MATE, Cinnamon, gnome-shell sind kein anderes Wort für Gnome 3

Wenn man in die Rolle eines Bloggers schlüpft, muss man zwangsläufig der Versuchung widerstehen zu jedem topaktuellen IT-Trend seinen eigenen Senf dazuzugeben. Nun ist es nicht unwahr, wenn ich hier schreibe, dass ich Gnome 3 mit Debian Testing benutze und damit absolut zufrieden bin, nachdem ich mit Hilfe einer kleinen Erweiterung es geschafft habe einen Ausschalt-Knopf für mein Gnome 3 zu finden.
Das Problem ist nur, es gibt schon mehr als genug Blogs, die sich der gleichen Thematik angenommen haben und natürlich hat jedes einzelne davon eine einzigartige und unverwechselbare Meinung.
Während also mein Gnome so dahinwerkelte und ich keinen Grund sah meine überschäumende Freude der ganzen Welt mitzuteilen, dreht sich die Scheibe natürlich weiter. Ich könnte an dieser Stelle eine differenzierte Meinung zum Thema abgeben, aber wie viel einfacher ist es doch zu sagen: "Gnome 3 ist so toll, Gnome 3 ist so unglaublich schlecht."

Anfang letzter Woche fasste ein Artikel auf picomol.de die Lage kurz zusammen, präsentierte exemplarisch Fanboys und Hasser von Gnome 3 und zeichnete das aktuelle Angebot an Gnome-3-Geschmacksrichtungen nach. Ich hinterließ einen längeren Kommentar und dachte noch etwas über die aktuelle Situation nach.
Auf den Punkt gebracht, es gibt genau zwei Gruppen von Nutzern Freier Software. Die eine Gruppe ist schweigsam und zurückhaltend. Wenn etwas gefällt wird es dankend angenommen und benutzt, ist es unpassend oder gar fehlerhaft wird kein großer Aufwand darum gemacht, man wechselt die Desktopumgebung, tauscht das Programm aus, man schreibt einen Fehlerbericht. In der Regel hört man nichts von diesen Benutzern. Sie bleiben im Hintergrund.
Der andere Teil ist oft laut, teilweise oft bis zur Schmerzgrenze. Sie haben erkannt, dass die Welt nach Empörung lechzt, egal wie lächerlich das Ganze ist. Der Kollege eines Schwagers einer Freundin hat gehört, dass Mark Shuttleworth von Bill Gates eine signierte Windows-DVD geschenkt bekommen hat. Das Ende von Linux?
Egal welche extreme Meinung man sich zu eigen macht, wichtig ist nur, dass sie polarisiert. Schließlich berichten wir ja nur objektiv, niemals subjektiv, ein ausgewogener Bericht ist unser höchstes Ziel.
Um was ging es hier eigentlich noch mal? Ach ja, Gnome 3 ist böse und eine Vielzahl von Begriffen trägt dazu noch zur Verwirrung bei.

Nun da wäre MATE, der Versuch Gnome 2 in die Zukunft zu retten. Das Problem an MATE ist leider, dass hier lediglich versucht wird die alten Gnome-2-Anwendungen mit GTK3 aber ohne neue Funktionen weiterzuführen. Das geht sicher für ein paar Monate gut, doch selbst der eingefleischteste Gnome-2-Klassik-Benutzer möchte irgendwann Sicherheitslücken ausgebessert bekommen und ein paar aktuelle Feature und Neuerungen wären sicherlich auch nicht schlecht.
In Anbetracht, dass MATE seit sieben Monaten für interessierte Kreise verfügbar ist, aber noch keine Hauptdistribution sie wirklich offensiv vermarket hat, glaube ich auch nicht wirklich an eine Zukunft von MATE.
Das heißt natürlich nicht, dass es keine Linuxdistribution gibt, die neue Wege propagieren würde. Manch einer hat sicher schon von Linux Mint gehört. Neben MATE hatte ich auch die Mint Gnome Shell Extension (MGSE) vor einer Weile vorgestellt. Seit Wochen können informierte Linuxbenutzer nun auch lesen, dass Linux Mint diese Idee weiterentwickelt und Cinnamon ins Leben gerufen hat.
Was das mit Zimt zu tun hat? Keine Ahnung, aber es ist auf jeden Fall da. Was genau ist Cinnamon? Im Prinzip soll Cinnamon die Metamorphose von einem angeblich untauglichen Gnome-3-Desktop zu einem benutzbaren sein. Die Gnome-Shell wird aufgebohrt, der Fenstermanager Mutter wird zu Muffin, das alte Gnome-2-Gefühl bleibt erhalten.

