Linux-Backup the Debian way

Nachdem ich in den letzten beiden Beiträgen meine Backupmethode und ein paar Distributionen zum Klonen der gesamten Festplatte vorgestellt habe, hier eine typische Debian Methode um ein Problem zu lösen.
Wer nicht unbedingt auf eine externe Lösung zurückgreifen möchte, um sein System zu klonen, kann mit Hilfe von Debians Paketverwalter dpkg seine Paketliste mit der aktuell installierten Software in eine Textdatei ausgeben und sichern lassen. Bei einer Systemwiederherstellung muss diese wiederum mit dem Paketverwalter eingelesen werden, wonach nur noch ein

aptitude update
aptitude safe-upgrade

genügt, um die ursprüngliche Software erneut zu installieren und das Ausgangssystem wiederherzustellen.

Auf dem Quellrechner
dpkg --get-selections > meine_auswahl

Auf dem Zielrechner
dpkg --clear-selections
dpkg --set-selections < meine_auswahl

Es empfiehlt sich auch den Ordner /etc und /home zu sichern, damit eventuell geänderte Einstellungen auf das neue System übertragen werden können.

Der Vorteil bei der Debian Methode

  • Keine externe Anwendung oder Distribution notwendig
  • Sehr einfach und schnell auf dem Quellrechner zu sichern.
  • Es müssen nur die wichtigsten Konfigurationsdateien gesichert werden.

Der Nachteil

  • Viele Pakete müssen ggf. neu installiert werden, was Zeit bei der Wiederherstellung kostet.

Mehr dazu findet sich auch auf der man Seite von dpkg.

Linuxdistributionen für Datenrettung und Backup

Glücklich dürfen sich diejenigen schätzen, die niemals einen Hardwaredefekt erlebt haben und plötzlich um ihre Daten bangen mussten. Bei mir ist das zum Glück auch schon Jahre her und auch nur auf einem Testrechner passiert, aber komplett ausschließen lässt es sich leider nie.
Für mich funktioniert bei Backups meine "Keep it simple"-Strategie, doch natürlich gibt es unter Linux auch die Möglichkeit seine gesamte Festplatte oder eine Partition zu klonen und als Image auf einen externen Datenträger zu sichern und noch weitere nützliche Werkzeuge.

Clonezilla


Clonezilla ist eine auf Debian oder Ubuntu basierende Linuxdistribution, deren Zweck es ist Festplattenabbilder zu erzeugen und wiederherzustellen. Darüber hinaus beherrscht Clonezilla die Fähigkeit die Images auf mehrere Rechner gleichzeitig per Multicasting zu übertragen. Für Normalnutzer sicher nicht so wichtig, für große Netzwerke aber sehr effizient und zeitsparend.
Es gibt zwei Versionen. Die auf Debian basierende ist vollständig Open Source inklusive aller im Linuxkernel enthaltenen Firmwaretreiber. Die Ubuntu-Version bietet dafür Unterstützung auch für nicht freie Firmware. 192 MB RAM sind die Mindestvoraussetzung.
Es werden alle wichtigen Dateisysteme für Linux, Windows, MacOS und BSD unterstützt und auch verschlüsselte Festplatten lassen sich mit dem universellen Backup Programm dd klonen.
Die Bedienung ist menügesteuert oder kann zwecks Automatisierung auch kommandozeilenorientiert erfolgen. Auf der offiziellen Seite finden sich Screenshots, die die einzelnen Menüs von Clonezilla zeigen.


Ein schönes Feature ist die Möglichkeit das Backup über SSH, Samba oder NFS zu übertragen. Die Geschwindigkeit beim Backup/Wiederherstellen empfinde ich als sehr hoch, dank Clonezillas Fähigkeit nur tatsächlich belegte Sektoren auszulesen.
Einziger Wermutstropfen ist die Tatsache, dass mit LUKS verschlüsselte Partitionen nur mit dd gesichert werden können, was viel Zeit in Anspruch nimmt.
Die Sprachunterstützung nimmt weiter zu, Deutsch ist aber noch nicht darunter. Wer sich nicht vor Englisch und ein paar Menüs scheut, findet hier eine hervorragende Open Source Lösung zum Sichern seiner Festplatten.

PartedMagic


PartedMagic ist eine Systemrettungs-CD, deren Schwerpunkt bei Partitionierung, Wiederherstellung und Sicherung von Daten liegt. Um vollständig im RAM zu laufen, werden mindestens 312 MB RAM vorausgesetzt. Der Live Modus mit CD lässt sich aber auch schon mit weniger als 175 MB RAM direkt in eine LXDE Desktopumgebung starten.
Läuft PartedMagic im Hauptspeicher ist die Reaktionszeit aller Programme naturgemäß hervorragend. Dabei bietet PM eine Plethora an Freier Software, die Systeminformationen und Sensordaten ausliest, Daten versucht wiederherzustellen oder dauerhaft zu löschen, die Festplatte zu partitionieren und mit Hilfe des integrierten und weiter oben vorgestellten Clonezilla auch die Möglichkeit hat ganze Festplatten zu klonen.
Des weiteren existiert noch Truecrypt, ein Programm zum Verschlüsseln von Ordnern und Festplatten, welches zwar Freie Software ist, auf Grund der besonderen Lizenz aber nicht bei Debian und Ubuntu integriert ist.
Ebenfalls interessant: Im Bootmenü der Live CD findet sich unter Extras auch SuperGrubDisk oder PlopBootManager.


