Nach der kleinen Partitionierungsorgie war die restliche Installation von LMDE sehr kurzweilig. Im Gegensatz zur normalen Live-Installation von DVD, setzte ich bei der Netzinstallation wie gehabt auf das minimale gnome-core mit gdm3 als Loginmanager und Linux Mints mint-meta-debian Paket.
Einen guten Überblick wie LMDE direkt nach der Installation aussieht findet sich in Form von Screenshots auf thecodingstudio.com. Der optische Hauptunterschied besteht bei meiner verschlüsselten Debian-Netzinstallation plus LMDE lediglich darin, dass sowohl ein Panel oben als auch unten vorhanden ist.
Linux Mint macht einen optisch soliden Eindruck. Grau, metallisch und natürlich mint ist die vorherrschende Farbe. Auf jeden Fall allemal besser als die Standardauswahl von Gnome/Debian mit Crux, Glider oder Industriell. Dazu ist es spürbar reaktionsfreudiger als Ubuntu und ressourcenschonender, was aber hauptsächlich an dem reinen Debian-Unterbau liegt.
Am interessantesten ist das Mint Menu, welches unter anderem die Möglichkeit bietet nach installierten Programmen suchen zu lassen und diese mit Hilfe eines Rechtsklick-Menüs deinstallieren kann. Des weiteren ist die optische Aufteilung der Anwendungen gut gelungen und es bietet sich die Möglichkeit Favoriten extra zu gruppieren.
Danach entfernte ich zunächst einmal Epiphany und Evolution und installierte dafür Mints Firefox- und Thunderbird-Paket. Während ich noch dabei war LibreOffice nach zu installieren, stellte ich mir die Frage, welchen wirklichen Vorteil ich gegenüber einer reinen Debian Testing Installation gewonnen hatte.
Gut da waren Firefox und Thunderbird, doch außer den Namen unterscheiden sich diese gegenüber Iceweasel und Icedove kaum. Es gab extra Pakete für Dropbox und das Flashplugin, welche sich aber ebenfalls mühelos über Debians non-free Repos installieren lassen.
Ein Blick auf die Liste der Mint Debian Pakete offenbart auch schnell, dass sich die wesentlichen Veränderungen auf das Aussehen, proprietäre Software und Codecs und ein paar spezielle Mint Kreationen beschränken.
Am besten gefiel mir von letzterem noch MintUpdate und MintInstall, welches wie bei Ubuntu gewohnt eine optische Rückmeldung bietet, wenn es etwas Neues zu installieren gibt. Linux Mints Bemühungen hier gegenüber Synaptic oder Ubuntus Softwarecenter etwas Eigenes zu schaffen fördern auf jeden Fall die Auswahl.
Wer MintUpdate nicht braucht hat als Alternative z.B. apt-watch, update-notifier oder kann das System täglich mit zwei einfachen Befehlen aktualisieren.
aptitude update
aptitude safe-upgrade
MintWifi war für den Dual Core Rechner nicht notwendig, hilft aber den Frust beim in Betrieb nehmen des WLAN zu mindern.
Dann gab es aber Pakete wie MintNanny, ein kleines Werkzeug für die elterliche Kontrolle, mit dem sich Internetadressen sperren lassen. Für meinen Geschmack ist es noch zu rudimentär und für strenge Eltern kommt sowieso nur das Sperren aller Internetseiten und eine Whitelist in Frage. 😈
MintWelcome und MintUpload sind geschenkt. Hinter letzterem vermutete ich einen Clouddienst oder etwas ähnliches, was sich aber nicht bestätigte. MintBackup ist ebenfalls bestenfalls ein Basisprogramm zum Sichern seiner Daten, wobei schon lange die Möglichkeiten von Keep it simple, über the Debian way bis hin zum vollständigen Festplattenbackup reichen.
Was man wirklich vermisst ist ein Tool wie Ubuntus Jockey, mit dem sich leicht die passenden Treiber für 3D-Beschleunigung installieren lassen. Daran wird aber laut den Mint Entwicklern noch gearbeitet. Die Installation proprietärer Codecs verdankt Mint weniger eigenem Schaffen, sondern deb-multimedia.org, welches seit nun mehr zehn Jahren entsprechende Pakete bereitstellt.
Alles in allem kam ich schließlich zu dem Fazit, dass ich gegenüber einer reinen Debian Testing Installation kaum etwas gewonnen hatte. Wer es bequem mag bleibt bei Ubuntu und wer ein Rolling Release haben möchte nimmt Debian Testing. Findet man Gefallen an einzelnen Mint Paketen lässt man den Verweis auf Linux Mints Repos in der /etc/apt/sources.list einfach stehen, ansonsten kann dieser auch einfach gelöscht werden.
