Es stimmt etwas nachdenklich, aber schon wieder sind sechs Monate wie im Flug vorbei gezogen seit ich Ubuntu gegen ein Multi-Boot-System ausgetauscht und mir den schicken Narwal näher angeschaut habe.
Ubuntu 11.10 steht nun kurz vor der Veröffentlichung und im Hintergrund wird der letzte Feinschliff angesetzt. Mein Interesse hat sich in den letzten Monaten mehr zu leichtgewichtigen Distributionen hin verschoben, mit denen ich versucht habe die verschiedenen älteren Laptops des Haushalts wieder in Schuss zu bekommen. Ich versuche mich deshalb gar nicht erst an einem Bericht zu Ubuntu 11.10, dass ich in letzter Zeit nur selten genutzt habe.
Was ich aber gemacht habe, war einen Blick auf das neueste Mitglied in der Ubuntu-Familie zu werfen - Lubuntu 11.10 Oneiric Ocelot. Wie schon bei der Vorstellung von Version 11.04 angekündigt, hat es Lubuntu nun geschafft offiziell von Canonical als weitere Variante von Ubuntu anerkannt zu werden. Das bedeutet reibungslosere Integration mit der Infrastruktur der Hauptdistribution und gleichzeitig mehr Aufmerksamkeit und Support von Canonical und der Ubuntu-Gemeinschaft.
Leider begann das Testen des noch im Beta-Stadium befindlichen Lubuntu 11.10 mit einigen Rückschlägen. Zuerst hatte ich die alternative i386 ISO-Datei mit jigdo heruntergeladen und wollte sie bequem in Virtualbox ausprobieren. Nach der reibungslos verlaufenden Installation machte mir das Login einen Strich durch die Rechnung. Trotz Eingabe des richtigen Passworts blieb ich am grafischen Loginmanager Lxdm hängen. Schnell vermutete ich ein ähnliches Problem wie zuvor beim Testen von Chakra GNU/Linux, weswegen ich sowohl die Größe des RAMs auf 1 GB erweiterte und 3D-Beschleunigung aktivierte. Leider Fehlanzeige.
Ehrlich gesagt hätte es mich bei Lubuntu auch gewundert, wenn soviel mehr RAM zum Starten nötig gewesen wäre. Das Ganze bleibt vorerst ein Rätsel. Fakt ist nur, dass Lubuntu 11.04 vor einigen Monaten noch problemlos in Virtualbox funktionierte.
Anschließend machte ich den Härtetest und wollte Lubuntu auf dem IBM Thinkpad 600 mit 128 MB RAM installieren. Der Installer ließ sich ohne weiteres in Gang setzen, doch streikte er schließlich beim Installieren zusätzlicher Softwarepakete aus dem Internet. Möglicherweise liegt es auch einfach an einer schlecht gebrannten CD, weshalb ich den Test bis zur endgültigen Veröffentlichung nach hinten verschoben habe.
Blieb noch der leistungsfähigste Rechner im Haus, ein Intel Core Duo Rechner, wo ich einfach dem Multi-Boot-System eine weitere Distribution hinzufügte. Hier klappte alles problemlos.
Das Äußere
Lubuntu wirkt gegenüber 11.04 optisch seriöser und eleganter. Das gewählte grau metallische GTK-Thema ist schnörkellos und präzise und ergänzt sich gut mit den Blautönen der Icons und des standardmäßig eingerichteten Hintergrundbildes. Die deutsche Übersetzung der verschiedenen Anwendungsmenüs entspricht der guten Qualität von Ubuntu. Als Desktopumgebung benutzt Lubuntu weiterhin das namensgebende LXDE mit Openbox als Fenstermanager, dem LXpanel und LXappearance zum Ändern des grafischen Themas. Blinkende Extras wie Compiz oder eine transparente Unity-Shell wie bei Ubuntu sucht man vergebens.
Das Innere
Gegenüber den vorinstallierten Anwendungen zu 11.04 hat sich bei Lubuntu kaum etwas geändert. Lediglich XChat wurde entfernt. Das installierte Pidgin kann die gleiche Aufgabe übernehmen. Lubuntu bietet zu jeder Standardaufgabe genau eine Applikation an. Das Wer-ist-Wer der leichtgewichtigen X-Anwendungen liegt startbereit im Anwendungsmenü. Die vollständige Liste gibt es auch hier.
