Seit der Installation der Beta von Natty Narwhal als zweites Betriebssystem des Multi-Boot Projekts, habe ich versucht Ubuntu geringfügig an meine eigenen Vorstellungen anzupassen.
Genauso wie bei Gnome 3 fand ich auf Anhieb keine übersichtlichen Konfigurationsmöglichkeiten, welche einzelne Elemente der neuen Unity Shell, das Startmenu oder die Indikatoren im Panel justieren können. Erwartet hätte ich einen neuen Eintrag unter Systemeinstellungen, den ich aber dort nicht finden konnte.
Um die Standardkonfiguration von Unity zu ändern, muss auf jeden Fall das Paket compizconfig-settings-manager installiert werden. Unity ist nichts anderes als ein weiteres Plugin für Compiz und kann dementsprechend mit Hilfe des Einstellungsmanagers konfiguriert werden.
Ein einfaches Drücken auf die Super-Taste und Eingabe der ersten Buchstaben von "compiz" in das Suchfeld des sogenannten Dashboards (kurz dash) und schon erscheint der erste Eintrag, der Compiz Einstellungsmanager. Unter der Rubrik "Arbeitsfläche" befindet sich dann das Ubuntu Unity Plugin.
Noch sind die Möglichkeiten zur Konfiguration begrenzt. Die Tastenbelegung für den Starter und das Aussehen des Startmenüs ist zumindest geringfügig austauschbar. Letzteres war in der Beta noch als "experimentell" gekennzeichnet. Die Deckkraft und Hintergrundbeleuchtung des Docks lassen sich verändern und die Größe der Symbole anpassen. Besondere Animationen oder Themen wie sie z.B. das AWN Dock bietet, suchte ich hingegen vergeblich.
Weiterhin lässt sich auch das Expo Plugin manipulieren, welches die Arbeitsflächen übersichtlich und viergeteilt darstellt und wo man auch die Tastenkombination Super+s zur Darstellung der Arbeitsflächen finden kann. Um die Anzahl der virtuellen Arbeitsflächen zu vergrößern, muss man aber zu "Allgemeine Optionen" wechseln und dort die Desktop Größe seinen Wünschen anpassen. Die restlichen Einstellungen dienen wie gewohnt der Konfiguration von Compiz und haben weniger direkt mit Unity zu tun.
Das Ändern und Anpassen der Indikator-Applets oder der gesamten Unity Shell, ist zumindest auf den ersten Blick mit einer einheitlichen und konsistenten Anwendung nicht möglich. Ohne den vorinstallierten und von Gnome bekannten gconf-editor
oder das Paket dconf-tools kommt man mit grafischen Werkzeugen nicht weiter.
Möchte man die Indikator-Applets aus dem Panel entfernen, führt wohl kein Weg vorbei das indicator-applet
zu deinstallieren. Möchte man hingegen das alte Wetter Applet wieder haben, muss indicator-weather
installiert werden.
Die Uhr Anzeige ist das einzige Element im Panel, dessen Einstellungen sich mit einem Mausklick direkt ändern lassen. Unter Zeit-& Datumseinstellungen->Uhr->Eine Uhr anzeigen, lässt sich die Uhr ein- und ausblenden. Möchte man hier noch feinkörnigere Kontrolle, muss dconf-editor
im Terminal gestartet werden.
Unter com->canonical->indicator->datetime lassen sich der Kalender, die Uhr, Datum und Tag separat anzeigen. Auch nach mehr als zwei Stunden Suche mit dem gconf-editor oder dconf-editor habe ich keine Option gefunden, um den Email- und Chat-Indikator (normalerweise Empathy und Evolution) einfach nur aus dem Panel zu entfernen. Das geht mittlerweile nur durch Deinstallieren von indicator-messages
.
Wenigstens ließ sich die Standardeinstellung ändern, die gemountete Geräte direkt auf dem Desktop anzeigt. Mit dem gconf-editor
muss man zur Option volumes_visible navigieren, welche sich unter apps->nautilus->desktop befindet, und den Haken abwählen. Praktischerweise erscheinen eingehängte Partitionen, Festplatten oder USB-Sticks nämlich schon im Unity Startmenü.
Dieses Verhalten lässt sich dann wiederum mit dem dconf-editor
verfeinern, indem man unter desktop->unity->devices den Wert für devices-option anpasst. Damit lassen sich alle Geräte, egal ob eingehängt oder nicht, im Startmenü anzeigen.
Vielleicht habe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen. Gegen das Verändern einiger Textdateien habe ich auch nichts einzuwenden. Da aber Ubuntu gezielt Einsteiger anspricht, hätte ich mir zumindest ein schlichtes Konfigurationswerkzeug für Unity, das Panel, die Indikatoren und das Startmenü erhofft, welches alle Optionen an einer Stelle bündelt.
2 Replies to “Ubuntu 11.04: Auf der Suche nach den kleinen Optimierungen”