Vor ein paar Wochen war es endlich soweit und ich betätigte mich zum ersten Mal als Spieleentwickler oder besser Ersetzer-von-unfreien-Spieleinhalten. Mein Ansporn war ein rundenbasiertes Strategiespiel namens LGeneral, dessen Vorbild die "ältere" Generation vielleicht noch als Panzer General kennt. Das Spiel hat mich dazu gebracht diverse Leute zu kontaktieren, eine Reise in die Vergangenheit anzutreten und LGeneral für Debian schließlich wiederzubeleben. Das Spiel ist sicher einen Extraartikel wert, deswegen wollte ich heute nur zeigen wie man ein häufig auftretendes Problem bei freien Spielen lösen kann. Das Ersetzen von unfreien Inhalten durch eben freie. LGenerals Spielengine ist in C programmiert und unter der GPL-2 lizenziert, der Spielinhalt selbst wird jedoch aus dem kommerziellen Spiel "Panzer General" in das native Format von LGeneral mittels eines Konverters umgewandelt, so dass die alten Kampagnen und Szenarios spielbar bleiben. Die Community geht davon aus, dass der Publisher von Panzer General mittlerweile das Interesse an dem Spiel verloren hat und es nun als "Abandonware" verfügbar ist, also ungefähr so wie vom Laster gefallen. Wie ihr euch sicher denken könnt, sieht das Debian etwas anders, weswegen das Spiel bis heute nur in der contrib-Sektion verfügbar ist und der Spielinhalt es nicht einmal nach non-free schafft. Als ich mich dem Spiel angenommen habe, schwor ich mir zumindest die Spielengine zukunftssicher zu machen und die dort verwendeten Sounds und Bilder aus Panzer General zu ersetzen und zu verändern. Eine mögliche Quelle für freie Klänge und Geräusche findet sich z.B. bei freesound.org. Ich musste eine Reihe von Geräuschen ersetzen, die alle selten länger als 2-3 Sekunden andauerten. Darunter waren die Propeller- und Turbinengeräusche eines Flugzeugs, ein fahrendes Auto und das typische Heranschwappen von Wellen. Wenn man bei freesound.org z.B. den Suchbegriff "sea" eingibt, findet man als ersten Treffer eine hervorragende und kristallklare Aufnahme von Wellengeräuschen, oceanwavecrushing.wav, die an einem dänischen Fjord aufgenommen worden ist. Es brach mir fast das Herz diese Aufnahme zu zerstückeln und in die gleiche Soundqualität wie bei LGeneral zu überführen, aber das Ergebnis kam dem Original sehr nahe und war dennoch eigenständig und verschieden.
Audacity
Für eine solche Aufgabe bietet sich das freie Audiobearbeitungsprogramm Audacity an. Damit lassen sich nicht nur Teile einer Musikaufnahme "ausschneiden", sondern auch diverse Effekte auf diese Probe anwenden und schließlich in ein eigenständiges Stück abspeichern. Nachdem man die verlustfreie .wav-Datei mit Audacity geöffnet hat, kann man mit Hilfe der gedrückten linken Maustaste und der Entf-Taste das passende Stück aus dem Sample ausschneiden und dann weiterbearbeiten. Mit Strg+1 oder mit der Option "Einzoomen" unter Ansicht könnt ihr den Ausschnitt auf die Millisekunde genau bearbeiten.
Hat man die richtige Stelle gefunden, kann man nun diverse Effekte darauf anwenden. Damit der Klang nicht zu abrupt beginnt und endet gibt es z.B. die Effekte Ein- und Ausblenden. Dreht noch etwas an der Tonhöhe und dem Tempo und schon habt ihr den Sound für ein Spiel. Der ganze Rest ist Ausprobieren und Experimentieren. Die fertige Datei lässt sich in alle populären Musikformate exportieren, darunter *.mp3, *.ogg und *.flac. Das fertige Stück klang dann so: sea.wav
Ich bin einen großen Schritt weitergekommen und das Einzige was mich davon abhält, Wbar einem Sponsor für Debian anzutragen, ist die fehlende Veröffentlichung von Version 2.3.2. Zur Zeit sind die Veränderungen nur in Subversion sichtbar, aber zum ersten Mal seit drei Jahren sind Code und Inhalt wieder mit Debians Gesellschaftsvertrag kompatibel. Das Problem mit den Icons habe ich durch das Empfehlen des Pakets lxde-icon-theme gelöst. Als Standardschrift verwende ich fonts-liberation. Sowohl Icons als auch Schrift lassen sich beliebig ersetzen. Zwar hatte ich in der Zwischenzeit herausgefunden, dass viele der alten Pixmaps unter der GPL2-Lizenz standen, dennoch war es einfacher und langfristig wohl auch sinnvoller sich unabhängig von einem spezifischen Set von Icons zu machen.
Die Leiste macht einen guten Eindruck unter Lubuntu und Wbar ist generell eine gute Alternative für Fenstermanger. Nur bei älteren Rechnern wie dem Toshiba Portégé 3110CT, sollte man damit rechnen, dass die CPU bei der Animation der Icons ins Schwitzen gerät. Meist hilft hier aber schon eine geringere Auflösung bei den verwendeten Symbolen. Einen Downloadlink gibt es weiterhin im alten Beitrag zur Entwicklung von WBar.
Ich war etwas überrascht als ich eines Tages Lubuntu startete und meine Swap-Partition verschwunden war. Während ich noch darüber grübelte, was ich zuvor wieder angestellt hatte, kam mir als erstes die gute alte /etc/fstab in den Sinn. Wer 10 Jahre zurückdenkt schwelgt sicher noch in seeligen Erinnerungen über die manuelle Bearbeitung dieser Datei. (Ok, ich übertreibe ein wenig.) Neue Partitionen konnten und können dort manuell z.B. mit einer Zeile wie dieser eingehängt werden.