Meiner Meinung nach ist LMDE ein Paradebeispiel dafür, dass Debians Derivate sich besser austauschen müssen, damit Eigenkreationen wie das MintMenu irgendwann auch Eingang in Debian finden, gleichzeitig aber nicht permanent das Rad neu erfunden wird. Ich bleibe daher fürs Erste auch bei meinem reinen Debian Testing.
Diee Distributionhabe ich auch getestet, gefielmir in der Live-version sehr gut. Also installiert, aber leider fehlerhaft und ständig abstürzend, leider niemand in Reichweite.der mir hätte helfen können diese Hürde zu nehmen. Schade, denn Mint Debian war unglaublich schnell und vielseitig, auch auf keinem anderen Rechner wollte sie laufen, die CD ist in Ordnung.
uff sry, der Fehlerteufel war/ist am werk
Linux Mint Debian fand ich damals reizvoll, weil sie versprochen haben Debian Testing zu bewahren und gleichzeitig neue Akzente in Sachen Bedienungsfreundlichkeit zu setzen.
Mich haben diese Unterschiede aber zu einer normalen Debian-Installation vor einem Jahr noch nicht überzeugt. Mittlerweile bin ich sehr mit reinen Debian-Installationen zufrieden und versuche auch ein wenig meine Vorgehensweise zu erklären, wie ich Debian sehe und meine Computer damit fit machen. Dazu habe ich die Debian-Anleitung auch begonnen.
Mal schauen, vielleicht schaue ich mir dieses Jahr noch einmal den Sachstand von Linux Mint Debian an.
Hallo,
ja da bin ich gerade dran. Ich hoffe dass die neue Edition mit Mate/Cinnamon funktioniert. Auf Grund Deiner Artikel habe ich auch wiedermal auf Debian geschaut, welches vor einigen Jahren leider beim Installieren nicht wollte, es gab einen Fehler der wohl gefixt ist, aber ich war dann ziemlich irritiert als ich mir die Quellen zum Runterladen angesehen habe. Da reicht mein Horizont einfach(noch) nicht, das zu überschaun. Ob ich die Zeit aufbringe mich durchzuwühlen weiß ich nicht. Aber Debian habe ich beim Einstieg in Linux ausprobiert und war begeistert. Das ist etwa wie mit Slitaz. Auch diese letzte Mint Debian Version lief als Live tadellos, aber Livesysteme haben eben auch Nachteile.
In meiner täglichen Arbeit muss es gehen dass ich drei verschiedene Browser nebeneinander nutzen kann, eventuell noch einen Text offen, oder Rednotebook , und eventuell noch die Webcam, einen guten Dateimanager, einen Messenger manchmal und/oder ein Tool für Screenshots, und ich habe nicht soviel RAM, auch nicht auf meinem „neuen“ Compi, dass ich da nicht aufpassen müsste. (Die Browser sind bei mir so eingestellt, dass sie möglichst wenig Firlefanz ausführen, und auch nix groß speichern). natürlich muss nicht immer soviel laufen, aber zweitweise ist es nötig und es nevig, wenn dabei das System schlappmacht, sei es wegen einer Schaltsekunde die nicht richtig verarbeitet wird und alles überlaufen lässt, oder da werden plötzlich zig Popups geöffnet, oder oder oder. Ein Livesystem, das speziell zugeschnitten und eingerichtet ist (habe ich nur mit Taneu hinbekommen, da ist aber der Entwickler verschollen und die HP ist kompromitiert)wäre noch eine gute alternative zur FestInstallation.
Jetzt ist die DVD gebrannt und ich werd sie mal gleich im TestLaptopp anwerfen… vielleicht ist openSuse dann doch Geschichte^^
Und die Debian-Anleitung nehme ich dankend entgegen 🙂
also auf dem Test-Schlaptop läuft Mint Debian MATE nicht rund: ist zwar gestartet, aber die Installation über das grafische Menue will nicht starten, man kommt bis zur Tastaturauswahl, danach verschwindet das Menue auf nimmer wiedersehen und lässt sich maximal neu aufrufen. Diverse Menuepunkte in der Liveversion starten ebenfalls nicht, beim runterfahren lässt sich das Fach nicht öffnen um die DVD zu entnehmen. Werde es noch mal auf cinnamon versuchen, obwohl ich aber doch MATE anvisiere.