Humble Bundle für Android 2 – etwas verspätet

Leicht verspätet, ein kurzer Rückblick auf Humble Bundle for Android 2. Noch etwa eine Stunde und die vorerst letzte Runde geht zu Ende. Der große Knaller war dieses Mal aus meiner Sicht nicht dabei, obwohl eine gute Mischung angeboten wurde. Wie immer gilt ihr bestimmt den Preis, der zwischen Entwicklern, gemeinnützigen Organisationen und den Veranstaltern der Aktion aufgeteilt werden kann.
Obwohl mir dieses Mal ein wenig die Muse fehlte um jedem Spiel die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken, habe ich zumindest Swords & Soldiers angespielt. Mein erster Eindruck bestätigte sich schnell, dass es spieltechnisch etwas leichtere Kost war. Die Grafik ist comichaft und bunt, das Spielprinzip darf sich wohl seitwärtsbewegende Strategie nennen. Für Debian und Derivate lässt sich das Ganze spielend leicht per .deb-Paket installieren.

Im Kampagnenmodus startet man zuerst als Volk der Wikinger, die ihr Essen gegen diverse angreifende Bösewichte verteidigen müssen. Ja richtig gelesen, genauer gesagt ist es ihr Barbecue.
Als Ressourcen hat man am Anfang Gold und Mana vorrätig, die man dazu einsetzen muss um neue goldschürfende Maiden anzuwerben, blutrünstige Berserker und Axtwerfer den Flächentarifvertrag schmackhaft zu machen und schließlich mit Blitzen aus dem Himmel, die durch das Mana gespeist werden, die Gegner ordentlich zu vermöbeln.
Im Prinzip geht es darum, wie in so vielen anderen Spielen auch, zur richtigen Zeit die richtigen Knöpfe zu drücken, welche deutlich am oberen Bildschirmrand hervorleuchten. Die eigenen Kämpfer lassen sich nicht steuern. Sie marschieren unaufhaltsam ihrem Schicksal entgegen und beginnen beim ersten Feindkontakt wild um sich zu schlagen. Mit Heilzaubern, die ebenfalls durch Mana gespeist werden, kann man gezielt einzelne Kämpfe für sich entscheiden. Je nach dem wie gut man spielt, werden zusätzliche Herausforderungen in Form neuer Aufträge freigeschaltet.
Also kurzum ein typisches Spiel für Zwischendurch, dass wirklich selbsterklärend ist und niemanden überfordern will und sich meiner Meinung als Smartphonespiel hervorragend macht.
Ich denke, das war auch das Ziel dieses Bundles, es für Androidnutzer interessant zu gestalten. Das Gute dabei ist, dass wieder neue DRM-freie Spiele für Linux dazugekommen sind! Wer die Gelegenheit hatte mal bei Google Play reinzuschauen, findet das ein oder andere Spiel aus den letzten Bundles auch dort. Wohlgemerkt natürlich nur für Android. Wenn ich mir die Verkaufszahlen da so anschaue, kennen scheinbar noch nicht alle die Humble Bundles.
Verpasst habt ihr noch:

  • Snuggle Truck: Vermutlich das Aushängeschild der Aktion. Mit dem Truck und einer Ladung voll Tieren geht es durch teilweise äußerst schwieriges Terrain. Ziel ist es die Tiere sicher durch Loopings und Schluchten zum nächsten Zoo zu bringen.
  • Canabalt: Jump&Run, dass man auch zu Zweit spielen kann.
  • Zen Bound 2: Ein interessantes Puzzlespiel mit der Aufgabe eine hölzerne, dreidimensionale Figur durch Rotation in so wenig Schnur wie möglich einzuwickeln.
  • Cogs: Aus einem der letzteren Bundles schon bekannt. Ein kniffliges dreidimensionales Puzzlespiel, bei dem es darum geht eine Maschine durch geschicktes Zusammensetzen zum Laufen zu bekommen.
  • Avadon - The Black Fortress: Ein Rollenspiel mit isometrischer Draufsicht. Sieht auf den ersten Blick ziemlich nach alter Schule aus. Verschiedene Klassen, Zaubersprüche, Gegenstände und die obligatorischen Dungeons mit finsteren Gegnern dürfen nicht fehlen.