/dev/sda5 /mnt/daten ext2 user, noauto 0 0
Mittlerweile gibt es mit sogenannten UUIDs eine flexiblere und vor allem präzisere Möglichkeit verschiedene Geräte und Partitionen einzigartig zu identifizieren. In meinem Fall erkannte ich schnell, dass sich die UUID der Swap-Partition aus mir unbekannten Gründen verändert hatte. Meine Vermutung ist, dass ein Zurückspielen eines Backups mit Partclone auf eine andere Datenpartition die Logik irgendwie aus dem Tritt gebracht hat. Will man nun wissen, wie die aktuelle UUID lautet, kann man mit blkid Attribute von Blockgeräten abfragen. Diese aktuelle UUID ersetzt die alte in /etc/fstab, womit nach einem Neustart die Swap-Partition wiederhergestellt sein sollte. Voilà. 🙂
Irgendwie hat mich in den letzten Wochen die Lust am Paketeerstellen für Debian gepackt. Während MediathekView gut vorankommt und ich noch auf das Feedback eines Debianentwicklers warte, der sich das Paket gerade ansieht, sitze ich hier an Version 2.3.0. der "Warlock Bar", auch kurz Wbar genannt. Die Frage, die man sich nicht nur bei Debian manchmal stellt: "Wie findet man den richtigen Einstieg?". Ich wendete mich schnell der FAQ der Debian-Mentoren zu. Entgegen allen Gerüchten ist Debian gar kein ganz so elitärer Haufen, der sich gerne gegenüber der Außenwelt abschottet. Für Newbies im Paketeerstellen gibt es Freiwillige, die sich den Fragen angehender Paketverwalter stellen, sei es auf der Mailingliste debian-mentors oder im gleichnamigen IRC-Channel #debian-mentors im OFTC.net. Von dort gelangte ich auf die Übersichtsseite der Arbeit-bedürfenden und voraussichtlichen Pakete, in Englisch kurz wnpp genannt. Schnell sieht man hier, dass ca. 600 Pakete auf einen Nachfolger als Paketverwalter warten und die Mehrzahl davon sogar verwaist ist. Hier kümmert sich außer dem QA-Team niemand mehr darum. Irgendwann blieb mein Blick dann an wbar kleben, da mir der Name bekannt vorkam. Im Jahr 2009 bin ich zum ersten Mal auf diese leichtgewichtige Anwendung gestoßen und habe sie dann 2010 als Schnellstartleiste für Fluxbox auf dem Toshiba Portégé 3110CT installiert. Wieder zwei Jahre später schließt sich der Kreis. Denn genau diese Version, die ich damals benutzt habe, ist auch heute noch die aktuellste. Leider. Zum einen gab es erst wieder 2011 ein paar Neuerungen des neuen Entwicklers zu vermelden, der das Projekt übernommen hatte und schließlich fehlte dem Paketverwalter die Zeit, um das Paket weiter zu betreuen. Wir schreiben Juni 2012 und wbar wird als "verwaist" markiert. Also dachte ich, wäre es eine coole Idee ein leichtgewichtiges Programm zu betreuen, dass immer noch auf einem der älteren Laptops läuft, aber von niemandem mehr gewartet wird!
Wbar 2.3.0 - Neuigkeiten aus dem Changelog
Da Details zur Paketerstellung erfahrungsgemäß keine Begeisterungsstürme unter den Lesern dieses Blogs entfachen, fasse ich mich kurz, verweise auf das Changelog im Quellpaket, dass ich gleich verlinke und lasse später einfach Bilder sprechen.
Es gibt eine neue Veröffentlichung! Version 2.3.0 ausgecheckt aus dem Subversion-Repo am 16.08.2012 ist meine aktuelle Arbeitsversion.
Die Konfiguration findet nun ordnungsgemäß global unter /etc statt und nicht mehr unter /usr/share/wbar. Die Bearbeitung von ~/.wbar ist weiterhin für den lokalen Benutzer möglich.
Es gibt ein neues grafisches Programm namens wbar-config, das die Konfiguration und Gestaltung von wbar sehr vereinfacht, aber vollkommen optional ist.
Das Paket wird mit LDFLAGS=Wl, --as-needed gebaut, wodurch überflüssige Abhängigkeiten wegfallen, was sicher nicht nur Fans von leichtgewichtigen Desktops freuen dürfte.
Alle empfohlenen Abhängigkeiten sind jetzt nur noch vorgeschlagen. Auch das hält den Rechner schlank. Ob es dabei bleibt, hängt aber von einer Lizenzfrage ab.
Des Weiteren habe ich noch einige Tippfehler und Sprachunebenheiten ausgebessert (und mich dabei hoffentlich nicht selbst in die Nesseln gesetzt *schluck*).
Offene Baustellen sind momentan keine technischen Probleme, sondern ausschließlich Lizenzfragen. Aufmerksamen Menschen fällt der Zusatz "+dfsg2" am offiziellen Debianpaket auf. Das bedeutet, dass das Quellpaket der Entwickler schon zwei Mal "umgepackt" werden musste, um den Richtlinien für Debian und für Freie Software zu genügen. Konkret geht es darum, dass damals offensichtlich Icons aus dem bekannten MacOS-Dock für Wbar benutzt worden sind. Da diese aber unfrei sind, können sie mit Debian nicht vertrieben werden. Ich stehe nun vor ähnlichen Problem. Zum einen liegt dem Quellpaket eine COPYRIGHT-Datei bei, worin die GPL-3-Lizenz enthalten ist. Die Projektseite genauso wie das alte Paket stellen jedoch klar, dass der Code unter GPL-2 steht. Im Prinzip kein Problem, da es maximal zwei Entwickler gibt, die frei entscheiden können, ob sie neuere Versionen nun unter GPL-3 oder weiterhin GPL-2 verfügbar machen. Welche von beiden es aber ist bleibt unklar. Die zweite Sache sind die Icons. Das alte Verzeichnis mit den "Mac"-Icons gibt es mittlerweile nur noch im SVN. Neu hinzugekommen sind die Icons im "pixmaps"-Ordner. Eine gute Gelegenheit mal ein Bildschirmfoto von der aktuellen wbar-Version zu zeigen, so wie sie auf meinem angepassten Lubuntu läuft.