Dabei bietet PartedMagic noch eine komplette grafische Desktopumgebung mit Browser, Dateimanager, Musikprogramm, Bildbetrachter, Konfigurationswerkzeuge, eine deutsche Sprachumgebung und noch viel mehr.

SystemRescueCD


Ebenfalls als Rettungs-CD konzipiert basiert SystemRescueCD auf Gentoo Linux. Diese stellt ebenso wie PartedMagic eine Reihe von Systemwerkzeugen zur Verfügung um seine Daten bei einem eventuell Schaden zu sichern, die Festplatte neu zu partitionieren oder mittels clamav nach Viren zu durchsuchen.
Eine Übersicht über alle Programme gibt es hier.
Hervorzuheben ist, dass die Dokumentation von SystemRescueCD in Deutsch ist. Gegenüber der PartedMagic CD fehlen aber Clonezilla, SuperGrubDisk oder PlopBootManager, auf die ich für eine Rettungs-CD nicht verzichten mag.


Optisch gefällt mir PartedMagic besser als die SystemRescueCD, aber das soll nicht wirklich ein ausschlaggebendes Kriterium für eine Rettungs-CD sein.

Fazit

Clonezilla ist eine hervorragende Anwendung, wenn es um das Klonen der eigenen Daten geht. Wer gerne sein Linux komplett sichert, auf externen Festplatten abspeichert und jederzeit genauso einfach wiederherstellen möchte, greift zu Clonezilla.

Soll es mehr sein und benötigt man weitere Linuxwerkzeuge zum Modifizieren, Löschen, Wiederherstellen seiner Daten, empfehle ich PartedMagic, das idealerweise schon Clonezilla integriert hat.
Ich konnte die SystemRescueCD zu wenig Testen um ein Urteil fällen zu können. Auf den ersten Blick habe ich keinen Grund gesehen, warum man nicht auch PartedMagic nehmen könnte, vor allem weil hier schon Clonezilla integriert wurde.
Nicht zu vergessen, es gibt natürlich auch noch Grml, dass sich ebenfalls dem Ziel der Datensicherung verschrieben hat.

Keep it simple

...oder wie meine Backup Strategie aussieht. Ich hatte vor wenigen Wochen ein Erlebnis, was mich einerseits den vor Jahren vollzogenen Umstieg auf Linux nicht bereuen ließ und andererseits daran erinnerte, dass scheinbar unkomplizierte Lösungen proprietärer Anbieter manchmal auch das Gegenteil bewirken können.
Mein Vater ist das, was man wohl einen vorbildlichen Windows-Nutzer nennen würde. Er informiert sich regelmäßig über nützliche Shareware, kümmert sich um Antivirenprogramme und den Schutz seines PCs und kauft Programme, die ihm gefallen. Natürlich hat mein Vater auch seine eigene Philosophie was ein Betriebssystem leisten soll und für ihn ist es eine Selbstverständlichkeit, dass er Hilfe von den Firmen und Personen erhält deren Produkte er kauft.
Bei Backups geht er keine Kompromisse ein. Die Systemfestplatte wird durch eine externe Lösung komplett gespiegelt und das Image auf einer weiteren USB Festplatte sicher verwahrt.
Als er mir irgendwann erzählte, er musste wieder einmal ein paar Einträge in der Registry löschen, wurde ich hellhörig. Sein Backup Programm, Acronis True Image Home, ließ sich unter Windows 7 nicht wieder vollständig entfernen. Die native Fähigkeit von Windows ein Systembackup zu machen wurde nicht wiederhergestellt.
Kurze Zeit später schickte er mir eine Email des Supports, der in Deutsch antwortete, aber auf eine englische Seite von Acronis verlinkte, auf der die Lösung des Problems erklärt wurde.
Acronis forderte seine Kunden auf ein weiteres Hilfsprogramm herunterzuladen und auszuführen, das natürlich ebenfalls komplett in Englisch war. Natürlich darf man annehmen, dass damit das Problem gelöst worden wäre, aber der Ursprungszustand war immer noch nicht hergestellt, denn diverse Einträge in der Registry waren weiterhin vorhanden.
Auch im Jahr 2011 haben es Windows-Nutzer weiterhin schwer Herr über das eigene Betriebssystem zu sein. Man ist vollkommen auf das Wohlwollen von Windows und der externen Softwarehersteller angewiesen. Gerade elementare Prozesse wie Deinstallation sind hinter einem Schleier versteckt.
Wozu Registryeintrag xy auch nach der Deinstallation noch gut sein sollte, erfährt man nicht. Vielmehr entstehen deswegen Programme wie Revo Uninstaller, so lässt sich natürlich auch Umsatz generieren.
Ich habe mir deshalb angewöhnt gerade bei so wichtigen Aufgaben wie Backups, es so einfach wie möglich zu handhaben. Ich unterteile die Daten in verschiedene Klassen von "Wichtigkeit".

