Verkaufen auf ebay kann Spaß machen. Kann, denn nicht jeder verkauft gleich soviel, dass es sich lohnt in spezielle Software zu investieren, die verkaufte Artikel automatisch importiert, Adressen aufbereitet und Rechnungen per Email verschickt. Vielmehr darf man sich mit Ebays Verkaufsmanager auseinandersetzen, der es tatsächlich lediglich schafft Versandetiketten auf A4 zu drucken, die man anschließend dann auch noch mit der Schere ausschneiden darf. Im folgenden möchte ich für alle angehenden (Klein-)UnternehmerInnen eine Methode vorstellen, wie man ganz einfach diese Adressen mit dem Programm gLabels und einem Etikettendrucker verarbeiten kann.
Dymo LabelWriter 450
Zuerst sollte man sich einen Etikettendrucker kaufen. Er erspart einem jede Menge Arbeit und ist jeden Cent wert. Die Auswahl an Druckern ist groß, ich kann jedoch das hier vorgestellte Modell empfehlen, da es perfekt unter Linux funktioniert, dank nativer Druckertreiber. Einfach installieren mit
apt install printer-driver-dymo
Ein weiterer Vorteil: Es ist relativ günstig. Das Modell findet man schon zwischen 50-60 Euro auf den bekannten Onlineplätzen. Auch der doppelte Preis wird derweilen aufgerufen, hier lohnt es sich einfach noch einmal intensiver nachzuforschen. Außerdem ist der Dymo klein genug, um auf jeden Schreibtisch Platz zu finden und sieht dazu auch noch formschön aus.
Der Dymo LabelWriter 450 ist ein Thermodrucker, das heißt außer speziellen Etiketten kommen weder Toner noch Druckertinte zum Einsatz, was den Einsatz auch langfristig günstig macht. Ich empfehle zum Adressendruck und für dieses Beispiel die 99012 36 x 89 mm Etiketten, es ist aber auch möglich 99014 51 x 101 mm Etiketten zu benutzen.
Adressen aus ebay importieren
Im Verkaufsmanager wählt man einfach alle verkauften Artikel unter "Bestellungen" aus, klickt dann auf "Andere Aktionen" und "Herunterladen". Danach wird einem angeboten, den Datensatz als CSV-Datei herunterzuladen (SalesHistory.csv).
Diese Datei dann z.B. in LibreOffice Calc öffnen und die Daten als ISO-8859-1 Zeichensatz importieren. Anschließend sollten dann die relevanten Daten wie Name und Adresse in einem zweiten Dokument verarbeitet werden, Stichwort: Serienbrief, so dass am Ende einzelne Spalten im zweiten Dokument auf das erste Dokument verlinken und die Daten bei jedem Öffnen automatisch aktualisiert werden. Dabei sollten in der ersten Zeile unbedingt die Schlüssel (Name, Adresse, Ort, Land, etc.) stehen, da diese später noch für gLabels wichtig sein werden.
Es gibt natürlich auch die Möglichkeit eine beliebige Programmiersprache und deren CSV-Modul zu benutzen, um die Daten so aufzubereiten damit sie anschließend von gLabels weiterverarbeitet werden können. Mit einem Tabellenkalkulationsprogramm ist die Sache aber auch ruckzuck erledigt.
gLabels
gLabels ist eine Anwendung zum Erstellen von Etiketten und Visitenkarten. Das Programm unterstützt zahlreiche Drucker und Formate. Um eine neue Vorlage zu erstellen klickt man auf Datei->Neu. Dann als Marke Dymo und Seitenformat: beliebig auswählen. Anschließend auf Dymo 99012 Große Adressaufkleber klicken und die weiteren Auswahlmöglichkeiten bestätigen.
Die Etikettenvorlage lässt sich nun nach Belieben bearbeiten. Man kann Linien und Umrandungen zeichnen, Bilder und Barcodes einfügen und natürlich auch die Daten aus der aufbereiteten CSV-Datei in einem Textfeld importieren. Dazu geht man auf Objekte->Mischeinstellungen. Wenn sich die Schlüssel (Name, Adresse1, Adresse2, PLZ, Ort und Land) in der ersten Zeile befinden, wählt man einfach "Text: Durch Kommata getrennte Werte (CSV) mit Schlüsseln in Zeile 1". und den Ort der CSV-Datei. Anschließend werden die einzelnen Datensätze angezeigt.
Danach muss man nur noch ein Textobjekt anlegen und die Datenfelder einfügen. Das Ganze könnte dann ganz schlicht wie auf dem oben gezeigten Bildschirmfoto aussehen.
Wer sich die Arbeit nicht selbst machen möchte, kann sich hier meine Vorlage herunterladen.
glabels_Dymo_LableWriter_450_Vorlage.glabels.tar
Fazit
Mit dem neuen Etikettendrucker kann man nun blitzschnell Adressen auf Klebeetiketten drucken, was eine enorme Zeitersparnis darstellt. Preis/Leistung sind spitze und das Beste ist, es funktioniert tadellos mit jedem Linuxsystem, bevorzugterweise Debian. 😉 Natürlich muss es nicht bei Ebay-Adressen bleiben. Sehr gut funktioniert z.B. auch der Druck von Internetmarken der Deutschen Post. Der Dymo lässt sich als Format auswählen und das Porto problemlos damit drucken.
Danke für den Artikel 🙂