Wir kommen in Frieden: Anomaly Warzone Earth und Toki Tori

Noch ein Tag und dann ist die letzte Humblebundle-Aktion vorerst wieder zu Ende gegangen. Ich vermute die Verkäufe für Android und Linux wurden zusammengezählt, weswegen dieses Mal 25% der Kaufsumme auf das Konto der beiden Systeme geht.
Ich habe am Wochenende die Gelegenheit genutzt, um Anomaly Warzone Earth und Toki Tori kurz anzuspielen. Beide Spiele lassen sich mit den vorgefertigten .deb-Paketen für i386 problemlos installieren. Gespielt wurde mit Debian Sid, diesem Core Duo und einer Geforce 9600 GT. Anomaly scheint keine echte 64bit Version auszuliefern, sofern dieser Eintrag im offiziellen Forum richtig ist.

Anomaly - Warzone Earth

Anomaly definiert sich über zwei Spielmodi und lässt sich mit dem Schlagwort "Tower Offense" einordnen. Als Kommandeur einer Spezialeinheit plant man die Route des bewaffneten Konvois zum Zielgebiet. Dieser Modus lässt sich jederzeit mit Hilfe des Mausrads aufrufen und da die Zeit angehalten wird, bleibt genügend davon übrig um den Pfad zum Ziel neu zu planen, wenn gerade einmal wieder neue Aliens um die Ecke auftauchen.
Im normalen Spielmodus hat man die Möglichkeit die Einheiten zu reparieren und Spezialfähigkeiten zum Täuschen des Gegners einzusetzen. Außerdem muss man von Zeit zu Zeit Objekte einsammeln, die vom Nachschub abgeworfen werden und den Vorrat wieder auffüllen. Warum wieder einmal eine technisch weit fortgeschrittene außerirdische Spezies als Gegner herhalten musste, wissen natürlich nur die Entwickler, aber wäre das Raumschiff derselben nicht auf der Erde abgestürzt, könnte man die bösen Eindringlinge auch nicht mit Waffengewalt bekämpfen. Die weiteren Spielelemente werden ganz gut in dem verlinkten Video aus meinem ersten Beitrag zum Spiel gezeigt.
Gut gefallen hat mir die englische Stimme des Commanders. Die Musik gehört zum typischen Action-Genre, treibend aber nicht nervend. Anomaly ist ein gutes Indiespiel und erinnerte mich durch den Planungsmodus auch ein wenig an Frozen Synapse.

Toki Tori

Es ist wohl ausgeschlossen, dass man jemals Toki Tori mit Anomaly verwechseln würde. Bei diesem Spiel dreht sich alles um das Aufsammeln von Eiern. Der Weg dorthin ist durch verschiedene Hindernisse und Gefahren blockiert und Toki Tori muss mit Hilfe von Fähigkeiten wie Brückenbau oder Teleport zum Ziel gelangen. Das Spiel bietet verschiedene Schwierigkeitsgrade und auch die Möglichkeit mit Hilfe einer Wildcard einen Level zu überspringen, falls dieser zu schwierig sein sollte, dazu auch eine Taste zum "Zurückspulen", wenn man an einem Ort festsitzt und es keinen Ausweg mehr gibt.
Insgesamt war mir das Spiel etwas zu ..hmm.. süß und die Optik entspricht meinem Vorurteil eines typischen Smartphonespiels. Dennoch glaube ich, dass man sich bei wichtigen Besprechungen mit diesem Puzzlespiel die Zeit vertreiben kann, auch wenn es mich persönlich nicht vom Stuhl gerissen hat. Doch entscheidet selbst. Noch 1 Tag ist Zeit und hier gibt es die Vorschau zu Toki Tori.

Das Humble Bundle für Android und Linux

...und noch ein paar andere Betriebssysteme. Ihr habt es erst zum zehnten Mal heute und gestern gelesen, deswegen schnell für die Geschichtsschreibung noch Nummer 11 hinterher, da ich mir zumindest vorgenommen habe alle Humble Bundles in diesem Blog zu dokumentieren.
Das Humble Bundle für Android, Windows, MacOS und Linux hat folgende Spiele zu bieten:

Das Besondere: Android ist als vierte unterstützte Plattform mit von der Partie, was das Bundle noch attraktiver als sonst macht. Wie bei den Vorgängern bestimmt ihr den Kaufpreis! Er lässt sich wie gehabt zwischen Entwicklern, gemeinnützigen Projekten und den Organisatoren aufteilen.
OSMOS und World of Goo kannte ich schon. Das letztere Spiel hatte ich vor fast genau einem Jahr mit zwei weiteren interessanten Projekten vorgestellt. Es ist wirklich kurzweilig und bietet eine ebenso unterhaltsame Grafik.
Anomaly und EDGE werde ich mir später noch einmal ansehen. Zumindest Anomaly scheint eine interessante Mischung aus Strategie und Actionspiel zu sein und auch optisch wird etwas geboten, wie das folgende Promovideo zeigt. Achja, auf der offiziellen Seite sind noch 3 Knöpfe des Smartphones unausgefüllt. Möglicherweise gibt es also im Verlauf der Aktion noch einen Spielenachschlag. 😉

Jahresrückblick 2011: Spiele mit Linux

Das Jahr geht zu Ende, was man daran erkennt, dass sie im Radio wieder John Lennons Happy Xmas spielen: "Another year over, what have you done?"