Mal von links nach rechts betrachtet: Das erste Symbol ist für wbar-config gedacht und ich ordne es optimistischerweise den Entwicklern zu. Dann kommt Pidgin und Anjuta. Anjuta steht unter der GPL-2, Pidgin ist ebenfalls ein freies Programm. Das nächste Symbol sieht lustig aus, ist aber nicht das offizielle Logo von Bluefish, dem Editor. Woher kommt es? Ok, den Gimp hat sicherlich jeder erkannt. OpenOffice, oha. "Bitte beachten Sie, dass das Logo nicht unter einer freien Lizenz steht. Und zum Schluss stehen da noch Synaptic und ein typisches Terminal-Symbol. Keine Ahnung, wer sie erstellt hat. Also wenn es gut läuft, kann ich bis auf zwei Symbole alle zuordnen und die passende Lizenz finden und den ursprünglichen Rechteinhaber ausfindig machen. Da die Entwickler aber jederzeit diese Symbole auch wieder ersetzen können, fahre ich fast besser damit, einfach wieder das Paket gnome-extra-icons zu empfehlen, dass nachweislich nur freie Symbole enthält. Beim Schreiben des Artikels ist mir dieser alte Screenshot von 2009 aufgefallen. Hier sieht man noch die Version von Wbar mit den unfreien Symbolen, bevor diese vom damaligen Paketverwalter entfernt worden sind. Das ist übrigens Fluxbox und Conky.
Das zweite Bild zeigt wiederum die aktuellen Symbole in der Version 1.3.3 von Wbar.
Ich habe die Entwickler angeschrieben und bin mal gespannt, ob es eine Antwort geben wird. Wie gesagt, es gibt Alternativen bei dem Lizenzproblem und technisch scheint das Paket gut zu funktionieren. Wer es ausprobieren will....ihr kennt den Spruch. Update 28.09.2012: - Neue Version 2.3.4 online Update 10.01.2013 Ein offizieller Upload scheint nicht mehr weit entfernt. Die Downloadlinks werden deshalb in nächster Zeit ins Leere führen. Bitte benutzt dann die offizielle Version.
i386 wget ftp://46.182.19.209/debian/pool/main/w/wbar/wbar-config_2.3.4-1_i386.deb amd64 wget ftp://46.182.19.209/debian/pool/main/w/wbar/wbar-config_2.3.4-1_amd64.deb Hier ist der aktuelle ITA-Bug von Wbar, #678865, der den aktuellen Stand dokumentiert. Und noch ein erster Eindruck von wbar-config.
Die Rätselfrage wie gewohnt zum Schluss: Welche Schriftdatei ist standardmäßig in jeder Debianinstallation enthalten, damit ich von Wbar darauf verweisen kann, ohne Gefahr laufen zu müssen, dass sie doch nicht existiert? 😉
Ich wollte meinem Lubuntu einen neuen Anstrich verpassen und die standardmäßige LXDE-Desktopumgebung gegen meinen Openbox-Arbeitsplatz austauschen. Ziel war es aber nicht wie üblich von einer minimalen Installation das System aufzubauen, sondern so wenig wie möglich an den vorinstallierten Einstellungen von Lubuntu zu ändern. Ich habe die einzelnen Schritte hier noch einmal dokumentiert, nützliche Quellen angegeben und meine eigene Konfiguration vorgestellt. Ich hoffe, es ist für diejenigen nützlich, die eine schnelle Lubuntu-Installation schätzen, aber anschließend gerne mit wenig Aufwand den Desktop an die eigenen Vorstellungen anpassen möchten.
Vorher und Nachher
Lubuntu benutzt von Haus aus das LXPanel am unteren Bildschirmrand und den Dateimanager PCManFM zum Verwalten des Desktops und der darauf befindlichen Icons. Damit entsteht das klassische Desktopgefühl, wodurch Lubuntu sich in der Standardeinstellung als perfekter Ersatz für all diejenigen eignet, die Gnome 3 und den zahlreichen Gnome-Shell-Varianten nichts abgewinnen können. Mit ein paar Handgriffen lässt sich aus Lubuntu aber auch ein typischer Openbox-Desktop machen mit Rechsklickmenü, Tint2-Panel und Conky. Zusätzlich habe ich noch Ubuntu One installiert, in das PCManFM-Menü integriert und mir die Alpha des Lubuntu-Software-Centers angeschaut.
Konfiguration
Die folgenden Abschnitte sollen nur kurz erklären, was installiert und konfiguriert wurde ohne dabei zu sehr jedes Detail auszuschmücken. Im Idealfall könnt ihr meine Konfigurationsdateien an den entsprechenden Ort kopieren und die Textdateien bearbeiten, wonach sich das entsprechende Ergebnis einstellen sollte. Wer mehr Informationen zu LXDE und Openbox haben möchte, sollte einen Blick auf die Artikel im Wiki von ubuntuusers.de oder meine kurze Übersicht "Erste Schritte mit Openbox" werfen. Diese Pakete haben ich insgesamt entfernt oder zusätzlich installiert.
Der einfachste Teil des Ganzen. Damit nicht mehr PCManFM das Hintergrundbild zeichnet, bietet sich dafür z.B. das Programm Nitrogen an, das leicht zu bedienen ist. Programm aufrufen, Bilderverzeichnis mit dem gewünschten Hintergrundbild auswählen, fertig. Eine gute Alternative dazu bleibt weiterhin feh. Das Bild habe ich auf wallbase.cc gefunden.
Openbox- und GTK-Thema
Das Thema des Fenstermanagers lässt sich mit obconf, die Themen der GTK-Anwendungen bequem mit LXAppearance ändern. Ich habe mich erneut für Alghattas entschieden, da es mir schon als Thema für meinen Openbox-Desktop mit Arch Linux gefiel. Ein Problem scheint derzeit zu sein, dass Alghattas nicht für GTK3-Applikationen geeignet ist oder LXAppearance hier einfach schlapp macht. Lösungen: Wählt ein anderes Thema, tauscht die GTK3-Anwendungen aus oder ignoriert das Ganze. 😉 Entpackt Alghattas nach ~/.themes/ und ihr solltet keine Probleme haben das neue Thema mit obconf und LXAppearance auszuwählen.