- Büro: Abiword, Gnumeric, Osmo
- Grafik: epdfview, mtpaint, Simple Scan
- Internet: Chromium, Pidgin, Sylpheed, Transmission
- Multimedia: Gnome Mplayer, Audacious, guvcview, XfBurn
- Zubehör: PCManFM0.99, Leafpad, Xpad, LXTerminal
Insgesamt eine gute Auswahl wie ich finde, worunter Chromium vielleicht die einzige kontroverse Entscheidung ist. Auf älterer Hardware sind seine Startzeiten länger und der hohe Speicherverbrauch macht sich deutlich bemerkbar. Auf dem Core-Duo-Rechner mit 4 GB RAM war davon natürlich nichts zu spüren. Chromium ist ein exzellenter Webkit-Browser mit einem fortschrittlichen Sicherheitskonzept. Möglicherweise war diese technische Reife auch ein Grund Chromium gegenüber Midori zu bevorzugen, obwohl letzterer weniger fordernd an die Hardware ist und Webseiten gut darstellt.
Unterschiede zu Ubuntu
Lubuntu zielt auf den Einsatz auf älteren Rechnern, Laptops und Netbooks ab und empfiehlt sich als weniger hardwarefordernde Alternative zu Ubuntu. Dabei muss man auf die größten Stärken von Ubuntu aber nicht verzichten. Die Installation und Hardwareerkennung funktioniert genauso gut wie beim Original. Der Desktop lässt sich klassisch bedienen, dazu reagiert er schnell und polarisiert weniger stark als Ubuntus Unity.
Lediglich Ubuntus Software-Center werden vielleicht einige vermissen, da es einen schnellen Überblick über zahlreiche Linuxsoftware bietet und immer mehr zu einem AppStore ausgebaut wird. Eine vergleichbare Anwendung befindet sich aber für Lubuntu in Entwicklung. Diese soll später deutlich ressourcenschonender sein.
Fazit
Nach wie vor denke ich, dass Lubuntu eine gute Wahl ist, wenn man mit Ubuntu prinzipiell zufrieden ist aber auf eine leichtgewichtige Desktopumgebung wechseln möchte. Der klassische LXDE-Desktop fühlt sich fühlbar reaktionsfreudiger an als das parallel auf dem gleichen Rechner installierte Unity. Der Speicherverbrauch der frisch installierten i386-Version von Lubuntu liegt bei ca. 130 MB nach einem Neustart. Das ist zwar wesentlich weniger als bei Ubuntu, in Bezug zu Crunchbang, Debian, ArchLinux, Slitaz oder ConnochaetOS dennoch ein spürbarer Aufschlag. Für die ältesten Laptops sind die vorgenannten Distributionen besser geeignet. Lubuntu lässt sich mit Einschränkungen ab 128 MB benutzen, wobei mir 256 MB+ als die bessere Zielgruppe erscheint.
Für Besitzer moderner Laptops und Netbooks oder Mac Nutzer gibt es auch eine angepasste Lubuntu Version für die Amd64- und PowerPC-Architektur. Ich überlege ernsthaft in Zukunft Ubuntu durch Lubuntu 64bit auf dem Core Duo zu ersetzen, weil es tatsächlich das leichtere Ubuntu ist. Vorerst bleibt aber alles beim alten, da mich zur Zeit einfach die ganz alten Kisten mehr interessieren. 😉
Hallo!
Nachdem ich von Windows 7 endgültig auf Linux genauer Ubuntu umgestiegen bin, habe ich einige Varianten getestet.
Darunter Ubuntu x64, Xubuntu x64 und Lubuntu x64. Jedes System hat seine vor und Nachteile.
Ubuntu –
VLC hochgezogen um es zu vergrößern und nun hatte ich einen leicht durchsichtigen Orangen Hintergrund.Dann waren man die Ordner Icons weg und plötzlich nach zig Neustarts wieder da. Das System fühlt sich träge an. Auf das Bendienkonzept muss man sich unvoreingenommen einlassen. Ich habe mich auch davor gescheut gehabt.
