Bash-Magie und ein paar For-Schleifen

Ich stand kürzlich vor der Aufgabe mehrere DV-, WMV- und Mov-Videodateien in ein freies Format umwandeln zu wollen. Dazu wollte ich unbedingt Theora als Videocodec und Vorbis als Audiocodec verwenden.
Um nicht jede Datei einzeln umwandeln zu müssen, gibt es unter Linux eine schnelle und bequeme Möglichkeit - die bash. Grml Fans würden natürlich nach der zsh schreien. 😉
Mehrere Videos mit ffmpeg von WMV- in das MKV-Containerformat mit Theora und Vorbis konvertieren

for i in *.wmv; do ffmpeg -i "$i" -vcodec libtheora -acodec libvorbis "${i%.*}".mkv; done

Mehrere Videos mit ffmpeg2theora von Mov- in das Ogv-Containerformat mit Theora und Vorbis konvertieren, Abtastrate 32000 Hz, 64 kb/s Audiobitrate

for i in *.mov; do ffmpeg2theora -H 32000 -A 64 "$i"; done

Das Schema ist immer das Gleiche. Eine for Schleife durchläuft alle Dateien in einem Ordner, in diesem Fall mit den Endungen .wmv oder .mov. Dabei wird dann entweder das Programm ffmpeg oder ffmpeg2theora ausgeführt und der Dateiname "$i" übergeben. Die Anführungsstriche sind bei Sonderzeichen sinnvoll.
Bei ffmpeg wird duch die Konstruktion "${i%.*}".mkv, die Dateiendung .wmv durch .mkv substituiert. Bei ffmpeg2theora ist das nicht nötig.
Bei beiden Programmen gibt es sehr viele Optionen, um den Output zu beeinflussen. Beide scheinen auch unterschiedlich effizient bei der Umwandlung in das freie Format Theora zu sein.
Prinzipiell muss man bei schon stark komprimierten Dateien damit rechnen, dass bei einer weiteren Umwandlung die Qualitätsverluste zunehmen. Am besten ist es, immer mit einer nur gering komprimierten DV-Datei zu arbeiten.
Zu den vielfältigen Möglichkeiten der Konvertierung sollte man sich die Handbuchseite der Programme näher anschauen. Die Option -v 7 sorgt z.B. dafür, dass die Qualität der Videowiedergabe besser wird, die Dateigröße aber ungefähr verdoppelt wird. Die Standardeinstellung ist -v 5. Es gibt auch bequeme Voreinstellungen bei ffmpeg2theora, z.B. die Option -p pro.

Zu guter Letzt hier noch eine schnelle Möglichkeit um viele TGA-Bilder in PNG zu konvertieren, für alle, die vielleicht noch ein paar alte World-of-Warcraft-Screenshots auf der Festplatte haben. 😉
Das Programm convert befindet sich im ImageMagick Paket jeder Linuxdistribution.

for i in *.tga; do convert "$i" "${i%.*}".png; done

Ein einfach zu bedienendes GUI für ffmpeg existiert auch und nennt sich WinFF.