  • Daten, auf die ich nicht verzichten kann oder will
    Diese sichere ich regelmäßig, wenn sich etwas geändert hat, mit Dropbox oder Ubuntu One. Entweder ich speichere sie direkt in den entsprechenden Ordner und sie werden automatisch mit der "Cloud" synchronisiert oder ich komprimiere alles und verschiebe in regelmäßigen Abständen alles manuell.
  • Daten, die wichtig sind, aber nicht täglich gesichert werden müssen
    Alles andere, was wichtig ist aber nicht unersetzlich, landet bei mir auf externen Festplatten oder einem Online Datenspeicher wie z.B Strato HiDrive. Hier bevorzuge ich ebenfalls die händische Methode.
    Damit ich mir nicht merken muss, welche Daten erneuert wurden oder nicht, benutze ich Programme wie Unison oder rsync. Damit lassen sich komplette Backup-Verzeichnisse spielend leicht aktuell halten.
    Mein Lieblingsbefehl:
    rsync -avze ssh --delete 192.168.0.200:/home/apo/wichtig /home/apo/backup
    Hier wird das Verzeichnis wichtig auf 192.168.0.200 mit dem lokalen Backup-Verzeichnis über SSH synchronisiert und nicht mehr entfernt existierende Dateien auf der lokalen Seite gelöscht.
    Um nicht zu riskieren ungewollt Daten lokal zu löschen, hänge ich immer vorher noch einmal --dry-run an den Befehl und entscheide mich dann, ob ich mit dem Löschen fortfahren will oder nicht.
  • Daten, die ich gebrauchen kann, aber die nicht kritisch sind
    Zum Testen und Ausprobieren sichere ich ganze Installationen komplett mit der hervorragenden Backuplösung Clonezilla. Sie ist vollständig Open Source, bringt aber die gleichen Fähigkeiten wie bekannte proprietäre und kostenpflichtige Lösungen wie Norton Ghost oder Acronis True Image mit.

Ich denke, für die meisten Sterblichen genügt es die Daten regelmäßig per Hand mit einer der vorgestellten Lösungen zu sichern. Natürlich lässt sich das ein oder andere auch mit einem Cron Job automatisieren. Besser ist jedoch ein Backup bewusst und regelmäßig manuell vorzunehmen. Dabei helfen diverse Clouddienste schon heute ungemein.

Peppermint OS in den Wolken

Heute ein kurzer Überblick und Kommentar zu Peppermint OS, einer auf Ubuntu basierenden Linuxdistribution. Der Hauptentwickler von Peppermint OS ist auch gleichzeitig der Verantwortliche für den LXDE-Ableger von LinuxMint, weswegen weder der Name noch die Wahl von LXDE als Desktopumgebung verwundern. Technisch gesehen ist Peppermint sogar ein Fork von Lubuntu, einem weiteren Ubuntu Derivat.


Im Grunde genommen unterscheidet sich das optische Auftreten gar nicht so sehr von meiner Debian-Sid-Installation auf dem Dell Laptop mit Openbox und Lxpanel. LXDE ist auf jeden Fall eine gute Wahl, um die Distribution schnell und ansprechbar zu machen.
Wo liegt nun der Vorteil von Peppermint gegenüber Ubuntu, LinuxMint und jeder anderen Distribution, die auf LXDE setzt?
Peppermints Motto ist die Cloud oder anders ausgedrückt, der Schwerpunkt liegt bei Anwendungen, die nicht auf dem Rechner des Nutzers ausgeführt werden, sondern irgendwo auf einem Internetserver.
Interessant finde ich, dass Peppermint hier gezielt Prism, eine Technologie von Mozilla, einsetzt. Damit lassen sich webbasierte Anwendungen vom Browser trennen und separat auf dem Desktop ausführen. Das macht die Anwendung unabhängiger von bestimmten Browserbugs, ermöglicht aber auch, dass z.B. die mailto: Funktion innerhalb des Browsers nun auch bei webbasierten Diensten wie Google Mail genauso behandelt wird wie bei herkömmlichen Desktopprogrammen.
Es verwundert nicht, dass bekannte Clouddienste oder anders genannt SaaS (Software as a Service) von Google bei Peppermint auftauchen. Google Docs, Google Calendar irgendwann stolpert wohl jeder Mal darüber.
Ein paar weitere Highlights sind Hulu, Fernsehprogramme im Internet, aber leider nur auf Amerika beschränkt. Ebenfalls einen Blick wert ist Seesmic, ein Werkzeug um verschiedenste Soziale Netzwerke direkt vom Desktop oder Mobiltelefonen steuern zu können.
Peppermint bezeichnet sich selbst als leichtgewichtige Distribution und nennt als Mindestvoraussetzung 192 MB RAM. Damit lässt sich tatsächlich die meiste Hardware in Betrieb nehmen, für die wirklich alten Rechner gibt es aber noch genügsamere Alternativen.
Ich persönlich halte die Idee, Cloudanwendungen in den Vordergrund zu stellen, für sehr gut, auch wenn ich persönlich noch nicht jede existierende Anwendung dafür gebrauchen kann.
Ich denke in Zukunft wird Internet-TV eine immer größere Rolle spielen und es wird nur eine Frage der Zeit sein bis Internetverbindung und Angebot so weit fortgeschritten sind, dass klassische Fernseher praktisch überflüssig werden.
Es ist einfach bequemer seine Daten immer und überall verfügbar zu haben. Deswegen werden Dienste für Kalenderapplikationen, Büro, Musik, Video und Onlinespeicherung immer gefragter werden und irgendwann selbstverständlich sein.
Ich glaube, die Frage nach Datenschutzproblemen könnte in Zukunft dadurch behoben werden, dass der einzelne Nutzer irgendwann so mächtig sein wird wie heute ein ganzes Rechenzentrum. Was spricht dagegen, dass irgendwann Speicherkapazität und Internetgeschwindigkeit so groß sein werden, dass private Haushalte ihre Daten spielend leicht selbst global synchron halten können?
Doch bis zu diesem dezentralen Informationszeitalter werden noch ein paar Jahre vergehen. Ich persönlich möchte Dienste wie Dropbox heute nicht mehr missen. Solange es die Möglichkeit gibt sensible Daten zu verschlüsseln, habe ich auch kein Problem damit.
Mein Fazit zu Peppermint OS: Wer Ubuntu oder Lubuntu gut findet und schon heute praktisch alles nur noch in den Wolken macht, sollte sich auf jeden Fall Peppermint OS ansehen.
Wer hier und da nur seine Daten im Internet synchronisiert und auch kein Problem hat, das über den Browser zu machen, wird wahrscheinlich nichts verpassen.
Es bleibt auf jeden Fall spannend welche Technologien in Zukunft Internet und Desktop eins werden lassen.