Conky
Normalerweise bevorzuge ich eher schlichte Conky-Themen. Mir genügen die wichtigsten Systeminformationen in Textform. Das wars. Langweilig, ich weiß. Für den Showeffekt habe ich deswegen mal nach etwas anderem gesucht und bin bei webupd8.org fündig geworden. Ihr könnt euch das Original des Benutzers despot77 von gnome-look.org herunterladen. Ich habe die Version leicht angepasst, die Farben geändert und das Lubuntu-Logo verwendet. Mit diesem Conky-Beispiel sieht man recht gut die Möglichkeiten von Lua, womit die Kreise und die Uhr dynamisch gezeichnet werden. Damit Conky sauber beim Abmelden beendet wird, ist es derzeit noch notwendig in der Datei /etc/lxdm/PostLogout pkill -9 conky einzutragen. Download: Mein Conky Kopieren nach: ~
Tint2
Ich weiß auch nicht genau, was mich an Tint2 so begeistert. Ich denke, es ist dieser schlichte, aber trotzdem so effektive Ansatz. Aufmerksame Leser erkennen auch hier wieder die Vorlage von Crunchbang Linux. Dieses Mal habe ich mich für einen transparenten Hintergrund und vier Arbeitsflächen entschieden. Da ich mit Conky schon Datum und Uhrzeit darstelle, entfiel der entsprechende Konfigurationsteil bei Tint2. Die Anzahl der Desktops lässt sich mit obconf unter dem Reiter "Arbeitsfläche" ändern. Download: Meine tint2rc Kopieren nach: ~/.config/tint2/
Autostart
Es ist ziemlich umständlich bei jedem Neustart das neue Panel, Conky und Nitrogen manuell auszuführen. Damit dies automatisch geschieht, gibt es eine Autostartfunktion, die man bei Lubuntu meiner Meinung nach an zu vielen Stellen suchen muss. LXDE greift auf die freedesktop.org Standards zurück, was ungewohnt erscheint, wenn man es bisher lediglich mit der Datei autostart im Ordner ~/.config/openbox/ zu tun hatte. Anwendungen lassen sich bei Lubuntu global in /etc/xdg/lxsession/Lubuntu/autostart automatisch ausführen. Diese Datei sieht bei mir so aus.
Wo sind Tint2 und Conky geblieben? Aus Gründen, die ich nicht nachvollziehen konnte, wurden beide trotz des Eintrags nicht gestartet. Die Alternative ist eine .desktop Datei, z.B. tint2.desktop, anzulegen, sie gemäß dem folgenden Muster zu editieren und dann nach ~/.config/autostart/ zu kopieren.
Mehr Informationen dazu gibt es im Wiki von ubuntuusers.de unter dem Stichwort Menue.
Rootmenü
Mir gefällt das Openbox-Menü, weil ich hiermit schnellen Zugriff auf alle Anwendungen an jedem Punkt der Arbeitsfläche haben kann, indem ich nur die rechte Maustaste drücke. Im Zusammenspiel mit Tastenkürzeln ist das eine große Zeitersparnis. Zuerst muss man das Menü wie folgt aktivieren.
Rechsklick auf den Desktop -> Einstellungen der Arbeitsfläche -> Fortgeschritten -> Option "Menü mit Fenstermanager anzeigen" aktivieren.
Um den Vorgang rückgängig zu machen, kann man pcmanfm --desktop-pref in einem Terminal ausführen. Ein Nachteil ist aber am Anfang, dass man dieses Menü zum einen mit obmenu manuell an seine Vorstellungen anpassen muss. In der Regel ändere ich aber nur einige wenige Einträge von Hand, der Rest wird automatisch mit Hilfe des Debian-Menüs generiert. Nach der Installation von menu, trägt man noch folgende Zeilen an die passende Stelle in ~./config/openbox/lubuntu-rc.xml ein.
<!-- You can specify more than one menu file in here and they are all loaded,
just don't make menu ids clash or, well, it'll be kind of pointless -->
<file>debian-menu.xml</file>
<file>menu.xml</file>
Die beiden Namen zwischen den tags verweisen auf die gleichlautenden Dateinamen in ~/.config/openbox/. Mit dem Befehl update-menus als normaler Benutzer wird das spezielle Debian-Menü neu generiert. Einziger Nachteil, wenn man es nicht global benutzt: Man muss nach dem Entfernen oder einer Neuinstallation von Software update-menus erneut ausführen, damit das Menü angepasst wird. Download: Meine Openbox-Konfiguration Kopieren nach:~/.config/openbox/
Ubuntu One und Software-Center
Ubuntu One und das Software-Center werden beide standardmäßig bei Lubuntu nicht vorinstalliert. Sie lassen sich aber schnell mit aptitude install ubuntuone-client ubuntuone-control-panel software-center nachinstallieren. Möchte man mit PCManFM Ordner zur Synchronisation freigeben, kann man sich einen zusätzlichen Menüeintrag im Dateimanager erstellen.
Rechtsklick auf einen Ordner -> Öffnen mit -> Befehlszeile -> u1sdtool --create-folder %f
Das Kommandozeilenprogramm u1sdtool lässt sich dann auch genauso zum Auflisten und Entfernen von Ordnern aus UbuntuOne benutzen. u1sdtool --list-folder u1sdtool --delete-folder "ID" Lubuntu entwickelt zusätzlich zum normalen Software-Center noch eine leichtgewichtige Version, die schlicht Lubuntu-Software-Center heißt. Es lässt sich aus dem Lubuntu-Desktop PPA einbinden. Da es sich um eine Entwicklungsversion handelt, sollte man dementsprechend mit dem Paket umgehen. Zur Zeit bemerkt man deutlich das reaktionsfreudige Verhalten, einige der Funktionen des normalen Software-Centers wurden aber noch nicht integriert.
Fazit
Ich denke die größte Hürde bei der Umstellung auf einen klassischen Openbox-Desktop ist zum einen das Finden der passenden Stelle für den Autostart und das Anpassen des Rechtsklickmenüs. Der Rest ist Geschmackssache und schnell erledigt. Zum Schluss noch der Desktop ohne geöffnete Fenster.