Viel Spass beim Umwandeln in freie Formate. 🙂

Debian auf dem Toshiba Satellite 220 CS

Der neue 2.6.30 Debian-Kernel war erstellt worden und funktionierte in Qemu, nun musste alles noch auf den Toshiba-Laptop übertragen werden.
Ich hatte zwei Versionen zum Testen, einmal ein minimales Debian Squeeze und die Lenny-Sandbox-Version von KMandla, die schon gute Konsolenprogramme enthielt, nachweislich mit 32 MB RAM zurechtkommt und mir die Zeit erspart ein Debian Lenny in Qemu neu zu installieren.
Für Debian Squeeze war leider nach GRUB und dem Versuch /dev einzubinden Schluss. Da Squeeze eine andere Art benutzt um ein Device anzulegen als das noch bei Lenny der Fall war, müssen offenbar noch ein paar Optionen im neuen "Slitaz" 2.6.30 Kernel aktiviert werden, damit diese Funktionalität auch unterstützt wird.
Welche das genau sind und ob ich damit überhaupt richtig liege, entzieht sich momentan meiner Kenntnis. Der Verdacht liegt jedenfalls nahe, denn in einem emulierten System mit Qemu erhalte ich keine Fehlermeldung und alles scheint zu funktionieren.
Nun da war ja noch Lenny. Das 1 GB große Image wurde wieder mit dd auf die Toshiba Festplatte geschrieben und wie erhofft bootete das ganze System.
Da ich schon in Qemu die Wlan-Karte eingerichtet hatte, konnte ich sofort mit dem Ausprobieren beginnen. Die meisten Programme reagierten einzeln genauso wie dies bei Slitaz der Fall war.
Zum ersten Mal haarig wurde es bei dem Versuch mehrere Programme parallel über eine SSH-Verbindung zu nutzen. Der voreingestellte OpenSSH-Server und -Client und die gestarteten Programme reagierten für meinen Geschmack zu träge.
Vielleicht hilft das Austauschen des SSH-Servers mit Dropbear, dachte ich. Also versuchen wir einmal aptitude update.
Eine Stunde später war die Apt-Datenbank aktualisiert. 🙄 Ich entfernte den SSH-Server und installierte Dropbear und wieder dauerte es eine Stunde bis dieser Vorgang abgeschlossen war.
Ich bin zwar bei sehr alter Hardware geduldig, aber zwei Stunden Wartezeit um ein Programm zu installieren und zu entfernen, ist noch nicht der Weisheit letzter Schluss.
Hieran erkennt man, was für ein großer Unterschied ein paar MB RAM und ein schnellerer Prozessor ausmachen können. Die gleiche Operation dauert auf dem vier Jahre jüngeren Toshiba Portégé 3110 CT höchstens 2-3 Minuten und das ist für einen zwölf Jahre alten Laptop eine sehr akzeptable Zeit.
Dropbear reagierte tatsächlich besser, aber dies änderte nichts daran, dass die anderen Konsolenprogramme schwer zu kämpfen hatten. Danach trat das gleiche Problem auf, welches ich schon mit der Slitaz-Minimalinstallation hatte.
Versucht man ein netzwerklastiges Programm wie z.B. Rtorrent oder Moc über SSHfs zu betreiben, friert der Laptop irgendwann ein. Wlan plus WPA-Verschlüsselung und zusätzlich noch starker Netzwerkverkehr überfordern ihn einfach.
Nichts Neues also und auch bei den Systemspezifikationen keine wirkliche Überraschung.
Am Ende muss ich feststellen, dass Slitaz Installationsmethode für so alte Rechner einfach sinnvoller und ressourcenschonender ist, in Sachen Abhängigkeiten auflösen und Mächtigkeit der Anwendung hinter Apt aber zurückfällt.
Das Kompilieren des Debian-Kernels mit der Slitaz-Config hat aber eines gezeigt. Es ist möglich auch Debian auf dem Toshiba Satellite 220 CS zu installieren, wenn der Kernel an 16 MB RAM angepasst ist.
Einen eigenen Debian Kernel mit Hilfe von Slitaz zu bauen war nicht schwer. Ab hier würde aber nun die wirkliche Bastelarbeit beginnen, indem man Kerneloptionen findet, die das System noch weiter optimieren.
Einfacher geht das alles indem man Slitaz direkt installiert. Zumindest bei so wenig RAM spart Slitaz einem eine Menge Ärger. Die Option Squeeze zu installieren wird zumindest auf diesem Modell keinen Vorteil bringen.
Halten wir mal fest: 1:0 für Slitaz, noch einige Möglichkeiten sind offen und in Sachen Kernelkompilierung wurde Wissen wieder aufgefrischt. 😉

Den eigenen Debian-Kernel bauen

Es kommt nicht oft vor, dass ich den Linuxkernel selbst übersetzen muss. In der Regel bietet der generische Debian- oder Ubuntukernel alle Treiber, die man braucht und da die Module nur dann geladen werden, wenn sie tatsächlich benötigt werden, ist der Performancegewinn eines eigenen Kernel für mich auf neuer Hardware kaum spürbar.
Natürlich gibt es aber auch gute Gründe, warum ein eigener Kernel sinnvoll sein kann. Sei es nur um das letzte bisschen Leistung herauszukitzeln, ein neues Kernelfeature zu aktivieren oder unnötige zu deaktivieren.
Der Standardkernel 2.6.32 von Squeeze und auch der 2.6.26 von Lenny funktionieren beide nicht auf meinem Toshiba Satellite 220cs Laptop. Bei nur 16 MB RAM regt sich nach GRUB für gewöhnlich nichts mehr. Meine Versuche mit Slitaz hingegen waren sehr erfolgreich. Sowohl das Betriebssystem als auch der Kernel sind so angepasst, dass selbst 16 Jahre alte Hardware mit aktueller Software funktioniert.
Als Debian-Fan wollte ich unbedingt den Kernel anpassen, um auszuprobieren wie sich Debian auf dem alten Laptop schlägt. Natürlich stand ich wieder mal vor dem Problem, wie ging das eigentlich bei Debian mit dem Kernelkompilieren.
Debians Kernel Handbook zeigt schon die wichtigsten Schritte auf, doch am einfachsten und nachvollziehbarsten werden sie auf www.adminlife.net beschrieben.
Debian bringt nämlich schon ein Werkzeug mit, welches alle wichtigen Schritte der Kernelkompilierung übernimmt und den angepassten Kernel auch gleich in ein .deb Paket umwandelt, welches sich über Debians Apt dann problemlos verwalten lässt.
Die wichtigsten Schritte sind:

  • Notwendige Programme zum Kompilieren installieren
    aptitude install kernel-package build-essential
  • Gewünschte Kernel Quellen installieren. Entweder die Debian Kernel Sourcen nehmen oder direkt von www.kernel.org herunterladen und in /usr/src entpacken. Z.B.
    aptitude install linux-source-2.6.30
  • Symlink anlegen
    ln -s /usr/src/linux-2.6.30 /usr/src/linux
  • Kernelconfig kopieren. Für den Anfang genügt es die aktuelle config aus /boot zu nehmen. Allgemein geht auch zcat /proc/config.gz > kernel.cfg
    cp /boot/config-`uname -r` /usr/src/linux/.config
  • Kernel an die eigenen Bedürfnisse anpassen
    cd /usr/src/linux
    make oldconfig
    make menuconfig
    
  • Den Kernel kompilieren und ein .deb Paket erstellen
    make-kpkg kernel_image --revision 20110217 --initrd

Ich musste auf meinem im letzten Post vorgestellten Debian-Minimalsystem mit debootstrap noch das Paket lzma installieren, damit das Kompilieren erfolgreich war.
Als Kernelconfig hatte ich die Slitaz 2.6.30-loram config ausgewählt. Beim Übersetzen wurde zuerst ein Fehler mit dem Kernelmodul lguest gemeldet, dass ich danach aus der config gestrichen habe.
Erfreulicherweise lief danach die Kernelkompilierung erfolgreich durch. Das entstandene .deb Paket lässt sich bequem mit dpkg -i installieren.
Mit diesem Kernel ließ sich wie erhofft problemlos sowohl ein Squeeze als auch ein Lenny in Qemu booten. Möglichkeiten zum Optimieren gibt es noch einige. Z.B. benötige ich nicht wirklich das ReiserFS-Dateisystem und gefühlte 100 weitere Module auch nicht.
Vielleicht werde ich deswegen auch in Zukunft die Kernelconfig soweit anpassen, dass tatsächlich nur noch die absolut notwendigen Pakete übrig bleiben. Für den Anfang ist "the Debian way ™" und ein Minidebian in Ubuntu eine bequeme Möglichkeit um weiter herum zu experimentieren.
Wie sich der neue Kernel auf dem Toshiba 220cs geschlagen hat, dazu demnächst mehr.

Debian in Ubuntu installieren mit debootstrap

Neben der Netzinstallation von Debian existiert noch eine weitere Möglichkeit ein minimales Debian-System zu installieren. Diese Methode nennt sich debootstrap.
Damit lässt sich Debian von einem anderen Betriebssystem und sogar einer anderen Systemarchitektur aus einrichten. Es ist also möglich sich Debian aus einem laufenden Gentoo auf eine freie Partition zu installieren und danach in ein Dual-Boot-System zu starten.
Ganz so viel erwartete ich gar nicht als ich mir überlegt hatte, wie ich am einfachsten einen Debian-Kernel auf dem Dual-Core-Rechner kompilieren könnte, ohne dabei meine bestehende Ubuntu-Installation in irgendeiner Weise zu beeinträchtigen.
Ich entschied mich also mittels debootstrap Debian Squeeze in ein Verzeichnis namens debian in meinem Home-Ordner zu installieren. Alle Tests, Kernelkompilierungen und Veränderungen sollten in einer Chroot-Umgebung stattfinden.
Die ersten Schritte sind mit Ubuntu schnell erledigt:

aptitude install debootstrap
mkdir ~/debian
sudo debootstrap squeeze ~/debian http://ftp.de.debian.org/debian

Debootstrap ist im Prinzip nur ein besonders ausgereiftes Skript, welches beliebige Debian- oder Ubuntu-Versionen von einem Spiegelserver der Wahl installieren kann. Es werden hierbei nur die elementarsten Softwarepakete heruntergeladen.
Im Gegensatz zur Netzinstallation mit Debian müssen danach von Hand noch einige Konfigurationseinstellungen vorgenommen werden. Gut beschrieben wird das z.B. auf den folgenden Seiten:

Da mein Minidebian gar nicht bootfähig sein sollte und ich nur eine Testumgebung brauchte, waren aus dem Amateur Guide nur folgende Schritte notwendig:

mount –t proc none ~/debian/proc
mount –o bind /dev ~/debian/dev

In der ~/debian/etc/apt/sources.list noch die Quellen für die Sicherheitsupdates und die Sourcen eintragen und mit dem folgenden Befehl in die Chroot-Umgebung wechseln.
sudo chroot ~/debian
Danach wird Debian durch die Installation weiterer Pakete angepasst.

aptitude update
aptitude install locales
dpkg-reconfigure locales
aptitude install console-data
dpkg-reconfigure console-data
aptitude install linux-source-2.6.30

Das Ziel ist es mit Hilfe dieser Debootstrap-Installation einen Debian Kernel neu zu übersetzen und dafür die Kernel-Config der Slitaz-Loram-3.0-CD zu nehmen. Wenn alles glatt läuft, sollte sich damit irgendwann ein Debian auf dem Toshiba Satellite 220cs installieren und booten lassen.
Hoffentlich ist es auch in der Praxis so einfach wie in der Theorie. 😉

Drei native Linuxspiele für den Merkzettel

Hier sind drei vielversprechende, native Linuxspiele. Aus Zeitgründen hier nur eine kurze Notiz, um sie irgendwann mal ausführlicher auszuprobieren.
Jedes von ihnen bringt einen eigenen Linux-Client mit. Ryzom ist darüber hinaus Open Source!