charm: Mein charmanter Blogging Client

Zuerst die schlechte Nachricht. Charm lässt sich seit gestern nicht mehr über Debian Unstable installieren, wobei ich daran wohl nicht ganz unschuldig bin. 🙄 Dazu später mehr.
Vermutlich werden die Versionen aus testing und stable automatisch mit der Zeit aus den Repositorien entfernt. Das sollte trotzdem niemanden davon abhalten sich charm zu installieren, denn charm ist winzig klein, schnell und durch seine Implementierung in Python auch nicht zwangsläufig an ein Betriebssystem gebunden.
Alles was man braucht ist Python in der Version >=2.5 und charm. Es genügt die tar.gz Datei in einen Ordner der Wahl zu entpacken und charm mit
python charm
zu starten.

Warum gerade charm zum Bloggen nutzen?

Ja, es gibt noch weitere Blogging Clients für Linux da draußen. Was charm besonders macht, ist seine Fähigkeit alle Funktionen als Kommandozeilenprogramm auszuführen. Keine grafische Oberfläche ist notwendig.
Charm lässt sich entweder durch ein interaktives Menü textbasiert steuern oder auch direkt durch die Übergabe von Parametern zum automatischen Erstellen von Blogeinträgen einsetzen.
Selbst auf dem ältesten Rechner mit einer Python-Installation lassen sich so Informationen an sein Lieblingsblog übertragen.
Charm wurde ursprünglich als Client für das Livejournal Blog entworfen, unterstützt mittlerweile aber auch ATOM oder Metaweb (WordPress!) APIs.
Wer WordPress kennt hat über die Jahre sicherlich auch festgestellt, dass diese hervorragende Open Source Sofware mit jeder Veröffentlichung umfangreicher, vielseitiger und intelligenter wurde.
Leider kann es selbst auf leistungsfähigen Rechnern mit schnellen Browsern vorkommen, dass WordPress sich beim Darstellen der Webseiten viel Zeit lässt, was vor allem an einem mittlerweile überschäumenden Einsatz von JavaScript und der großen Komplexität der Software liegen mag.
Was für einen Dual Core Rechner schon ärgerlich sein kann, wirkt sich auf einem 10 Jahre alten Laptop nicht positiver aus.
Der größte Vorteil von charm: Man kann seinen Editor zum Bloggen selbst wählen. Zum Beispiel benutze ich gerade Leafpad, könnte aber genauso gut auch vim, emacs, nano oder gedit zum Editieren auswählen.
Zum Ausbessern von Fehlern eignet sich niemand besser als charm. Kein Warten auf das Starten des Browsers, das Einloggen in sein WordPress-Blog, das Suchen nach dem Artikel und erneutes Warten bis sich der WordPress-Editor aufgebaut hat.

Wie lässt sich charm bedienen?

