Richard Stallman wettert gegen Ubuntu Spyware

Es gibt einige universelle Konstanten im Universum: Lichtgeschwindigkeit, Plancksches Wirkungsquantum, die 42 und natürlich Richard Stallman. Sucht man nach einer klar definierten und polarisierenden Meinung zum Thema Freie Software, findet man sie mit traumwandlerischer Sicherheit bei ihm. Genau das Richtige für einen kleinen Aufreißer bei Sonnenschein und Schnee am Wochenende.
Gestern veröffentlichte RMS, wie er von vielen liebevoll abgekürzt wird, in seinem Blog den Artikel Ubuntu Spyware: What to do?
Er stellt darin die These auf, dass Freie Software die Nutzer vor schädlicher, gar boshafter Software beschütze und Ubuntu dieses Paradigma mit der Einführung seiner Shopping-Funktionen bei Amazon nun grob verletzt habe, indem Benutzerdaten standardmäßig an die Server von Canonical, dem Unternehmen hinter Ubuntu, übermittelt werden.
Selbst wenn dieses Feature nach der Installation ausgeschaltet wäre, bestünde immer noch die Gefahr für die Benutzer, dass deren Daten jederzeit wieder transferiert werden können. Zwar könne jede Einzelne diese Funktion abschalten, jedoch würde das bedeuten, dass die Abgrenzung zwischen proprietärer Software und freier Software verwischen würde und das Argument "Freie Software spioniert nicht" nicht mehr gelte. Wer schon ein paar andere Artikel von Richard Stallman kennt erahnt, was sein Fazit war.
Hört auf Ubuntu zu benutzen und es anderen weiterzuempfehlen!
Wenn man seinen Artikel zu Amazon gelesen hat und weiß, dass selbst Debian auf der Liste der Distributionen steht, die von der Free Software Foundation nicht empfohlen werden, kommt diese Aussage nicht vollkommen überraschend.
Diese Schwarz-Weiß-Ansichten sind einfach formuliert und egal was man von ihnen hält, man weiß immer genau für was der Andere steht oder eben nicht. Ob die Welt aus zahlreichen Grautönen besteht oder gar bunt ist, interessiert da nicht. Die Frage, die ich mir gestellt habe war, welche Möglichkeiten hat eigentlich ein Unternehmen, dass mit Freier Software arbeitet und handelt, Gewinne zu machen? Wie kann ich Menschen für ein Produkt begeistern und maßgeschneiderte Lösungen anbieten, ohne dass ich dafür etwas über sie wissen muss?
Das scheint ein ganz schön vertracktes Problem zu sein, nichts speichern, nichts wissen, aber dennoch Informationen in Echtzeit via Internet anbieten. Klar, Canonical könnte auch den Versandkatalog von Amazon auf DVD an alle seine Nutzer verschicken, die ihn dann lokal installieren. Möglichkeiten neue Arbeitsplätze zu schaffen, gibt es viele.
Vielleicht ist Stallmans Vorschlag, lokale und entfernte Suche strikt zu trennen und nur mit expliziter Einwilligung der Nutzer zu handeln, gar nicht so verkehrt und die einzige Möglichkeit alle datenschutzrechtlichen Bedenken auszuräumen. Doch ist es realistisch anzunehmen, dass jeder Nutzer zwei getrennte Schnittstellen benutzen würde, wenn es sie denn gäbe? Wer denkt bei der ganzen Diskussion eigentlich an die kleinen Buchläden und Einzelhändler, die von so einer Funktion so oder so nicht profitieren?
Im Moment weiß ich nur, dass ich kein Patentrezept habe. Mehr Transparenz bei all diesen "Shopping-Features" wäre sicherlich nicht verkehrt und dann bitte schön auch mit größerer Auswahl. Aufrufe zum Boykott halte ich jedoch für falsch, solange es die Möglichkeit gibt die betreffende Funktion einfach bei Nichtgefallen zu deaktivieren.
sudo apt-get remove unity-lens-shopping

24 Replies to “Richard Stallman wettert gegen Ubuntu Spyware”

  1. Er hat aber recht. Die Suche sollte a) Opt-in sein und/oder b) mir mitteilen welche Daten an Canonical übertragen werden, welche bei Canonical noch evtl. noch gespeichert sind, und mir die Möglichkeit zum löschen dieser Daten geben.