Schon steht das Wort "Fork" im Raum. Linux Mint spaltet Gnome 3. Alles neu, alles toll? Ich denke, hier wird der Begriff der Abspaltung einfach falsch benutzt. So wichtig und auch selbstverständlich "forks" in einer Freien Softwarewelt sind, hier wird nicht Gnome 3 neu entdeckt, sondern die gnome-shell und der Fenstermanager Mutter an die eigenen Vorstellungen angepasst.
Cinnamon ist deswegen erst einmal das Aushängeschild von Linux Mint. Gnome 3 wird nicht verändert, ist auch nicht tot. Es wird lediglich ein Teil von Gnome 3 an die eigenen Bedürfnisse angepasst. Ja, das ist gut! Aber es heißt auch nicht, dass Cinnamon das bessere Gnome 3 ist.
Ich kann mir vorstellen, dass der Text für alle außer langjährige Linuxbenutzer ziemlich verwirrend gewesen ist. Wer neu ist im Club sollte Gnome 3 unvoreingenommen ausprobieren und sich nach eingehender Prüfung bei Nichtgefallen für eine andere Desktopumgebung entscheiden.
Gnome 3 ist mehr als nur eine Oberfläche. Leider wird das von nur wenigen Seiten auch offensiv vermarktet. Open Source, Freie Software ist genauso wie Demokratie ganz schön anstrengend, da man nichts diktiert bekommt und immer mitdenken muss. Gnome 3 ist weit mehr als nur die Summe seiner Teile. Es sind nicht die bösen Politiker. Jeder Bürger kann Politiker sein. Es sind auch nicht die bösen Gnome 3 Entwickler. Jeder kann Entwickler sein. Freie Software ist eine Mitmachgesellschaft und keine Diktatur.

28 Replies to “MATE, Cinnamon, gnome-shell sind kein anderes Wort für Gnome 3”

  1. Hi apo,
    ein schöner und vor allem sachlich geschriebener Artikel der es schafft in unserer reißerischen Welt auf dem Teppich zu bleiben. Ich gehöre zwar auch zu denen die Gnome3 nicht mögen, aber da es Leute gibt, die es gut finden, hat es seine Existenzberechtigung und ich bin zu XFCE und LXDE gewechselt. Mir persönlich geht auch das ganze Unity-Geflame tierisch auf die Nerven, da der jeweilige Flamer meint alle vertreten zu können und nur seine Meinung zählt.
    Zum Abschluss möchte ich noch sagen, dass es wirklich erstaunlich ist wie sehr das unserer „demokratischen Diskussionskultur“ (wie man das definiert und bewertet möchte bitte jeder selbst entscheiden) ähnelt, da es auch in dieser so ist, dass der, der am lautesten brüllt die meiste Aufmerksamkeit (und um die geht es hier ja auch) bekommt.
    Grüße
    Marlon

  2. Hi Marlon,
    danke für deinen Kommentar. Ich hätte noch dazu schreiben sollen, dass Gnome 3 bei mir eben auch nur eine von vielen Oberflächen ist. In der Regel benutze ich wesentlich häufiger Openbox. Wenn ich Flexibilität haben möchte, greife ich auf einen Fenstermanager zurück. Deswegen verstehe ich die Leute auch immer nicht, die scheinbar eine eierlegende Wollmilchsau als Desktopumgebung haben wollen, die beliebig anpassbar und leichtgewichtig ist aber gleichzeitig auch alles vorinstalliert hat. Soll aber nicht heißen, dass Gnome 3 in Sachen Konfigurationsmöglichkeiten keinen Nachholbedarf hätte.