Als erstes muss die versteckte Datei .charmrc im Homeverzeichnis angelegt werden. Dort genügt es folgendes einzutragen.

metaweb = Nutzer Passwort http://www.meinlinuxblog.de/blog/xmlrpc.php
editor = leafpad

Für Nutzer und Passwort müssen selbstverständlich die eigenen Informationen stehen und die Adresse des WordPress-Blogs bzw. zur Datei xmlrpc.php.
Nachdem Start von charm auf der Konsole erscheint ein textbasiertes Menü in Englisch, welches einem die Möglichkeit bietet neue Einträge zu posten [p], bestehende zu editieren [e] oder charm wieder zu verlassen [q].
Mit der Option [p] erscheint ein weiteres Untermenü, wo man mit [e] und dem voreingestellten Editor sofort losschreiben kann.
Die Optionen [s], [c], [k] ändern den Titel des Artikels, die Kategorien und die Schlagwörter.
Im Regelfall genügt danach nur noch das Abspeichern des Textes im Editor und die Option [u], womit der Blogeintrag abgeschickt wird.
Das Editieren ist genauso leicht. Nach der Auswahl im Hauptmenü muss noch die Anzahl der Einträge angegeben werden, die von charm abgerufen werden sollen. Danach kann man durch Eingabe der Zahl vor dem Post den Artikel zum Editieren auswählen.

Charm bietet noch weitere Möglichkeiten wie Rechtschreibüberprüfung oder das Bearbeiten des Textes mit Filtern, um wiederkehrende Prozesse beim Bloggen zu vereinfachen. Speziell für das Livejournal Blog gibt es noch mehr Funktionen.
Mir persönlich genügten schon die soeben vorgestellten. Doch auch ein paar Schwächen von charm will ich nicht verschweigen, womit wir zu meinem Eingangs erwähnten Eingeständnis kommen, dass ich nicht ganz unschuldig bin, dass charm (zumindest vorläufig) aus Debian entfernt wurde.

Charm Bugs

Charm wurde ursprünglich für Livejournal und für englischsprachige Bediener entwickelt. Da das Menü nicht sehr kompliziert ist, lässt sich letzteres leicht verschmerzen.
Problematisch wird es beim Bloggen mit Sonderzeichen wie z.B. deutschen Umlauten. Hier scheint charm das Encoding der Texte nicht immer richtig zu erkennen. Da sowohl WordPress standardmäßig mit UTF-8 arbeitet und auch Linux diesen Standard seit Jahren favorisiert, hätte ich gehofft, dass es hier weniger Probleme gibt.
Scheinbar gibt es den Bug schon seit Jahren in verschiedenen Formen, was zumindest auf der Livejournal Seite von Lydia Leong, der Entwicklerin von charm, nachzulesen ist.
Des weiteren sollte man vermeiden eine wiederhergestelle Session ohne Abspeichern zu verlassen. Charm löscht daraufhin die Originalvorlage, was ziemlich ärgerlich ist, wenn man dieses "Feature" nicht kennt.
Ich habe daraufhin meine Erfahrungen mit dem Programm reportbug an Debian gemeldet und konnte zumindest für das Encoding-Problem schon eine Lösung finden. Bug #613036
Für das Löschen und ein verwandtes Problem erstellte ich Bug #616427 und Bug #616430
Soweit so gut, dachte ich, der Paketverwalter hatte sich auch dem ersten Problem schon angenommen und den Bug an "Upstream" weitergeleitet. Doch gestern musste ich leider erfahren, dass der Paketverwalter keinen der Entwickler erreichen konnte und selbst das Programm nicht ändern kann.
In so einem Fall kann man beantragen, dass das Paket aus den Debian-Repositorien gelöscht wird, was auch getan wurde. Hätte ich nur geschwiegen. 🙁
Wirklich schade. Ich bin mir nicht sicher, ob versucht wurde Lydia Leong direkt per Email zu erreichen, denn die offizielle Seite von charm bei Sourceforge scheint tatsächlich äußerst selten gelesen zu werden.
Tja, das ist eben auch Open Source. Sobald ich mehr über die anderen Probleme herausfinde, kann ich sie vielleicht selbst lösen und erreichen, dass charm erneut in Debian aufgenommen wird. Bis dahin empfehle ich trotzdem den Download der Originalversion aber mit dem Hinweis die Bugreports noch einmal zu lesen.
Auch mit diesen Schwächen bleibt charm für mich die Nr.1 zum Bloggen.