  2. Durch die Nutzung z.B. des GNOME Remix oder von Kubuntu, kann man klar ein Zeichen setzen, dass man mit der Entwicklung nicht einverstanden ist.

  3. Danke für den Artikel. Das ist wirklich ein sehr interessantes Thema, über das man bestimmt viel diskutieren kann.
    Diskussionen mit Fundamentalisten wie Stallman haben wohl eher wenig Sinn, aber in diesem Punkt muss ich ihm recht geben. Ich stimme ihm zu, dass sich Ubuntu langsam aber sicher vom FLOSS-Gedanken entfernt. Um Geld zu verdienen sollte sich Canonical eher auf finanzstarke Firmen konzentrieren, denen ein vernünftiges Support-Paket anbieten und mehr Unterstützung für unternehmenswichtige Software wie SAP konzentrieren. Die paar Doller, die über die Shopping Lense herkommen, sind den Ruf Ubuntus nicht wert.

  4. Das ist doch wieder mal die Verlogenheit der Ubuntunutzer. Wettert Stallman gegen Windows, dann ist er der Heilsbringer, wettert er gegen Ubuntu, ist er auf einmal der Fundamentalist.

  5. Meiner Ansicht nach, täte er besser sich organisiert mit allen die freie Software favorisieren gegen diese M$ Zwangssignierung zu stellen, als gegen Ubuntu zu nörgeln wegen einer Linse die sich ganz einfach deaktivieren/deinstallieren lässt. Zudem bietet es sich ja auch an andere Desktops zu nutzen, wenn einem der Unity samt seiner Linsen nicht passt. Wie hier schon angemerkt, muss man den von RMS geäußerten Kritik nicht allzu viel beimessen, denn auch Debian gefällt ihm nicht. Und künftig wettert er dann gegen openSUSE, Fedora und Ubuntu sowieso, weil die sich von M$ Signaturen für 90 Dollar kaufen um ihre System auf neuer Hardware starten zu können. Ist das nicht auch irgendwie proprietär? Aber halt, das ist dann was anderes, weil es sich um Fedora und openSUSE handelt.

  6. Es ist doch ein grundlegendes Problem, wem kann man was anvertrauen. Wie Ubuntu agiert und vor allem wo, sollte einem zu denken geben.
    So wie ich das mitbekommen habe, ist das „Feature“ nur der Anfang. Was passiert, wenn so tolle Dinge direkt aktiviert werden, kann man sich denken. Alles Cloud, ein klick von einem der Ubuntu-Zielgruppe entsprechenden Nutzer und schon landet was im Nirvana. Ich würde vermuten, dass über solche Dinge wie Shopping-Lense „Sicherheits“Lücken entstehen können, aber das werden andere besser beurteilen können.
    Ubuntu handelt wie unsere Politik. Man macht drei Schritte voraus, wenn es einen Aufschrei gibt, geht man einen zurück.
    Aber leider wird auch dieses Thema wieder in endlosen Glaubenskriegen enden, so meine Befürchtung. Wobei du es schön geschrieben hast.

  7. Die Shopping Lense wollte in der Form nun wirklich niemand. Es wäre also konsequent sie einfach wieder zu entfernen. Hier in der Schweiz wird übrigens vorher abgestimmt, was ich ein ganz nettes Feature finde 😉

