Es kann ziemlich viel Spaß machen für ein Debianpaket selbst verantwortlich zu sein. Fairerweise muss ich dazu sagen, dass Wbar nicht das komplexeste Paket ist und es da noch ein paar Steigerungsmöglichkeiten gibt bis man schließlich Paketverwalter des Apache- oder X-Servers ist oder gar das Linuxkernel-Paket betreut.
Nachdem ich damit begonnen hatte ein aktuelles Paket für Wbar auf Basis der Version 2.3.0 aus dem SVN-Repo zu bauen, schrieb ich ein paar Patches, die ein paar Rechtschreib- und Grammatikfehler und den Originalautor korrigierten, die Desktop-Datei modifizierten und die standardmäßige Symbolgröße auf 64 erhöhten. Schon zwei Tage später hatte Rodolfo Granata alle Patches berücksichtigt und eine neue Version 2.3.1 veröffentlicht, die nun keine unfreien Symbole mehr enthält.
Leider enthielt diese Version nun gar keine Icons mehr, was mich vor ein Problem stellte. Wie sollte ich eine Schnellstartleiste ohne Icons als "cool eye-candy" vermarkten? 😯
Debian besitzt einige Pakete, die ausschließlich aus Icons bestehen und die Themen für Desktopumgebungen wie LXDE, Gnome und KDE liefern. Der alte Paketverwalter von Wbar hatte noch auf die gnome-extra-icons zurückgegriffen. Diese sehen aber nach mehr als 10 Jahren im Archiv etwas altbacken aus. Außerdem liegen sie nur in einer geringen Auflösung vor, wodurch man beim Skalieren jeden Pixel sehen kann.
Danach habe ich mir noch kde-icons-crystal, kde-icons-nuvola und schließlich gnome-colors-common angesehen. Dabei fiel mir auf, dass in diesem Paket nahezu alle Icons aus der alten Wbar-Version 2.3.0 enthalten waren. Hier kamen sie also her.
Ich denke es war richtig die Icons zuvor zu entfernen, solange man ihre Lizenz nicht kennt. Da ich nun weiß, dass sie alle unter der GPL2 verfügbar sind, die gleiche Lizenz, die übrigens auch Wbar benutzt, sollte die Aufnahme in das Paket kein Problem darstellen. Ich dachte auch zuerst daran es einfach beim Installieren zu empfehlen, jedoch liegen die hochauflösenden Symbole als SVG-Dateien vor, die Wbar nicht darstellen kann.
Im Prinzip muss ich also jetzt die Copyright-Datei von Debian auf den neusten Stand bringen und die Autoren von gnome-colors-common ordentlich darin aufführen. Als Schrift werde ich fonts-liberation empfehlen, womit Wbar aus dem Stand funktionieren sollte.
Persönlich könnte ich auch ohne vorinstallierte Icons leben, denn mit wbar-config geht das Hinzufügen neuer Symbole im Handumdrehen. Auf der anderen Seite ist der erste Eindruck entscheidend und erfahrene Anwender installieren Wbar sowieso mit
aptitude install wbar -R
Jetzt muss ich nur noch den Entwickler überzeugen die alten Icons wieder in Wbar aufzunehmen. 🙄
P.S.: Ich warte immer noch darauf, dass jemand den ITP für das faenza-icon-theme durchzieht. Also wer sich berufen fühlt... 😉
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