Ich streichle meinen Pinguin

Ich lese gerade eines der wenigen Printmedien, welches trotz scheinbar unbegrenzter Informationsfülle aus dem Internet schon seit Jahren einen festen Platz bei mir erobert hat. Die Rede ist vom Magazin für Computer Technik oder kurz der c't.
Auf der ersten Seite der Ausgabe 6/2011 hat Christof Windeck seine Gedanken zur entfachten Popularität von Linux in Googles Android Betriebssystem niedergeschrieben. Er geht dabei kritisch auf Googles Eigenart ein, dass wichtige Systemkomponenten nur dann ihre volle Wirkung entfalten, wenn man auch ein Google Konto sein eigen nennen darf, sieht aber in Android ein wirkungsvolles Beispiel wie Linux populärer und für die Mehrheit der Menschen beliebter gemacht werden kann.
Auf der anderen Seite sieht er bei den normalen "echten" Linuxvarianten die Gefahr, dass zu viel von der Perspektive der Programmierer aus entwickelt wird und die Anwender, vor allem Laien, vernachlässigt werden. Sein Fazit ist, wenn Linux aus der Nerd Ecke herauskommen wolle, müsse es die bessere, coolere, schönere Alternative zu Windows werden.
Ich kann ihm in vielen Punkten nur zustimmen. Woran liegt es, dass Android scheinbar jeder kennt, Linux aber ein Nischendasein fristet?
Ich bin mir nur nicht sicher, ob die Kausalkette stimmt. Meiner Meinung nach ist Linux heute schon besser, cooler und schöner als Windows. Das Problem scheint viel mehr zu sein, dass nicht jeder weiß, wie man sein Lieblingslinux gestalten und anpassen kann.
Ist es wirklich so, dass sich die Leute für Android entscheiden, weil Google das benutzerfreundlichere Betriebssystem entwickelt hat? Wie viele Leute wissen eigentlich, dass Android auf Linux basiert? Und wie vielen ist dies überhaupt wichtig? Wer entscheidet sich gezielt für Open Source?
Woran liegt es, dass Android scheinbar so weit vorne liegt? Ist der Vergleich mit einer desktopbasierten Linuxdistribution überhaupt zulässig?
Ich glaube, die meisten Konsumenten interessieren sich nicht für Unterscheidungen wie Open Source und Proprietäre Software. Wenn ich mich für ein HTC Smartphone entscheide, wie viel Gedanken verschwende ich darauf, dass die zu Grunde liegende Software Open Source ist? Was sind die wirklichen Kaufgründe?
Oft ist es aber so, dass nicht die Software sondern zu erst einmal der Name, die Hardware und Form und nicht zu vergessen der Preis beim Kauf ausschlaggebend sind.
Ich denke Linux will gar nicht zwangsläufig das populärste Betriebssystem werden, denn dazu müsste Linux zuerst einmal einen allgemeinen Willen entwickeln, der ein solches Ziel anstrebt.
Linux ist für mich ein Gesamtkonzept zusammengetragen von den unterschiedlichsten Menschen. Je nach Bedarf entsteht so ein Betriebssystem für verschiedene Ansprüche. Davon profitieren alle und somit auch Googles Android.
Ist es nicht eigentlich egal, welchen Namen ein offenes Betriebssystem hat? Ist es nicht viel wichtiger, dass die Verbreitung von Informationen frei ist und bleibt, dass es Standards gibt, die sagen, egal ob du ein Smartphone OS entwickelst oder 10 Jahre alte Hardware weiterhin betreust, es gibt Open Source, um das zu ermöglichen?
Natürlich denke ich auch, dass Linux präsenter in der Öffentlichkeit auftreten könnte. Aber es ist wie mit der unabhängigen Band, die man schon seit den ersten Tagen hört. Sie ist immer nur dann cool, solange sie nicht erfolgreich und massentauglich ist.
In diesem Sinne hoffe ich, dass Linux weiterhin alles ist. Ein Betriebssystem für Nerds und gleichzeitig der Startpunkt für interessante kommerzielle Entwicklungen. Die Informationen müssen frei sein, egal welchen Namen das angesagte Produkt gerade trägt.

Ubuntustudio für angehende Videoproduzenten

Auf meiner Suche nach neuen und anderen Linuxdistributionen, musste ich gar nicht so weit in die Ferne schweifen, sondern schaute mir ein paar naheliegende an. Darunter war auch Ubuntustudio, ein Flavor der bekannten Ubuntu-Distribution.
Schon seit längerem interessiere ich mich für Open-Source-Programme für Videoschnitt und -bearbeitung und alle anderen Dinge, die man wohl unter "post production" zusammenfassen kann.
Gerade zu diesem Themenfeld würde ich mir gerne noch mehr Anwendungen und Features für Linux wünschen. Für den Profi, der Final Cut Pro oder ähnliches gewohnt ist, sicher noch kein Grund mit wehenden Fahnen zu wechseln und sein Geschäft auf dieser Software aufzubauen.
Nun würde mir schon ein alltägliches Schnittprogramm mit einigen Optionen für zusätzliche Effekte ausreichen. Pitivi ist als Standardprogramm für solche Zwecke mit GNOME schon nicht schlecht. Ihm fehlt es aber noch an fortgeschrittenen Effekten und Features.
Von Ubuntustudio erwartete ich mir deshalb einen Überblick über das "Wer-ist-Wer" der Linuxprogramme zu diesem Thema.
Ubuntustudio ist nur als alternative Installations-DVD erhältlich. Leider gab es deswegen keine Livevorschau, die ich gerade für ein Ubuntu-Flavor für sinnvoll gehalten hätte. Die Installation unterscheidet sich nur in einem Punkt von der gewohnten, der debian-installer lässt grüßen. Man hat bei der Softwareauswahl die Möglichkeit aus vier Optionen zu wählen, um eine vordefinierte Softwareauswahl für Video- oder Audiobearbeitung zu installieren.


Der Rest der Installation läuft wie gewohnt ab. Das Standardthema für Ubuntu wurde für Ubuntustudio abgewandelt, Hintergrundbild, Icons, Farben und Fensterrahmen sehen anders aus, für meinen Geschmack nicht unbedingt besser.
Da ich mich mehr für Video- als für Audiobearbeitung interessierte, hatte ich auch nur die Pakete hierfür heruntergeladen. Die beiden Screenshots zeigen, was Ubuntustudio bei dieser Auswahl installiert hatte.