  8. Genau, kehrt ab von dem bösen Ubuntu!
    Sollen Einsteiger Fedora oder Debian nutzen? Wo sie dann an Treibern rumfrickeln müssen und oft doch zu keinem Ergebnis kommen weil ihnen in all den Foren nur RTFM entgegengeschmissen wird, obwohl sie mit ihrem Wissensstand das Manual gar nicht verstehen können? Das gilt für fast jede Distribution außer Ubuntu.
    Oder gleich völlig freie Systeme? Ich probiere gerade Trisquel aus, ein völlig „freies“ Ubuntu. Die Konsequenz ist das einige Module meiner Hardware überhaupt nicht laufen können mangels verfügbarer freier Treiber. Wenn es nach den Usern des Trisquel-Forums geht würde ich jetzt mein halbes Notebook zerlegen um funktionierende (!) Hardware auf den Sondermüll zu schicken…
    Man sollte realistisch bleiben. Lange Zeit war Ubuntu die einzige anfängertaugliche Distribution, heute immer noch eine der einfachsten und vielleicht die einzige die man in der unwissenden Öffentlichkeit nicht nur mit Nerds, Hackern und so weiter in Verbindung bringt. Die Ubuntu-Zielgruppe ist sehr vielfältig, ein gewisser Teil jedoch wird von keinem anderen Linux angesprochen. Dieser kennt sich wenig aus und sieht in der Lens auch eher die Möglichkeiten, nicht die Risiken. Wenn es nach STallman geht kehrt dieser Teil entweder zu seinem alten völlig propietären Linux zurück oder wandelt sich zu einer Kopie seiner selbst.

    1. > Sollen Einsteiger Fedora oder Debian nutzen? Wo sie dann an Treibern rumfrickeln müssen
      Das gilt allenfalls für Debian, das übrigens den größten Teil von Ubuntu zur Verfügung stellt. Für Fedora gilt es gar nicht. Fedora ist genauso endanwenderfreundlich wie Ubuntu und in einigigen Punkten etwas besser. Ich hatte schon einge Fälle, in denen Ubuntu Gefrickel erfordert hätte für Funktionen, die Fedora automatisch eingerichtet hat.
      >Dieser kennt sich wenig aus und sieht in der Lens auch eher die Möglichkeiten, nicht die Risiken.
      Nein, dieser Teil der Nutzer ist nur der automatisch eingeschalteten Flut unerwünschter Werbung hilflos ausgeliefert. Mit sudo apt-remove können diese Menschen erst mal nicht viel anfangen. Vielleicht ist dieser Teil das ja gewohnt und zuckt mit der Schulter. Vielleicht ist dieser Teil der Nutzer aber auch zu Linux gekommen, weil er eben das nicht mehr wollte.
      Nehmen wir an, so ein Nutzer sucht in Ubuntu nach einem Programm, mit dem er für Grafiken Schattenwürfe in Graustufen erzeugen kann (Inkscape, GIMP). Sie arbeitet in einer städtischen Kultureinrichtung sitzt mit ihrem Laptop am Schreibtisch und gibt folgende Suche ein:
      shades grey
      Guten Appetit! Ob sie wohl Inkscape oder GIMP angezeigt bekommt?
      > Wenn es nach STallman geht kehrt dieser Teil entweder zu seinem alten völlig propietären Linux zurück oder wandelt sich zu einer Kopie seiner selbst.
      Diesen Satz verstehe ich nich ganz. Du meinst, Stallman möchte, dass die technisch nicht interessierten Nutzer zu „seinem alten, völlig proprietären Linux“ „zurückkehren“? Ich wusste nicht, dass Richard Stallman ein „altes, völlig proprietäres Linux“ besitzt. Könntest Du das näher erläutern?