Es wird oft über GIMP geredet, wenn es um die Manipulation von Bildern geht. Ohne Frage ich mag GIMP und halte es für ein hervorragendes Programm. Ich denke nur, viele Menschen kommen schon mit sehr viel weniger Funktionen aus. Gerade für Standardaufgaben mit Bildern hat Lubuntu mit mtPaint ein kompaktes, schnelles und vielseitiges Bildbearbeitungsprogramm vorinstalliert, welches nicht nur einige der am häufigsten wiederkehrenden Probleme löst, sondern auch vollkommen anspruchslos an die Hardware ist und bei mir auf einem 10 Jahre alten Laptop noch eine Startzeit von weniger als 2 Sekunden hat. Mit dem folgenden kleinen Tutorial möchte ich zeigen, wie man einige typische Basisaufgaben mit Hilfe von mtPaint bewältigen kann. Mein Beispiel dreht sich um das Aufnehmen eines Bildschirmfotos, dem Zurechtschneiden des Bildes und der Markierung und Beschriftung von Objekten. In Lubuntu 11.10 ist das ressourcenschonende scrot zum Aufnehmen von Screenshots voreingestellt. Seine vielfältigen Funktionen und wie man es in ein Openbox-Menü einbindet, hatte ich vor ein paar Monaten vorgestellt. In der Regel wird durch Drücken der Druck-Taste der gesamte Bildschirm aufgenommen. Durch die Kombination Alt+Druck und ein paar anschließenden Mausbewegungen hat man die Möglichkeit einen Ausschnitt des Bildschirms als Bild festzuhalten. Dieser wird dann standardmäßig im Home Ordner gespeichert. Wovon kaum jemand Gebrauch macht: mtPaint, Mark Tylers Painting Program, kann ebenfalls Bildschirmfotos schießen. Dazu gibt es drei Möglichkeiten
Ein Bildschirmfoto aufnehmen
Terminalemulator
In Lubuntu 11.10 das LXTerminal aufrufen und mtpaint -seingeben.
Tastaturkürzel
Die Datei ~/.config/openbox/lubuntu-rc.xml öffnen und nach dem Eintrag für scrot suchen. Erstellt euch danach wie folgt ein Tastenkürzel für STRG+Druck und mtPaint.
Damit die Bildschirmaufnahme um 5 Sekunden verzögert wird, kann man anstelle von mtpaint -s auch sleep 5; mtpaint -s schreiben und natürlich je nach Wunsch die Anzahl der Sekunden variieren.
Innerhalb von mtPaint
Klickt auf Datei -> Neu -> Erzeuge Screenshot
Ein Bildschirmfoto manipulieren
Vorbemerkung: Solltet ihr Probleme mit einem Werkzeug haben, könnt ihr mit der ESC-Taste die Funktion abwählen. Falls ihr einen Schritt rückgängig machen wollt, hilft wie immer STRG+z, STRG+r holt ihn wieder hervor.
Ausgangsbild
Zurechtschneiden
Egal für welche Methode ihr euch entschieden habt, das Bildschirmfoto sollte nun direkt in mtPaint geöffnet sein. Wer nur an einem Vollbild interessiert war, kann jetzt schon zu "Datei -> Speichern als" springen und den gewünschten Dateityp wählen. Anderenfalls könnt ihr jetzt noch einen Teil des Bildes ausschneiden. Dadurch wird die Bilddatei auch kleiner, was Bandbreite spart und Ladezeiten von Webseiten verbessert. Um das Objekt zu markieren, wählt ihr das Auswählen -Werkzeug. Damit lässt sich z.B ein Rechteck um das mtPaint-Programm ziehen, welches für dieses Beispiel im Fokus stehen soll. Für mich ging es am schnellsten, wenn man mit dem Auswahl-Werkzeug an der rechten unteren Ecke des Programmfensters beginnt, ein Rechteck beliebiger Größe aufzieht und an der gegenüberliegenden oberen linken Ecke, es auf die perfekte Größe zieht. Hat man die passende Auswahl gefunden, genügt das Drücken der Entf-Taste, um den Bildbereich auszuschneiden.
Details hervorheben
Shutter bietet z.B. die Möglichkeit eine elliptische Auswahl um einen Teilbereich zu ziehen, der dadurch besser visualisiert wird. Mit mtPaint lässt sich das ganz leicht so machen: Benutzt wieder das Auswahl Werkzeug, umrandet den zu markierenden Bereich und klickt auf Ellipse-Umriss . Die Strichstärke und die Farbe lässt sich links in der Palettenvorschau verändern. Das rote Quadrat repräsentiert Farbe A (rot), das zweite Quadrat Farbe B (blau), das rote Rechteck das Muster (keines) und der weiße Kreis die Größe und Form des Pinsels und in diesem Fall die Strichstärke unserer Ellipse.
Text schreiben
Mit Hilfe des Textwerkzeuges lässt sich noch ein erläuternder Text schreiben. Für mein Beispiel habe ich als Schriftart "Sans" und Schriftgröße "20" gewählt. Nicht vergessen die "Antialias"-Checkbox für ein besseres Schriftbild zu selektieren (existiert nur bei Bildern im RGB-Format). Bei gedrückter linker Maustaste lässt sich die Textbox verschieben, ein Klick auf die rechte Maustaste fixiert den Text an der Stelle. Dieser Vorgang kann mehrmals wiederholt werden.
Eine gerade Linie ziehen
Schließlich lässt sich noch der Text und das mit der Ellipse umrandete Objekt mit einer geraden Linie verbinden, wozu ihr dieses Werkzeug braucht. Der Vorgang ist selbsterklärend. Anfangs- und Endpunkt bestimmen und mit Hilfe der Palette Farbe und Strichstärke festlegen.
Optional: Bild skalieren
Lässt sich im Menü unter Bild -> Größe der Zeichenfläche ändern einstellen oder mit der Taste Bild nach oben.
