Das Multi-Boot Projekt: Ubuntu 11.04 Natty Narwhal

Heute habe ich den nächsten Schritt mit dem Multi-Boot Projekt getan und die aktuelle AMD64-Beta-Version von Ubuntu 11.04 mit Hilfe von jigdo installiert.
Zur Zeit ändert sich jeden Tag etwas an Ubuntu Natty Narwhal, weswegen es sinnvoll ist auf ein Werkzeug wie jigdo zurückzugreifen, welches sehr effizient große iso Dateien verteilen kann. Mit jigdo ist es nicht notwendig jedes Mal einen kompletten ISO-Download zu starten. Gut erklärt wird das Ganze auch in einem kleinen, englischen Mini-Howto.
Es werden ähnlich wie bei rsync nur neue Pakete von den Spiegelservern heruntergeladen und zu dem schon bestehenden ISO zusammengefügt, was nicht nur sehr zeitsparend ist sondern Debian und Ubuntu auch eine Menge Bandbreite spart. Ansonsten nutze ich bei der finalen Version immer Bittorrent.
Nach der Installation von jigdo genügt es den folgenden Befehl im Terminal einzugeben, um das natty-alternate-amd64 Abbild von der offiziellen Ubuntu Seite herunterzuladen. Alle weiteren Abfragen können beim ersten Herunterladen mit Enter bestätigt werden.
jigdo-lite http://cdimage.ubuntu.com/daily/current/natty-alternate-amd64.jigdo
Das Image lässt sich danach in Qemu oder Virtualbox ausprobieren, sofern die 3D Beschleunigung in der VM funktioniert. Um dieses am nächsten Tag auf den neuesten Stand zu bringen, genügt es das Abbild als loop device zu mounten, das alte ISO sicherheitshalber umzubenennen und die noch vorhandene .template und .jigdo Datei zu löschen.
mount -o loop Pfad zu natty-alternate-amd64.iso /media/cdrom
Der einzige Unterschied zum ersten jigdo Einzeiler besteht darin, dass bei der Abfrage "Files to scan" der Pfad zum eingehängten ISO, also /media/cdrom, eingetragen wird. Danach setzt man den Download mit Enter fort und die geänderten Dateien werden heruntergeladen und zum aktuellen Abbild zusammengefügt.
Danach lässt sich alles z.B. mit Brasero brennen oder mit UNetbootin auf einen USB Stick schreiben. Als Konsolenalternative sollte natürlich auch dd funktionieren.
Die Installation unterscheidet sich bei der alternativen Ubuntu-Installation nicht von einer Debian-Netzinstallation, da beide auf den Debian Installer setzen. Ich nutzte erneut die manuelle Partitionierung für das Multi-Boot System mit der schon vorgestellten Aufteilung.
Aus dem freien Speicher wurde eine 20 GB große, logische ext4 Partition sda6 und eine weitere Swap-Partition sda7, da ich auf das verschlüsselte LVM in sda5 natürlich nicht zurückgreifen konnte.
Für meine Zwecke genügte eine Partition für Ubuntu, da ich nach der Konfiguration später alles mit Clonezilla sichern werde und ansonsten es mit dem Backup einfach handhabe.
Der wichtigste Punkt bei der zweiten Installation ist die Frage, wohin der Bootmanager GRUB installiert werden soll. Auf gar keinen Fall durfte er jetzt in den MBR geschrieben werden, da dort schon GRUB von meiner Debian Testing Installation saß. Bei der darauf folgenden Abfrage in welche Partition GRUB installiert werden soll, musste ich für meine Partitionierung konsequenterweise /dev/sda6 wählen.
Nach dem Neustart hat sich an dem Bootmenü nichts geändert, da GRUB im MBR noch nichts von dem neuen Betriebssystem Ubuntu 11.04 weiß. Das lässt sich aber leicht mit Debian ändern, indem man sich als root im Terminal anmeldet und

os-prober
update-grub

ausführt. Das Programm os-prober erkennt parallel installierte Betriebssysteme und update-grub aktualisiert GRUB im MBR. Nachdem Neustart lässt sich danach dann zwischen Debian und Ubuntu wählen.
Einen vollständigen Bericht zu Ubuntu 11.04 spare ich mir an dieser Stelle. Vielleicht komme ich nach der offiziellen Veröffentlichung auf einige neue interessante Facetten zurück. Außerdem gibt es schon mehr als genug informative Youtube-Videos zur Beta.
Man merkt Ubuntu an manchen Stellen den Beta Status an und zur Zeit ist die deutsche Sprachunterstützung bei der Installation noch nicht komplett. Der neue Unity Desktop setzt auf jeden Fall die Nvidia Treiber voraus, welche sich aber wie gewohnt leicht mit Jockey nachinstallieren lassen.
Nicht mehr ganz geheim ist Ubuntus Anlehnung an Design Entscheidungen von MacOS. Nicht nur die Fensterknöpfe sind schon länger auf die linke Seite gerutscht, auch die Integration des Programmmenüs in das obere Systempanel, sobald ein Programm fokussiert wird, sticht hervor. Wer schlichtes Design ohne Augenschmaus mit Compiz bevorzugt, muss sich definitiv umstellen. 😉

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