Obwohl ich nicht rundherum zufrieden mit Ubuntu 11.04 bin, gibt es dennoch gute Gründe, warum es sich trotzdem lohnt Natty als Videoschnittplatz einzusetzen. Zu allererst lässt sich Ubuntu schnell und einfach installieren und wenn man sich mit den Voreinstellungen und Eigenheiten von Unity anfreunden kann, ist Ubuntu auch nicht schwer zu konfigurieren.
Als erstes habe ich alle Programme entfernt, die ich zur Erstellung von Videos nicht brauchen werde. Deshalb sind sowohl Evolution, Empathy und Gwibber als auch LibreOffice erst einmal verschwunden. Anstelle von Firefox nutze ich Chromium, was nichts mit der Qualität von Firefox zu tun hat, sondern damit, dass der Fuchs schon auf dem parallel installierten Debian-System läuft und ich mir gerne die Vor- und Nachteile der verschiedenen Browser anschaue.
Das Briefsymbol auf dem Panel, das Paket indicator-messages
, habe ich schließlich ebenfalls deinstalliert, Chat und Email-Benachrichtigungen brauche ich hier nicht und auf Ubuntu One lässt sich im Startmenü schon zugreifen.
Womit wir bei meiner momentanen Softwareauswahl für kleinere Videoprojekte angekommen wären:
Bildbearbeitung
Videobearbeitung
Audiobearbeitung
Ich denke, das sollte für den Anfang reichen. Kino und Stopmotion sind als Alternative bzw. Ergänzung zu Openshot gedacht. Damit sind die wichtigsten Programme aus dem Beitrag zu Ubuntustudio 10.10 in meiner Natty Installation enthalten.
Ubuntustudio bietet auch Unterstützung für einen Echtzeitkernel an, der speziell für Audioaufnahmen geeignet ist. Ich denke für Heimprojekte zur Videobearbeitung brauche ich ihn erst einmal nicht. Inwiefern noch zusätzliche Treiber und Einstellungen notwendig sind, die Ubuntustudio schon standardmäßig anbietet, welche aber in Ubuntu 11.04 fehlen, werde ich mit der Zeit herausfinden.
Das Wiki von ubuntu.com listet noch ein paar Ideen und Workflows auf, die sich im Zusammenhang mit Video- und Audiobearbeitung ergeben. Der Eintrag ist nicht vollständig, aber beim Durchstöbern sollte ich für meine Zwecke alle wichtigen Programme erwischt haben.
Besonders praktisch finde ich bei Ubuntu die Möglichkeit, mit dem Synchronisationsdienst Ubuntu One alles automatisch mit der "Cloud" abzugleichen. Beim Backup wichtiger Konfigurationen oder Plugins von einzelnen Programmen wie z.B. Gimp, muss ich mir deshalb keine grauen Haare wachsen lassen.
Bleibt noch festzuhalten, dass ich genauso wie schon bei Ubuntu 10.10 Openshot und Blender aus einem PPA installieren musste. Um animierte Intros oder Schriften zu erzeugen, benötigt Openshot die Blender Version >=2.5. Natürlich war Blender auch bei Natty Narwhal noch auf Stand 2.49. Die Installation aus dem PPA ist aber kinderleicht. Wie es geht, habe ich schon hier beschrieben.
Jetzt fehlt nur noch das Material und Ideen für den großen Durchbruch auf Youtube. 😉