  3. Wichtig an freier Software: sie bleibt frei!
    Des weiteren: gern schlucke ich manchen „bug“ – in der Bescheidung liegt der Meister 😉
    Und: Auf die wirklich wichtigen Funktionen musste ich noch nie verzichten.
    (Selbst bei exotischer Hardware…)
    Als Letztes:
    Wo bleibt eigentlich der Respekt vor der Leistung der Entwickler?
    Diese Welt wird an grenzenloser „Ich“-Sucht zerbrechen 😉

  4. Sehr guter Artikel. Würde compiz vernünftig mit gnome3 laufen, wäre ich sofort dabei. Peinlich, ich weiß ;-). Aber man mag es kaum glauben, Cube, Expo, Vorschaubilder usw. erleichtern mir täglich die Arbeit.

  5. Danke sehr. Bei dem Cube muss ich ehrlich sagen, dass ich ihn früher nur aus Spaß installiert hatte. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass irgendwann jemand eine ähnliche Funktion mal für Mutter programmiert. Überraschen würde mich das bei Linux nicht, wo es ja oft für eine Idee mehrere Lösungen gibt. 🙂

  6. Wenn du mir sagst, wie ich in die so vielgepriesene „GNOME“-Shell ein schönes, dunkles Thema wie z.B. „Blue Joy“ hineinkriege, und nicht nur die „Zier“-Leisten der Themes, die im „GNOME“-Tweak-Tool hochtrabend als Themes bezeichnet werden; wenn du mir weiterhin sagst, wie ich, falls dir zur ersten Frage keine Lösung einfällt, ein anderes Thema farblich gestalten kann, wie das nicht nur in GNOME 2, sondern auch im winzigen LXDE problemlos möglich ist, oder wie ich dann wenigstens .tar.gz-Themes hineinladen kann, was ja dieses Tweak-Tool auch nicht kann; wenn du mir außerdem noch sagst, wie ich in diesem gnomeähnlichen Desktop die eine verbliebene Leiste und den Hintergrund als Träger von Applets nutzen kann, um nicht wegen jeden Mistes das Menü durchwühlen zu müssen, was ohne „Fallback-Modus“ ja ohnehin nicht leicht ist – ja dann könnte auch ich dir zustimmen. So aber ist diese vielgerühmte „GNOME“-Shell nichts als ein Pseudo-GNOME, das für einen bisherigen GNOME 2.30-Nutzer eine deutliche Verschlechterung sowohl der Konfigurierbarkeit als auch der Bedienbarkeit darstellt. Du meinst, das sei nicht so schlimm, weil ja jeder Entwickler sein könne und sich also mit Konsolen-Kürzel-Kauderwelsch seinen eigenen Desktop schaffen könne, wie man es bisher viel leichter mit gnome-appearance-properties gemacht hat. Falls du weißt, was man dazu in die Konsole schreiben müßte, freue dich. 98 % der User sind dazu aber nicht in der Lage. Man kann sich natürlich auch irgendwelche „Extensions“ irgendwo im Netz zusammensuchen, um die Shell auch nur halb so konfigurierbar zu machen, wie es die „alte“ war… Halt! Hatten wir soetwas nicht schon einmal? Ach ja, das hieß doch „Windows“, irgendwas zwischen DOS und 98 oder so ähnlich! „GNOME“ 3 als Rückschritt zu empfinden und eben nicht als Fortschritt hat mit „Geschmacksfrage“ nichts zu tun. War es nicht bisher einer der Vorzüge von Linux gegenüber Win und Mac, daß man sich den Desktop so gestalten konnte, wie man ihn selbst mochte? Jetzt kann man ihn eher so gestalten, wie ihn die Macher mögen. Irgendwo habe ich vorhin die Behauptung gelesen, daß GNOME 2 so etwas wie ein Einheitsbrei sei, weil es über Jahre keine entscheidende Veränderung gegeben habe. Wozu sollte es die auch UNBEDINGT geben? GNOME war derart konfigurabel, daß man völlig verschiedene Dinge daraus basteln konnte, ohne Entwickler spielen zu müssen! Und was kann man an „GNOME“ 3 basteln? Bei 3.0 überhaupt nichts, und bei 3.2 immer noch weniger als bei LXDE! Was bitte schön ist also der Einheitsbrei?…
    Sicher, man wird mir sagen: Dann wechsele doch zu XFCE wie Linus oder zu LXDE! Das ist allerdings eher ein dummer Ratschlag, denn wirkliche „Ersatz“-Desktops für den geliebten, alten „Stinkefuß“ können diese nie und nimmer sein! Ich habe nichts gegen Veränderungen, auch nicht an der GNOME Shell, ABER: Zum einen sollten Veränderungen ausschließlich Verbesserunen und nicht Verschlechterungen sein! Und zum anderen sollte man, wenn man schon etwas derart verändert, daß es nicht wiedererkannt wird, diesem Kind einen neuen Namen geben. „GNOME“ 3 ohne Fallback-Modus ist nicht weniger verschieden von GNOME 2.30 als Unity. Das ist kein GNOME, sondern ein vollkommen anderer Desktop. Wer den mag, soll ihn ja auch ruhig nehmen. Aber warum muß man uns deshalb den lieben Zwerg stehlen? Und wenn man dann auch noch die herablassenden Beiträge einiger Blogger bzw. Kommentatoren liest über die Versuche, z.B. des Mint-Teams, den Wicht irgendwie vor dem Meuchelmord ohne Not zu retten, dann kommt mir der Kaffee hoch! Für wen ist denn eine Linux-Distro da? Für unsereins anscheinend nicht mehr!

