Surfraw: Eine gottgefällige Erweiterung zur Shell

Ungläubige brauchen erst gar nicht weiterzulesen, hier kommt Surfraw!

Was die Schöpfer über ihr Programm sagen

Surfraw - Shell Users' Revolutionary Front Rage Against the World Wide Web
Surfraw bietet eine schnelle Unix-Kommandozeile zum Zugriff auf eine Vielzahl von beliebten WWW Suchmaschinen und andere mächtige Werkzeuge. Es holt google, altavista, dejanews, freshmeat, research index, slashdot und viele andere aus dem pockeninfizierten Reich des falschen Propheten der HTML-Formulare zurück und platziert diese Wunder dort, wo sie hingehören: tief in das Herz von Unix, als gottgefällige Erweiterungen zur Shell.

Surfraw ist eine Anwendung, die ich nicht mit vielen Screenshots präsentieren kann, die mir aber seit ihrer Entdeckung jeden Tag besser gefällt. Abgesehen vom ausgeprägten Humor der Entwickler hat diese in Bash programmierte Schnittstelle ins World Wide Web einiges zu bieten.

Installation

aptitude install -R surfraw

Der -R Schalter ist sinnvoll, damit das zusätzliche Paket surfraw-extra nicht automatisch mitinstalliert wird. Die im Paket surfraw angebotenen elvis reichen in der Regel vollkommen aus.

Wie es funktioniert

Was sind elvis? Der Name elvi ist eine Eigenkreation der Macher und lässt sich wohl auf einen Fan von Elvis Presley unter ihnen zurückführen. Im Prinzip steht elvi nur als Oberbegriff für die verschiedenen Suchmaschinen, die surfraw ansprechen kann. Eine Übersicht liefert:

surfraw -elvi

Möchte man z.B. direkt vom Terminal aus nach einem Youtube-Video des omnipräsenten (zumindest für amerikanische Youtube-Nutzer) Justin Bieber suchen genügt ein

surfraw youtube Justin Bieber

oder kürzer

sr youtube Justin Bieber

Noch besser wäre es auf das vorangestellte surfraw oder sr ganz zu verzichten, indem die elvis in den $PATH des Benutzers installiert werden. Das geht mit dem mitgelieferten surfraw-update-path. Als normaler Benutzer einfach folgendes ausführen

surfraw-update-path -add

Danach scheint die Suche nach Youtube-Videos im Terminal das Natürlichste auf der Welt zu sein.

youtube Justin Bieber

Surfraw verwendet den voreingestellten Browser zum Öffnen der Suchergebnisse. Je nach dem ob ich mich in einer grafischen oder rein konsolenbasierten Umgebung aufhalte, startet entweder Iceweasel, Midori oder elinks. Dieses Verhalten lässt sich global für alle Benutzer eines Systems überschreiben oder separat für jeden einzelnen festlegen.
Neben Youtube benutze ich Google, Ixquick, Duckduckgo und Wikipedia am häufigsten. Hat man das Terminal sowieso immer offen, bietet surfraw eine schnelle Möglichkeit eine Suche zu starten, ohne dabei zuerst den Browser zu öffnen und den Begriff in ein Suchfeld eingeben zu müssen. Insbesondere kann ich mir damit auch die Suche mit einem Smart Prefix in elinks ersparen, um Youtube Videos mit Hilfe von youtube-dl und mplayer abspielen zu können. 😉
Übrigens der Schöpfer von Surfraw war ein gewisser Julian Assange.

7 Replies to “Surfraw: Eine gottgefällige Erweiterung zur Shell”

  1. Hi Kero
    Probier mal

    SURFRAW_graphical_browser=/usr/bin/chromium

    Surfraw unterscheidet sogar noch einmal zwischen Text- und grafischem Browser.
    Scheinbar lässt sich auch die Konfiguration für den einzelnen Benutzer sowohl in ~/.surfraw.conf und in ~/.config/surfraw/conf schreiben.

  2. Obwohl surfraw-update-path bei mir erfolgreich in die .profile und .bashrc geschrieben hat gehen Befehle wie ‚youtube bla‘ in der Kommandozeile nicht, das Kommando wird nicht gefunden. Installiert habe ich die Pakete surfraw und surfraw-extra. :/
    Trotzdem ein sehr cooles Tool, welches im Verbund mit uzbl sonst prima funktioniert. 8)

  3. Das ist merkwürdig. Hast du mal geschaut, ob die Befehle sich direkt ausführen lassen? Wenn das surfraw-Verzeichnis im $PATH eingetragen ist, sollten nach einem Neustart deiner Shell die Kommandos von überall aufrufbar sein.

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