      1. > Wenn es nach STallman geht kehrt dieser Teil entweder zu seinem alten völlig propietären Linux zurück oder wandelt sich zu einer Kopie seiner selbst.
        Zugegeben, der Satz ist Grütze. Statt „Linux“ sollte es Mac oder windows heißen. Ich meine das es für Stallman nur schwarz und weiß gibt, in diesem Fall ist Ubuntu für ihn wegen eines Makels generell unbenutzbar. Ich denke mal das schließt auch die Varianten (Kubuntu, Xu-…etc.) und die Forks wie Mint ein.
        Es könnte genauso gut eine Userflucht von Ubuntu zu Xubuntu oder auch Mint entstehen, das würde Canonical ebenfalls zu verstehen geben das sie mit der Amazon Lens auf dem Holzweg sind. Jetzt Ubuntu den Untergang zu wünschen würde bedeuten Ubuntus Leistungen in Abrede zu stellen. Aus meiner persönlichen Erfahrung ist Ubuntu nun mal eine der „einfachsten“ Linuxdistributionen. Viele Anfänger kommen mit Ubuntu besser klar als mit einem anderen System, und wenn es nur an ein, zwei zusätzlichen vorinstallierten Treibern liegt. Mag sein das dies auch unter Fedora, Debian oder weiß gott was vorkommt. Würde man nun aber Ubuntu quasi als „uninstallierbar“ brandmarken würden ziemlich viele Anfänger wohl zu MS zurückkehren. Distrohopping ist ein verdammt großer Aufwand wenn man seinen Computer in absehbarer Zeit auch benutzen möchte…da wird im Zweifelsfall sonst wieder MS oder Mac draufgemacht. Ist dies für Stallman eine tolerierbare Konsequenz?
        Mag sein das Ubuntu nicht perfekt ist, aber die Situation wäre noch schlechter ohne Ubu.

  9. Ich kenne RMS persönlich recht gut und korrespondiere mit ihm per eMail. In vielen Dingen ist er sicherlich etwas zu hart und übertreibt auch manchmal etwas. Wo er aber Recht hat, da hat er Recht. Die Entwicklung, die Canonical mit Ubuntu einschlägt, bereitet nicht nur ihn Kopfzerbrechen. In den letzten 2-3 Jahren ist vieles an Ubuntu falsch gelaufen, obwohl u.a. es Ubuntu zu verdanken ist, daß Linux immer bekannter und beliebter wird.
    Aber die gesamte Kommerzialisierung wird offenbar ein Schuß für Canonical nach hinten werden, fürchte ich.
    Warten wir jedoch die Entwicklung der nächsten 2-3 Jahre ab…

  10. Vielen Dank für eure Kommentare. Ich kann die Bedenken von Stallman gut nachvollziehen, jedoch würde ich mir wünschen, dass er dann auch aufzeigt, wie man Freie Software auch kommerziell nutzen kann, immerhin eine der Grundfreiheiten.
    Die Idee von Benni, dass Canonical sich mehr auf Unternehmen konzentrieren sollte, ist sicher nicht verkehrt. Leider liegen mir keine Zahlen vor, wie gut das Geschäft dort im Vergleich zu den Privatkunden läuft.
    Es war von vorneherein klar, dass Canonical irgendwann versuchen würde Erträge zu erwirtschaften und dass es nicht für alle Ewigkeit durch einen Multimillionär gesponsert werden kann. Der indirekte Weg über Kooperationen mit großen Internetkonzernen scheint da ein gewinnbringender Weg zu sein. Leider profitieren die Kleinen davon bisher nicht. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass irgendwann die ausdrückliche Opt-In-Funktion bei den Unity-Lenses kommen wird, wenn genug Leute sich dafür einsetzen.