  7. War mir klar, daß da keine Antwort kommt. Echte Argumente sind nun mal unschlagbar. Meine Fragen stehen immer noch im Raum. Wäre es nicht viel sinnvoller gewesen, man hätte gnome-appearance-properties an den Dreier-Kernel angepaßt? Doch das war nicht gewollt. Dem User SOLLTE ein Einheits-Desktop aufgezwungen werden. Wahrscheinlich, weil man glaubte, der Desktop-PC werde bald von iPad-ähnlichen Fast-Nichts-Könnern abgelöst. Apple hat damit ja einen Haufen Kohle gescheffelt, ohne daß man eine halbwegs vernünftige Erklärung dafür haben könnte. Aber ganz so schlimm wird es dann wohl doch nicht. Wenn es keine revolutionäre Erfindung gibt, die den Desktop-PC wirklich ersetzen könnte, dann sollte man echt über ein GNOME 4 nachdenken, das keine Tablet-PC-Oberfläche hat, sondern eine konfigurierbare und bedienbare…
    Meine Mail hast du ja. Vielleicht privat, wenn schon nicht hier?

  8. Hallo Oscar alias xpenguin
    Habe ihn leider erst heute gelesen Deinen Kommentar, stimme ihn voll und ganz zu, hätte es nicht besser gekonnt.
    Papa Schlumpf

