Auf meinem 10 Jahre alten Inspiron 4000 Laptop läuft zur Zeit Debian Sid mit Openbox. Insgesamt bin ich auch sehr zufrieden damit. Lediglich die neue, alte 6 GB Festplatte von `99 geht mir auf die Nerven. Zwischenzeitlich sah es so aus als ob die klappernden Geräusche der ursprünglichen 30 GB IBM-Travelstar-Platte nur Einbildung waren, weswegen ich beinahe schon vergessen hatte, warum ich mir dieses archaische Ersatzteil ersteigert hatte.
Doch dann machte es beim Booten nur noch Klack-Klack-Klack, nichts ging mehr und mein Vertrauen war endgültig erschüttert. Zum Glück bin ich was Backups angeht leicht paranoid und konnte mit Hilfe von Clonezilla ein nicht ganz so altes Abbild leicht wieder aufspielen.
Nach der Transplantation kam mir aber plötzlich die krude Idee meinen geliebten Dateimanager Thunar etwas aufzumotzen. Einige erinnern sich vermutlich noch an die Zeit als Thunar nicht mit Protokollen wie Samba oder sshfs umgehen konnte und noch HAL zum Mounten von externen Speichergeräten benötigte.
Mittlerweile sind wir ja bei XFCE 4.8 angekommen und solch alter Ballast ist schon lange kein Thema mehr. Thunar setzt nun auf gvfs, das Gnome Virtual File System. OMG, es ist Gnome! Für wahre Linuxpuristen natürlich ein Graus. Meiner Meinung nach aber eine sehr gelungene Sache, da es mir die Freiheit lässt auf ein solches Feature zu verzichten oder es eben doch zu nutzen.
Also installierte ich gvfs, thunar-volman und alle anderen Pakete, die Thunar noch größer und mächtiger machen, stöpselte einen USB-Stick an den Laptop und musste lesen: "Not authorized". Excusez moi? Wieso hatte ich plötzlich keine Rechte mehr?
Natürlich war mir beim Installieren nicht entgangen, dass ich Pakete wie udisk und policykit mit auf meinen Laptop geladen hatte. Mein erster Gedanke war auch sofort: Policykit ist schuld!
Eine ambitionierte Internetrecherche mit meiner Lieblingssuchmaschine Google (*schleim*, danke für die vielen Hits und die Werbemillionen.) brachte mich dann der Lösung des Problems näher.
Zuerst landete ich in einem netten Blog, das vorschlug Policykit klar zu machen, dass alle Mitglieder der Gruppe plugdev auch tatsächlich ihre USB-Sticks mounten durften und .xinitrc zu verdeutlichen, dass Consolekit dafür da war um die Session in Openbox zu kontrollieren.
Das war es noch nicht. Konnte es das ArchLinux Forum und Wiki mal wieder richten? Ich nutze nämlich Slim als Loginmanager, vielleicht lag es ja daran?
Fehlanzeige. Ich hätte schwören können, das war es. Ah, ein Debian Bug Report. Interessant, interessant seit September 2010 also nur Probleme und keiner dieser überbezahlten Freiwilligen kümmert sich darum? Ich fordere, ich erwarte....ach egal.
So, Upstream weiß also auch schon davon. Na prima, dann ist ja alles klar.
Wer auf ein Happy End gehofft hatte, muss leider enttäuscht werden. Das war zwar erst das zweite Problem neben ein paar Midori Bugs, dass mich in sechs Monaten mit Debian Sid beschäftigt hat, es sollte nur etwas deutlich machen. Debian Unstable funktioniert prinzipiell ziemlich gut, aber ab und an treten Probleme mit Programmen auf, die sich nicht immer auch direkt lösen lassen. Wer am liebsten das Neueste testet ist gerne zu Sid eingeladen, Debian Stable alias Squeeze macht aber vieles leichter.
Natürlich lassen sich USB-Sticks auch weiterhin mit dem Terminal und dem Mount-Befehl einhängen. Auch andere Dateimanager und Desktopumgebungen sind möglich. Das hätte mich aber um diesen kleinen Text gebracht. 😉
Achja, und die 6 GB Festplatte...sie ist §$%" langsam. Deshalb versuche ich gerade eine neue zu ersteigern. Ich bitte also von weiteren Geboten zu Travelstar-Festplatten in den nächsten Tagen abzusehen. 😛
Gibt es hierfür mittlerweile eine Lösung?
Ich habe GENAU deinen Weg gerade hinter mir. Aber wie man es auch versucht, nichts klappt.
WoW und ich dachte, nur ich könnte aus diesem Post schlau werden. 🙂
Probier mal ob gdm3 als Loginmanager bei dir funktioniert. Angeblich würde er dieses Rechteproblem automatisch lösen können. Funktionierte natürlich bei mir auch nicht. Danach hatte ich noch einmal probiert, komplett ohne Loginmanager das Ganze zu versuchen.
exec ck-launch-session dbus-launch openbox-session
Soeben habe ich mir noch einmal den Fehlerbericht zu #597937 angeschaut. Der zur Zeit letzte Poster schlägt lightdm als Loginmanager vor. Nachdem ich lightdm installiert habe, kann ich nun wieder USB Geräte mounten. Warum die Fehlermeldung weiterhin bei schon bestehenden Partitionen erscheint, muss ich mir irgendwann noch einmal genauer anschauen.
Lightdm scheint der große Gewinner zu sein. 🙂
Vielen Dank für die fixe Antwort. Ich habe lightdm installiert. Immerhin konnte ich nun im XFCE auf im Menü „Abmelden“ alles machen, also neutsarten, standby usw.. Das war mit Slim vorher nicht möglich. Mounten kann ich aber leider immernoch nicht. Es bleibt beim Error:
Error mounting: mount exited with exit code 1: helper failed with: mount: wrong fs type, bad option, bad superblock on /dev/sdb1, missing codepage or helper program, or other error In some cases useful info is found in syslog – try dmesg | tail or so.
Die Config bin ich durchgegangen. Aber da ist nichts weiter dazu drinn. Also hab ich lightdm wieder runtergeworfen und gdm3 probiert. Auch kein Erfolg. Bis auf massig Zusatzpakete hat sich auf meinem Rechner nichts verändert 😀
Und nun bin ich wieder bei Slim angekommen.
Das Problem ist, dass ich jetzt niemanden an meinen Rechner lassen kann ohne das ich in der Nähe bin, denn nur via root kann gemountet werden. Bisher hab ich das unprofessionel gelöst indem ich über fstab die Rechte an /dev/sdb abgegeben habe. Allerdings kann man damit auch nicht zwei USB-Sticks gleichzeitig verwenden, bzw. muss den Zweiten mit root mounten. Alles sehr unpraktisch.
Ich habe mich noch einmal etwas umgeschaut. Schau mal ob dir dieser Post helfen kann. Möglicherweise ist der mount Befehl bei dir auch fehlerhaft bzw. solltest du darauf verzichten Datenträger über /etc/fstab zu verwalten. Ich denke, dass dein Problem genauso wie bei mir PolicyKit war. Wenn du deinen Account zur Gruppe „disk“ hinzufügst und die richtigen Rechte per PolicyKit vergibst, sollte sich dein Problem lösen lassen.