  11. @Torsten,
    an was willst Du das fest machen, das es für Ubuntu ein Schuß nach hinten werden soll? Wenn es gelingt Ubuntu auf Smartphones, Tablets, Set-top boxen, TV, usw zu portieren, werden zumindest die Durchschnittsanwender die bisher Ubuntu nutzten dies auch weiterhin bzw erst recht tun. Man kann von Canonical/Ubuntu sagen und halten was man will, aber derzeit steht man an der stelle die alle irgendwann mal kommen sahen. MS kann und will irgendwann Ubuntu nicht mehr Dauersubventionieren, also muss das Canonical mit eigenen Einnahmen erledigen. Wer sollte auch sonst die vielen Entwickler bezahlen und Projekte finanziell unterstützen? Die Community? Wohl kaum! Aus der Community kommt meist nur Undank, gemecker und Forderungen, Forderungen, Forderungen. Wenn dann eine gezielte Spendenaktion initiiert wird um einzelne Projekte zu unterstützen, ist das falsch. Ruft man auf auch mal einen Dank an ein Dankenswertes Projekt zu senden, ist das auch wieder schlimm. Communitys, so schön und gut der vermutete Gedanke dahinter auch sein soll, ist kein verlässlicher Partner.
    Man kann bpsw. bei openSUSE sehr gut erkennen was passiert, wenn man sich „frei von allen Kommerziellen Einflüssen (durch SUSE, Novell, etc)“ macht und alles der Community überlässt. Das ganze geht langsam aber stetig den Bach runter. Entwickler gehen weil die auch nicht von liebe und Luft leben können, und damit einher geht die Qualität der Distri abwärts, somit auch irgendwann aktive (Paketbetreuer, Community Aktivisten, usw) die sich beteiligen und wieder sinkt die Qualität und damit laufen Nutzer weg. Ähnliches kann man auch bei Mageia beobachten, wobei es bei denen (Mageia) nicht ganz so freiwillig geschah.
    Warten wir es mal ab ob und wie das in Ubuntu 13.04 mit dieser Linse gelöst wird. Persönlich denke ich, das man da eine andere Lösung einbaut. So oder so, ist wohl eher eine Richtungsweisende Version die nächste LTS. Alles dazwischen sind bekanntlich Spielwiesen und Übungsversionen für LTS, die dann erst ein Grund gegeben zu sagen ob das vor den Baum geht wenn diese (LTS) veröffentlicht ist. Zudem gibt es immer noch andere Desktops die diese „Aufreger“ nicht haben, womit ein Aufruf von Stallman Ubuntu nicht mehr zu empfehlen dritte trifft die damit nichts zu tun haben. Ob das so sinnvoll und gut ist, wage ich zu bezweifeln.

  12. @Gnomeknülch: Nein, das will ich damit nicht sagen. Es ist aber schon bedenklich, daß Canonical neue Sachen implimentiert, die auf grossen Widerstand stossen und sich offenbar darum nicht schert.
    Vieles an Ubuntu ist sicherlich gut und prima gelungen. Was mich persönlich zB sehr stört ist, daß Ubuntu immer langsamer, träger, fetter und offenbar auch instabiler wird. Anstatt neue „tolle“ Features zu basteln und einzuführen, wäre es erst einmal wichtiger, daß Ubuntu stabil und schnell läuft, so wie das noch bis 8.04 der Fall gewesen ist.
    Ich bin zwar auch nicht mit allem einverstanden, was Stallman sagt oder schreibt, aber wo er Recht hat, da hat der Mann Recht.

  13. @ Torsten,
    mag sein, das Ubuntu früher schneller und weniger fett und träger war. Da nutzte man auch noch GOME 2, was nun mal durch Unity ersetzt wurde. Für die kommenden Ausgaben sind Arbeiten am Ressourcenverbrauch geplant, das wird auch kommen müssen wenn man auf Tablet, Smartphones und wo noch alles hin soll. In Sachen Stallman, mag auch sein das er da einen wichtigen, aber der Community bekannten Punkt aufgreift. Aber deshalb gleich zum Boykott aufrufen? Das geht entschieden zu weit. Wenn er das Kritisiert, dann sei das auch recht und billig. Nur hat er (RM) kein maß mehr, denn wenn jemand bzw irgendwas zu Boykottieren wäre, dann wohl eher dieses Aussperrtool aus dem Hause Microsoft. Das taucht da nicht auf, obwohl es da erst recht was zu sagen bzw handeln gäbe.