  9. Hi, Papa Schlumpf! Wenn ich mich nicht irre, kennen wir uns schon anderthalb Jahre, damals aus dem Ubuntu-Chat. Da nannte ich mich xtremetux nach meiner Mail-Adresse. Ich versuche nun schon die zweite Woche in diversen Ubuntu-Versionen aus dem Fallback-Modus etwas halbwegs Brauchbares zu machen. Es gibt auch einige nette Leute im Netz, die einem dabei helfen wollen. Nur funktioniert das Zeug von denen nicht. Mit ppa:glasen/classic-panel kriegt man nicht das GNOME-2-Panel wie versprochen, sondern das Fallback-Panel mit GNOME-2-Menü in Deutsch und mit der alten Notification-Area in Englisch. Alles andere ist GNOME-3-Fallback. Auf dieses alte Menü bin ich aber garnicht so scharf, das war für mich eher immer ein Kritikpunkt. Da hat man im Fallback mit dem zweiteiligen Menü das Einzige geschaffen, das man als Verbesserung ansehen kann, denn jetzt findet man die Einträge nicht mehr doppelt. Bisher war es ja so, daß alles unter „Sonstige“ noch einmal erschien, was ich ins System-Menü gepackt hatte. Allerdings mußten die Macher das auch so machen, denn in diesem neuen Menü herrscht ein noch viel schlimmeres Durcheinander, als es vorher schon war. Und außerdem hat man das Umbauen des Menüs durch allerlei „Icon-Verhinderungs-Tricks“ noch zusätzlich erschwert. Wenn die nicht wollen, daß wir im Menü herumbasteln, dann sollen sie uns ein brauchbares liefern! Themes in /usr/share/themes hineinzukopieren ist auch Essig. Da findet sich dann ein kleines Kreuz dran, und es steht nicht im Tweak-Tool. Nicht einmal dann, wenn es ein Thema ist, das ich zuvor aus einem anderen Ubuntu herauskopiert hatte! Irgendwie muß man den Mist anscheinend erst einmal aktivieren, oder weiß der Deibel, was die sich alles haben einfallen lassen, um dem „Nicht-Nerd“ die Individualisierung seines Desktops unmöglich zu machen. Ich mag dunkle Themes, wie ich mit dem Beispiel Blue Joy oben schon schrieb. Weil man ja nix mehr färben kann, habe ich da bislang lediglich auf ppa:webupd8team/themes ein einziges namens gnomish-dark gefunden. In den Ultimate-Edition-Ausgaben 3.2 und 3.3 (Oneiric) sowie 3.4 (Precise) sind, anders als in GNOME-2-Zeiten, nur einige wenige Themes drin, von denen nur das 3.4-Thema wirklich brauchbar ist, das 3.2 ist auf Rot getrimmt, also eher nicht mein Ding. Findet sich denn unter diesen ganzen echten oder selbsternannten „Nerds“ keiner, der mal das gnome-appearance-properties in dieses blöde Pseudo-GNOME umkompiliert (Portieren nennt man das wohl) und in einem eigenen PPA veröffentlicht? Aber die schreiben ja lieber Lobhudeleien auf die ach so moderne und fortschrittliche GNOME Shell! Wieso überhaupt Shell? Eine Shell ist doch eine Befehlszeile, oder irre ich mich da? Man könnte natürlich auch alles weglassen, nur einen grauen Hintergrund machen und alles andere mit einer wirklichen Shell bedienen. Vielleicht schwebt denen sowas vor? Als GNOME 4 oder 5?…

  10. @apo:
    Die „eierlegende Wollmilchsau“ hatten wir! Die hat man aber ohne jede Not gemeuchelt und durch ein krummbeiniges und fettsüchtiges Klon-Schaf ersetzt! Ach ja, die eierlegende Wollmilchsau hieß GNOME 2.32! Was ist an Dolly-„GNOME“ besser? Ich habe nichts gefunden…

  11. Aussage? Null.
    Tatsache ist, nicht jeder hat die Zeit an unzähligen Open Source Projekten mitzuwirken, auch wenn man das gerne würde. Es ist also durchaus legitim, seine demokratischen Rechte durch abwählen von GNOME 3 zu nutzen. Wenn genügend Leute dahinterstehen, hat auch MATE eine Zukunft. Die Frage ist doch, warum man auf Teufel komm raus alles verbessern muss, wenn es nicht mehr zu verbessern ist. Sicher, an GNOME 2 gab es noch vieles zu verbessern, aber eben nicht auf *diese* Weise. Man verbessert Funktionen nicht, indem man sie abschafft. MATE wird nicht ewig Vergangenes darstellen. Es kann auch ein weg in eine alternative Zukunft sein.