Fazit
Sowohl Shutter als auch GIMP hätten das Problem lösen können. Ich denke der Vorteil von mtPaint ist, dass es sich universell auf nahezu jedem Computer, der in den letzten 15 Jahren verkauft wurde, einsetzen lässt. Für eine leichtgewichtige Desktoplösung oder für Rechner mit begrenzten Ressourcen ist es eine gute Wahl und für all diejenigen, die nur alltägliche Aufgaben mit ihrem Bildbearbeitungsprogramm erledigen wollen, eine gute Alternative. Darüber hinaus bietet es noch die Arbeit mit Ebenen und eine Reihe von Effekten an. Hier aber ins Detail zu gehen, würde den Rahmen der Anleitung sprengen.
Es war nicht ganz einfach Lubuntu 11.10 auf dem Thinkpad 600 zum Laufen zu bekommen. Wie zuvor schon erwähnt, musste ich mir einige Male die Haare raufen. Ich benutzte die alternative i386 Lubuntu-CD und hatte eigentlich keine großen Komplikationen erwartet. Leider stellte sich später heraus, dass eine normale alternative Installation zu keinem Erfolg führte. Entweder brach die Installation beim Installieren des Basissystems ab oder das System fror schon vorher mit einer Kernel Panic einfach ein. Daraufhin überprüfte ich die CD mit Lubuntus eingebauter Testfunktion. Doch die CD war in Ordnung. Auch das Deaktivieren von ACPI oder APIC im F6-Menü brachte keinen Erfolg...bis ich die Experten-Installation wählte. Hiermit hat man eine noch viel feinkörnigere Kontrolle über den Installationsvorgang, der in diesem Modus scheinbar auch weniger RAM benötigt. Zur absoluten Sicherheit blieb ich auch bei Englisch als Systemsprache und sparte mir dadurch ebenfalls noch etwas Arbeitsspeicher. Es dauerte danach mehr als zwei Stunden bis ich mit der Installation durch war und schließlich in Lubuntu 11.10 bootete. Wie zu erwarten war, sind 128 MB RAM und ein PII Prozessor die Untergrenze für diese Linuxdistribution. Das System funktioniert zwar, aber um wirklich flüssig damit arbeiten zu können, müsste man diverse Anpassungen vornehmen oder eine Schippe RAM drauflegen. Schon nach dem Login war der Arbeitsspeicher ausgereizt und Daten wurden auf die SWAP Partition ausgelagert. Ich bleibe dabei, dass die anderen bisher auf dem Thinkpad 600 installierten Distributionen Debian, ConnochaetOS und Slitaz die bessere Alternative auf dem Modell sind.
Es stimmt etwas nachdenklich, aber schon wieder sind sechs Monate wie im Flug vorbei gezogen seit ich Ubuntu gegen ein Multi-Boot-System ausgetauscht und mir den schicken Narwal näher angeschaut habe. Ubuntu 11.10 steht nun kurz vor der Veröffentlichung und im Hintergrund wird der letzte Feinschliff angesetzt. Mein Interesse hat sich in den letzten Monaten mehr zu leichtgewichtigen Distributionen hin verschoben, mit denen ich versucht habe die verschiedenen älteren Laptops des Haushalts wieder in Schuss zu bekommen. Ich versuche mich deshalb gar nicht erst an einem Bericht zu Ubuntu 11.10, dass ich in letzter Zeit nur selten genutzt habe. Was ich aber gemacht habe, war einen Blick auf das neueste Mitglied in der Ubuntu-Familie zu werfen - Lubuntu 11.10 Oneiric Ocelot. Wie schon bei der Vorstellung von Version 11.04 angekündigt, hat es Lubuntu nun geschafft offiziell von Canonical als weitere Variante von Ubuntu anerkannt zu werden. Das bedeutet reibungslosere Integration mit der Infrastruktur der Hauptdistribution und gleichzeitig mehr Aufmerksamkeit und Support von Canonical und der Ubuntu-Gemeinschaft. Leider begann das Testen des noch im Beta-Stadium befindlichen Lubuntu 11.10 mit einigen Rückschlägen. Zuerst hatte ich die alternative i386 ISO-Datei mit jigdo heruntergeladen und wollte sie bequem in Virtualbox ausprobieren. Nach der reibungslos verlaufenden Installation machte mir das Login einen Strich durch die Rechnung. Trotz Eingabe des richtigen Passworts blieb ich am grafischen Loginmanager Lxdm hängen. Schnell vermutete ich ein ähnliches Problem wie zuvor beim Testen von Chakra GNU/Linux, weswegen ich sowohl die Größe des RAMs auf 1 GB erweiterte und 3D-Beschleunigung aktivierte. Leider Fehlanzeige. Ehrlich gesagt hätte es mich bei Lubuntu auch gewundert, wenn soviel mehr RAM zum Starten nötig gewesen wäre. Das Ganze bleibt vorerst ein Rätsel. Fakt ist nur, dass Lubuntu 11.04 vor einigen Monaten noch problemlos in Virtualbox funktionierte. Anschließend machte ich den Härtetest und wollte Lubuntu auf dem IBM Thinkpad 600 mit 128 MB RAM installieren. Der Installer ließ sich ohne weiteres in Gang setzen, doch streikte er schließlich beim Installieren zusätzlicher Softwarepakete aus dem Internet. Möglicherweise liegt es auch einfach an einer schlecht gebrannten CD, weshalb ich den Test bis zur endgültigen Veröffentlichung nach hinten verschoben habe. Blieb noch der leistungsfähigste Rechner im Haus, ein Intel Core Duo Rechner, wo ich einfach dem Multi-Boot-System eine weitere Distribution hinzufügte. Hier klappte alles problemlos.
Das Äußere
Lubuntu wirkt gegenüber 11.04 optisch seriöser und eleganter. Das gewählte grau metallische GTK-Thema ist schnörkellos und präzise und ergänzt sich gut mit den Blautönen der Icons und des standardmäßig eingerichteten Hintergrundbildes. Die deutsche Übersetzung der verschiedenen Anwendungsmenüs entspricht der guten Qualität von Ubuntu. Als Desktopumgebung benutzt Lubuntu weiterhin das namensgebende LXDE mit Openbox als Fenstermanager, dem LXpanel und LXappearance zum Ändern des grafischen Themas. Blinkende Extras wie Compiz oder eine transparente Unity-Shell wie bei Ubuntu sucht man vergebens.
