Nur versenden: Mailserver mit Debian und Exim

SSH-Zugang ist gesichert, Firewall ist aktiv, Zeit für den ersten Spieleserver. Noch nicht ganz. Irgendwie muss man informiert werden, wenn es auf dem eigenen vServer brennt und Grenzwerte überschritten werden. Später wird Cron täglich Infomails verschicken und eventuell möchte man seinen Besuchern die Möglichkeit bieten mit den Webanwendungen zu interagieren. Für all diese Szenarien braucht man einen Mailserver.
Die folgende Anleitung beschreibt die Einrichtung des leichtgewichtigen Mailservers Exim4 mit Debian Squeeze. Der Server dient einzig und allein dazu Mails zu versenden. Ich brauchte keine vollständige Mailserverlösung und wollte schnell produktiv sein. Ich bin dennoch über admin [at] linuxiuvat [de] erreichbar, indem ich den MX Resource Record über das Webinterface meines VPS-Anbieters geändert habe und zu einem externen Mailprovider verweise.

Empfehlenswerte Links

MTA Comparison
Send-only Mail Server with Exim (Linode Library)

Installation

aptitude install exim4-daemon-light

Konfiguration

dpkg-reconfigure exim4-config
1. Wir haben einen Internetserver und versenden Mails über SMTP

2. Hier muss der vollqualifizierte Domänenname (FQDN) des Rechners eingetragen werden. Dieser lässt sich in der Datei /etc/hostname festlegen und war bei meinem Anbieter schon voreingestellt.

3. Wir nehmen keine externen Verbindungen an und leiten Mails nur von lokalen Diensten weiter. Deswegen 127.0.0.1

4. Hier steht wieder nur unser FQDN

5. Wir leiten keine Mails weiter. Der Server dient nicht als Relay. Deswegen einfach leer lassen.

6. Das System dient auch nicht als Sendezentrale (Smarthost). Deswegen bleibt auch hier alles leer.

7. Der vServer ist permanent an das Internet angebunden. Deswegen muss diese Abfrage mit Nein beantwortet werden.

8. Die Wahl zwischen Mbox und Maildir. Zwei Formate, die beim Zustellen lokaler Mails auf dem Rechner verwendet werden. Debian empfiehlt Mbox. Ich habe das Maildir-Format gewählt und bis dato keine Probleme gehabt.

9. Die Einstellungen lassen sich auf eine große oder mehrere kleine Dateien aufteilen. Geschmackssache. Ich habe die große Datei gewählt.

Als letzten Schritt wird man gefragt an welche lokalen Benutzer E-Mails weitergeleitet werden sollen. Hier habe ich Root und eine externe Mailadresse gewählt. Die Einstellungen lassen sich auch später noch in /etc/aliases ändern.
Das war es auch schon. Der Mailserver ist danach einsatzbereit, nimmt ausschließlich nur lokale Mails entgegen und leitet sie an Root und die externe Mailadresse weiter. Testen lässt sich der Mailserver mit:
echo "Hallo Welt. Das ist ein Test" | mail -s Testmail email@example.com