Ich gehöre zu denjenigen, die an ein Musikprogramm nur eine wirkliche Anforderung stellen: Es muss Musik abspielen können.
Darüber hinaus hätte ich gerne Funktionen für Playlist, Pause, Vor- und Zurückspulen, Shuffle und Wiederholung. Zwar sind Datenbanken, um die Lieder nach id3 Tags zu sortieren, nett und nützlich. Dennoch hätte ich gerne auch die Möglichkeit meine im Dateisystem schon geordneten Musikdateien auszuwählen und zwar dort, wo ich sie auch abgelegt habe!
Mein Weg zum passenden Musikprogramm war lang. Angefangen hatte ich im letzten Jahrtausend noch mit Windows und Winamp, bis es sich irgendwann entschied in eine schwerfällige Grässlichkeit namens Winamp 3 mit eingebauten Videoplayer zu mutieren.
Mit Linux ging es dann nicht zufällig mit XMMS und später Audacious weiter. Zu KDE-Zeiten kam ich an Amarok natürlich nicht vorbei, bis schließlich mit Ubuntu Rhythmbox und seit 11.04 nun Banshee Einzug hielt.
Um so mehr ich meine älteren Laptops benutzt habe, desto mehr fiel mir auf, was ich eigentlich von guter Software erwartete und an der bestehenden vermisste. Sie musste schnell auf Eingaben reagieren, kein Warten, nur weil ich die Ansicht in einem Programm ändere. Sie sollte genügsam mit Systemressourcen umgehen. Wenn schon eine Datenbank für Musik, dann sollte diese schnell synchronisiert und eingelesen sein. Ich wollte Musik hören. Um die Verwaltung meiner Musiksammlung kümmere ich mich selbst.
Viele Anwendungen gehen einen anderen Weg. Das geht soweit, dass die Suche nach Musik in Musicstores und das Brennen von Audiodateien in den Vordergrund gerückt wird und Musik hören selbst zur Nebensache wird.
Deshalb verschwand irgendwann Rhythmbox und wurde durch den Music Player Daemon (mpd) und einen Client wie Ario, Sonata oder ncmpc ersetzt. Mittlerweile dient der zwölf Jahre alte Toshiba Portégé 3110 CT problemlos als MPD-Server.
Dann kam die Zeit, wo ich mit MOC und C*mus experimentierte und mit dem letzteren das Musikprogramm gefunden hatte, welches alle Kriterien guter Software zum Musikabspielen erfüllte. Egal ob es der Laptop aus dem letzten Jahrtausend oder der (mittlerweile schon wieder LowEnd :roll:) Intel Dual-Core-Rechner ist, Musikabspielen war nie einfacher, nie schneller und nie reaktionsfreudiger.
Ich kann gut nachvollziehen, warum nun nicht jeder sofort jubelnd seinen aufgeblasenen Player von der Platte tilgt. Eine grafische Oberfläche bietet etwas fürs Auge. Nicht jeder lässt sich von der Tatsache begeistern, dass cmus auch ohne X auf der nackten Konsole die gleiche Funktionalität und Performance zeigt und ich mir nicht extra einen neuen PC für das Programm kaufen muss.
Es gibt viele gute Gründe ein anderes Musikprogramm zu wählen: "Ich mag es", "Ich brauche die Dinge, die du für überflüssig hältst", "Ich nutze das Programm, weil ich es kann?!" Dem kann ich nichts entgegensetzen. Doch wenn du an den Punkt kommst, wenn dein Rechner vor lauter Kraft nur noch in den Swap-Speicher schreibt oder du einfach nur Musik hören möchtest, dann lass dich verzaubern vom Charme und der Schönheit des Schlichten!
3 Replies to “Die Schönheit des Schlichten”