Das Innere
Gegenüber den vorinstallierten Anwendungen zu 11.04 hat sich bei Lubuntu kaum etwas geändert. Lediglich XChat wurde entfernt. Das installierte Pidgin kann die gleiche Aufgabe übernehmen. Lubuntu bietet zu jeder Standardaufgabe genau eine Applikation an. Das Wer-ist-Wer der leichtgewichtigen X-Anwendungen liegt startbereit im Anwendungsmenü. Die vollständige Liste gibt es auch hier.
Insgesamt eine gute Auswahl wie ich finde, worunter Chromium vielleicht die einzige kontroverse Entscheidung ist. Auf älterer Hardware sind seine Startzeiten länger und der hohe Speicherverbrauch macht sich deutlich bemerkbar. Auf dem Core-Duo-Rechner mit 4 GB RAM war davon natürlich nichts zu spüren. Chromium ist ein exzellenter Webkit-Browser mit einem fortschrittlichen Sicherheitskonzept. Möglicherweise war diese technische Reife auch ein Grund Chromium gegenüber Midori zu bevorzugen, obwohl letzterer weniger fordernd an die Hardware ist und Webseiten gut darstellt.
Unterschiede zu Ubuntu
Lubuntu zielt auf den Einsatz auf älteren Rechnern, Laptops und Netbooks ab und empfiehlt sich als weniger hardwarefordernde Alternative zu Ubuntu. Dabei muss man auf die größten Stärken von Ubuntu aber nicht verzichten. Die Installation und Hardwareerkennung funktioniert genauso gut wie beim Original. Der Desktop lässt sich klassisch bedienen, dazu reagiert er schnell und polarisiert weniger stark als Ubuntus Unity. Lediglich Ubuntus Software-Center werden vielleicht einige vermissen, da es einen schnellen Überblick über zahlreiche Linuxsoftware bietet und immer mehr zu einem AppStore ausgebaut wird. Eine vergleichbare Anwendung befindet sich aber für Lubuntu in Entwicklung. Diese soll später deutlich ressourcenschonender sein.
Fazit
Nach wie vor denke ich, dass Lubuntu eine gute Wahl ist, wenn man mit Ubuntu prinzipiell zufrieden ist aber auf eine leichtgewichtige Desktopumgebung wechseln möchte. Der klassische LXDE-Desktop fühlt sich fühlbar reaktionsfreudiger an als das parallel auf dem gleichen Rechner installierte Unity. Der Speicherverbrauch der frisch installierten i386-Version von Lubuntu liegt bei ca. 130 MB nach einem Neustart. Das ist zwar wesentlich weniger als bei Ubuntu, in Bezug zu Crunchbang, Debian, ArchLinux, Slitaz oder ConnochaetOS dennoch ein spürbarer Aufschlag. Für die ältesten Laptops sind die vorgenannten Distributionen besser geeignet. Lubuntu lässt sich mit Einschränkungen ab 128 MB benutzen, wobei mir 256 MB+ als die bessere Zielgruppe erscheint. Für Besitzer moderner Laptops und Netbooks oder Mac Nutzer gibt es auch eine angepasste Lubuntu Version für die Amd64- und PowerPC-Architektur. Ich überlege ernsthaft in Zukunft Ubuntu durch Lubuntu 64bit auf dem Core Duo zu ersetzen, weil es tatsächlich das leichtere Ubuntu ist. Vorerst bleibt aber alles beim alten, da mich zur Zeit einfach die ganz alten Kisten mehr interessieren. 😉
Alle sprechen über Ubuntu 11.04 und Unity, doch die Ubuntuwelt hat noch weitere interessante Ableger zu bieten. Lubuntu bemüht sich seit längerer Zeit als offizielles Ubuntu Derivat neben Kubuntu, Xubuntu und Ubuntustudio anerkannt zu werden. Lubuntu setzt dabei auf die namensgebende LXDE Desktopumgebung, deren erklärtes Ziel es ist, einen ressourcensparenden Desktop zu erschaffen. Damit sind gleichermaßen geringer Speicherverbrauch und reaktionsfreudigere Programme als auch stromsparend und umweltfreundlich gemeint. Deswegen hat Compiz und natürlich auch Unity keine Chance bei Lubuntu, was es auch einfacher macht die Distribution z.B. in Virtualbox auszuprobieren. Lubuntu bietet für mich die gleichen Komfortanwendungen, die ich auch von Ubuntu gewohnt bin. Um das Installieren von notwendigen, aber leider unfreien Treibern zu vereinfachen, kommt wie gewohnt Jockey zum Einsatz. Als Büroanwendungen sind Gnumeric und Abiword vorinstalliert, die zwar weniger umfangreich als die bekannte LibreOffice Suite sind, dafür sich in Sachen Geschwindigkeit besser schlagen und für allgemeine Aufgaben wie Briefe schreiben und Tabellenkalkulationen vollkommen ausreichend sind. Zum Surfen ist Chromium vorinstalliert, Sylpheed für Emails, welches ich genau wie den Fork Claws-Mail empfehlen kann und dann wäre da noch Pidgin und Xchat zum Chatten. Mit Mplayer lassen sich alle Formate dieser Erde abspielen, Audacious zum Musikabspielen ist auch keine schlechte Wahl, wobei ich hier natürlich gerne cmus gesehen hätte. 