Ein Blog macht es ziemlich einfach diese Frage zu beantworten. Bis zum Ende des Jahres wollte ich ein paar Themen einfach mal Revue passieren lassen und mit dem sicherlich angenehmsten anfangen: Spiele mit Linux

Oft höre ich irgendwo die Frage, ob Spiel XY für Windows auch unter Linux laufen würde. Meistens entscheidet sich dann nach der Antwort für den Fragesteller, ob er Linux wohlgesonnen ist oder nicht. Warum eigentlich? Es ist ja nicht die Schuld einer Distribution, von Linux und Freier Software im Allgemeinen, dass ein für eine andere Plattform entwickeltes Spiel nicht funktioniert und mit Sicherheit lässt es keine Rückschlüsse über die Bedienbarkeit und Qualität Freier Software zu.
Die Hersteller argumentieren natürlich aus betriebswirtschaftlichen Gründen, dass für eine so kleine Zielgruppe wie Linuxspieler sich eine offizielle Unterstützung aus Kostengründen nicht lohnen würde. Doch wenn es keinen Port gibt, wird die Zahl dieser Gruppe weiter klein bleiben. Ein Teufelskreis?

Ich habe 2008 für mich entschieden unter diese Logik einen Schlussstrich zu ziehen und mein damals ausschließlich für World of Warcraft betriebenes DualBoot-System mit Windows XP endgültig einzustampfen und ab sofort WoW mit Wine zu spielen. Seitdem kaufe ich nur noch Spiele, die entweder unter Wine laufen oder für die es eine native Linuxversion gibt.

Dass auch sehr bekannte Spiele gut mit Linux funktionieren, beweist Blizzard Entertainment mit seinen Titeln. Starcraft II läuft ausgezeichnet mit Linux und Wine und seit Mai spiele ich mit dem minimalen Debian Sid und mit Crossover Games, die zusammen mit allen Freiwilligen des Wine Projekts maßgeblich für die gute Spielbarkeit mit Linux verantwortlich sind.
Wie gut oder wie schlecht ein Spiel unterstützt wird, bleibt aber weiterhin in der Verantwortung des Entwicklers und ich denke die beste Antwort, die man als Kunde liefern kann, ist es nur solche Spiele zu kaufen, die auch mit einem Freien Betriebssystem spielbar sind. Außerdem, wirtschaftliche Gründe hin oder her, es hängt auch von der eigenen Unternehmensphilosophie ab wie wichtig einem Kompatibilität wirklich ist. Dass es auch anders geht, hat in der Vergangenheit Id Software bewiesen.
Spiele unterscheiden sich in einem wesentlichen Punkt von allen anderen Softwarekomponenten. Sie sind absolut optional, auch wenn jetzt sicher einige Zocker aufstöhnen werden. Ich beurteile sie deswegen auch anders als z.B. einen Webbrowser, eine Datenbank oder Blogsoftware. Während man Transparenz und Standards bei Freier Software nicht hoch genug einschätzen kann, geht die freie Welt nicht davon unter, wenn der Quellcode von Starcraft 2 verschlossen ist.

Sicherlich in einer perfekten Welt könnte man jedes Spiel quelloffen veröffentlichen und die Entwickler bekämen trotzdem ihre Entwicklung belohnt. Leider sind wir noch nicht soweit, unmöglich ist es aber auch nicht, wie z.B. das Online Rollenspiel Ryzom zeigt.
In vielen Fällen ist die Lebensdauer und die Bedeutung eines Spiels zu gering. Was heute in ist, ist morgen out. Doch lässt man zwanzig Jahre verstreichen, werden alte Spielkonzepte plötzlich wieder neu und angesagt, man braucht eben nur ein modernes Spielgerät. Aber vielleicht bin ich auch einfach Reif fürs Museum.