  12. Ich verstehe nicht, wo du in dem Artikel herausliest, dass ich jemandem seine demokratischen Rechte absprechen möchte. Sicher ist aber, dass niemand den Entwicklern von Gnome 3 vorschreiben kann, was sie entwickeln sollen. Es gibt mit Xfce und LXDE zwei sehr gute Lösungen wie man den gleichen traditionellen Desktop erhalten kann, ohne Gnome 2 als MATE abspalten zu müssen. Man muss sie nur nutzen. Außerdem muss man nicht jedes Open-Source-Projekt selbst mitentwickeln, es hilft schon, wenn man es nicht zerredet.

  13. @apo:
    Wenn du mir zeigen kannst, wie man aus XFCE oder LXDE „den gleichen traditionellen Desktop“ wie GNOME 2 basteln kann, dann gehe ich gern 2 oder 3 Jahre auf eine Schule für Zauberkünstler, um zu lernen, wie man aus einem Esel ein Pferd macht! Oder vielleicht Stroh zu Gold spinnen? Ach nee, das war ja ein anderes Märchen…
    XFCE ist zwar sehr verbessert worden, zumindest das Panel, das teilweise sogar etwas besser ist als das GNOME-2-Panel. Was noch fehlt, ist die reiche Auswahl an Applets, die wir in GNOME 2 hatten. Beim „GNOME“-Fallback fehlt da ja auch die Hälfte. Portiere doch mal jemand cpufire-applet, xpenguins-applet und glunarclock für Pseudo-GNOME! Natürlich mit den entsprechenden Abhängigkeiten. Falls das jemand von euch kann, kann er es ja über apo an mich schicken. Natürlich können wir den Entwicklern nicht vorschreiben, was sie entwickeln sollen. Wenn sie der Ansicht sind, daß es zu viele Linux-User gibt, dann können sie von mir aus auch etwas noch besch…eideneres entwickeln. Merkwürdig ist nur, daß sie garnicht so viel entwickelt haben, sondern den halben Desktop weggelassen. Und dadurch, daß sie die Computer-Sprache verändert haben, wofür es auch keine vernünftige Erklärung gibt (höchstens eine unvernünftige), verhindern sie, daß wir uns das Weggeschmissene wiederholen können! Nicht wir schreiben den Entwicklern etwas vor, sondern sie uns! Für wen machen die das Zeug eigentlich, für sich selbst? Dann sollen sie es von mir aus behalten. Denn wenn es irgendwann diesen Fallback nicht mehr gibt, was ja gleich am Anfang angekündigt wurde, dann ist GNOME endgültig tot. Dann werde ich gezwungen sein, zu XFCE zu wechseln und einige Abstriche zu machen. Denn mit diesem Sch…eibenkleister KANN ich mich auf keinen Fall anfreunden!

    1. Zu so viel gebashe fällt mir allerdings auch nichts mehr ein @Oscar, außer dass du wohl Argumente von Getrolle nicht unterscheiden kannst. Und ja, viele OS Entwickler entwickeln in erster Linie auch für sich. Ich seh auch keinen Grund auf XFCE rumzuhacken. Das ist sicher ein schöner Desktop, auch wenn mir MATE besser gefällt. Denn was aus GNOME geworden ist, enttäuscht mich.

  14. Wo habe ich denn auf XFCE „herumgehackt“? Ich habe lediglich klargestellt, daß es nicht GNOME ist oder werden kann. Und ein wenig Ironie ist wohl auch nicht unbedingt „Gebashe“. ich mag diese Denglische Ausdrucksweise ohnehin nicht besonders. Das ist was für angeberische Schein-Yuppies. Maté wäre eine Alternative, wenn die Tools wie z.B. Gozo nicht ausschließlich in Maté funktionieren würden. dadurch hat man eine Menge doppelt im Menü. Und diese spanischen Namen würde ich mir wohl nie merken. Im Endeffekt nur eine Notlösung.