Ubuntustudio bringt also die wichtigsten Werkzeuge für die Bildbearbeitung und Veröffentlichung wie GIMP, Inkscape oder Scribus mit, dazu mit Blender ein Vorzeigeprogramm freier Software zum Erstellen und Rendern von 3D-Objekten.
Weniger umfangreich war die Software zur Videobearbeitung. Kino, Stopmotion und Freemix fielen mir da ins Auge. Insgesamt zwar schon ausreichend um seinen eigenen Webfilm nachzubearbeiten, ein Hinweis oder sogar ein kleines Tutorial innerhalb der Distribution, welches Programm für welchen Einsatzzweck sinnvoll ist, hätte Ubuntustudio sicherlich hervorgehoben.
Ich denke Ubuntustudio ist für denjenigen zu empfehlen, der noch nie von den oben aufgezählten Programmen gehört hat und sich erst einmal einen Überblick verschaffen will. Alle anderen könnten auch direkt mit der normalen Ubuntu-Distribution anfangen und sich Schritt für Schritt alle benötigten Programme nachinstallieren.
Gerade für ein Blend oder Flavor halte ich eine Live-DVD für das Sinnvollste. Eine Alternative bietet sicherlich eine Suche nach Linux-Software zum Thema Videobearbeitung, wo man schnell auf Seiten wie List of video editing software bei wikipedia stößt und schließlich auch ein Programm namens Cinelerra entdeckt.
Aufgrund möglicherweise nicht eindeutiger Open-Source-Lizenzen und Urheberschaft befindet sich dieser Videoeditor nicht in den Repositorien von Debian und Ubuntu.
Ich werde mein Glück zuerst einmal mit einigen der Programme versuchen, die auch schon Ubuntustudio ausgewählt hat, sehr wahrscheinlich aber auf das Flavor verzichten und mir mein Ubuntu selbst zusammenstellen.

Canto ein Feedreader für die Konsole

Wer einen modernen, grafischen Browser benutzt, muss selten nach externen Programmen zum Lesen von RSS- oder ATOM-Feeds Ausschau halten.
Firefox bietet die Unterstützung von Haus aus an und in letzter Zeit gefällt mir das sogenannte Feed-Applet des AWN-Docks ebenfalls sehr gut.
Richtig interessant wird es erst, wenn man auch auf älteren Rechnern schnellen Zugriff auf Nachrichten haben möchte. Firefox Startzeit ist dort meistens nicht berauschend und Spielereien wie das AWN-Dock machen den Rechner auch nicht schneller.
Für solche Fälle nutze ich seit längerem den Feedreader Canto.
Canto ist in Python geschrieben und benutzt zur Darstellung der Nachrichten die Ncurses-Bibliothek. Als Konsolenprogramm läuft er natürlich auch ohne X. Er ist schnell, bunt und übersichtlich.


Nach dem Start wird eine Liste mit allen Nachrichten angezeigt. Mit der Taste "c" lassen sich die einzelnen Feeds auf- und zuklappen. Mit "Space" gibt es eine Voransicht zu einzelnen Einträgen. Links werden in Canto farbig dargestellt, wobei diese bei mir mit grün eine HTML-Seite und mit blau ein Bild signalisieren.
Die Taste "g" steht für goto und durch Eingabe der Zahlenangabe neben den Links wird der voreingestellte Browser oder der Bildbetrachter geöffnet und der Link dort angezeigt.
Cantos Konfigurationsdatei befindet sich in ~/.canto/conf.py und sieht bei mir so aus.

from canto.extra import *
import os
# Handlers when in Linux console or xterm
if os.getenv("TERM") == "linux":
    link_handler("elinks "%u"", text=True)
    image_handler("feh "%u"", text=True, fetch=True)
else:
    link_handler("midori "%u"")
    image_handler("feh "%u"", fetch=True)
    link_handler("mplayer "%u"", ext="mp3")
    link_handler("mplayer "%u"", ext="mp4")
#add("http://rss.slashdot.org/slashdot/Slashdot")
#add("http://reddit.com/.rss")
#add("http://kerneltrap.org/node/feed")
add("http://www.tagesschau.de/xml/rss2")
add("http://www.heise.de/newsticker/heise.rdf")
add("http://codezen.org/canto/feeds/latest")

Die If-Bedingung prüft, ob man sich auf der Konsole oder in einer X-Umgebung befindet. Je nach Ergebnis wird dann entweder Elinks oder Midori ausgeführt, wann immer eine HTML-Seite geöffnet werden soll.
Feh ist als Bildbetrachter voreingestellt und Mplayer soll ausgeführt werden, wenn die Dateiendung des Links auf .mp3 oder .mp4 lautet.
Schließlich werden mit der add Anweisung noch die Feeds eingetragen und mit dem Befehl
canto -u
Canto gestartet und die Feeds aktualisiert.
Als Alternative bietet sich auch Newsbeuter an.

