Es ist ArchBang Zeit. Als ich meine Liste zum Ausprobieren von leichtgewichtigen Distributionen schrieb, bezeichnete ich noch Crunchbang als "das andere Bang". Wer war nun zuerst da? Archbang versteht sich selbst als Archlinux Derivat, welches dem Nutzer die Mühe abnimmt, Pakete für den Openbox Desktop selbst zu installieren und zu konfigurieren.
Archbang hat kaum eigene Dokumentation zu bieten und deshalb verwundert es auch nicht, dass neue Nutzer schnell an das herausragende Wiki von Archlinux verwiesen werden.
Ohne Umschweife, ist Archbang ein anderes Archlinux oder gar eine besondere neue Distribution? Nein.
Kurz zusammengefasst lässt sich der archtypische Installationsprozess durch Archbang ein wenig abkürzen, Paketquellen und Pakete müssen logischerweise nicht ausgewählt werden. Der Rest ist vollkommen identisch zur gewohnten Textinstallation.
Wenn man wie ich vor kurzem einen längeren Blick auf CrunchBang Linux werfen konnte, fallen sofort die frappierenden Ähnlichkeiten auf. Schwarz gehaltenes Desktopthema, Openbox mit einem nur in wenigen Punkten abgeänderten Rechtsklick-Menü und eine Konfiguration, die in vielen Punkten Crunchbang mehr als ähnlich ist.
Unterschiede in der Auswahl der vorinstallierten Anwendungen sind ebenfalls nur gering. Größte Auffälligkeiten sind MPlayer anstelle von VLC, das LXTerminal, geeqie als Bildbetrachter und das umfangreiche GIMP im Gegensatz zu dem auf einfache Grafikaufgaben beschränkten, aber dadurch auch schnelleren, MTPaint.
Natürlich ist das alles kein Zufall sondern auch ein wichtiger Bestandteil von Open Source. Mittlerweile gibt es vier Hauptentwickler des Projekts und irgendwann muss wohl dem Projektleiter und Initiator Crunchbang Linux so gut gefallen haben, weshalb er kurzerhand das ganze Konzept auf seine Lieblingsdistro Archlinux angewendet hat.
Im Gegensatz zu Crunchbang, welches auf das stabile Debian Squeeze setzt, hat Archbang sich die Vorteile einer rollenden Distribution wie Archlinux zu eigen gemacht. Einmal installiert und man erhält fortlaufend immer die neusten Versionen der Programme.
Wie halte ich es nun mit Archbang? Ich denke, wenn man eher zu Archlinux neigt und eine vorgefertigte, leichtgewichtige Distribution auf Basis von Openbox und Archlinux sucht, dann ist Archbang genau das Richtige. Da Archlinux-Nutzer sowieso zu den "Tu-es-selbst"-Kandidaten gehören, werden die sich auch kaum an der fehlenden Dokumentation stören und sich gleich am umfangreichen Fundus des Mutterprojekts bedienen.
Ist man mit Debian zufrieden, fällt es sicher leichter sich für Crunchbang zu entscheiden, wobei um das Projekt herum schon eine sehr aktive Gemeinschaft entstanden ist. Die Dokumentation ist zwar nicht perfekt, aber doch deutlich besser als bei Archbang. Persönlich neige ich mehr zu Crunchbang, nicht nur weil ich Debian favorisiere, sondern weil ich auch denke, dass Ruhm und Ehre für eine hervorragend konfigurierte Openbox-Distribution bei Crunchbang liegen sollte.
Beide Distributionen sind gleichermaßen geeignet, wenn man ein ressourcenschonendes Betriebssystem sucht. Am Ende ist die Frage scheinbar wirklich nur: Arch oder Debian?
Nach Deinem Bericht über Arch Linux habe ich dies mal ausprobiert und mit der 64Bit-Version gescheitert. Dann das Archbang hier entdeckt und seltsamerweise lief sowohl die 64Bit-LiveCD als auch die erste Installation reibungslos. Obwohl es doch scheinbar die selben Zutaten waren. Bis nach dem ersten Update. Aber das bekomme ich auch noch hin.
Dank Deiner Beiträge werde ich mehr und mehr vom Gnome2-Liebhaber und Gnome3-Verächter zum OpenBox-Anhänger. Danke und weiter so!
Danke für deinen aufmunternden Kommentar und viel Spaß weiterhin mit Arch. 🙂
Ich bin über verschiedene Distries, BSD etc. zu CrunchBang gekommen. Das Konzept des „schlanken“ und schnellen Desktops und die leichte Konfiguration waren ausschlaggebend. Ich wollte es noch mehr an meine Vorstellungen anpassen (u.a. mit rt-kernel) und habe über eine Debian Netinstall und einigen CrunchBang-debs und Scripte ein für mich bisher optimales Linux installiert. btw: Mittlerweile bietet Debian wieder rt-kernel in 386 (und 64-Bit) unter wheezy (testing). Zu Archbang kann ich nichts sagen aber ich denke, wer sich mit Arch auskennt wird dieses bevorzugen.
PS: mein Desktop letztes Jahr:
http://s14.directupload.net/file/d/2664/b5zil5xw_png.htm
http://s14.directupload.net/file/d/2664/8o6ravjh_png.htm
Danke für deinen Kommentar und die Screenshots. Die Conky-Konfiguration habe ich wiedererkannt. 🙂
…bisher hat sich noch nicht so viel verändert:
http://s1.directupload.net/file/d/2947/eoxwyc2r_png.htm
Werde mich mal an wheezy machen mit ein paar Verfeinerungen von Waldorf Crunchbang (aber das statler theme bleibt) 🙂