Vielleicht habt ihr euch schon mal gefragt, wie man eigentlich seine eigene Linux-Live-CD erstellen kann. Bei Debian gibt es z.B. das Debian-Live-Projekt oder bei Arch Linux heißt es ArchIso oder larch.
Slitaz stellt ein Werkzeug namens Tazlito zur Verfügung, welches mit der denkbar einfachsten Methode eine Live-CD erschaffen kann - einem Mausklick.
Da das stabile Slitaz 3.0 schon als Live-CD konzipiert worden ist, genügt es die CD oder den USB-Stick einzuwerfen und in die Liveumgebung zu starten. Mindestens 256 MB RAM sollten es für die Erstellung der eigenen Live-CD aber schon sein.
Tazlito bietet mehrere Möglichkeiten.
- Writeiso. Am schnellsten geht es, indem ihr das Livesystem euren Wünschen anpasst. Installiert oder deinstalliert Anwendungen mit tazpkg. Konfiguriert das Betriebssystem nach eurem Belieben und falls ihr Slitaz von USB startet, könnt ihr auch all eure permanenten Daten in /home bearbeiten und schließlich mit Tazlito ein neues ISO-Abbild von eurem gesamten System erzeugen.
Und mehr ist es nicht. Anschließend muss man in der Tazlito-Box im Reiter Writeiso nur noch lzma als Kompressionsmethode auswählen und auf WriteIso klicken. Der Rest geschieht automatisch. Das fertige ISO befindet sich danach in /home/slitaz/distro. - Live Flavor. Hier werden nur die installierten Pakete und die im Ordner /home/slitaz/distro/addfiles hinzugefügten Dateien zum ISO zusammengestellt.
- Flavors List. Natürlich gibt es schon ein paar vorgefertigte Slitaz Flavors. Im Prinzip besteht das Betriebssystem aus einer Anzahl von Paketen und ein paar Extrainformationen, weshalb Slitaz diese Erkenntnis in drei Dateien festgehalten hat, die sich nach dem Klick auf Get Flavor im Home-Ordner von tux befinden.
Mit dem Core Flavor lässt sich eine grafische Desktopumgebung z.B. von Grund auf erstellen. In der Datei distro-packages.list müssen nur die Paketnamen entfernt oder hinzugefügt werden. Bei mir gab es ein Problem mit get-wifi-firmware, weshalb die einfachste Lösung war das Paket aus der Textdatei zu löschen. Die Wifi Firmware lässt sich einzeln auch von einem Slitaz Mirror installieren. - Gen Flavor. Es geht auch anders herum. Sobald die perfekte Live-CD erstellt worden ist, kann man daraus eine Flavor-Datei erstellen und wenn man möchte an die Entwickler schicken.
- Meta. Meta funktioniert wie eine Matroschka-Puppe. Mehrere ISOs lassen sich gemeinsam auf eine CD schreiben und je nach dem wie viel RAM dem System zur Verfügung steht wird eine davon geladen. Die Voraussetzungen lassen sich im Reiter Meta festlegen.
- Low Ram. Schließlich lässt sich eine ISO-Datei ebenfalls mit nur einem Klick in ein Low-RAM-Format umwandeln, mit dem auch ältere Rechner mit ca. 128 MB und weniger funktionieren.
Seine eigene Live-CD mit Slitaz zu erstellen macht eine Menge Spass. Viel einfacher geht es nicht. Um nicht jedes Mal nach einer neuen Kreation eine CD verbrennen zu müssen, kann das ISO auch mit der Tazusb-Box auf einen USB-Stick geschrieben werden. Wer sich einmal an einem absoluten Minilinux mit Slitaz probieren will, sollte auch einen Blick auf Tiny Slitaz werfen.
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