textbox verschieben, ein Klick auf die rechte Maustaste fixiert den Text an der Stelle. Dieser Vorgang kann mehrmals wiederholt werden.

Eine gerade Linie ziehen

Schließlich lässt sich noch der Text und das mit der Ellipse umrandete Objekt mit einer geraden Linie verbinden, wozu ihr dieses Werkzeug braucht. Der Vorgang ist selbsterklärend. Anfangs- und Endpunkt bestimmen und mit Hilfe der Palette Farbe und Strichstärke festlegen.

Optional: Bild skalieren

Lässt sich im Menü unter Bild -> Größe der Zeichenfläche ändern einstellen oder mit der Taste Bild nach oben.

Fazit

Sowohl Shutter als auch GIMP hätten das Problem lösen können. Ich denke der Vorteil von mtPaint ist, dass es sich universell auf nahezu jedem Computer, der in den letzten 15 Jahren verkauft wurde, einsetzen lässt. Für eine leichtgewichtige Desktoplösung oder für Rechner mit begrenzten Ressourcen ist es eine gute Wahl und für all diejenigen, die nur alltägliche Aufgaben mit ihrem Bildbearbeitungsprogramm erledigen wollen, eine gute Alternative. Darüber hinaus bietet es noch die Arbeit mit Ebenen und eine Reihe von Effekten an. Hier aber ins Detail zu gehen, würde den Rahmen der Anleitung sprengen.

Ergebnis

Links

mtPaint Dokumentation (Englisch)
mtPaint Blog mit Tutorials, Beispielen, Tricks&Tipps (Englisch)
Lubuntu Screencast: mtPaint create Wallpaper (Englisch)
Lubuntu Screencast: mtPaint Basics (Englisch)

Ein geschmackvolles Openbox-Thema

Ich hatte schon seit ein paar Wochen angedacht, ein neues Thema für meine Openbox Installation mit Archlinux auf dem Inspiron 4000 zu finden. Normalerweise hänge ich ziemlich lange an einer Kreation fest und investiere nicht zu viel Zeit in die wiederkehrende Neugestaltung meines Desktops. In der Regel greife ich auf gute Ideen von box-look.org zurück oder bediene mich bei der sehr guten Konfiguration von Crunchbang Linux.
Vor zwei Tagen entschied sich Urukrama erneut einen Jahresrückblick zu machen und präsentierte seine Desktops aus den Jahren 2010 und 2011.
Urukrama war vor ca. 3 Jahren mein Einstieg in die Welt der Fenstermanager und leichtgewichtigen Desktops und schon damals gefiel mir sein untrüglicher Sinn für geschmackvolle Themen. Ich habe mich also auch diesmal ein wenig inspirieren lassen.
Zuerst fiel mir eines seiner Hintergrundbilder auf, ein Gemälde von Caspar David Friedrich "Der Mönch am Meer", weswegen ich auf der englischen Wikipedia Seite zum Künstler etwas ähnliches gesucht habe und schließlich das Bild "Mondaufgang über dem Meer" heruntergeladen habe. Interessanterweise unterscheidet es sich vom Bild aus der deutschen Wikipedia, ein Kunstkenner sollte diesen Widerspruch mal aufklären. 🙂
Mir gefiel es auf jeden Fall und mit Hilfe von feh war es schnell als Hintergrundbild gesetzt.
Als nächstes bediente ich mich beim Alghattas-Openbox- und Gtk-Thema von Urukrama. Nachdem man es entpackt hat, lässt es sich mit obconf in eine spezielle Obt-Datei umwandeln und installieren. Die mitgelieferte ".gtkrc"-Datei sollte nach ~/.gtk-2.0.mine kopiert werden, wodurch die GTK-Einstellungen nach einem Neustart von Openbox automatisch wirksam werden.
Danach installierte ich noch die Elementary Icons mit LXappearance und schließlich passte ich diese conkyrc so an, dass Conky linksbündig, horizontal und transparent angezeigt wurde. Nur an Tint2 von Crunchbang hielt ich wie bisher fest. Mir gefällt es so einfach.
Gut, dass sich über Geschmack nicht streiten lässt. 🙂

