...und so entkam ich schließlich den Außerirdischen, die mich zu ihrem König machen wollten. Zurück in der Wirklichkeit, rief mich ein Freund an, der sich bei einem dist-upgrade den Bootmanager GRUB zerschossen hatte, was er aber erst nach einem Reboot bemerkte. Sein wirkliches Problem war aber, dass er kein funktionierendes optisches Laufwerk mehr hatte und damit der Zugriff auf die Daten erst einmal verwehrt war. Ich mailte ihm ein paar Ideen zur Datenrettung, die ich für zukünftige Fälle einfach hier noch einmal kurz erwähne. 🙂
1. Der Adapter
Was wäre ich ohne ihn. Ich benutze einen USB zu IDE/SATA-Adapter von Digitus, mit dem ich eine Festplatte problemlos an jeden Rechner mit USB-Anschluss in Betrieb nehmen kann. Er eignet sich nicht nur dazu als Notanker im Fall der Fälle zu dienen, sondern erspart mir auch ein zusätzliches Gehäuse für eine externe Backup-Festplatte.
2. dd - disk destroyer
Man sollte als erstes die Daten auf der Platte komplett sichern, bevor man irgendetwas anderes damit anstellt.
// Sichert die komplette Platte sda
dd if=/dev/sda of=backup.img
// Nur den MBR sichern
dd if=/dev/sda bs=512 count=1 of=mbr.img
// Und ihn wieder zurückspielen
dd if=mbr.img of=/dev/sda bs=512 count=1
Bei einem vorhandenen Backup, hätte die letzte Zeile ausgereicht um das Problem aus der Welt zu schaffen. 🙂
3. Partimage und Partclone
Möchte man nur einzelne Partitionen sichern, geht es mit Partimage und Partclone oft bedeutend schneller.
4. Stichwort chroot
Mit dem Kommando chroot lässt sich das alte Root-Verzeichnis der ausgebauten Festplatte zum neuen, aktiven Wurzelverzeichnis machen, in dem man sich so verhalten kann als befände man sich im alten System. Unter Umständen nützlich, wenn man das System so reparieren möchte. Meiner Meinung aber eher die schwierigere und umständlichere Lösung. Ich hatte vor einem Jahr mit debootstrap Debian in ein laufendes Ubuntu installiert. Die Vorgehensweise ist die gleiche.
5. Reparatur in der Virtualbox
Nachdem man mit dd die Platte gesichert hat, lässt sich das Rohabbild z.B. in ein Vdi-Format für Virtualbox umwandeln und dort sicher bearbeiten. Natürlich geht auch der umgekehrte Weg. Betriebssystem in virtueller Maschine installieren und dann auf die Festplatte schreiben.
6. SuperGrubDisk
Speziell für kaputte Bootmanager gibt es SuperGrubDisk. Damit lässt sich sowohl der alte GRUB 1 als auch GRUB 2 reparieren, wozu aber ein CD-ROM-Laufwerk oder USB-Anschluss notwendig sind.
7. Plop Bootmanager
Der Plop Boootmanager lässt dich auch von USB booten, selbst wenn das im BIOS nicht vorgesehen ist. Wenn auch hier keinerlei Laufwerk vorhanden ist, einfach beim nächsten Mal Plop direkt in den MBR installieren und GRUB außen vor lassen. 🙂