Alle sprechen über Ubuntu 11.04 und Unity, doch die Ubuntuwelt hat noch weitere interessante Ableger zu bieten. Lubuntu bemüht sich seit längerer Zeit als offizielles Ubuntu Derivat neben Kubuntu, Xubuntu und Ubuntustudio anerkannt zu werden.
Lubuntu setzt dabei auf die namensgebende LXDE Desktopumgebung, deren erklärtes Ziel es ist, einen ressourcensparenden Desktop zu erschaffen. Damit sind gleichermaßen geringer Speicherverbrauch und reaktionsfreudigere Programme als auch stromsparend und umweltfreundlich gemeint.
Deswegen hat Compiz und natürlich auch Unity keine Chance bei Lubuntu, was es auch einfacher macht die Distribution z.B. in Virtualbox auszuprobieren.
Lubuntu bietet für mich die gleichen Komfortanwendungen, die ich auch von Ubuntu gewohnt bin. Um das Installieren von notwendigen, aber leider unfreien Treibern zu vereinfachen, kommt wie gewohnt Jockey zum Einsatz.
Als Büroanwendungen sind Gnumeric und Abiword vorinstalliert, die zwar weniger umfangreich als die bekannte LibreOffice Suite sind, dafür sich in Sachen Geschwindigkeit besser schlagen und für allgemeine Aufgaben wie Briefe schreiben und Tabellenkalkulationen vollkommen ausreichend sind.
Zum Surfen ist Chromium vorinstalliert, Sylpheed für Emails, welches ich genau wie den Fork Claws-Mail empfehlen kann und dann wäre da noch Pidgin und Xchat zum Chatten. Mit Mplayer lassen sich alle Formate dieser Erde abspielen, Audacious zum Musikabspielen ist auch keine schlechte Wahl, wobei ich hier natürlich gerne cmus gesehen hätte. 😉
Drucken, CD/DVD Brennen, Notizen verfassen, Bilder bearbeiten Lubuntu bietet alle Voreinstellungen, die man auch aus Ubuntu kennt, nur mit dem Unterschied, dass es sich um andere Namen und leichtgewichtige Software handelt. Als Dateimanager ist PCManFM installiert, der ebenso wie Thunar zu den populären Alternativen zählt, wenn man reaktionsfreudige Anwendungen bevorzugt.
Als Fenstermanger setzt LXDE Openbox ein. Leider nutzt Lubuntu in der Voreinstellung nicht das Rechtsklickmenü von Openbox und lässt PCManFM den Desktop übernehmen. Für Ubuntuumsteiger ist das Verhalten dadurch zwar intuitiver, ein perfekt konfiguriertes Menü wie bei Crunchbang vermisste ich dadurch aber.
Lubuntu wirkt durch das LXPanel und durch die Desktopeinstellungen zwar traditionell, was durchaus aber auch Vorteile haben kann. Die Umgewöhnung dürfte für Ubuntunutzer eher gering sein, wodurch die Eingewöhnungsphase sich in Grenzen hält.
Ich denke Lubuntu kombiniert das Positive aus zwei Welten. Ubuntus komfortable Voreinstellungen und die Vorteile leichtgewichtiger Software für ältere Rechner, aber auch modernen Netbooks und Desktop PCs, die ihre Rechenzeit für wichtigere Aufgaben als den Compositing Manager benötigen.
Lubuntu 11.04 ist auf Grund der vorinstallierten Dienste und Anwendungen nicht ganz so ressourcensparend wie andere Debian Openbox Derivate oder eine selbst konfigurierte Debian Netzinstallation. Dafür lässt es sich bequem als Live CD ausprobieren und später installieren und bringt alles mit, was man auch von Ubuntu gewohnt ist.
Mit der nächsten Veröffentlichung von Ubuntu 11.10 soll Lubuntu auch endlich offiziell zur Familie gehören. Gute Entscheidung, es wurde Zeit. Wieder ein Haken auf der Liste. 😉
oBenbox lol
Als Fenstermanger setzt LXDE Openbox ein. Leider nutzt Lubuntu in der Voreinstellung nicht das Rechtsklickmenü von Obenbox und lässt PCManFM den Desktop übernehmen.
Was, wo, wieso? 🙂 Danke.