FreeDOS 1.1 nach fünf Jahren freigegeben

Da hatte ich kurz vor Weihnachten noch das 2006 freigegebene FreeDOS 1.0 vorgestellt, nun lese ich auf heise.de, dass seit Sylvester mit FreeDOS 1.1 der Nachfolger zur Verfügung steht.
Natürlich gibt es einige Neuerungen, doch zunächst fällt auf, dass im Moment FreeDOS nur zur Installation von CD angeboten wird und es sowohl eine Extra-CD für den Live-Modus als auch eine komplette Distribution mit allen Zusatzprogrammen noch nicht zu geben scheint. FreeDOS lässt sich wie gewohnt auf freedos.org herunterladen.
Wichtigste Neuerungen sind laut der Ankündigung ein verbesserter USB-Support für Geräte, die den UHCI-Standard beherrschen und ein generischer PCI-IDE Cache und CDROM-Treiber. Des Weiteren wurde ein neuer DOS-Kernel in Version 2040 beigelegt, der einen schwerwiegenden BUG mit dem FAT32-Dateisystem beseitigt, einige der Kernprogramme und Treiber wurden aktualisiert und das Installationsmenü übersichtlicher gestaltet. Offensichtlich hat jemand meine Kritik gelesen. 🙂
Man sieht also, bei FreeDOS tut sich noch was und mit etwas Glück sehen wir dieses Jahr noch eine verbesserte Installations-CD und neue Veröffentlichungen.

Eine Gnome-3-Erweiterung, die ich brauchte

Das Gnome-3.2-Paket "gnome-shell" hängt bei Debian noch in Unstable herum. Wenn ich die Abfrage, warum das Paket noch nicht in Testing ist, richtig interpretiere, liegt es wohl an einem FTBFS-Bug für die KfreeBSD-Architektur.
Mutig wie ich bin, habe ich also die Gnome-Shell für mein Testing-System aus Unstable installiert. Bisher habe ich keine Probleme damit und ich kann nun behaupten, dass Gnome 3.2 bei mir komplett ist.
Das bringt den Vorteil mit, dass ich endlich auf extensions.gnome.org eine Erweiterung installieren konnte, die ich unbedingt haben wollte.

Das alternative Statusmenü


Wer sein Gnome 3 kennt, hat sicher auch schon bemerkt, dass man standardmäßig den Rechner nur in "Bereitschaft" versetzen kann und erst durch drücken der ALT-Taste auch eine Auswahl zum Herunterfahren bzw. Neustarten angeboten bekommt. Der Hintergedanke war wohl, dass das für Laptopbenutzer der intuitivere Umgang mit dem eigenen Rechengerät sei.
Ich besitze hingegen einen klassischen Desktop-PC und unabsichtlich ist es mir schon passiert, dass ich den Computer in den Bereitschaftszustand versetzt habe, von dem er aber nicht wieder aufgewacht ist.
Mit einer alternativen Erweiterung für Gnome 3 lässt sich dieses Problem aber leicht lösen. Das richtig tolle an extensions.gnome.org ist, wie einfach das dort gemacht wird. Schalter auf ein setzen, die Extension wird geräuschlos installiert, alles funktioniert, fertig. Ausschalten und Deinstallieren geht genauso einfach über die Übersichtseite mit den installierten Erweiterungen.


Mit dem neuen Menü werden Bereitschaft, Ruhezustand und Ausschalten zu separaten Menüpunkten. Damit war ich aber immer noch nicht zufrieden und habe "Bereitschaft" und "Ruhezustand" in der entsprechenden Javascript-Datei extensions.js deaktiviert, damit sie nicht mehr angezeigt werden.
Sie befindet sich in ~/.local/share/gnome-shell/extensions/name-der-erweiterung/ und am einfachsten ist es diesen Block in der Funktion createSubMenu mit /* und */ auszukommentieren.

    item = new PopupMenu.PopupMenuItem(_("Suspend"));
    item.connect('activate', Lang.bind(this, onSuspendActivate));
    this._upClient.connect('notify::can-suspend', Lang.bind(this, updateSuspend, item));
    updateSuspend(this._upClient, null, item);
    this.menu.addMenuItem(item);
    item = new PopupMenu.PopupMenuItem(_("Hibernate"));
    item.connect('activate', Lang.bind(this, onHibernateActivate));
    this._upClient.connect('notify::can-hibernate', Lang.bind(this, updateHibernate, item));
    updateHibernate(this._upClient, null, item);
    this.menu.addMenuItem(item);

Ich hoffe, dass sich das mit dem Paket gnome-shell-extensions, das zur Zeit noch in Experimental ist, später auch ohne Editieren dieser Datei lösen lässt.
Update: Die Erweiterung Frippery Shut Down Menu bietet die hier beschriebene Funktionalität und sollte meiner Meinung nach Standard in Gnome 3 werden.

