Seit vergangenen Freitag hat Debian ein neues Projekt ins Leben gerufen, damit in Zukunft Verbesserungen in anderen auf Debian basierenden Distributionen einfacher an das Hauptprojekt zurückgegeben werden können.
Mit Debian Derivatives Exchange, kurz DEX, knüpft Debian an sein Zensusprojekt an, um mehr Feedback von den knapp 300 verschiedenen Derivaten zu erhalten. Hierbei wird zwischen in Debian entwickelten Geschmacksrichtungen, "Blends", und separat entwickelten Derivaten wie z.B. Ubuntu unterschieden.
Da es schon schwierig sein kann innerhalb einer Distribution die richtigen Kommunikationswege zu finden, wird dieser Informationsaustausch durch eine mittlerweile fast unüberschaubare Anzahl von weiteren unabhängigen Projekten nicht leichter gemacht.
Wer ist mein Ansprechpartner? Wie kann ich ihn kontaktieren und über was soll sich eigentlich ausgetauscht werden? Wer pflegt den neu entwickelten Code in ein Debian kompatibles Paket ein und wer entscheidet darüber, was "guter" Code ist und was nicht?
Oft unterscheiden sich schon die einzelnen Projektphilosophien stark von einander. Obwohl alle auf die gleiche Softwarebasis setzen, macht sich jeder seine eigenen Gedanken, was eigentlich eine gute Distribution ist, worüber ich auch schon ein paar Gedanken verloren habe.
Was in der Theorie logisch und einfach klingt, lässt sich in der Praxis schwierig umsetzen, da außer dem Interesse für ein Freies Softwareprojekt keine Hierarchie zwischen Debian und den Derivaten existiert.
Wie kommt man nun auf 300 Debian-Derivate? Hierzu führt ein Link auf der DEX Seite zu einem lesenswerten Artikel in Englisch, welcher anschaulich vor Augen führt, in wie viel verschiedenen Distributionen eigentlich Debian steckt.
Obwohl ich nicht voraussehen kann wie erfolgreich DEX sein wird, halte ich doch die Gedanken, die dahinter stecken, für wichtig und langfristig für alle Derivate auch für vorteilhaft. Denn nicht nur für ein einzelnes Stück Software, sondern auch für ganze Distributionen sollte meiner Meinung nach DRY gelten.
One Reply to “Debian tauscht sich mit seinen Derivaten aus”