Ryzom - ein Open Source MMORPG

Ryzom hat es meines Wissens letztes Jahr als erstes, vormals kommerzielles und closed source MMORPG, gewagt, den kompletten Quellcode für Server und Client zu veröffentlichen. Darüber hinaus wurden bis auf die Sounddateien alle Mediendateien wie Texturen und Modelle freigegeben!
Um das eigene Geschäftsmodell aber nicht zu zerstören, bleiben Handlung und Geschichte im Besitz des Publishers.
Seit November 2010 steht für alle Linuxspieler auch ein nativer Linux Client zum Download bereit.
Es gibt eine französische, englische und deutsche Online-Gemeinschaft. Sehr fair finde ich die Möglichkeit das Spiel 21 Tage kostenlos ausprobieren zu können. Das Spiel finanziert sich danach über ein Abonnement. Die Kosten reichen von 7,95 € (1 Monat im Voraus) bis 6,5 € (12 Monate im Voraus) pro Monat.
Das Unternehmen Winch Gate Properties Ltd, der Entwickler und Publisher von Ryzom, erhofft sich dadurch natürlich eine vielseitigere Spielerbasis, mehr Kunden und Aufmerksamkeit, aber auch durch mehr Augen auf den Quellcode ein insgesamt qualitativ besseres Spiel.
Gerade im MMO-Bereich ist ein freies Software Projekt nicht ganz trivial. Um zu verhindern, dass Spieler sich mit modifizierten Clients verbinden, womit der Manipulation im Spiel Tür und Tor geöffnet wäre, werden alle Codeveränderungen überprüft und nur mit dem offiziellen Client ist ein Verbinden zum Spieleserver möglich.
Theoretisch ist es möglich den gesamten Quellcode und die Media-Dateien für ein neues Ryzom zu verwenden und in direkte Konkurrenz mit dem Ursprungspiel zu treten. Zu einem guten MMO gehört aber durchaus mehr. Der Support, die Geschichte und Handlung des Spiels, Foren und Community kann man nicht beliebig kopieren oder erwarten, dass die Spieler sofort in Scharen zum neuen Fork laufen werden.
Server und Support kosten Geld, weshalb ich das kommerzielle Open Source Modell für Ryzom für eine tolle Idee halte. Es wurde auch Zeit! 🙂

Vendetta Online - ein SciFi MMORPG

Vendetta Online ist zwar ein kommerzielles Closed Source MMO, dafür gehört es zu den wenigen, die einen nativen Linux-Client zum Download anbieten. Die Entwickler schaffen das mit einem Stab von vier Programmierern, woran andere mit 100 scheitern.
Das Spiel lässt sich acht Stunden frei testen. Danach fallen monatliche Kosten ungefähr in der gleichen Höhe wie bei Ryzom an.
Das besondere an Vendetta Online ist, es lässt sich bequem z.B. über das Ubuntu Software Center installieren. Somit gehört es mit dem nachfolgenden Spiel zu den ersten Projekten, mit denen auch closed source Anwendungen sich leicht mit ein paar Mausklicks installieren lassen, ganz im Sinne meiner Ubuntu Philosophie.

World of Goo - ein intelligentes Konstruktionsspiel

Ich war versucht zu schreiben: "ein auf physikalischen Gesetzmäßigkeiten beruhendes Puzzlespiel". Das klingt zu trocken und beschreibt nicht die Komplexität und den Witz des Spiels.
In World of Goo muss man den Goo Balls (schon wieder Lemminge?) dabei helfen am Ende des Levels durch ein Rohr zu entkommen. Dazu muss man anhand der Spielphysik einen "Turm" bauen, damit die Goos damit in die Nähe des Ausgangs kommen können.
Die Spielphysik ist vielleicht am Anfang etwas trickreich, aber leicht zu lernen. Die Grafik des Spiels ist hervorragend und neben Linux existiert das Spiel auch für exotische Plattformen wie z.B. Windows, MacOS und das iphone 😉
Auf der vorgestern vorgestellen Live-Distribution von linux-gamers.net ist das Spiel als Demo enthalten. Es lässt sich wie Vendetta Online ebenso leicht über das Ubuntu Softwarecenter installieren.
So, mit Linux lässt sich also nicht spielen? 🙂

Drei Live-Distributionen für native Linuxspiele

Auch genervt von dem ewigen Vorurteil "mit Linux kann man nicht spielen"? Lust allen das Gegenteil zu beweisen oder immer eine Handvoll nativer Linuxspiele überall griffbereit zu haben?
Hier sind drei sehr verschiedene Linux-Live-DVDs, die, ohne ein bestehendes Betriebssystem zu beeinflussen, eine einfache Möglichkeit bieten native Linuxspiele auszuprobieren. Alle lassen sich frei und kostenlos mit Bittorrent bei linuxtracker.org herunterladen oder auf den verlinkten Seiten der Macher.