Dieses Jahr habe ich einige gute Spiele in den Humble Bundles gefunden. Meine Favoriten: Trine, VVVVVV, Aquaria und Shank. Trotzdem die meisten dieser Indiespiele mit sehr wenig Personal gestemmt werden, ist der Spielspaß hoch und wie es Aquaria zeigt auch möglich ein zuerst verschlossenes Spiel unter der GPL zu veröffentlichen.
Wenn man also mit Linux spielen will, ist sicher ein guter Weg sich zuerst einmal die Übersicht bei holarse.de anzuschauen. Auch 2011 habe ich noch nicht alle Spiele durchgespielt, die dort aufgeführt sind. Oder wenn es schnell gehen soll, lädt man sich einfach eine Live-Distribution für native und quelloffene Spiele herunter.
Fasziniert dieses Jahr hat mich auch das Zusammenspiel von Freier Software und Musik, die unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht wird. M.A.R.S und Obsidian Shell machen es möglich.

Schließlich ist alles nur eine Geduldsfrage. Wartet man lange genug, lässt sich jedes Spiel irgendwann in einem Emulator spielen. ScummVM ist zwar kein Emulator, aber dennoch einer meiner langjährigen Favoriten. Auch 2011 haben Indiana Jones und das Schicksal von Atlantis oder The Dig nichts von ihrem Charme verloren. Wie oft ich schon gewünscht habe, dass diese beiden Titel verfilmt worden wären und nicht was uns stattdessen mit dem letzten Indy Teil oder Armageddon vorgesetzt worden ist. 🙄
Alles in allem ist die Liste mit Linuxspielen auch dieses Jahr wieder größer und nicht kleiner geworden. Kann man mit Linux spielen? Auf jeden Fall!

Humble Indie Bundle 4, Shank, Bit.Trip Runner und Aquaria im Überblick

Der Verkauf des Humble Indie Bundle 4 läuft schon seit einigen Tagen, doch ich wollte mir dieses Mal etwas Zeit nehmen um drei Spiele aus dem aktuellen und erst vor kurzem zu Ende gegangenen letzten Bundle vorzustellen.
Zuletzt habe ich ein paar kritische Stimmen wie z.B. auf linuxundich.de gelesen, ob man als Blog wirklich jedes neue Bundle ankündigen muss, wenn mittlerweile in jeder Linuxecke des Internets darüber berichtet wird. Da ist was Wahres dran. Ich sehe den Sinn eines Blogs ebenfalls nicht in Ankündigungen und Nachrichtenmeldungen. Es gibt mehr als genug Seiten, die sich darauf spezialisiert haben.
Beim Humblebundle werde ich dennoch eine Ausnahme machen, auch wenn die Meldungen nicht immer zeitnah erscheinen. Zum einen ist es schwer einzuschätzen, wie viele Menschen tatsächlich schon die Humble-Bundle-Aktionen kennen und zum anderen kann ich zumindest mit dem Verlinken auf die entsprechenden Spieleseiten oder Rezensionen ein kleines Nachschlagewerk zu Indiespielen mit Linux für mich erstellen, dass ich unter dem Schlagwort Humblebundle schnell aufrufen kann.
Auch wenn kaum Zeit bei der in letzter Zeit hohen Frequenz bleibt alle Titel auch durchzuspielen, könnte von mir aus jeden Tag ein neues Bundle erscheinen, denn das bedeutet, dass wieder ein paar Spiele nativ für Linux angeboten werden. Und solange man frei entscheiden kann, ob man 1 Cent oder 100 Euro dafür zahlen möchte oder das Ganze ganz ignorieren kann, ist es die kurze Erwähnung für alle Linuxspieler und alle die es werden wollen sicher wert.