Xubuntu –
Auch dies habe ich verwendet, doch im Endeffekt spart es jedenfalls bei mir im Vergelich zu Ubuntu keine Ressourcen. Auch dort gibt es einige dicke Bugs.
Lubuntu –
Fühlt sich am schnellsten an. Braucht weniger Ressourcen, komme mit meinem Laptop mit diser Version auf 28 Watt, bei den anderen sind es 32-34+ Watt.
Manchmal verschwindet allerdings der Deskopt und tauch dann wieder auf, war glaube ich beim verschieben von Icons. Wenn ich meinen Brother Drucker installieren wollte, klappte „gksudo gedit“ nicht, genauso wie bei Xubuntu. Nur bei Ubuntu klappt es.
Ich tendiere trotz einigermaßen guten Laptop zu Lubuntu x64. Denn ich habe das Gefühl, das es der für mich bessere Weg ist, ohne großartigen Schnickschnack. Mal schauen, dafür liebe ich Linux, die Vielfalt. Jeder soll das nutzen, was ihm am besten gefällt.
Achja! Zum SoftwareCenter und Lubuntu! Du kannst es einwandfrei mit synaptics installieren, dann hat man es auch und es funktioniert auch wie bei Ubuntu.
Herzlich Willkommen bei Linux. 🙂
Danke für deinen Hinweis zum Software Center. Ich denke Lubuntu wollte zuerst eine ressourcenschonendere Variante entwickeln, bevor sie das Software Center von Ubuntu standardmäßig vorinstallieren. Es lässt sich aber natürlich nachinstallieren.
Weitere Möglichkeiten zum schnellen Ausprobieren wären noch Kubuntu mit KDE Desktop und Gnome 3. oder für erfahrene Benutzer eine reine Fenstermanager Lösung. Gerade auf Laptops halte ich Lubuntu für geeignet und es gibt keinen Grund, warum Anwendungen nicht mit Lichtgeschwindigkeit starten sollten.
Weiterhin viel Spaß!
Hallo,
ich habe mir gerade ein Samsung N145 gekauft und Windows gleich platt gemacht und das neue Lubuntu installiert. Was mich betrifft, bin ich sehr angenehm überrascht. Ich habe nicht erwartet, daß die Hardware (ausser der Displayeinstellungen mit den Funtasten) so gut erkannt wurde und das Netbook recht flott läuft. Chrome habe ich deinstalliert und dafür den Fox und Medori genommen. Leider hat Chrome nicht den besten Ruf zwecks Datenschutz. Aber deshalb gibt es kein Minuspunkt, sondern ich kann Lubu 11.10 nur empfehlen!
Im übrigen finde ich die Anleitungen hier gut, weiter so.
Hi thony
Danke für deinen Kommentar. Vielleicht lässt sich sogar das Geld für die Windowslizenz beim Hersteller erstatten. Stichwort: Windows refund.
Das wäre nicht schlecht, aber ich lass das mal so. Ich habe viel rumprobiert mit Distris, am stabilsten liefen Fedora Spins und jetzt eben Lubuntu. Als ich das erste Mal das N145 hochgefahren habe und was da alles geladen wurde, Norton und hast nicht gesehen;-) musste ich nicht länger überlegen…
Hi,
nach fast 10 Jahren Linux, davon die letzten 6 Jahre mit Ubuntu,
bin ich auch vor kurzem auf Lubuntu umgestiegen, da ich kein Fan
von Unity und Gnome 3 bin (leider denn ich war ein großer Gnome 2 Fan).
Meine Hardware wäre schnell genug, das war bei mir nicht der Grund,
aber ich finde Lubuntu schön minimalistisch und elegant.
Es läuft einfach rund und macht Spaß.
Lubuntu läuft bei mir auf meinem Desktoprechner, Dual Core Athlon,
wie auch auf meinem Dual Core Intel Laptop.
Auf meinem kleinen Netbook läuft allerdings schon seit nem Jahr
LMDE (Linux Mint Debian Edtion) mit dem XFCE Desktop was noch flotter
läuft als Lubuntu und daher genau das richtige ist für mein 2 Jahre
altes Netbook. Überhaupt ist LMDE eine klasse Distro!
Ich hatte zuvor auf meinem Laptop Debian Testing mit LXDE. Dieser lief
allerdings nicht so rund damit wie mit Lubuntu. Vermutlich Treiberprobleme.