live.linuX-gamers.net

linux-gamers.net ist eine bekannte Größe, wenn es um Spielen mit Linux geht. Meine Erinnerungen bringen einige gute Howtos und viele gute Informationen zu Linuxspielen zu Tage. Scheinbar hat es den eigenen Server irgendwann vergangenen Jahres zerissen und so hat man hat sich entschieden zukünftig in Blogform weiter zu machen.
Der ehemalige Linux-Clan hat sich auch die Mühe gemacht einige der besten nativen Linuxspiele auf einer DVD und einer CD zu veröffentlichen. Mittlerweile ist man bei Version 0.9.6 angekommen.
Die Live-Distribution setzt auf Arch Linux als Basis und wird mit Kernel 2.6.33 ausgeliefert. Die Hardwareerkennung war auf meinem Dual-Core-Rechner hervorragend und nach dem Bootvorgang waren sowohl Netzwerk und Sound als auch die Nvidia-Grafiktreiber eingerichtet.
Sehr gut gefiel mir der Hinweis, dass man die Möglichkeit hat die unfreien Nvidia-Treiber zu installieren und aus welchem Grund die Entwickler denken, dass es wichtig sei diese auf der Live-DVD mitzuführen. Ich denke auch, dass es neue Linuxnutzer abschrecken würde, wenn man im Spielebereich das Installieren der proprietären Treiber nicht unterstützen würde. Insofern hoffe ich aber, dass auch bei 3D-Grafiktreibern irgendwann ein Umdenken bei Nvidia und ATI einsetzt. Die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert, steigt eher mit der Anzahl zufriedener Linuxnutzer.
Nach dem Start von X begrüßt ein aufgeräumter Desktop mit Blackbox als Fenstermanager und wbar als Schnellstartleisten. In der DVD-Version befinden sich Spiele, die mehr Speicherplatz benötigen, am oberen Rand. Konsequenterweise fehlt deswegen diese Leiste mitsamt den Spielen auf der CD.
Die rechte Leiste bietet schnellen Zugriff auf die wichtigsten "Sekundärprogramme" jedes Gamers. Xchat für den IRC, Mumble für VoIP, Netzwerk- und Soundeinstellungen, ein schlanker Webkit-Browser (Arora) und natürlich der Terminalemulator.
Da alles schon out-of-the-box funktioniert, kann man sofort mit seinen Lieblingsspielen loslegen. Die Palette reicht vom 3D-Actionspiel, über Strategie- und Arcade- bis hin zu Geschicklichkeitsspielen. Die vollständige Liste gibt es hier.
Es werden mindestens 512 MB RAM und eine 3D-Grafikkarte empfohlen. Die lite Version als CD enthält außerdem nur jugendfreie Spiele.

Supreme Super Gamer 2

Wer fühlt sich bei diesem Namen nicht sofort ein bisschen elitär? 🙄 supergamer.org hat nicht nur eine, sondern Anwendungen für zwei DVDs auf seine 7,8 GB große Dual-Layer-DVD-Distribution gepackt.
Als Basis für die Live-DVD wird Vector Linux mit dem Kernel 2.6.27 verwendet. Nach der Hardwareerkennung musste ich als root zuerst einmal das Programm vasm ausführen, welches mit einer Autokonfiguration dann alle notwendigen Einstellungen vorgenommen hat. Danach genügt es zum Standardnutzer zurück zu wechseln und startx in die Konsole einzugeben.
Die Supergamer-DVD bietet in etwa den gleichen Spieleumfang wie die linux-gamers.net DVD, darüber hinaus aber noch einige proprietäre 3D-Shooter oder Demos mit nativem Linuxclient.
Als Desktopumgebung wurde Xfce gewählt. Zusätzlich hat man noch viele zusätzliche Programme wie Gimp, Audacity, Openoffice, Azureus oder das Brennprogramm k3b mit auf die DVD gepackt, die ich ehrlich gesagt bei einer Live-Distribution für Linuxspiele für überflüssig halte. Eine Liste mit allen Spielen gibt es hier.

Sabayon Linux 5.4 Xmas Gaming Edition


Sabayon ist eine auf Gentoo basierende Linuxdistribution. Pünktlich zu Weihnachten 2010 erschien eine Gaming Edition mit Gnome Desktopumgebung.
Die Live-DVD lässt sich in einer 32 und 64 bit Version herunterladen. Von Haus aus läuft der 2.6.36 Linux Kernel. Die Hardwareerkennung verlief problemlos. Für einen reibungslosen Spielebetrieb sollte man mindestens 512 MB besser 1 GB und eine 3D Graka mitbringen.
An der Sabayon-DVD gefällt mir das ansprechende Design und das im Gegensatz zu der Supergamer-DVD nicht mit der Installation von zusätzlichen Anwendungen übertrieben wurde.
Die Spiele-Icons sind deutlich sichtbar auf dem Desktop platziert. Zusätzlich dazu gibt es alle Komfortprogramme und Einstellungen der Gnome-Desktopumgebung. Wenn einem Sabayon gefällt, ist es auch möglich die gesamte Gaming Edition auf die Festplatte zu installieren.