Newsbeuter: Auf der Jagd nach den Feeds

Zum Lesen von Feeds benutze ich seit geraumer Zeit canto, ein in Python geschriebener Feedreader für die Konsole. In den letzten Monaten hat sich meine Liste mit Feeds immer mehr vergrößert und nun stellte ich fest, dass das Lesen von Feeds auf dem Thinkpad 600 nur verzögert möglich war und beim Scrollen Canto förmlich "laggte".
Als Alternative erwähnte ich schon Newsbeuter, den ich deswegen auf dem Laptop und dem Core Duo installiert habe. Newsbeuter bezeichnet sich selbst als Mutt der Feedreader. Wer jetzt schlucken musste und an komplizierte Konfiguration dachte kann aber aufatmen. Im Gegenteil lässt sich damit die tägliche Dosis Nachrichten und Information mit Hilfe der guten Dokumentation schnell einrichten.

Installation

aptitude install newsbeuter

Feeds hinzufügen

vim ~/.newsbeuter/urls

https://www.gambaru.de/blog/feed/ linux
http://www.heise.de/newsticker/heise-atom.xml itnews
http://distrowatch.com/news/dwd.xml linux

Mit einem Texteditor trägt man die verschiedenen URLs der Feeds ein und kann sie gleichzeitig mit einem Schlagwort versehen, welches durch ein Leerzeichen getrennt angehängt wird. Die Datei urls lässt sich auch innerhalb von Newsbeuter mit der Taste E editieren.

Konfiguration

vim ~/.newsbeuter/config

max-items 20
browser elinks

Diverse Einstellungen und Kommandos lassen sich in der config-Datei an die eigenen Wünsche anpassen. Eine Übersicht bietet die Tabelle "Configuration Commands". Mir genügt es die maximale Anzahl der dargestellten Nachrichten auf 20 zu begrenzen.
Mit dem browser-Kommando lässt sich der Browser, in dem die Artikel geöffnet werden, beliebig festlegen. In der Standardeinstellung berücksichtigt Newsbeuter die globale "x-www-browser"-Variable, so dass ich außer max-items überhaupt nichts zu ändern brauchte.

Bedienung

Mit newsbeuter wird der Feedreader von der Konsole aufgerufen. Mit R werden alle Feeds aktualisiert, r hingegen erneuert nur ausgewählte Listen. Ein N symbolisiert neue Nachrichten, die sich mit A als gelesen markieren lassen.
Mit Enter werden die Einträge in Newsbeuter geöffnet und man kann mit o den Artikel im Browser aufrufen. Zur Tag Ansicht kommt man mit t, wo die Feeds gemäß den Einträgen in der Datei urls dargestellt werden.


Das war im Prinzip auch schon das ganze Geheimnis. Möchte man wie bei Canto noch die Möglichkeit haben Bilder innerhalb von Newsbeuter anzuzeigen, sollte man sich noch diese Zeile in die Config-Datei eintragen und feh und iceweasel durch die eigenen Favoriten für Bildbetrachter und Browser ersetzen.

macro i set browser "feh %u"; open ; set browser "iceweasel %u"

Innerhalb von Newsbeuter gelangt man mit u zur URL-Ansicht. Navigiert man auf den Link zur Bilddatei und drückt hintereinander , i wird das Makro ausgeführt, das Bild in feh angezeigt und anschließend die Browservariable wieder auf iceweasel gesetzt. Alles weitere lässt sich durch ? erfahren oder in der offiziellen Dokumentation nachschlagen.
Newsbeuter kann man auch zum Anschauen von Podcasts benutzen, wozu er mit podbeuter gestartet wird. Weitere hilfreiche Informationen dazu gibt es im Wiki auf ubuntuusers.de.
Insgesamt existieren noch zahlreiche weitere Konfigurationsmöglichkeiten, doch zur schnellen Jagd auf Feeds, lässt sich mit wenigen Einstellungen schon auskommen.