Viele Grüße
pAt
Hi,
ich grabe mal diesen alten Artikel aus da er bei meiner Suche auftauchte und wie einige andere Artikel hier sehr hilfreich war, und ich nun gerne meinen Senf dazu geben möchte.
Nach dem ich am ZXspectrum meine ersten Computer Kenntnisse gesammelt habe und dann über C64 auf den 386er gewechselt habe bin ich nun bei irgendwas wo es keine rolle mehr spielt 🙂
Aufgrund der Tatsache das Gamer immer die neuste Hardware brauchten war Windows immer im Vorteil da Gamer ohne Windows einfach nicht ging.
Nun wo die Zeit erreicht wurde das Spiele eigentlich genug Power haben wird leider weiterhin in die selbe Richtung gearbeitet, und der gemeine MOP rennt mit „schneller Bunter teurer“.
Dabei wäre nun die Zeit gekommen endlich mal an Sicherheit zu denken um diese ganze Cheater Problematik mal einzudämmen. Bestes Beispiel sind hier die Gameserver die das Spiel an sich super Hosten aber fast nichts an Rechenleistung nutzen um Cheater zu entlarven.
Ich sag da nur es ist an der Zeit für „Rettet die Freizeit“, die Politik sollte sich da mal einmischen anstatt Menschen die Volljährig sind bestimmte Spiele zu Verbieten.
Wenn ich nun mit diesem Wissen auf Linux umsteige suche ich erst mal die Variante mit den besten Möglichkeiten für die Zukunft.
Das scheint ja Ubuntu zu sein da Debian für Server schon lange genutzt wird und der MOP Ubuntu liebt das ja soweit ich verstanden habe auf Debian basiert.
Es gibt da nur ein Riesen Problem Ubuntu ist aus der Kategorie „schneller bunter teurer“ und dann auch noch Bediener unfreundlich.
Doch dann habe ich gelesen das Ubuntu Lubuntu akzeptiert und dies eine auf das Wesentliche abgespeckte Version von Ubuntu ist.
Unter diesen Voraussetzungen sollten Updates und dergleichen keine Probleme bereiten.
Also Lubuntu Installiert und WOW eine Oberfläche die sehr Profimäßig aussieht und nicht komplett anders als Windows ist und so den umstieg erleichtert.
Ich liebe den Modularen Aufbau, installiere dir Schnickschnack wenn du willst oder lass es. Somit ist sichergestellt Ressourcen zu schonen wenn man will, und ich will!
Was mir allerdings fehlt ist so ein ikon auf dem Desktop „Kurz Anleitung“.
Früher wurde alles mit riesigen Handbüchern ausgeliefert und heutzutage gibt’s nicht mal einen Link zu einer Grund Einweisung mit weiterführenden Links.
Fazit Lubuntu „das echte Ubuntu“ wird mein neuer Begleiter um ab nun zwei Gleisig zu fahren da wenn Steam und Co. mit der Linux Unterstützung für Games so weiter machen kann ich bald Windows absägen 🙂
(Bin mal gespannt welche Linux Version Microsoft dann unterstützt.)
Wenn jetzt noch Lubuntu unterhalb von Android werkeln würde wäre es Perfekt.
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Was mich allerdings einige graue Haare gekostet hat war auf einem ThinClient „Futro“ Lubuntu von einem USB-Stick auf den Gleichen USB-Stick zu Installieren. (USB2USB Install)
Da zwei USB-Sticks zu gleich bei einer Installation massig Probleme machten.
Angefangen beim Booten wo das BIOS meistens nur mit einem USB-Stick klar kam,
also nach dem Boot zweiten USB-Stick anschließen.
Endend bei der Installation von Lubuntu auf USB-Stick zwei und Installation des Grub2 auf dem ersten USB-Stick.
Nach unzähligen Tests bin ich bei der Version UbuntuServer_12.04.3LTS mit Support bis ende April 2017 hängen geblieben, die ich im Expert Modus Installierte und dann später Lubuntu ausgewählt habe.
Das eine UbuntuServer Installation in ein Installiertes Lubuntu endet stärkt mein Vertrauen in diese Version von Linux
MfG öpötime