X und Fluxbox starten ohne Login Manager

In meinem ersten Blogeintrag zu speedy habe ich vier Pakete aufgezählt, die man benötigt um eine minimale Desktopumgebung mit Fluxbox zu installieren. Darunter war auch der Login Manager Slim. Wenn man auf ein grafisches Login verzichten kann und ein weiteres Debian Paket sparen möchte, gibt es mehrere Möglichkeiten X und den Fenstermanager seiner Wahl direkt nach dem Login in die Shell automatisch starten zu lassen.
Dazu müssen im HOME Verzeichnis des Nutzers die versteckten Dateien .bash_profile und .xinitrc editiert werden. Bei Debian Squeeze existierten beide nicht, weshalb sie zuerst angelegt werden müssen. Zuvor installierte Login Manager müssen vorher entweder deaktiviert oder entfernt werden. Nachdem der Rechner gebootet hat, befindet man sich direkt auf der Shell und gibt Benutzername und Passwort ein, wonach automatisch der Fenstermanager der Wahl gestartet wird.
Solltet ihr beim Aufruf eines Terminal Emulators feststellen, dass die Parameter in der .bashrc scheinbar nicht eingelesen werden, muss man dem System in der .bash_profile erst mitteilen, dass es die .bashrc ausführen muss.
Folgender Code muss in der Datei .bash_profile (oder .zprofile wenn man zsh benutzt) stehen:

if [[ -z "$DISPLAY" &&  $(tty) = /dev/tty1 ]]; then
    exec startx
fi
#zum Aktivieren der .bashrc
if [ -f ~/.bashrc ]; then
    . ~/.bashrc
fi

Diese simple if Abfrage überprüft, ob die DISPLAY Variable gesetzt ist und man sich in die virtuelle Konsole tty1 eingeloggt hat. Ist das geschehen wird X automatisch mit dem Programm startx gestartet und dabei gleichzeitig alle Anweisungen in der Datei .xinitrc ausgeführt.
In die Datei .xinitrc lassen sich Programme eintragen, die automatisch ausgeführt werden sollen sobald X gestartet wird. Um den Fenstermanager seiner Wahl nutzen zu können, muss der Befehl exec vorangestellt werden. Für Fluxbox muss es z.B. exec startfluxbox heißen.

#!/bin/bash
exec startfluxbox
#exec openbox-session
#exec awesome
#exec ratpoison

Es gibt weitere Möglichkeiten X automatisch nach dem Booten starten zu lassen. Auch ist es möglich die Passwortabfrage zu überspringen und einen bestimmten Nutzer standardmäßig beim Systemstart einloggen zu lassen. Da ich das generell und für einen Laptop im besonderen für keine so gute Idee halte, gibt es hier nur noch den Link zum ursprünglichen englischen Wiki Eintrag von Archlinux.org, wo man die Alternativmethode und das oben Geschriebene noch einmal nachlesen kann.