    1. Du meintest XFCE wär sowas wie Stroh statt Gold. Warum doppelt? Vielleicht wenn du mehrere Desktops installierst. Aber das tue ich nicht. Ich entscheide mich für einen, den ich mir einrichte, mit dem ich gut arbeiten kann. Wenn dich die Namen stören, leg dir Symlinks oder Aliase an.

  15. @Oscar
    Gleich vorweg: Du kannst dir das Schreiben einer Antwort ersparen. Weitere Kommentare von dir, werde ich in meinem Blog nicht mehr veröffentlichen.
    Ich habe deinem Treiben in diesem Blog nun mehr als einem Jahr zugesehen in der Hoffnung, dass da vielleicht irgendwann noch etwas kommt, zu das es sich lohnen würde einen Kommentar zu verfassen.
    Leider verwechselt du die Kommentarfunktion eines Blogs mit einem Forum. Das hier ist nicht tagesschau.de. Du hast in diesem Blog mittlerweile zum Thema Gnome 3 mehr Text in den Kommentaren geschrieben als ich in den Artikeln selbst verfasst habe. Wenn man weiß, dass du das in jedem Blog machst, das sich auch nur ansatzweise dem Thema Gnome 3 widmet, kann man sich leicht ein Bild über dich und deine Motivation machen.
    Du bist der typische Troll, der mit hanebüchenen Argumenten und persönlichen Angriffen versucht Aufmerksamkeit zu erlangen.
    Ich empfehle dir dringend ein eigenes Blog zu öffnen, wo du täglich deinen Frust über die ungerechten Entscheidungen der Gnome3-Entwickler kundtun kannst. Besser aber wäre, du benutzt die Zeit, die du in diversen Blogs offensichtlich verschwendest und diskutierst direkt mit den Entwicklern von Gnome3 oder investierst deine Zeit in eine Anleitung, welche Möglichkeiten es gibt Gnome 2 wiederzubekommen.
    Du gehörst offensichtlich zu der „lauten Kategorie“, die ich in diesem Artikel beschrieben habe. Wo ich Chancen und ein vielfältiges Angebot sehe, siehst du nur einen persönlichen Angriff auf deine bisherigen Computergewohnheiten. Die Kleinlichkeit und Wohlstandsprobleme, die du hier zur Schau stellst, sind erschütternd. Wenn du dich ernsthaft mit den anderen Artikeln in diesem Blog auseinandersetzen würdest, hättest du schon lange Gnome 2 mit GTK3-Bibliothek wieder zurück, auch wenn du vielleicht dann auf das eine oder andere Gimmick-Applet verzichten müsstest.
    P.S.: Absätze machen das Lesen leichter.

    1. Wenn es diese Vielfalt gibt, ist es schön. Ich hab nur ein bisschen Angst, dass einfach immer mehr auf diesen Zug aufspringen, dass alles mehr und mehr wie Unity oder eine Nachahmung von Microsoft oder Apple wird. Wie auch mit den Ribbons. So dass am Ende niemand mehr da ist, dem die Weiterentwicklung von sauberen Oberflächen mit Desktop-Icons und Menüs am Herzen liegt. Ich habe Angst, dass es bald kein XFCE, MATE & co mehr geben wird.

  16. Ich kann diese Angst nicht teilen. Der klassische Desktop wird ja nicht aussterben. Fedora wird MATE in der nächsten Veröffentlichung mit aufnehmen, obwohl MATE meiner Meinung nach ein unsinniges Projekt ist. Cinnamon hat mehr Zukunftsperspektive und zwar aus dem simplen Grund, weil sie neue Technologie (GTK3) benutzen. Das war auch eine der Grundaussagen des Artikels. Gnome 3 ist eben nicht nur das neue Design und Bedienung, sondern die Technik die darunter steckt. Mit der lässt sich wie Cinnamon zeigt eben auch was anderes machen.
    Wenn es genug Interessenten wie im Fall von Linux Mint gibt, können solche Projekte gestemmt werden. Es bringt aber nichts die ganze Zeit Gnome 3 (also die Oberfläche) madig zu reden, wenn die Technik darunter gut ist und vor allem aktiv gepflegt und von Hauptdistributionen wie RedHat/Fedora unterstützt wird.
    Xfce ist toll und ich bin mir sicher, das gibt es in einigen Jahren immer noch.

