Ein Versuch: Debian-Pakete mit pbuilder backporten

Wie schwierig konnte es schon sein ein Debian-Paket von Sid nach Squeeze zu "backporten". Ich kramte mal wieder Debians Netzinstallation hervor und installierte mir ein 64 bit Debian. Anschließend machte ich ein Upgrade auf Sid und wollte nun i386-Pakete für Squeeze bauen.
Ich habe mich für die "Pbuilder"-Methode entschieden. Mit Pbuilder lässt sich eine komplette Entwicklungsumgebung in eine spezielle Chroot-Umgebung einschließen und jeder Paketbau läuft unter kontrollierten Bedingungen ab.

pbuilder create --distribution squeeze --debootstrapopts --arch --debootstrapopts i386


Mit dem oben stehenden Kommando wird Pbuilder angewiesen eine Umgebung auf Basis von Squeeze und der i386-Architektur zu erstellen. Die weiteren Optionen, die in der offiziellen Doku zu Pbuilder stehen, brauchte ich nicht.
Anschließend kann man sich mit dem normalen Benutzer die Quellpakete, die man übersetzen möchte, herunterladen.

apt-get source nano cmus


Mit root Rechten wechselt man daraufhin zu den heruntergeladenen Quellpaketen und weist Pbuilder an das Paket in der Chroot-Umgebung zu bauen.

pbuilder build Paketname.dsc


Das Ergebnis viel unterschiedlich aus. Relativ kleine Pakete mit wenig Abhängigkeiten wie Nano oder slurm ließen sich problemlos übersetzen. Hier hatte ich am Ende tatsächlich ein fertiges Paket, welches ich auf jedem Debian Squeeze installieren konnte.
Problematisch wird es nur bei Software, die viele Abhängigkeiten mit anderen Paketen hat. In Squeeze entsprechen natürlich viele Pakete nicht mehr dem aktuellen Stand. Hier muss man also zuerst alle Abhängigkeiten übersetzen, bevor man anfängt das eigentliche Paket zu kompilieren.
Mit Hilfe eines "Local Repository" wird beim Bauen der Pakete dann nicht mehr nur auf die offiziellen Debianpakete verwiesen, sondern man kann lokal Abhängigkeiten bauen, auf die pbuilder Rücksicht nehmen wird. Mit diesem kleinen "Trick" lassen sich auch komplexere Pakete backporten.
Ich stehe hier zwar selbst noch am Anfang, weiß aber nun, wo ich suchen muss, wenn ich tatsächlich mal unbedingt ein brandaktuelles Softwarepaket nach Debian Stable bringen möchte. Immerhin ist mir nun klarer geworden, wo die Schwierigkeiten bei Backports liegen und was Raphael Hertzog mit dem Satz meinte: "Gnome 3 in Squeeze? - No sorry".

7 Replies to “Ein Versuch: Debian-Pakete mit pbuilder backporten”

        1. Noch nicht. Möglicherweise wird es mal ein Post in Englisch dazu, da es doch ein recht spezielles Thema ist. Vielleicht gibts das Ganze auch mal auf den Punkt gebracht in Deutsch.

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