Ein Dankeschön

Im vergangenen Jahr habe ich 237 Artikel geschrieben. Ich habe viel Neues dazugelernt und einiges aufgefrischt. Dabei hat sich herausgestellt, dass alles, was ich im Zusammenhang mit Gnome3 und Debian geschrieben habe verhältnismäßig hohes Interesse erzeugt hat, obwohl tatsächlich nur zehn Artikel mit Gnome 3 getagt sind. Übertroffen wurde dies nur durch manche Beiträge zum Thema Ubuntu oder Lubuntu sowie die Artikel zum Spielen von Starcraft II und World of Warcraft mit Linux.
Soviel zur Arithmetik einer Suchmaschine.
Bei den anderen Themen habe ich festgestellt, dass sie zwar weniger populär sind, obwohl entsprechende Schlüsselworte in Google, das von 99% aller Besucher benutzt wird, ziemlich weit oben anzutreffen sind. Dennoch scheinen gerade diese Themen die wiederkehrenden Besucher dieses Blogs zu interessieren.
Ich denke, es ist ziemlich klar, was das bedeutet, aber wie auch immer man diese Erkenntnisse werten mag, für mich ändert sich dadurch nicht viel, da mir alle Themen Spaß gemacht haben. Meine innere Motivation für dieses Blog ist gleichzeitig auch dessen Motto "ganbatte kudasai - dranbleiben und bitte nicht aufgeben", mein Trip um etwas mehr zu lernen und die ein oder andere Lösung und manchen Fehlschlag mit anderen zu teilen.
Deswegen möchte ich mich bei allen bedanken, die im letzten Jahr Kommentare hinterlassen und mir Mails geschrieben haben und sich positiv, konstruktiv und auch kritisch äußerten. Solange auch die weniger populären Posts auch nur für eine Seele nützlich waren, hat sich das Schreiben meiner Meinung nach auch schon gelohnt.
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein glückliches und zufriedenes Jahr 2012!

Das Jahr 2011 mit alten Rechnern in der Retrospektive

83 Millionen. Diese interessante Zahl veröffentliche vorgestern der IT-Branchenverband Bitkom und bezifferte damit die potentielle Anzahl von in deutschen Haushalten herumliegenden Althandys, wie heise.de berichtet. Grob geschätzt hat also jeder Deutsche irgendwo noch ein Mobiltelefon zu Hause herumliegen, dass er womöglich gar nicht mehr benutzt.
Für mich rief diese Zahl Erinnerungen an meine vor einiger Zeit veröffentlichten Ergebnisse zum Energieverbrauch meiner Computer wach. Wie viele ältere PCs, Laptops und Netbooks wird es wohl in Deutschland noch geben und wie viel Energie wurde in ihre Herstellung investiert, was wird verbraucht und vor allem was lässt sich mit all der Elektronik noch anstellen?
Ich gebe mich nicht der Illusion hin zu glauben, dass sich in naher Zukunft etwas an diesem IT-Trend ändern wird. Es ist wohl heute schon eher der Regelfall mehrere Handys, Smartphones, Tablets, Laptops und normale PCs gleichzeitig zu besitzen. Auf einen allgemeinen Willen, der Fortschritt und Nutzen sowie wirtschaftliche als auch ökologische Vernunft zusammenführt, müssen wir wohl noch eine Weile warten.
Bevor ich mich nun als Moralapostel aufspiele, der nicht wenige dieser IT-Goodies selbst besitzt, ist hier einfach mal ein Überblick über meinen Rechenpark und die Freie Software, die dort zum Einsatz kommt, was man damit noch machen kann und warum es sich lohnt an gebrauchter Hardware nicht nur festzuhalten, sondern sie einfach weiterhin wie einen neuen Rechner zu benutzen.