Aquaria

In der zweidimensionalen Unterwasserwelt von Aquaria schlüpft man in die Rolle von Naija, mit der man sich auf die Reise nach ihrer Vergangenheit begibt. Gleichzeitig erfährt man durch die Erzählerin, Naijas Stimme aus der Zukunft, über besondere Ereignisse und Orte, womit sich das Puzzle um ihre Erinnerung nach und nach zusammensetzt.
Naija ist in der Lage mit Hilfe der Aquaria durchströmenden Kraft des Verse mit Objekten zu interagieren und Zauber zu wirken. Die Entwickler haben diesen Teil des Spiels phantasievoll gelöst, indem Naija kurze Töne in einer bestimmten Reihenfolge singen oder einen Ton passend zur Farbe eines Gegenstands längere Zeit halten muss, um an den Inhalt zu gelangen.
Das Spiel vereinigt einige Rollenspielelemente wie das Zubereiten von Speisen und ein Zaubersystem mit typischen Aufgaben wie dem Erkunden der Unterwasserwelt, das Lösen von Rätseln und Kämpfe mit feindlich gesonnenen Kreaturen.
Als Adjektive zu Aquaria fallen mir charmant, bezaubernd und phantasievoll ein. Die Atmosphäre des Spiels ist dicht, wozu auch die sehr gelungene Musik und die Stimme der englischen Erzählerin beiträgt. Eine deutsche Übersetzung scheint es in Form von Untertiteln zu geben. Das Spiel ist für Kinder perfekt geeignet.
Die Installation unter Linux ist sehr gut. Es gibt sowohl 32bit- als auch 64bit-Deb- oder RPM-Pakete. Das Spiel wird nach /opt installiert. Wer eine Fehlermeldung beim Installieren erhält, die auf ein fehlendes Verzeichnis hinweist, sollte den leeren Ordner /usr/local/share/desktop-directories/ anlegen. Das Problem scheint aber ein spezifisches Problem bei einer reinen Lösung mit Fenstermanagern zu sein. Besonders auch: Die Spielengine von Aquaria wurde unter der GPL veröffentlicht.

Shank

Das Erste was mir in den Sinn kam war ein Spruch des Duke : "I'm here to kick ass and chew bubblegum and i'm all outta gum." Shank ist ein im Comicstil gezeichnetes 2D-Haudraufspiel mit Stil. Wer Desperado mochte, wird Shank lieben. Obwohl das Spiel "nur" zweidimensional ist, hat man stellenweise das Gefühl in einem echten Film zu sitzen, der alles hat, was einen guten Actionfilm auszeichnet: Rache, fiese Typen, coole Sprüche und sinnlose Gewalt.
Mit Hilfe zweier Messer und Pistolen, Granaten, einer Schrotflinte und der Kettensäge (fehlt nur noch die BFG9000) macht sich Shank auf seinen Rachefeldzug um den "Butcher" zur Strecke zu bringen. Dass er dabei nicht immer sehr subtil vorgeht versteht sich von selbst, was dem Spiel in Deutschland zu einer USK-18-Freigabe verholfen hat. Ein weiterer Bonus von Shank: Es gibt einen Mehrspielermodus.
Der Bin-Installer für Linux funktionierte problemlos. Das Spielverzeichnis lässt sich frei wählen. Das Einzige was ich bedauert habe war mein fehlender Gamecontroller, mit dem die Komboangriffe sicher noch mehr Spaß machen würden.

Bit.Trip Runner

Bit.Trip Runner ist ein in Retromanier gezeichnetes...Rennspiel? Die Spielfigur, CommanderVideo, läuft dazu ununterbrochen, worin die Schwierigkeit des Spiels liegt, zu Chiptuneklängen in dieser seitwärts scrollenden Pixelwelt. Man muss zum richtigen Zeitpunkt über ein Hindernis springen, hinunter durchgleiten oder es durch einen Tritt aus dem Weg räumen. Der Musikrhythmus passt sich dann passend zu den Aktionen an, was bei 50 verschiedenen Leveln, eben auch zu 50 vollkommen verschiedenen Musikstücken führt.
Am Anfang muss man lediglich über Hindernisse springen, der Schwierigkeitsgrad steigt, wie sollte es anders sein, von Level zu Level an. Ich hatte teilweise Probleme auf Grund der großen Pixel noch die Spielfigur und die Hindernisse zu sehen und bis man den Dreh mit dem Timing raus hat, kann es teilweise mehrere Anläufe brauchen. Ich denke das Youtube-Video zeigt das Spielprinzip ziemlich gut.
Die Installation ist dank vorgefertigter 32bit- und 64bit-Deb-Pakete ein Kinderspiel.

Ansonsten befinden sich im Humble Indie Bundle 4 noch folgende Spiele und Soundtracks.

Humblebundle Introversion Bundle

Es gibt neue Spiele für Linux aus dem Humblebundle Introversion Bundle. Im Rampenlicht stehen dieses Mal vier Spiele der englischen Spieleschmiede Introversion und die Klassiker Aquaria und Crayon Physics Deluxe.