Fazit

Wie man schon unschwer am Text erkennen kann, hat mich am meisten die linux-gamers.net Live-CD/DVD begeistert. Als einzige bietet sie auch die Möglichkeit auf etwas betagteren Rechnern mit CD-Laufwerk ausgeführt zu werden. Die Entscheidung nur die wichtigsten Hilfsprogramme zu installieren, eine schlanke Desktopumgebung einzusetzen und sich dabei voll auf das Wesentliche, gute Spiele, zu konzentrieren, ist meiner Meinung nach der richtige Ansatz für eine gute Live-Distribution für Linuxspiele.
Die Sabayon 5.4 Gaming Edition macht einen schicken Eindruck und lässt sich zusätzlich auch gleich sofort auf die Festplatte installieren, wobei ich das für eine Spiele-Live-DVD nicht für so wichtig halte. Es hätten meiner Meinung nach noch mehr gute Spiele installiert sein können, Gnome Games ist sicher nicht schlecht, aber auch in dieser Beziehung hat die linux-gamers-DVD die bessere Auswahl getroffen. Die Gaming Edition scheint mir daher eher ein normales Sabayon Release + ein paar bekannte Linuxspiele zu sein.
Die Supreme-Super-Gamer-2-Dual-Layer-DVD (uff) hat bei bei weitem die meisten Anwendungen, ist aber nicht unbedingt mein Linux-Gaming-Ideal. Sie schleppt eindeutig zu viel Ballast mit herum, den eine Spiele-DVD nicht braucht. Dafür bietet sie im Gegensatz zu den anderen beiden noch ein paar zusätzliche Spiele wie z.B. die Quake4 Demo, die bei den anderen beiden nicht zu finden sind.
Leider hat es bei allen für mehr als einen kurzen Blick nicht gereicht. Hervorzuheben ist die live.linux-gamers.net-CD/DVD. Danach würde ich mit der Gaming Edition von Sabayon 5.4 weitermachen und schließlich, wenn noch Zeit ist, der Supreme Super Gamers 2 eine Chance geben.
Bleibt noch zu sagen: hf & gl 🙂

Noch ein paar Bilder zu KolibriOS

Das Erstellen einer Fat32-Partition war zwar schwieriger als gedacht, aber nach etwas resize2fs-Magie nicht unmöglich. KolibriOS lässt sich auf meinem Toshiba220cs nun über GRUB starten und das Abspeichern der Konfiguration oder Sichern von Screenshots ist mit der neuen Fat32-Partition auch kein Problem mehr.

KolibriOS bringt einige Systemprogramme mit, die wertvolle Informationen über Speicherverbrauch, CPU und Mainboard herauslesen können. Für manche Infos sollte man aber zumindest grundlegende Kenntnisse in Binärsprache und Hex-Schreibweise haben. 🙂
Bei den insgesamt nur 16 MB RAM des Toshiba Satellite ist es nicht möglich jedes Programm gleichzeitig auszuführen, vor allem da das gesamte Betriebssystem im RAM läuft (dies aber schon ab 8 MB). KolibriOS verweigert dann einfach das Starten. Da einige der mitgelieferten Spiele mehr RAM benötigen, lässt sich nur die Hälfte von ihnen auf dem alten Laptop spielen.

Einige der Programme imitieren das Aussehen von bekannten Anwendungen aus der Windows- oder Linuxwelt. Augenscheinlich haben es Winamp und der Midnight Commander geschafft in Assembler portiert zu werden. 😉 Mit dem CD-Player hatte ich bisher noch keinen Erfolg, da das Device nicht erkannt wird.
Es handelt sich übrigens um einen DVD-Brenner, den der Vorbesitzer anstelle des ursprünglichen CD-Laufwerks eingebaut hatte. Zumindest unter Slitaz hat eine Audio-CD schon Töne von sich gegeben.
Eine schicke Besonderheit sind die vielen Demos von KolibriOS, die verschiedene Grafikfeatures oder bekannte Gimmicks wie die "rollenden Augen" repräsentieren. Ohne Scherz, es gibt sogar die Möglichkeit Quake mit KolibriOS zu spielen.
Was gut funktioniert ist auf jeden Fall das Screenshot-Programm und der ImageViewer, mit dem sich die Schnappschüsse auch sofort anschauen lassen.
Zumindest mit dem Inspiron 4000 ist es mir gelungen auch eine Netzwerkverbindung herzustellen, da die Netzwerkkarte von KolibriOS unterstützt wird. Der Versuch, mit dem IRC Client sich zum Kolibri-Server zu verbinden, wurde leider abgelehnt und auch irc.debian.org wies die Anfrage zurück.
Der HTML-Viewer ist tatsächlich nur ein Betrachter und kein vollwertiger Firefox-Ersatz. Zumindest www.kolibrios.org lässt sich damit problemlos darstellen. 🙂
In Sachen Benutzerfreundlichkeit könnte das ein oder andere Programm sicher noch optimiert werden, obwohl so etwas einfach nur das Sahnehäubchen in einem komplett in Assembler programmierten Betriebssystem wäre. Vielleicht muss sich der ein oder andere Thunderbird-Benutzer bei der Bedienung des POP-Mail Clients aber umstellen. 😛