Core Duo

Wenn man einen klassischen Desktop-PC mit einem 2,8 GHz Dual-Core-Prozessor betreibt, stellt man schnell fest, dass es kaum eine Anwendung gibt, die man damit nicht zum Laufen bringen kann. Dieser PC gehört schon lange wieder zur Low-End Kategorie, aber ernsthaft, mir ist noch keine Applikation untergekommen, die hier drauf nicht funktionieren würde.
Anfang des letzten Jahres habe ich mich entschieden ein Multiboot-System aufzusetzen, wo heute noch Ubuntu, Debian Testing und Debian Sid parallel installiert sind. Die Vorteile überwiegen für mich eindeutig. Auf einer weiteren Partition teste ich gerne auch andere Distributionen oder benutze sie für meine Experimente zum Thema Softwareentwicklung.
Ich denke, ich habe damit eine Menge neue und gute Erfahrungen gemacht und das System erfüllt alle meine Erwartungen. Insbesondere Debian Testing hat mich überzeugt, weil es dieses Jahr bis auf meine Nvidia-Probleme zuverlässig und mit aktueller Software funktionierte. Trotz des für die Debianentwickler aufwändigen Wechsels von Gnome 2 zu Gnome 3 geriet Testing nie ins stottern. Für einen klassischen Arbeits- und Multimedia-PC hat sich Debian auf jeden Fall bewährt und die Vorurteile, dass es mit Debian viel schwieriger sei ein solches Setup einzurichten und zu pflegen, konnte ich für mich nicht bestätigen.
Auch ein leichtgewichtiges Spielesystem macht sich bezahlt, dass nicht nur eine gute Performance liefert, sondern auch eine praktische und gefahrlose Trennung zwischen wichtigen und optionalen Anwendungen ermöglicht.
Ubuntu habe ich letztes Jahr etwas vernachlässigt. Das liegt weniger daran, dass mir Gnome 3 gegenüber Unity besser gefällt, als dass ich bisher wenig Zeit für mein Projekt, Ubuntu als Videoschnittplatz zu benutzen, gefunden habe. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Dell Inspiron 4000

Seit 2008 benutze ich diesen mittlerweile 10 Jahre alten Laptop. Als Betriebssystem stand Debian Sid mit Openbox als Fenstermanager eindeutig im Fokus. Trotz des hohen Alters sorgen beide dafür, dass sich Anwendungen flüssig bedienen lassen. Bis zu diesem kleinen Missgeschick hat er mich auch oft unterwegs begleitet. Zur Zeit dient er als Couch-Laptop, wer sich unter dem Begriff etwas vorstellen kann. 🙂
Internetsurfen, Mails abrufen oder Feeds lesen lässt sich natürlich auch mit einem älteren Laptop erledigen. Wozu also immer den wesentlich energiehungrigeren Core Duo bemühen?
Sicherlich ist er auch weiterhin perfekt um als Testrechner für die brandneuste Entwicklung mit Debian zu dienen. Es macht einfach Spaß mit Sid zu arbeiten, auch wenn oder gerade deswegen, manchmal etwas nicht so funktioniert wie es sollte.
Als Zweitsystem dient mir Arch Linux, womit ich interessante neue Ideen kennenlerne und ausprobiere. Arch Linux gelingt es an manchen Stellen wie z.B. der Paketverwaltung noch etwas reaktionsfreudiger zu sein.
Ansonsten dürfen sowohl KolibriOS als auch der Plop Bootmanager auf Grund ihrer Vielseitigkeit und des schieren "WoW-Faktors" auf diesem Laptop nicht fehlen.
Bevor ich mit dieser Einteilung zufrieden war, habe ich noch verschiedene Distributionen mit dem Inspiron ausprobiert, darunter unter anderem Crunchbang und Linux Mint Debian.