  1. Darwinia
  2. Multiwinia
  3. DEFCON
  4. Uplink
  5. Aquaria
  6. Crayon Physics Deluxe

Dazu gibt es noch zwei Demospiele, die aber nur unter Windows spielbar sind, Subversion City Generator und Voxel Demo. Eventuell lassen sie sich mit Wine spielen.
Aquaria wurde schon im ersten Humblebundle verkauft und ist meiner Meinung nach den Kauf des Bundles alleine wert. Crayon Physics Deluxe wurde hingegen im Humble Indie Bundle #3 angeboten. Der einzige Nachteil im Moment, es fehlt einfach an Zeit alle Titel durchzuspielen. 😉
Wie immer bestimmt der Kunde den Preis, der sich zwischen Entwicklern, gemeinnützigen Projekten und dem Organisator aufteilen lässt.

Humblebundle Voxatron Debut plus Zwei vielleicht auch mehr

Es ist schon wieder so weit und das Humblebundle-Team hat den nächsten Event gestartet. Dieses Mal dreht sich alles um Voxatron, ein Action- und Abenteuerspiel, dass in einer Welt voller bunter Würfel und Bausteine spielt. Wer jetzt ein wenig an Minecraft gedacht hat, erahnt sicherlich die Grafik des Spiels. Voxatron ist noch Alpha scheint aber schon spielbereit zu sein. Der Käufer erhält natürlich später auch das vollständige Spiel.
Als Bonus gibt es zur Zeit noch Blocks That Matter, eine Kombination aus einem levelbasierten Jump&Run und Puzzlespiel, und The Binding of Isaac, ein Mix aus zufällig generierten Dungeons, 2D-Comic-Grafik und einem Actionshooter. Natürlich sind das nur die Spiele für den Moment, nicht auszuschließen, dass im Laufe der Aktion weitere hinzugefügt werden.
Wie immer bestimmt ihr den Preis und alle Spiele gibt es für Linux und noch zwei andere exotische Plattformen. 😉

Frozen Synapse: Mit kühlem Kopf zum Sieg

Also habe ich mir das Humble Bundle gekauft und mir den Aufmacher genauer angeschaut. Dieses mal stand Frozen Synapse im Fokus. Aus der ursprünglichen Beschreibung zum Spiel war nur zu erahnen, was da auf mich zukommen würde. Taktischer Shooter, rundenbasiert, Kampagnenmodus und Multiplayer.
Vorneweg darf man schon sagen, dass der Linuxinstaller gelungen ist. Frozen Synapse wird in einer Bin-Datei ausgeliefert, die man nur noch ausführbar machen muss. Damit hebt es sich deutlich von Atomzombiesmasher ab, bei dem ich immer noch auf den angekündigten Installer oder zumindest eine Anleitung zum Installieren der richtigen Bibliotheken warte.
Im Optionsmenü lässt sich die Auflösung des Spiels schnell ändern und die Wahl zwischen Fenstermodus oder Vollbild ist kein Problem. Als erstes wählte ich danach das Tutorial aus, um mir meine ersten Sporen zu verdienen. Ein androider, cyberspaceiger Avatar, dessen Geschichte später in der Kampagne etwas deutlicher wird, führt einen durch mehrere Trainingskapitel.


Am Anfang lernt man noch Wegmarken richtig zu setzen und die Bewegungen seiner Spielfigur vorauszuplanen. Die Schwierigkeit steigt danach leicht an, bis man zum ersten Mal gegen zwei Gegner gleichzeitig vorgehen muss. Jetzt muss man nicht nur die Figur in die richtige Richtung schauen lassen, sondern auch von Fähigkeiten wie Ducken, Schießen auf Sichtweite und Warten Gebrauch machen.
Schnell wird klar, dass man hier die Züge des Gegners vorausahnen muss. Hier unterschied sich Frozen Synapse klar von anderen Taktikspielen. Das Spiel ist in zwei Phasen eingeteilt. In der Planungsphase werden die Aktionen der eigenen Figuren festgelegt. Drückt man danach auf die "Prime"-Taste ist der Gegenspieler oder Computer an der Reihe und es wird ein Ergebnis berechnet. Je nach dem wie gut man dessen Züge antizipiert hat, fällt der eigene Erfolg aus.
Nach dem Tutorial kennt man alle wichtigen Fähigkeiten, die sich mit Tastatur oder Maus auswählen lassen. Im Kampagnenmodus erhält man als "Taktierer" die Kontrolle über mehrere Einheiten, die die andere Fraktion ausschalten sollen. Die Story klammere ich hier ein wenig aus. Irgendetwas zwischen Ghost in the Shell, Matrix und Cyberpunk. Wirklich mitgerissen hat sie mich nicht, aber das tut dem Spiel keinen Abbruch. Die Szenarien, in die man geschickt wird, werden immer komplexer. Mit Hilfe von Granaten lassen sich auch Wände später wegsprengen, was die Handlungsmöglichkeiten stark erweitert.