KolibriOS hat noch mehr Programme zu bieten und ich kann immer noch nicht behaupten, wirklich jeden Aspekt vollkommen getestet zu haben. Für ein Betriebssystem, dass auf eine 1,44 MB Floppy passt, ist KolibriOS schon jetzt unglaublich.
Wer sich soviel Festplattenspeicher leisten kann und sich nicht scheut, entweder Qemu oder einen Booteintrag in GRUB vorzunehmen, der hat ab sofort ein neues in Assembler programmiertes Zweitsystem, dass es in dieser kompakten Form sicher kaum ein zweites Mal gibt.

Debian 6.0 Squeeze veröffentlicht

Heute wurde Debian 6.0 "Squeeze" veröffentlicht!
Mehr als 29.000 kompilierte Binärpakete stehen in dieser Version zur Verfügung.
Wichtige Links:

Debian Squeeze ist das erste Debian mit vollständig freiem Kernel. Wie schon früher geschrieben, kann das bei der Installation vor allem bei Netzwerkkarten mit propritärer Firmware zu Problemen führen.
Dafür hat es Debian als erste Linuxdistribution geschafft ein vollkommen freies Betriebssystem zu erschaffen, dass vielen anderen Distributionen nun als Basis dient.
Für die Firmwareproblematik gibt es zwei einfache Lösungen. Der oben genannte Link empfiehlt den Tarball mit der unfreien Firmware herunterzuladen, auf einen USB-Stick zu kopieren und bei der Installation dann auf diese Datei zu verweisen.
Debian bietet aber auch eine inoffizielle Squeeze-Netinstall-CD an, auf der die unfreien Firmwaretreiber schon integriert sind.
Jeder kann also selbst entscheiden, was für welchen Einsatzzweck sinnvoller ist.
So und nun alle fleißig das neue Debian 6.0 seeden. 😉

Tron ist zurück

Es begab sich letzte Woche, dass ein paar alte Menschen sich für einen Kinofilm namens Tron Legacy verabreden wollten. Ab einem gewissen Alter wird man bei einer solchen Verabredung vor gewisse Probleme gestellt.
Während früher oder daaamals ja sowieso alles besser war und eine Terminfindung in etwa so ablief:
"Wir gehen morgen ins Kino."
"Ok!",
muss es heute erstens langfristig vorher geplant sein und zweitens natürlich über ein elektronisches Medium erfolgen.
Nachdem wir zwei Dutzend Emails an den globalen "An-Alle"-Verteiler geschickt hatten und jemand schon auf die geniale Idee mit doodle.com gekommen war, mussten wir erschreckt feststellen, dass es einen unter uns gab, der vorher noch nie von Tron gehört hatte!
Wir spielten zwar alle noch mit der Rassel als der Ur-Tron in die Kinos kam, aber bitte, noch nie von Tron gehört?
Nachdem wir uns wieder mit vielen Mails daran abgearbeitet hatten (haha), kam postwendend eine Mail mit diesem Link. Nichtlustig dachte ich noch, doch damit die Würfel endlich fallen, antwortete ich (natürlich an alle),
aptitude search tron
aptitude install xtron ktron gltron armagetronad
worauf auch prompt von anderer Seite zurück kam,

$:dpkg -l *tron*
un armagetron (keine Beschreibung vorhanden)
ii gltron 0.70final-9 3D lightcycle game
ii xtron 1.1a-14 Tron game for X11

Da behaupte mal einer wir kämen vom Nerdpol :P. Wer sich noch unschlüssig ist, ob er Tron Legacy im Kino eine Chance geben sollte, hier kurz das Fazit ohne Spoiler.
Im Radio fasste die Moderatorin den Film mit den Worten zusammen, es gebe keine Handlung, die Optik sei beeindruckend und der Sound für einen Oscar nominiert. Nunja "keine Handlung" ist oft ein subjektiver Begriff, denke ich, aber auf Tron Legacy trifft er ziemlich gut zu. 😉
Immerhin haben wir nun alle auch für 11 Euro eine 3D Brille dazu bekommen, die man aber nicht! als Sonnenbrille verwenden darf. 🙁
Wer immer noch unsicher ist, ob er ins Kino gehen sollte, dem seien für etwas Nostalgie die Tron Spiele empfohlen. Was man von Tron Legacy lernen kann ist, dass neu nicht immer auch besser heißen muss.