IBM Thinkpad 600

Erst vor wenigen Monaten habe ich einen Thinkpad als mobilen Ersatz für den Inspiron 4000 erworben, den ich dann am liebsten neben MacBook Pro Besitzern aufbaue. :mrgreen:
Neben seinem Gastauftritt auf einem Weihnachtsmarkt als Jukebox, ist er vor allem mit einer Menge nützlicher Konsolenanwendungen bestückt, die von Debian Stable geliefert werden. Benötige ich eine grafische Oberfläche, komme ich mittlerweile mit dwm sehr gut zurecht, das zum einen ressourcensparend ist und sich zum anderen bequem über die Tastatur bedienen lässt.
Als Alternative hat sich das parallel installierte ConnochaetOS etabliert, dass durch eine gute Vorauswahl von leichtgewichtiger Software und den effizienten Unterbau von Arch Linux besticht. Mit Hilfe von Partimage tausche ich manchmal dieses Zweitsystem aus.
Auch Slitaz hat sich nicht schlecht geschlagen und beeindruckt vor allem durch seinen äußerst geringen Verbrauch an Festplattenspeicher und sehr effiziente Systemprogramme. KolibriOS und der Plop Bootmanager dürfen ebenfalls nicht fehlen.
Zusammengenommen vermisse ich nicht besonders viel mit dem Thinkpad, sieht man mal von der Fähigkeit ab h264 Videos ruckelfrei abspielen zu können. Hier muss die Pentium II CPU einfach passen.

Toshiba Portégé 3110CT

Toshiba ist mit diesem kompakten Subnotebook 1999 schon ein kleines Kunststück gelungen. Portabilität ist sicher seine große Stärke. Umso merkwürdiger scheint es da zu sein, dass ich dieses Geschenk zur Zeit hauptsächlich als kleinen Heimserver und Testplatz für Fenstermanager und Konsolenanwendungen benutze. Viel zu klagen hatte ich 2011 nicht, denn dank Debian Stable läuft der Rechner rund und stabil. Durch die geringe Größe nimmt der Laptop nicht besonders viel Platz weg und trotz des kleineren 64 MB Arbeitsspeichers, sind seine anderen Systemspezifikationen besser als die des Thinkpad. Das macht ihn leistungsfähig genug, um alle meine privaten Serveransprüche zu erfüllen.

Toshiba Satellite 220CS

Dieser 15 Jahre alte Laptop ist mit Sicherheit eine Herausforderung. Das Problem liegt weniger an der 1,4 GB großen Festplatte oder dem Pentium I Prozessor. Hätte dieser Toshiba etwas mehr RAM, ich könnte sehr wahrscheinlich von den gleichen Ergebnissen wie bei den anderen Computern erzählen. Die Herausforderung besteht tatsächlich darin ein geeignetes Betriebssystem zu finden, welches sowohl die Hardwareanforderungen von 16 MB RAM erfüllt und zum anderen zeitgemäße Software zur Verfügung stellt.
Den besten Kompromiss aus Geschwindigkeit, Bedienbarkeit und Softwareauswahl liefert hier zur Zeit Slitaz. Es ist eine der wenigen Distributionen, deren Installationsmedien selbst bei so wenig RAM noch funktionieren und die, typische Linuxkenntnisse vorausgesetzt, keine großen Hürden für den Anwender darstellen. Idealerweise bringt Slitaz mit tazpkg einen äußerst reaktionsfreudigen Paketmanager mit, mit dessen Hilfe das Installieren von Software ein Kinderspiel ist.
Zur Zeit eignen sich insbesondere Konsolenanwendungen für einen effizienten Einsatz und auch der Betrieb als Torrent-Sklave oder Jukebox ist möglich. Für die Zukunft sollte man sich auch Do-it-yourself-Distributionen wie CRUX merken, mit denen sich ein maßgeschneidertes und sehr effizientes System erstellen lässt, dass aber mehr Wissen des Anwenders voraussetzt.
Schon heute gibt KolibriOS mit einer grafischen Oberfläche ein gutes Bild auf dem Satellite 220CS ab, auch wenn sich damit nicht jedes Benutzerszenario abdecken lässt. Ebenfalls beeindruckend ist FreeDOS, das eine ideale Wahl für Rechner Anfang und Mitte der 90iger Jahre ist und mit dem sich mehr erreichen lässt als nur Spiele aus der damaligen Zeit zu spielen.

Fazit

Mein Blog gäbe es in dieser Form nicht, wenn es selbstverständlich wäre, ältere Hardware weiterhin mit Freier Software weiterzuverwenden. Menschen, die so etwas tun, etikettiert man gerne mit negativ konnotierten Begriffen wie nostalgisch, antiquiert und rückwärts gewandt. Ich kann nicht garantieren, dass die in diesem Blog beschriebenen Wege für jeden das Richtige sind, ich sage nur, sie funktionieren für mich.
Alle meine privaten Anwendungsfälle werden mit den alten Rechnern abgedeckt. Es lohnt schon allein aus informativen Gründen, sich näher mit der Thematik rund um Freie Software und ältere Rechner zu beschäftigen. Man muss nur offen für Neues sein und immer an die Vielzahl von Verwendungsmöglichkeiten zurückdenken.
Und irgendwann kommt der Zeitpunkt, wann sich das alles mit der aktuellen Hardware von heute wiederholen wird.