😉 Drucken, CD/DVD Brennen, Notizen verfassen, Bilder bearbeiten Lubuntu bietet alle Voreinstellungen, die man auch aus Ubuntu kennt, nur mit dem Unterschied, dass es sich um andere Namen und leichtgewichtige Software handelt. Als Dateimanager ist PCManFM installiert, der ebenso wie Thunar zu den populären Alternativen zählt, wenn man reaktionsfreudige Anwendungen bevorzugt. Als Fenstermanger setzt LXDE Openbox ein. Leider nutzt Lubuntu in der Voreinstellung nicht das Rechtsklickmenü von Openbox und lässt PCManFM den Desktop übernehmen. Für Ubuntuumsteiger ist das Verhalten dadurch zwar intuitiver, ein perfekt konfiguriertes Menü wie bei Crunchbang vermisste ich dadurch aber. Lubuntu wirkt durch das LXPanel und durch die Desktopeinstellungen zwar traditionell, was durchaus aber auch Vorteile haben kann. Die Umgewöhnung dürfte für Ubuntunutzer eher gering sein, wodurch die Eingewöhnungsphase sich in Grenzen hält. Ich denke Lubuntu kombiniert das Positive aus zwei Welten. Ubuntus komfortable Voreinstellungen und die Vorteile leichtgewichtiger Software für ältere Rechner, aber auch modernen Netbooks und Desktop PCs, die ihre Rechenzeit für wichtigere Aufgaben als den Compositing Manager benötigen. Lubuntu 11.04 ist auf Grund der vorinstallierten Dienste und Anwendungen nicht ganz so ressourcensparend wie andere Debian Openbox Derivate oder eine selbst konfigurierte Debian Netzinstallation. Dafür lässt es sich bequem als Live CD ausprobieren und später installieren und bringt alles mit, was man auch von Ubuntu gewohnt ist. Mit der nächsten Veröffentlichung von Ubuntu 11.10 soll Lubuntu auch endlich offiziell zur Familie gehören. Gute Entscheidung, es wurde Zeit. Wieder ein Haken auf der Liste. 😉
Kurz notiert, ein paar Distributionen, die ich im Laufe der nächsten Wochen und Monate näher kennenlernen möchte. Einige davon haben sich schon auf den alten Laptops bewährt, der Rest setzt sich aus Distributionen zusammen, die immer wieder genannt werden, wenn es um sogenannte leichtgewichtige Software geht. Debian bietet mir schon heute hervorragende Möglichkeiten wirklich jeden noch so alten Rechner zum Laufen zu bringen. Trotzdem sollte der Blick immer mal wieder über den Tellerrand schweifen. Leichtgewichtig ist für mich nicht alles. Die ideale Distribution läuft nicht nur auf jedem Rechner, sondern lässt sich auch von Menschen bedienen, die nicht schon seit Jahrzehnten in Assembler programmieren und das ISO/OSI Referenzmodell herunter beten können. Update: Hier gibt es einen Zwischenstand zu meinen favorisierten und leichtgewichtigen Freien Betriebssystemen
Arch gehört seit mehr als zwei Jahren immer wieder zu den Linuxdistributionen, die meinen Weg kreuzen, wenn es darum geht ein möglichst leichtes i686 System aufzusetzen. Schon oft bin ich im ArchLinux Wiki gelandet oder auf Foreneinträge gestoßen, die Arch als die leichtgewichtige Linuxdistribution preisen. In der Tat konzentriert sich ArchLinux darauf nach dem K.I.S.S. Prinzip zu agieren, verschwendet keine Ressourcen an zusätzliche grafische Konfigurationswerkzeuge und zeichnet sich seit langem durch eine Gemeinschaft aus, die Wert auf effiziente Software legt.
ArchBang basiert auf ArchLinux und nutzt in der Standardkonfiguration Openbox als Fenstermanger. Meine Hoffnung ist, dass ArchBang die Installation und Konfiguration einfacher macht. Inwiefern sie sich gegenüber dem Original auszeichnet und hier Akzente setzt bleibt abzuwarten.
Basiert auf ArchLinux, hat aber den großen Vorteil auch auf Rechnern mit i586, sprich Pentium I, und älterer Hardware zu funktionieren.
CrunchBang
Ein anderes Bang. Im Gegensatz zu Archbang setzt Crunchbang auf Debian als Unterbau, konzentriert sich aber ebenfalls auf den Openbox Fenstermanager. Da ich auf meinem Dell Inspiron 4000 schon Debian Sid mit Openbox einsetze, bin ich gespannt wie sich Crunchbang auf dem gleichen Rechner anfühlen wird.
K.Mandla vergleicht den Performancegewinn zwischen ArchLinux und Crux mit dem Umstieg von Ubuntu auf ArchLinux. Er selbst setzt Crux auf den ältesten Pentium I Rechnern ein. Crux ist sicher nichts für Linuxeinsteiger, aber auch eine gute Möglichkeit tiefer in Linux einzusteigen.
Lubuntu ist meines Wissens zur Zeit das leichtgewichtigste Derivat der Ubuntu Distribution. Als Desktopumgebung kommt LXDE zum Einsatz, welches bekanntermaßen auf Openbox als Fenstermanger zurückgreift. Lubuntu verspricht die Bedienungsvorteile von Ubuntu mit den Vorteilen des ressourcenschonenden LXDE.
Eine Distribution mit dem Ziel alten Computern neues Leben einzuhauchen. Ziel von PuppyLinux ist es, leicht zu installieren zu sein, komplett im RAM zu laufen und ohne Wenn und Aber ältere Rechner produktiv nutzen zu können.
Zur Zeit definitiv eine meiner Lieblingsdistributionen. Slitaz schafft es nachweislich selbst einen 15 Jahre alten Toshiba Satellite 220 CS mit nur 16 MB RAM anzutreiben. Darüber hinaus bietet Slitaz aber auch eine sehr effiziente 30 MB große Live CD und gehört sicherlich zu den Top Distributionen, wenn es um alte Hardware, leichtgewichtige Software und Maximalismus geht. Ich warte gespannt auf die kommende Veröffentlichung Slitaz 4.0. Das soll nicht alles gewesen sein. Gentoo oder Slackware basierte Distributionen gehören sicherlich mittelfristig noch auf den Merkzettel. Prinzipiell lässt sich jede Distribution auf die Liste setzen, welche einen sparsamen Fenstermanger wie Fluxbox, IceWM, Openbox, Awesome oder ähnliches einsetzt. Für den Anfang muss das aber erst einmal reichen. 🙂