Gut gefällt mir, dass man mit dem Mausrad in das Spielfeld rein- und rausscrollen kann und man alle Zeit der Welt hat seinen Zug zu planen. Bevor man in die zweite Phase übergeht, hat man immer noch Gelegenheit seine Schritte wie in einem Film abspielen zu lassen. Gefällt einem das Ergebnis dieser Vorschau nicht, lassen sich die taktischen Züge noch einmal ändern.
Die Musik des Spiels ist ebenfalls gut gelungen. Ich würde sie mal als Elektro-Pop bezeichnen, der unaufdringlich den Spielablauf untermalt. Ein bemerkenswertes Feature war die eingebaute Videoaufnahme, mit der sich das komplette Szenario aufnehmen lässt. Wer Starcraft oder Warcraft mit den Replays kennt weiß bescheid. Die Videos werden als OGV-Container mit Theora für Video- und Vorbis als Audiocodec abgespeichert und lassen sich direkt auf youtube.com hochladen. Toll!

Fazit

Frozen Synapase ist kein Spiel, welches man mal schnell durchzockt und dann zur Seite legt. Es hat nichts mit einem Actionshooter gemein, sondern konzentriert sich allein auf taktisches und planvolles Spiel. Es ist also mehr was für Leute, die eine Knobelaufgabe wie im Schach suchen und schon immer mal so etwas wie ein SWAT-Team fernsteuern wollten. Frozen Synapse unterstreicht, dass Indiespiele sehr kreativ sein können und dass es auch möglich ist gute Spiele für mehr als nur eine Plattform zu entwickeln.
Als zusätzlichen Bonus gibt es beim Kauf des Humble Bundles noch SpaceChem und Trauma dazu. Letzteres zeichnet sich nicht nur durch eine fotorealistische Grafik aus, sondern zieht einem auch durch das ungewöhnliche Umfeld in seinen Bann. Trauma lädt zu einer Reise in die Träume einer verunglückten jungen Frau ein, die man deuten muss, um mehr über sie und ihr Schicksal herauszufinden. Lohnt sich, einfach mal selbst ausprobieren. 😉

Einmal gefrorenes Humble Bundle Spezial bitte: Frozen Synapse

Es ist mal wieder soweit. The Humble Frozen Synapse Bundle ging vor kurzer Zeit an den Start. Das Besondere ist dieses Mal, dass es sich nur um ein Spiel handelt, welches für die nächsten 14 Tage zum Kauf angeboten wird.
Frozen Synapse scheint ein sehr taktisches Spiel zu sein, bei welchem das Vorausplanen des eigenen Zuges und das Miteinbeziehen der Umgebung maßgeblich zum eigenen Spielerfolg beiträgt. Scheinbar ist es auch für Multiplayer gedacht. Alles weitere dazu, sobald ich Zeit hatte einen Blick auf das Spiel zu werfen. 😉
Bietet man mehr als der durchschnittliche Preis erhält man auch noch das alte Frozenbyte Bundle dazu. Allein aus diesem Grund lohnt es sich schon den Durchschnittspreis (momentan < 5$) zu überbieten. Christoph von linuxundich.de war mit seinem Post einen Tick schneller. Mehr Infos mit weiteren Videos zum Spiel bei ihm.

In den Staub Ubuntu: Hier kommt Ultimate Edition Gamers 3.0

Normalerweise lasse ich x-beliebige Ubuntu-Derivate einfach links liegen und probiere am liebsten leichtgewichtige oder einfach aus der Masse herausragende Distributionen aus, die eigene Akzente setzen. Viel zu viele Linuxdistributionen beschränken sich leider darauf nur den Namen eines bekannten Originals zu ändern, das Desktopthema auszutauschen und ansonsten die komplette Infrastruktur mit Softwarepaketen ohne große Änderungen zu übernehmen. Ultimate Edition geht genau diesen Weg, bezeichnet sich aber selbst als das neu definierte ultimative Betriebssystem. Vermutlich hätte ich vor einem Jahr diese Distribution nicht einmal erwähnt. Da man aber auch ab und zu ein Beispiel braucht, wie man es nicht machen sollte, hier meine kürzlich gemachten Erfahrungen.
Die Ultimate Edition hat einen eigenen Splashscreen und bietet wie bei Live-Medien mit Ubuntu gewohnt gleich zu Beginn des Bootvorgangs die Möglichkeit die Landessprache auszuwählen. Danach ging es auch ohne Probleme sofort in eine grafische Desktopumgebung, die von LXDE und dem Openbox-Fenstermanager angefeuert wurde. Dass die Ultimate Edition (UE) unter der Oberfläche Konzepte und Softwarepakete von Lubuntu verwendet, versucht die Distribution gar nicht erst zu verschleiern, wie dieser Screenshot beweist.

