Die 1 Millionen-Euro-Frage. Alle Joker sind weg. Nennen Sie ein Programm, mit dem es möglich ist, unter Ubuntu die Festplattenbelegung zu analysieren. Ist es Boabob, Boabab, Baobab oder doch Boaboa?
Wer hätte es gewusst? Ohne auf den Titel zu schielen... 😛 Und da hatte man dieses mal extra alle Deutschen Briefmarken auswendig gelernt und dann das. Was lernt man daraus? Briefmarken sind out und Ubuntu macht glücklich. 🙄
Ok, die Fragestellung des Moderators war auch ziemlich unfair. Baobab ist kein Ubuntu-Eigengewächs sondern gehört zur Gnome-Desktopumgebung, genauer gesagt den gnome-utils. Doch warum erzähl ich das eigentlich?
Es gibt Programme, die ich ziemlich selten benutze und Baobab ist so ein Kandidat. Baobab scannt die Festplatte oder einzelne Verzeichnisse, ermittelt den Speicherbedarf der Dateien und erstellt einen hübschen Ringgraphen, der Aufschluss über die Verteilung derselben gibt. Also nicht gerade das, was man jeden Tag drei Stunden an seinem PC macht.
Arbeitet man nun an einem anderen Rechner, auf dem zufälligerweise kein Gnome installiert ist, muss eine andere Lösung her. Man könnte natürlich baobab installieren...wenn da nicht so ein verrückter Kerl mit 5cm dicken Brillengläsern wäre, der einen mit dem Ausdruck verrückten Entsetzens anstarren würde, wenn man das Wort Gnome in den Mund nimmt.
*Notiz für Osmo, Spiegel an anderer Stelle aufhängen*
Natürlich das Terminal!
du -s -h /home/apo/* | sort -h
Mit du und sort, zwei Basisprogrammen, die auf jedem guten Linuxsystem zu finden sind, erhält man eine sortierte Liste mit den Verzeichnissen, die am meisten Platz im Home Ordner wegnehmen.
Möchte man auch die versteckten Verzeichnisse mit einbeziehen, geht das so.
du -s -h /home/apo/* /home/apo/.* | sort -h
Die Option -s bewirkt, dass Unterverzeichnisse nicht extra aufgeführt werden, sondern der Platzverbrauch insgesamt für die Hauptverzeichnisse in Home ermittelt werden und -h sorgt dafür, dass die ermittelten Zahlen leichter zu lesen sind.
Das ganze wird noch an sort übergeben und nach Platzverbrauch sortiert. Die größten Verschwender stehen ganz unten.
Lässt man die -s Option bei du weg, werden sogar die Unterverzeichnisse mit einbezogen. Noch mehr Infos.
Man kann auch ganz leicht Verzeichnisse wie z.B. /proc von der Festplattenbelegungsanalyse ausnehmen.
du -h / --exclude=/proc | sort -h
Was fehlt ist natürlich nun der Ringgraph, aber mal ehrlich, für mich ist damit die Frage beantwortet, wer den meisten Platz wegnimmt. Natürlich mein Dropbox-Ordner und der versteckte Cache-Ordner. Auch nicht vergessen ab und zu mal aptitude clean und aptitude autoclean einzugeben. 😉
Was bleibt sind eine schöne grafische Lösung und eine, die auf jedem Rechner funktioniert.
Baobab ist auch ein Baum. Wahre Geschichte. 🙂
Und als Kompromiss bietet sich noch `ncdu` an, das den Umfang der Verzeichnisse im Terminal visualisiert und das Durchgehen der Unterverzeichnisse erlaubt.
Stimmt, sehr guter Mittelweg, ohne dass man sich die ganzen du Optionen merken muss. Danke 🙂