Der erste Eindruck hat nicht getrogen und tatsächlich hatte das Netzteil des Thinkpad 600 durch den Kurzschluss auf dem Weihnachtsmarkt ordentlich etwas abbekommen. Mit dem neuen Universalnetzteil funktioniert die Kiste aber wieder, Debian, ConnochaetOS, KolibriOS und Co. laufen einträchtig im Multibootsystem und alle Daten sind nach wie vor intakt. Eine gute Nachricht, weswegen weiteren Experimenten nichts entgegenstehen sollte. 🙂
Auf der anderen Seite hat mich in letzter Zeit der etwas verrückt spielende Core Duo in Atem gehalten, weshalb weniger Zeit für interessantere Computerprobleme geblieben ist. Die weniger gute Nachricht lautet dann auch, dass das System weiterhin instabil ist, obwohl ich mittlerweile einige Zeit damit verbracht habe, um mich über den Unterschied von Single- und Dual-Channel-RAM zu informieren, schon wieder gelernt habe :roll:, dass man selbst bei sorgfältiger Recherche immer noch Fehler machen kann und zu guter Letzt nicht mehr unterscheiden kann, ob es nun ein Hardware- oder doch eher ein Softwareproblem ist. Aber der Reihe nach.
Der Core Duo besaß einmal 2x 2GB-RAM-Module des Herstellers Team Group aus Taiwan mit der genauen Produktbezeichnung TVDD2048M800. Nachdem mehrere Anwendungen kontinuierlich abstürzten und ich mit Memtest86+ festgestellt hatte, dass offenbar der Speicher defekt war, entfernte ich ein Modul und alles schien wieder in Ordnung zu sein.
Nach einiger Zeit wiederholte sich das Spiel aber und ich beschloss das Übel loszuwerden und mir neuen Arbeitsspeicher zu kaufen. Da der Hersteller meines Mainboards ASUS war, begab ich mich auf dessen Homepage um mehr über geeigneten RAM für mein P5N73-CM Motherboard herauszufinden. Dort gab es tatsächlich ein PDF-Datenblatt mit einer "Qualified Vendor List".
"Großartig", dachte ich, dort werde ich sicherlich den passenden RAM für mein Board finden. Ich wählte natürlich den schnellstmöglichen PC6400 RAM mit 800Mhz Speichertakt und entschied mich für Kingston KHX6400D2LLK2/1GN. Stutzig machte mich nur, dass der ehemals verbaute RAM von TEAM gar nicht in der Liste auftauchte.
Ich bestellte daraufhin also KHX6400D2LLK2/4G, wobei ich gutgläubig aber leider auch naiv annahm, dass das der gleiche Speicher war, der lediglich als 2x2 GB RAM Kit verkauft wurde. Das 11. IT Gebot lautet aber, "Du sollst dir über Hardware kein Bildnis machen!".
Augenscheinlich funktionierte nur ein Modul gleichzeitig mit meinem Board, so dass ich nur 2 GB installieren konnte. Ein Blick danach auf die Kingston Homepage offenbarte mir dann meine Fehleinschätzung. Ich hatte mir ein Dual-Channel-Memory-Kit gekauft, mein Motherboard unterstützte aber nur Single Channel.
Da ich nun keine Lust mehr auf weitere Experimente hatte, bestellte ich einfach zwei 2GB-Module des Original-TEAM-RAMs. Gleicher Typ, gleicher Hersteller, eine narrensichere Angelegenheit.
Als ich jedoch beide Bausteine eingesetzt hatte und mich schon über die Anzeige 4096 MB im Bios gefreut hatte, wurde mein Freudentaumel jäh durch eine GRUB-Fehlermeldung beendet.
Egal was ich auch tat, entweder startete der Rechner nach dem Erreichen des GRUB-Menüs neu, fror ein oder zeigte mir diese Fehlermeldung. Jedoch mit einem RAM-Modul und 2 GB RAM scheint es keine Probleme zu geben. Möglicherweise ist sogar das Motherboard selbst defekt. Passend dazu bekomme ich seit neustem, aber nur mit dem Nvidia-Treiber, diese Fehlermeldung.
NVRM: Xid (0000:02:00): 13, 0003 00000000 00008297 00001338 0000fd20 0000000c
[28271.390112] NVRM: Xid (0000:02:00): 13, 0003 00000000 00008297 00000e08 0015f404 00000004
[28276.495279] NVRM: Xid (0000:02:00): 13, 0003 00000000 00008297 00000e08 0015ff04 00000004
[28278.719604] NVRM: os_schedule: Attempted to yield the CPU while in atomic or interrupt context
Im offiziellen Nvidia-Forum habe ich diesen Thread dazu gefunden, der aber scheinbar nicht weiterverfolgt wird. Die Symptome sind ein manchmal kurz flackernder Bildschirm und teilweise ein komplettes Einfrieren des gesamten X-Servers, der sich danach nur noch über SSH beenden lässt. Hängt dies nun ebenfalls mit dem RAM-Problem zusammen oder ist das nur eine unglückliche Verquickung von Hardware- und Softwarefehlern?
Ich weiß zur Zeit nur eins. Solange ich 2 GB RAM und die freien Nouveau-Treiber benutze, scheint das System stabil zu laufen, benutze ich hingegen den Nvidia-Treiber ist ein Neustart des X-Servers vorprogrammiert. Für einen Rechner, der mehr als doppelt soviel gekostet hat wie alle gebrauchten Laptops des Haushalts zusammen, eine eher schlechte Nachricht.
One Reply to “Eine gute und eine schlechte Nachricht”