Das Desktopthema sieht immerhin nachweisbar anders aus als bei Lubuntu. Wer sich damit nicht anfreunden kann, hat wie immer die Möglichkeit Hintergrundbild und GTK-Design gegen seine eigenen Favoriten auszutauschen. Während Lubuntu aber versucht ein möglichst leichtgewichtiges und sparsames Betriebssystem aus dem Stand zu installieren, geht die UE-Live-DVD den entgegengesetzten Weg und hat ordentlich viele Programme draufgepackt. Insgesamt erhält man alle Programme einer Ubuntu-Standardinstallation und noch einige Favoriten der Entwickler wie z.B. den Musikverwalter- und spieler Amarok.
An Amarok ist wirklich nichts auszusetzen, aber er ist für eine selbsternannte "lite" Version fehl am Platz, da das Mischen von QT- und GTK-Bibliotheken nur zu mehr Speicherverbrauch führt und sich dadurch Redundanzen ergeben. Danach wollte ich noch wissen, welche Eigenleistungen das UE-Team mit auf die DVD gepackt hatte. Ein Blick in die /etc/apt/sources.list zeigte nur, dass man sich aus den Softwarerepos von Ubuntu bediente. Wechselt man danach in das Verzeichnis /etc/apt/sources.list.d/ finden sich eine Reihe von Drittquellen, die fast allesamt aus PPAs von launchpad.net stammten oder von anderen mehr oder weniger bekannten und vertrauenswürdigen Seiten.
Achja die Spiele. Hierzu gibt es auf der offiziellen Homepage eine Übersichtsseite mit dem Downloadlink von sourceforge.net. Einige bekannte sind darunter wie Megaglest, Chromium-BSU, Warzone2100, Nexuiz, Torcs, Alienarena und Tremulous. Des weiteren wurden noch Emulatoren und Hilfssoftware wie Playonlinux oder Winetricks beigelegt.
Es war ausgesprochen mühsam offizielle Informationen zu Ultimate Edition Linux zu finden. Die About-Seite vermittelt z.B den Eindruck, dass weitere Informationen zu UE in einem Wiki vorhanden wäre, doch plötzlich landet man bei Wikipedia.org und der Liste von Linuxdistributionen, wo Ultimate Edition nicht einmal auftaucht. Genauso merkwürdig ist die Seite downloadue.info, die als Drittquelle freigeschaltet ist und von der angeblich einige der verbesserten und neueren Ubuntu-Pakete stammen sollen. Die Seite selbst wird aber als Testseite bezeichnet. Viele der Links verweisen auf unbenutzte Domains. Insgesamt macht gerade die Dokumentation einen sehr unprofessionellen Eindruck und ist natürlich auch nur in Englisch.
Meine Empfehlung ist: Wenn ihr gerne eine wirklich gute Live-DVD für Linuxspiele kennenlernen wollt, ladet euch die DVD oder CD von live.linux-gamers.net herunter, die ich vor ein paar Monaten schon vorgestellt habe. Dabei konzentriert sich die Linuxgamers.net-DVD voll und ganz auf das Wesentliche, gute Spiele.
Als Alternative bleibt die Installation von Ubuntu oder Lubuntu und die Einzelinstallation der Linuxspiele, die euch interessieren. Dadurch vermeidet ihr potentiell unsichere Drittquellen, die nicht zwangsläufig etwas mit Ubuntu zu tun haben müssen.
Wer wie ich mutig genug ist, kann auch für einen Test zur Ultimate Edition Gamers 3.0 greifen. Immerhin sind einige gute Spiele dabei, auch wenn man auf die restlichen Softwarepakete zum Spielen verzichten könnte. Wirklich empfehlen kann ich die Distribution aber nicht.
Für den Download von UE Gamers solltet ihr euch besser das Torrent auf linuxtracker.org schnappen. Der direkte Download bei sourceforge.net wäre nur eine Verschwendung von Ressourcen, die andere Open-Source-Projekte dringender benötigen.