Also bis in 30 Jahre dann, zu Tron Reloaded!
- Ende der Kommunikation -

Grml 2010.12

"Gebrüder Grml" ist der Codename für eine im Dezember 2010 erschienene und auf Debian basierende Live-CD und ganz augenscheinlich ein Wortspiel der österreichischen Entwickler auf die Gebrüder Grimm.
Abseits davon, dass Grml ein einprägsamer Name für eine Distribution ist (zumindest für mich *grummel*), gefiel mir die Aussage, dass man das Rad nicht neu erfinden wolle und deshalb Debian als Basis nutze.
Die Zielgruppen des primär als Live-CD konzipierten Debian-Derivats sind nach eigener Aussage Fortgeschrittene und Experten, Systemadministratoren und Liebhaber von Textprogrammen.
Grml lässt sich in drei verschiedenen Ausführungen herunterladen, einer Standardversion mit X (700 MB, 2,3 GB entpackt!) , Grml Small ohne X und nur den wichtigsten Werkzeugen (110 MB) und Grml Medium mit X und zusätzlichen nützlichen Programmen (220 MB). Dazu ist der Linuxkernel 2.6.36 installiert und Debian Sid wird als Systemunterbau verwendet.

Grml mit Fluxbox
... ein paar Shells

Grml besitzt vielfältige Bootoptionen und ein optisch übersichtliches Bootmenü, darunter auch die Möglichkeit die gesamte Distribution im RAM laufen zu lassen. Die deutsche Spracheinstellung wird mit einem Tastendruck ausgeführt oder kann später auch direkt auf der Konsole mit grml-lang de jederzeit umgestellt werden. Dazu bietet die Live Version die gleichen "Cheatcodes" wie die Knoppix Live-CD. Wer also schon einmal Knoppix benutzt hat, wird sich bei der Übergabe der Startparameter nicht viel umstellen müssen.
Nach der Erkennung der Hardware kann man sich mit einem weiteren Tastendruck dafür entscheiden, ob man lieber in eine grafische Desktopumgebung mit Fluxbox, i3, wmii, Openbox oder Awesome einsteigen möchte oder gleich auf der Konsole Platz nimmt.
Grml bietet für die Arbeit auf der Konsole eine Reihe gut vorkonfigurierter Programme an. Insbesondere fällt hier auf, dass sich die Entwickler auch Gedanken über Schriften und Farben zur besseren Lesbarkeit gemacht haben. Alle bekannten Editoren und Shells sind standardmäßig verfügbar, die Konfigurationsdateien sind gut kommentiert.

Grml mit Konsole

Das Steckenpferd von Grml ist eindeutig die Zsh-Shell. An vielen Stellen kann man sich innerhalb der Live-CD oder auf der offiziellen Homepage über die Vorzüge von zsh informieren. Die mächtige Autovervollständigung, selbst bei Variablen oder Programmoptionen ist schon sehr beeindruckend.
Mögliche Verwendungszwecke für Grml sehen die Entwickler z.B. als Rettungs-CD, zur forensischen Analyse von Daten und um eine Debian Live-CD mit allen wichtigen Werkzeugen für Systemadministratoren sofort griffbereit zu haben.
Da Grml für fortgeschrittene Anwender geschaffen wurde, sollte man nicht erwarten, dass man von grafischen Programmen Schritt für Schritt bei jeder Aufgabe unterstützt wird. Es wird vorausgesetzt, dass man weiß, welche Programme für eine Sicherung oder Rettungsaktion notwendig sind und wozu ein Programm wie ophcrack sinnvoll ist. Dafür gibt es auf der Homepage zumindest einen kurzen, aber guten Überblick, wie man mit ein paar Kommandos verschiedene Aufgaben lösen kann.
Besonders die Konfigurationsdateien für die verschiedenen Konsolenprogramme sind interessant, weshalb sich das Anschauen von Grml schon deshalb gelohnt hat. Ich denke insbesondere die vimrc, screenrc und die zsh Shell werde ich mir noch öfter genauer ansehen.
Grml hat eine klare Ausrichtung auf erfahrene Anwender und bestimmte Einsatzszenarien. Deswegen ist es auch einleuchtend, warum Programme wie Openoffice oder große Desktopumgebungen wie Gnome und KDE nicht zum Einsatz kommen. Dafür blieb mehr Platz für Adminwerkzeuge.
Wer eine wirklich kleine, schnelle, grafische Live-CD haben möchte wird mit Slitaz eher glücklich oder sollte für eine komplette Desktopumgebung besser Knoppix bevorzugen. Auch gibt es schon Live CDs, die sich in ähnlicher Weise wie Grml spezialisiert haben. Ophcrack wird sogar als Einzelprogramm mit einer Live-CD ausgeliefert und Distributionen wie Clonezilla oder PartedMagic sind meiner Meinung nach für eine Backuplösung einfacher zu bedienen.
Grml bietet dafür mehr Konsolenanwendungen und gut vorkonfigurierte Textprogramme und ist ideal, wenn man sich über die Stärken von zsh, vim, emacs, screen und Co informieren will. Deswegen werde zumindest ich, sie mir noch etwas näher anschauen 😉