    1. Ich frage mich, was dich dazu bringt, anzunehmen, dass in MATE nicht auch wieder Neuerungen einfließen, sobald man eine stabile Version erreicht hat.

  17. MATE hat nicht einmal annähernd genug Leute, um das schaffen zu können. Ein guter Indikator für die Relevanz von MATE ist die Diskussion, die in Debian…nicht stattfindet. Niemand hat Lust die immense Arbeit zu übernehmen diese Software zu pflegen und mit allen anderen Softwarepaketen kompatibel zu machen. Cinnamon ist realistisch, MATE leider nein.

    1. Und genau daher rürt die „Angst“. Die GNOME-Entwickler zerstören die Oberfläche, wo sie den fast perfekten Desktop nur hätten verbessern müssen. GNOME hätte werden sollen, was MATE gerne wäre. Denn wie du schon sagst, sie haben technisch viel geleistet, aber alles vernichtet, was die Oberfläche bot.

  18. Hi, ich finde Deinen Artikel zu Gnome3 sehr lesenswert. Auch wenn dieser schon etwas älter ist und ich Gnome 3.xx absolut nicht nach meinem GESCHAMCK ist. Aber ich stimme dir voll und ganz zu, denn selten wurde etwas *besser geforkt* als das Original es ohnehin schon war.
    Leider vergisst man all zu oft, das dahinter echte Menschen Stecken, die nicht nur ihr ganzes Know How, sondern auch ihre Freizeit und auch Geld opfern.
    Ohne diese freiwilligen Developer Plus ihren Ideen gäbe es weder Gnome, noch Mate. Geschweige denn irgend einen Linuxartigen – Unterbau !!
    Es gäbe wahrscheinlich nur Bill’s Fenster und den fetten Apfel von Steve. Dafür aber keine vernününftige Alternative.
    Anstatt dauernd etwas kaputt zu jammern, sollten wir also froh sein das es diese Menschen gibt. Ich fasse mich da mal an die eigene Nase.

  19. Es gibt durchaus Forks die besser sind als das Orginal Firefox oder LibreOffice dürften diesbezüglich lediglich die bekanntesten Forks ehemaliger Projekte sein.
    Außerdem fänd ich es schön den Artikel in einer neuen Version hier zu finden. Er ist toll geschrieben aber leider nicht mehr ganz aktuell. Beispielsweise ist MATE inzwischen schon etwas weiter als Gnome 2.32 war (dropbox mit caja, dem Dateimanager von Mate). Bis erste „echte“ Features eingebunden werden wird es wohl bis Mate 2.x dauern. In der bald erscheinenden 1.8 werden erstmal fehlende Features wie GTK3 Support oder Wayland Support integriert. Das einzige Feature in diesem Sinne ist „Snapping“ was die meisten Leser von Windows7 kennen (falls nicht: Hier ein Youtube Video).
    Also bitte eine Fortsetzung des Berichts mit Aktuellen bezügen. Sonst weiter so! Bist in den Bootmarks (seit heute)

  20. In der Tat hat sich in den letzten anderthalb Jahren einiges getan. Es wird jedoch noch eine Weile dauern bis zum Beispiel alle Mate-Komponenten bei Debian verfügbar sind, dann kann ich mir gerne mal ein neues Bild von Mate machen.

  21. Mal kurz den aktuellen Stand. Cinnamon ist benutzbar, mate wird iwann auf gtk3 portiert und baut auch neue Funktionen ein. Ich selber komm mit gnome shell nicht zurecht und nutz deswegen cinnamon

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