CRUX: Haute Couture versus Stangenware

Eine Distribution gibt es noch für 2011. Bisher habe ich über CRUX ziemlich wenig geschrieben, sieht man einmal von meiner kleinen Liste mit leichtgewichtigen Linuxdistributionen vor einigen Monaten ab. Zum einen lag das daran, dass es da noch eine Reihe anderer Distributionen gab, die ich ausprobieren wollte und zum anderen denke ich, dass es einen einfacheren Weg gibt um in die Materie mit Linux auf älterer Hardware einzusteigen.
Doch irgendwann gelangt man an den Punkt, wenn man das Gros der leichtgewichtigen Linuxdistributionen gesichtet hat und sich nicht mehr mit vorgefertigten Lösungen zufrieden gibt. Hier kommt dann CRUX ins Spiel. Persönlich habe ich mit Außenseiterdistributionen kein Problem und ich bin auch gerne bereit mich in die Dokumentation einzuarbeiten und auf Lösungssuche zu gehen. Wer CRUX gewählt hat, wird diese Motivation auf jeden Fall brauchen.

Man sollte sich nicht davon abschrecken lassen, aber den Rat der Entwickler auch nicht ignorieren, die CRUX als Distribution für erfahrene Linuxanwender empfehlen. Die Dokumentation ist im Handbuch auf den Punkt zusammengefasst. Informationen werden in der Community hauptsächlich im IRC und per Mailingliste ausgetauscht.
CRUX muss man sich als eine Mischung aus einem BSD-System mit Ports und Konfiguration und Arch Linux vorstellen, wobei Arch Linux sich von CRUX inspirieren ließ und nicht umgekehrt. Interessanterweise gehört CRUX zu den Distributionen, die von Grund auf neu entwickelt worden sind und nicht ein Derivat von Debian sind. 😉


Oberstes Motto ist technische Einfachheit, die Vorrang vor allem anderen eingeräumt wird. Die Installation spricht für sich. Mit der Installations-CD bootet man in eine Linuxkonsole und muss von dort mit fdisk Partitionen und mit mkfs Dateisysteme anlegen. Anschließend werden die Partitionen manuell in /mnt eingebunden und dann der Textinstaller mit setup aufgerufen. Hier kann man dann die core, opt und xorg Pakete zur Installation auswählen, wovon allerdings nur core die essentiellen Pakete sind und das sind für Freunde leichtgewichtiger Systeme erfreulicherweise nicht viele.
Selbstredend müssen danach alle Konfigurationsdateien von Hand bearbeitet werden, aber nicht bevor man sich vorher mit setup-chroot in eine Chroot-Umgebung begibt. Wichtig sind vor allem die /etc/fstab, /etc/rc.conf, das Einrichten der locales und das Bearbeiten der Konfiguration für den Bootloader lilo oder GRUB. Abgeschlossen wird das Ganze mit der Kompilierung des Linuxkernels.
Wie man schnell erkennt, muss man von diversen Aspekten eines Linuxsystems detailliertere Kenntnisse besitzen und man darf sich nicht von eigenen Missgeschicken bei der Konfiguration entmutigen lassen, so wie mir das einige Male schon passiert ist. Auch wenn der Markt für CRUX und deutschsprachige Linuxbenutzer zur Zeit eher klein ist, werde ich in Zukunft trotzdem den ein oder anderen Artikel dazu schreiben. Ich denke, das liegt vor allem daran, dass ich schon so viel bei K.Mandla darüber gelesen habe und CRUX für mich dadurch schon lange kein Fremder mehr ist.
Für den schnellen Einstieg in Linux ist es unter Umständen weniger geeignet. Wer das Außergewöhnliche und Besondere sucht und mehr über Linux lernen will, hat mit CRUX eine würdige Distribution gefunden.