abcde – ein Kurztipp zum Archivieren von Audio-CDs

Es gibt viele Wege seine Audio-CDs mit Linux auf die PC-Festplatte zu archivieren und in ein passendes Format zu konvertieren oder alles auf einen portablen MP3-Player zu überspielen. Ich selbst war vor Jahren schon zufrieden mit Soundjuicer oder den Funktionen, die man in Rhythmbox findet.
Seit fast zwei Jahren bin ich nun auf der Suche nach alternativen Programmen für die Konsole und nutze nun am liebsten abcde, A Better CD Encoder, für diese Art von Aufgaben.
Abcde ist ein starkes Kommandozeilenprogramm, welches ganz in UNIX-Manier die Fähigkeiten anderer Programme nutzt, um den kompletten Vorgang des Archivierens in einem simplen Kommando zu vereinen.
Dabei kommen unter anderem cdparanoia zum Auslesen der Audio-CDs, wget und cd-discid zum Abgleichen mit CDDB und verschiedene Encoder wie flac, lame oder vorbis zum Einsatz.
Bei Audioqualität bin ich kompromisslos und nutze das Flac-Format, welches sich auch auf MP3-Playern genießen lässt, sofern man Rockbox aufgespielt hat. 😉
Wenn man möchte, kann man später immer noch die Flac-Dateien umwandeln oder abcde gleich anweisen die Audiospur in mehrere verschiedene Formate umzuwandeln.
Das Beste an all dem ist aber, es hat keine umfangreichen Abhängigkeiten mit irgendwelchen Grafikbibliotheken und es ist sehr, sehr elegant zu bedienen.

Installieren mit
aptitude install abcde

Eine Audio CD in flac umwandeln
abcde -o flac

Eine Audio CD in flac, mp3 und ogg umwandeln
abcde -o flac,mp3,vorbis

Einfacher geht es nicht, weswegen abcde ein Paradebeispiel ist, wieso Konsolenprogramme auch auf Hochleistungsrechnern und nicht nur Uralt-Laptops Sinn machen. 🙂

Bash-Magie und ein paar For-Schleifen

Ich stand kürzlich vor der Aufgabe mehrere DV-, WMV- und Mov-Videodateien in ein freies Format umwandeln zu wollen. Dazu wollte ich unbedingt Theora als Videocodec und Vorbis als Audiocodec verwenden.
Um nicht jede Datei einzeln umwandeln zu müssen, gibt es unter Linux eine schnelle und bequeme Möglichkeit - die bash. Grml Fans würden natürlich nach der zsh schreien. 😉
Mehrere Videos mit ffmpeg von WMV- in das MKV-Containerformat mit Theora und Vorbis konvertieren

for i in *.wmv; do ffmpeg -i "$i" -vcodec libtheora -acodec libvorbis "${i%.*}".mkv; done

Mehrere Videos mit ffmpeg2theora von Mov- in das Ogv-Containerformat mit Theora und Vorbis konvertieren, Abtastrate 32000 Hz, 64 kb/s Audiobitrate

for i in *.mov; do ffmpeg2theora -H 32000 -A 64 "$i"; done

Das Schema ist immer das Gleiche. Eine for Schleife durchläuft alle Dateien in einem Ordner, in diesem Fall mit den Endungen .wmv oder .mov. Dabei wird dann entweder das Programm ffmpeg oder ffmpeg2theora ausgeführt und der Dateiname "$i" übergeben. Die Anführungsstriche sind bei Sonderzeichen sinnvoll.
Bei ffmpeg wird duch die Konstruktion "${i%.*}".mkv, die Dateiendung .wmv durch .mkv substituiert. Bei ffmpeg2theora ist das nicht nötig.
Bei beiden Programmen gibt es sehr viele Optionen, um den Output zu beeinflussen. Beide scheinen auch unterschiedlich effizient bei der Umwandlung in das freie Format Theora zu sein.
Prinzipiell muss man bei schon stark komprimierten Dateien damit rechnen, dass bei einer weiteren Umwandlung die Qualitätsverluste zunehmen. Am besten ist es, immer mit einer nur gering komprimierten DV-Datei zu arbeiten.
Zu den vielfältigen Möglichkeiten der Konvertierung sollte man sich die Handbuchseite der Programme näher anschauen. Die Option -v 7 sorgt z.B. dafür, dass die Qualität der Videowiedergabe besser wird, die Dateigröße aber ungefähr verdoppelt wird. Die Standardeinstellung ist -v 5. Es gibt auch bequeme Voreinstellungen bei ffmpeg2theora, z.B. die Option -p pro.

Zu guter Letzt hier noch eine schnelle Möglichkeit um viele TGA-Bilder in PNG zu konvertieren, für alle, die vielleicht noch ein paar alte World-of-Warcraft-Screenshots auf der Festplatte haben. 😉
Das Programm convert befindet sich im ImageMagick Paket jeder Linuxdistribution.

for i in *.tga; do convert "$i" "${i%.*}".png; done

Ein einfach zu bedienendes GUI für ffmpeg existiert auch und nennt sich WinFF.


Viel Spass beim Umwandeln in freie Formate. 🙂