Nvidia-Treiber und das Spielesystem: Zurück zu Debian Stable

In den vergangenen Monaten habe ich einige leidvolle Erfahrungen mit dem Nvidia-Treiber gemacht und dieses schlimme Unbill unter dem Schlagwort Nvidia in diesem Blog kundgetan. Nun mischten sich unter den Ärger mit den proprietären Grafikkartentreibern anderweitige Hardwareprobleme mit meinem Mainboard und es war nicht immer einfach das auseinanderzuhalten. Zu Nvidias Ehrenrettung muss ich noch hinzufügen, dass es für einen Grafikkartenhersteller auch nicht immer ganz einfach ist, das gesamte Sortiment an Modellen fortwährend mit aktuellen Linuxtreibern zu versorgen, wenn die ABI des X-Servers scheinbar monatlich wechselt. Das mag aber auch meine laienhafte Sicht der Dinge sein und am Ende hat immer derjenige die Torte im Gesicht, der unfreie Treiber anbietet und den Quellcode unter Verschluss hält oder?
Tatsache ist, dass ich seit der Version 1.10 des X-Servers und dem Nvidia-Treiber 275.36 kein vernünftiges X plus Treiberpaar mehr auf meinem Rechner benutzen konnte. Alles was danach kam war schlicht unbrauchbar. In meinem /var/log/Xorg.0.log war dann z.B.

Increasing EQ size to 512 to prevent dropped events

oder

EQ overflow continuing. 100 events have been dropped

zu lesen. Aktuell hängt bei mir jedes Mal das gesamte System, wenn ich z.B den Webbrowser oder ein Spiel wie OpenArena schließe. Wenn ich Glück habe hört es irgendwann von alleine auf, wenn ich Pech habe friert der Computer ein. Keine wirklich guten Voraussetzungen für eine dauerhafte Beziehung, weswegen ich auf einem zuerst reinen Debian Sid mittlerweile den alten X-Server und Nvidia-Treiber aus den Backports von Squeeze beziehe und auf Hold gesetzt habe.
Nicht wirklich überraschend holte mich der gleiche Fluch auch mit Ubuntu 12.04 ein. Meine kleine Sammlung von Tipps zum Lösen der Nvidia-Probleme ist, man glaubt es kaum, seit der Veröffentlichung einer der meistgelesenen Artikel dieses Blogs. Ich denke, es klingt zu Unrecht etwas gehässig, aber ich bin froh, dass ich da draußen nicht alleine mit meinem Nvidia-Ärger bin. 😛
Nach wie vor halte ich es so, dass ich zuerst die freien Nouveau-Treiber installiere. Auf den älteren Laptops sind natürlich noch ganz andere Grafikkarten verbaut (Stichwort Neomagic). Überall dort wo ich ein paar Mails abrufe, im Netz surfe oder einen Film anschaue, reicht das aber ohne Probleme aus.

Das Spielesystem

Gleiches kann ich von einem Spielesystem nicht mehr behaupten. Hier ist 3D-Performance schlicht ein Muss. Um jeden Fehler meinerseits auszuschließen, habe ich nochmal versucht ein sauberes Wheezy mit allen momentan zur Verfügung stehenden Treibern zum Laufen zu bringen. Leider Fehlanzeige. Sowohl 295 aus den Backports, 302 in Wheezy oder sogar der brandneue 304 aus Experimental, immer das gleiche niederschmetternde Ergebnis. Und dabei sollte doch schon mit Version 295.59 meine 9600GT wieder zu den Gewinnern zählen.
Man sieht daran aber auch, es liegt nicht an Debian Sid. Als ich vor einem Jahr das Multiboot-System aufgesetzt habe, wollte ich auch herausfinden wie sinnvoll ein solches System für Spieler ist. Heute bin ich mir sicher: Ja, man kann Debian Unstable benutzen, aber was nützt die marginale Performance-Verbesserung des Treibers, wenn er nicht funktioniert?
Ich habe ein altes Backup eingespielt und in der sources.list die Quellen von Sid auf Wheezy geändert. Da ich außer den Spielen und dem Grafikkartentreiber keine neuere Version der Software vermisst und ich diese Versionen fast ausschließlich auch über die Backports bekommen hätte, bleibt als Fazit nur zu sagen:
Zurück zu Debian Stable

One Reply to “Nvidia-Treiber und das Spielesystem: Zurück zu Debian Stable”

  1. Ndieses Problem mit dem NVIDIA-Treiber haben leider nicht nur die Besitzer von Notebooks. Bisher kam ich immer ganz gut mit den Grafiken aus, die in ASRock-boards eingebaut sind. Aufwendige Spiele brauche ich ohnehin nicht, und die normalen Desktopeffekte mit Compiz gingen alle problemlos. Zumindest bis NVIDIA current 275. Danach ging nixx mehr. Mit dem 302, der jetzt aktuell ist, dürften diese embedded Grafiken wohl alle nicht klarkommen. Ein guter Trick von NVIDIA, denn wegen der neuen Treiber müssen wir uns alle neue Grafikkarten kaufen! Nur so kann der Kapitalismus funktionieren…

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