  14. Das RMS Gnewsense auf einem Longsoon (Openhardware) Laptop nützt sollte bekannt sein.
    Das ein Evangelist eine Boykotierung ausspricht, liegt in der natur der Sache.
    Entweder folgt man den Boykott, oder eben nicht.
    Wenn man Frei wie RMS versteht, ist der Boykott Aufruf stimmig.
    Ich selbst benutze Debian auf meinem Thinkpad, weil nur mit Debian ich sämtliche Funktionen am laufen kriege. Auf mein kleineres ThinkPad laüft Gnewsense. Leider funktioniert dort nicht alles, weil eben manche Treibern nicht völlig frei sind.
    Deswegen meckere ich nicht über Gnewsense, sondern eher auf IBM, die eben solche unfreie Hardware einsetzt.
    Loben und unterstützen sollte man solche bestrebungen wie Longsoon, Ben (Nanonote), Freephone und last but not least Openmoko Freerunner.
    Es wird wohl noch einige decaden dauern bis wir wirklich völlig freie Systeme kaufen können. Bis dahin muß jeder sein eigener Spagat finden. Also jeder muß selbst entscheiden inwiefern er ein (teils-) freies System möchte, oder ein voll funktionsfähiges (M$?) System.
    Wenn der Papst, die benutzung von Kondome verbietet, weil es nicht der religiösen Doktrin entspricht, heisst das noch lange nicht daß ich keine Kondome nutzen werde.
    Aus der päpstliche sicht, ist aber das Verbot völlig richtig. Ähnlich sehe ich das mit RMS’s Boykott Aufruf. Denn die allererste Freiheit die man dank Linuxderivate hat ist die Qual der Wahl. Diese Freiheit habt ihr bei Apple/Windows eben nicht.
    In diesem Sinne wünsche ich euch allen eine frohe Adventszeit.
    MfG
    Fusin

  15. Mit der Kritik an der spyware in Ubuntu hat RMS völlig recht. Unter anderem wegen sowas bin ich weg von Windows, und ich finde es schade, das sich Ubuntu in diese Richtung entwicklet.
    Zum Boykott werde ich nicht aufrufen, Ubuntu ist immer noch ein gutes und flexibles System, und in vielen Dingen sympatischer als OS oder Windows, aber ich selbst werde es nicht mehr nutzen und auch nicht mehr weiterempfehlen.
    Ich hoffe das da noch mal ein Umdenken stattfindet.
    Mit kommerziellen und propritären Anwendungen im Software Center kann ich leben, notfalls auch mit Werbung, wenn sie nicht zu pentrant wird und sich ausschalten läßt, ich verstehe das Canonical Einnahmen braucht, aber beim sammeln persölicher Daten hört es für mich auf. Egal an welchen Server die übertrgen werden.

  16. Ich sehe das genauso wie RMS. Diese Form der Monetarisierung von freier Software ist aus Sicht eines konservativen Nutzers inakzeptabel. Ubuntu ist mittlerweile nur noch etwas für Generation Facebook, die wirklich daran interessiert ist ihre Interessen derart offen zu legen, damit sie schneller über Werbebanner zu ihren Lieblingsprodukten gelangt. Auch Geschäftskunden werden sie damit verprellen. Ich bin sehr froh mit openSUSE. Man sieht das die SUSE GmbH länger im Geschäft ist und sehr sorgfältig veröffentlicht. Zudem kann man mit http://build.opensuse.org/ über ein Webinterface sehr viel einfacher Pakete beisteuern und mit http://susestudio.com/ sehr viel einfacher Derivate zusammen klicken. Außerdem setzt SUSE viel stärker auf Standards von FreeDesktop oder LSB und ist damit deutlich kompatibler als Ubuntu, dass mehr und mehr sein eigenes Süppchen kocht und wie Microsoft/Apple EEE-Strategien verfolgt.

  17. Freie Software !!!
    Immer wenn es um Kommerz geht … Konzerne … Staat …
    Monsanto ………. etc., geht nicht nur die Freiheit vor die Hunde !
    So naiv kann doch kein Mensch sein !?
    Es gibt genug freie Betriebssysteme ….
    Also putzt die Platte und und installiert was vernünftiges !
    Wer so etwas toleriert, der sollte nach W$ zurückkehren.
    Sorry aber ich kann so eine sch…. nicht mehr hören.
    Wenn die User nur ein wenig konsequenter währen …..
    Mir bleibt nur eins zu sagen :
    Flagge zeigen !!!
    Mit seinen Worten (Stalman)
    Hört auf Ubuntu zu benutzen und es anderen weiter zu empfehlen!

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